BMW R 3

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
BMW R 3 in Wolfegg

Die BMW R 3 war ein Tourenmotorrad mit 300 cm³ des deutschen Motorradherstellers BMW, das nur 1936 gebaut wurde.

Vier Jahre nach Einführung des großen Einzylinder-Motorrades R 4 stellte BMW die R 3 im Februar 1936 auf der Deutschen Automobilausstellung in Berlin vor.[1] Von der R 3 wurde nur eine Serie gebaut. Der Preis bei der Einführung betrug 1050 RM;[2] bereits im September 1936 war der Preis auf 995 RM gesenkt.[3]

Mit 300 cm³ Hubraum war sie ungünstig am Markt platziert, weil sie weder die Leistung der R 4 besaß noch den Vorteil der Führerschein- und Steuerbefreiung hatte, der die R 2 attraktiv machte. Mit nur 740 gefertigten Exemplaren im einzigen Produktionsjahr blieb sie hinter den Erwartungen zurück. Bereits 1937 wurden die Modelle R 3 und R 4 durch die R 35 abgelöst.[4]

Konstruktionsmerkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Motor, Getriebe und Kardanantrieb

Die R 3 zeichnet sich durch einen größeren Hubraum als bei der R 2 und ebenso durch große Robustheit aus. Technisch ist die R 3 aber eher mit den beiden letzten Serien 4 und 5 der BMW R 4 verwandt.

Der Stoßstangenmotor weist hängende Ventile auf (OHV-Bauart). Das Bordspannungsnetz wird durch eine 6 V/45 W Gleichstromlichtmaschine, links oben am Motorblock befindlich, gespeist. Als Stromspeicher befindet sich links hinter dem Motor eine Batterie. Die Zündung ist eine sogenannte Batteriezündung. Sie wird von einem durch die Nockenwelle betätigten Unterbrecher gesteuert, der sich vor dem Motor in einer zylindrischen Dose befindet.[5]

Die R 3 hatte ein handgeschaltetes Vierganggetriebe mit Antriebswelle auf der rechten Seite des ungefederten Hinterrades.

BMW bezeichnete die Kraftübertragung vom Getriebe zum Hinterrad als „Kardanantrieb“, die Antriebswelle als „Kardanwelle“ und das Getriebegehäuse am Hinterrad als „Kardangehäuse“ – technisch richtig war es lediglich ein Wellenantrieb des Hinterrades, da es keine Kardangelenke gab.[6]

Das Getriebegehäuse war direkt an das Motorgehäuse angeflanscht. Die Eingangswelle wurde direkt von der Einscheiben-Trockenkupplung im Schwungrad der Kurbelwelle angetrieben. Die Ausgangswelle trieb über eine Hardyscheibe in direkter Verlängerung die Antriebswelle an.

Der Kickstarter war auf der rechten Seite angeordnet – ein Beiwagenbetrieb war nicht vorgesehen.

Dieses Motorrad erschien in der damals gängigen BMW-Bauform, mit einem gepressten und vernieteten Stahlblechrahmen ohne Hinterradfederung und der gezogenen Kurzschwinggabel mit Blattfederung für die Führung des Vorderrades. Die Vorder- und Hinterradbremse sind dem damaligen Stand der Technik entsprechend als Halbnabenbremsen ausgeführt.

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kenngröße Daten der R 3[6]
Bohrung 68 mm
Hub 84 mm
Hubraum 305 cm³
Leistung 11 PS (8 kW) bei 4.200 min−1
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Leergewicht 149 kg
Gesamtgewicht 349 kg
Tankinhalt 12 L
Commons: BMW R 3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. BMW präsentiert die R 3. In: BMW Geschichte. BMW AG, 15. Februar 1936, abgerufen am 14. Dezember 2018 (Dokument im BMW Group Archiv).
  2. Preisliste Nr. 58. In: BMW Geschichte. BMW AG, 1. Februar 1936, abgerufen am 14. Dezember 2018 (Dokument im BMW Group Archiv).
  3. Preisliste Nr. 60. In: BMW Geschichte. BMW AG, 1. September 1936, abgerufen am 14. Dezember 2018 (Dokument im BMW Group Archiv).
  4. BMW R 3. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 14. Dezember 2018 (Dossier des BMW Group Archivs): „Mit lediglich 740 gefertigten Exemplaren im ersten Jahr blieb die R 3 weit unter den in sie gesteckten Erwartungen, so daß die R 3 bereits 1937 von einem neuen Einzylindermodell, der R 35 abgelöst wurde.“
  5. BMW R 3 Motor. In: BMW Geschichte. BMW AG, 1936, abgerufen am 14. Dezember 2018 (Foto im BMW Group Archiv).
  6. a b Handbuch für die BMW-Räder, Baumuster R 2, R 3 und R 4. (PDF) In: BMW Geschichte. BMW AG, März 1936, abgerufen am 14. Dezember 2018 (Handbuch mit Bildern, 71 Seiten).