Andreas Grabau

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Johann Andreas Grabau (* 19. Oktober 1808 in Bremen; † 9. August 1884 in Leutzsch bei Leipzig) war ein deutscher Cellist. Er wirkte im Leipziger Gewandhausorchester sowie in vielen kammermusikalischen Ensembles.

Gewandhaussaal Leipzig (1845)

Andreas Grabau war der Sohn des Bremer Organisten, Dirigenten und Pädagogen Johann Christian Lebrecht Grabau (1780–1852) und der Anna Adelheid geb. Arensberg (1784–1827). Erste musikalische Anregungen erhielt er durch sein Elternhaus, außerdem erhielt er Unterricht bei dem Cellisten Friedrich Kummer in Dresden.

Von 1828 bis 1884 war Andreas Grabau Cellist im Leipziger Gewandhausorchester. Er wirkte in Leipzig auch in den Aufführungen des Musikvereins Euterpe mit und musizierte in privaten musikalischen Gesellschaften u. a. im Hause Friedrich Wiecks, Raymund Härtels und Woldemar Freges und trat so in Kontakt mit Robert und Clara Schumann. Er setzte sich wesentlich für die Verbreitung der Schumann’schen Kammermusikwerke ein, vor allem durch sein Mitte der 1840er gegründetes Quartett zusammen mit Otto Friedrich von Königslöw, Wilhelm Joseph von Wasielewski und Carl Reinecke.

Robert Schumann widmete ihm die Fünf Stücke im Volkston für Violoncello (ad libitum Violine) und Pianoforte op. 102.

Andreas Grabau war mit Juliane Eleonore geb. Ludwig (1797–1869) verheiratet und lebte in Leutzsch bei Leipzig auf einem Landgut. Seine Kinder waren Henriette Elisabeth (1835–1900), spätere Ehefrau von Robert Sachsse, und Andreas Hermann (1837–1922).[1] Nach dem Sohn ist heute die Grabaustraße in Leipzig benannt.[2]

  • Ute Bär: „Robert Schumann und Johann Andreas Grabau“. In: Robert Schumann, das Violoncello und die Cellisten seiner Zeit. Bericht über das 8. Internationale Schumann-Symposion am 15. und 16. Juli 2004 im Rahmen des 8. Schumann-Festes, Düsseldorf, Mainz 2007 (= Schumann Forschungen 12), S. 136–161.
  • Thomas Fuchs und Sylvia Kabelitz: Wustmann und andere. Bürgerliches Leben in Leipzig im 18. und 19. Jahrhundert. Ausstellung in der Universitätsbibliothek Leipzig vom 28. November 2014 bis 1. März 2015, Leipzig 2014, S. 54–55.
  • Wilhelm Albert Grabau: Die Geschichte der Familie Grabau, 2 Bände, Leipzig: Sturm & Koppe 1929 und 1932/33.
  • Hans-Rainer Jung: Das Gewandhausorchester. Seine Mitglieder und seine Geschichte seit 1743. Mit Beiträgen zur Kultur- und Zeitgeschichte von Claudius Böhm, Leipzig 2006, S. 87.
  • Schumann-Briefedition, Serie II, Bd. 20: Briefwechsel mit Freunden und Künstlerkollegen (Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Leipzig 1830 bis 1894), Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann; Herausgeber: Annegret Rosenmüller und Ekaterina Smyka, Köln 2019, S. 409–413. [Grundlage für den Wiki-Artikel]
  • Wolfgang Seibold: Familie, Freunde, Zeitgenossen. Die Widmungsträger der Schumannschen Werke (= Schumann-Studien 5), Sinzig 2008, S. 101–104.

Einzelnachweise

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  1. Schumann-Briefedition, Serie II, Bd. 20: Briefwechsel mit Freunden und Künstlerkollegen (Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Leipzig 1830 bis 1894), Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann; Herausgeber: Annegret Rosenmüller und Ekaterina Smyka, Köln 2019, S. 409–413.
  2. Stadt Leipzig. Amt für Statistik und Wahlen (Hg.): Verzeichnis Leipziger Straßennamenmit Erläuterungen, Leipzig 2018. (PDF-Seite 1060)