All We Imagine as Light

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Film
Titel All We Imagine as Light
Produktionsland Indien, Frankreich, Niederlande, Luxemburg
Originalsprache Hindi, Malayalam
Erscheinungsjahr 2024
Länge 114 Minuten
Stab
Regie Payal Kapadia
Drehbuch Payal Kapadia
Produktion Ranabir Das, Thomas Hakim, Julien Graff
Musik Dhritiman Das
Kamera Ranabir Das
Schnitt Clément Pinteaux, Jeanne Sarfati
Besetzung
  • Kani Kusruti: Prabha
  • Divya Prabha: Anu
  • Chhaya Kadam: Parvaty
  • Hridhu Haroon: Shiaz

All We Imagine as Light (dt. etwa „Alles, was wir uns als Licht vorstellen“) ist ein Spielfilm von Payal Kapadia aus dem Jahr 2024. Die internationale Koproduktion zwischen Indien, Frankreich, den Niederlanden und Luxemburg wurde im Mai beim 77. Filmfestival von Cannes uraufgeführt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Krankenschwester Prabha lebt mit ihrer jüngeren Kollegin und Mitbewohnerin Anu in Mumbai. Prabha hat sich von ihrem Ehemann entfremdet und versucht, ihr vergangenes Leben zu vergessen. Stattdessen stürzt sie sich in die Arbeit. Als Prabha von ihrem Mann ein unerwartetes Geschenk erhält, bringt das ihr Leben gehörig durcheinander. Währenddessen ist die unbeschwerte Anu auf der Suche nach einem Ort in der Stadt, an dem sie mit ihrem Geliebten intim sein kann.[1][2]

Eines Tages begeben sich Prabha und Anu auf einen Ausflug ans Meer. Dort stoßen sie auf einen mystischen Wald. Der Ort ist ein Raum der Freiheit und verhilft den Frauen zur Verwirklichung ihrer Träume.[1][2]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Payal Kapadia (2021)

All We Imagine as Light ist das Spielfilmdebüt der preisgekrönten indischen Dokumentarfilm-Regisseurin Payal Kapadia. Die Dreharbeiten der Produktion in den Sprachen Hindi und Malayalam fanden im Juni und November 2023 in Mumbai und Konkan statt.[2] Insgesamt waren 25 Drehtage für Mumbai und 15 in der regnerischen Hafenstadt Ratnagiri angesetzt.[3]

Das Werk wurde von der französischen Gesellschaft Petit Chaos produziert. Als Koproduzenten traten Arte France Cinéma, Baldr Film (Niederlande), die Unternehmen Chalk & Cheese und Another Birth (Indien), Les Films Fauves (Luxemburg) sowie Pulpa Film (Italien) in Erscheinung. Um die internationalen Verwertungsrechte kümmert sich die Firma Luxbox.[4]

Veröffentlichung und Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Uraufführung von All We Imagine as Light erfolgte am 23. Mai 2024 im Hauptwettbewerb des 77. Filmfestivals von Cannes.[5] Das Premieren-Publikum zollte Kapadia Film achtminütigen Applaus nach Ende der Vorstellung.[3]

Im internationalen Kritikerspiegel des Branchenmagazins Screen International erhielt Kapadias Regiearbeit 3,3 von 4 möglichen Sternen und belegte gemeinsam mit dem späteren Gewinnerfilm Anora aus den USA den zweiten Platz unter allen gezeigten Wettbewerbsfilmen, hinter dem iranischen Beitrag The Seed of the Sacred Fig.[6] Die Redaktion des Online-Branchendiensts IndieWire setzte den Film auf Platz zwei seiner möglichen Palmen-Anwärter, hinter dem am vorletzten Tag aufgeführten iranischen Beitrag The Seed of the Sacred Fig.[7]

Auf der Website Metacritic erhielt All We Imagine as Light eine Bewertung von 92 von 100 möglichen Punkten, basierend auf mehr als einem halbes Dutzend ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Dies entspricht einhelligem Beifall („universal acclaim“).[8] Auch die Website Rotten Tomatoes fasste den Konsens der englischsprachigen Filmkritik ausnahmslos positiv zusammen.[9]

Ein regulärer Kinostart in Frankreich ist ab 2. Oktober 2024 im Verleih von Condor Distribution vorgesehen.[10]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Payal Kapadia erhielt für All We Imagine as Light als erste indische Regisseurin[3] eine Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme. Dort wurde das Werk mit dem zweitwichtigten Preis geehrt, dem Großer Preis der Jury. Zuletzt hatte 1983 Mrinal Sen mit Kharij erfolglos um den Hauptpreis des Filmfestivals von Cannes konkurriert.[11] Automatisch gelangte Kapadias Spielfilmdebüt auch in die Auswahl für die Caméra d’Or.

Noch in der Vorproduktion erhielt Payal Kapadia für ihr Drehbuch den Prix à la Création 2022 der Fondation Gan.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b All We Image As Light. In: filmfund.lu (abgerufen am 11. April 2024)
  2. a b c d All We Imagine As Light. In: fondation-gan.com (abgerufen am 11. April 2024)
  3. a b c Zac Ntim: Payal Kapadia’s ‘All We Imagine As Light’, The First Indian Film In The Cannes Competition In 30 Years, Gets 8-Minute Ovation Following World Premiere. In: deadline.com, 23. Mai 2024 (abgerufen am 25. Mai 2024).
  4. Fabien Lemercier: Review: All We Imagine as Light. In: cineuropa.org, 23. Mai 2024 (abgerufen am 25. Mai 2024).
  5. The Screenings Guide of the 77th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 8. Mai 2024 (abgerufen am 8. Mai 2024).
  6. Orlando Parfitt: Mohammad Rasoulof’s ‘The Seed Of The Sacred Fig’ storms to victory on Screen’s 2024 Cannes jury grid. In: screendaily.com, 25. Mai 2024 (abgerufen am 25. Mai 2024).
  7. Ryan Lattanzio: ‘Seed of the Sacred Fig’ and ‘All We Imagine as Light’ Head for Possible Historic Cannes Wins: Palme d’Or Contenders Ranked. In: indiewire.com, 24. Mai 2024 (abgerufen am 25. Mai 2024).
  8. All We Imagine as Light. In: Metacritic. Abgerufen am 25. Mai 2024 (englisch).
  9. All We Imagine as Light. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 25. Mai 2024 (englisch).
  10. All we imagine as light. In: allocine.fr (abgerufen am 24. April 2024).
  11. Cannes 2024: Payal Kapadia's All We Imagine As Light Is In Competition. In: ndtv.com, 11. April 2024 (abgerufen am 11. April 2024).