Diskussion:Gustav Robert Paalen

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Mepherl in Abschnitt Windsbraut
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Windsbraut[Quelltext bearbeiten]

Das habe ich, weil in meinen Augen nicht zu Paalen gehörig, aus dem Artikel gelöscht: Kokoschka begann im Frühjahr 1914 mit ganzer Hingabe an einem Bild mit dem Titel Tristan und Isolde zu arbeiten, in dem er seine komplizierte Liebe zu Alma Mahler verewigen wollte. Der österreichische Dichter Georg Trakl, der tagtäglich der Genese dieses Bildes beiwohnen durfte, schrieb im Atelier das Gedicht Die Nacht, das dem Bild dann seinen, später berühmt gewordenen Namen gab: „Über schwärzliche Klippen / Stürzt todestrunken / Die erglühende Windsbraut, / Die blaue Woge / Des Gletschers / Und es dröhnt / Gewaltig die Glocke im Tal: / Flammen, Flüche / Und die dunklen / Spiele der Wollust, / Stürmt den Himmel / Ein versteinertes Haupt(..).“[1] Kokoschka berichtet tief bewegt über die malerische Erfahrung, die er allein dank der geheimnisvoll nahen Präsenz des Tizian Bildes in seinem Atelier machen konnte: „Die Bewegung des Betrachterauges wird nicht länger durch die Zeichen der Kontur und die lokale Farbe bestimmt, sondern ganz von der Leuchtkraft, die in der Malerei zum ersten mal das gleiche Wunder wie einst die archaisch-ionische Skulptur bewirkt hat. Dort wird der Raum in kleinste Facetten aufgelöst. Das Licht berührt nicht nur die Oberfläche, sondern bewegt sie. Damit war ein für allemal der ägyptische Raum überwunden. Danach wird auch das Licht – und nicht nur kubische Masse und Volumen – die räumliche Komposition bewegen.“[2] Kokoschka hatte mit der Vollendung seines Bildes Die Windsbraut nicht nur die Trennung von Alma zu überstehen. --Mepherl (Diskussion) 05:35, 31. Dez. 2016 (CET)Beantworten

  1. Georg Trakl, Das dichterische Werk, München (DTV) 1972, S. 123; zur gegenseitigen Inspiration Kokoschka/Trakl im Frühjahr 1914 s.a. Allen Janik und Stephen Toulmin, Wittgensteins Wien, München (Piper) 1987, S. 119
  2. Oskar Kokoschka, Mein Leben, München (Bruckmann) 1972 (hg. v. Remigius Netzer), S. 132f.