Diskussion:Infantizid (Zoologie)

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Vergänglichkeit in Abschnitt Redundanz zweier Abschnitte
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Es gibt 2 Seiten zum Thema Infatizid: eine zoologische und eine rechtliche. Beide handeln von demselben Phänomen und sollten daher zusammengezogen werden.

Zum Entstehen des Verhaltens in der Stammesgeschichte

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Dort steht: "Von Soziobiologen werden die Folgen eines Rangordnungskampfes bei Löwen dahingehend gedeutet, dass sie es dem erfolgreichen Löwen ermöglichen, eine maximale Zahl eigener Nachkommen zu zeugen. Ferner gilt diese Form des Infantizids als Beleg dafür, dass nicht die 'Arterhaltung' als Ergebnis von Evolutionsprozessen anzusehen ist, sondern die Erhaltung und Weitergabe der Erbanlagen von bestimmten, durchsetzungsfähigen Individuen." Ich kann das Argument leider nicht nachvollziehen. Wenn ein Löwe den Harem eines anderen übernimmt, dann ist er offenbar der Stärkere. In dem Sinne könnte man sagen: Er hat aus Löwensicht die besseren Gene. Wenn der nun sofort dafür sorgt, dass alle Löwinnen seine Gene in die nächste Generation bringen, anstatt sich noch mit den Genen des Vorgängers aufzuhalten, dann ist das gewissermaßen auch arterhaltend, denn der Anteil fitterer Gene ist dann in der nächsten Generation größer. Ich halte aber sowohl die eine wie die andere Erklärung für problematisch. Man tut so, als geschähe etwas aus irgendeinem Grund. In Wirklichkeit hat sich dieses Verhalten als evolutionär stabil herauskristallisiert. Irgendwann hat ein solcher Sieger damit angefangen, hat das Verhalten dann an seine Jungen vererbt, die auch wieder meist Sieger wurden usw. Was will man da nach Gründen suchen? Eine Bestätigung der Theorie der egoistischen Gene ist das jedenfalls nicht, denn die ist ja nur metaphorisch gemeint. --79.245.161.10 04:07, 17. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Irritierende Formulierung

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In dieser Passage:

Aufgrund verhaltensbiologischer Beobachtungen wird er beispielsweise Ratten, Mäusen und Erdmännchen ebenso zugeschrieben wie Mantelpavianen, Hulmanen, Schimpansen, Berggorillas und selbst Delfinen. Verlässliche Berichte gibt es ferner von Wasseramseln und Staren.

Als Leser erwartet man ein Voranschreiten von den sicheren zu den weniger sicheren Fällen. In dieser Hinsicht ist aber wird zugeschrieben weniger als verlässliche Berichte gibt es, das letzte sind glaubhaft berichtete Beobachtungen, wird zugeschrieben relativiert dagegen stärker und weist als Ergebnis von möglicherweise fehlgegangenen Schlüssen aus. Das ferner im Folgesatz dagegen stellt die Bestimmtheit von dessen eingeschlossener Behauptung auf wahrscheinlich, aber allenfalls gleich hohe Verlässlichkeitsstufe wie die des Vorsatzes. Was dann die Aussage der zitierten Passage irritierend widersprüchlich macht.

Ich vermute, weiß es aber nicht sicher: Mäuse sind wohl so häufig unter Beobachtung, dass bei ihnen vorkommender Infantizid auf jeden Fall dann auch beobachtet und nicht nur erschlossen worden wäre. -- Silvicola Diskussion Silvicola 00:52, 28. Nov. 2010 (CET)Beantworten

naja, das stammt halt noch unverändert aus dem Jahr 2005, als Quellennachweise nicht üblich und technisch nicht so leicht möglich waren wie heute. Aus welcher Quelle ich das damals übernommen habe, weiß ich leider nicht mehr. Bei Mäusen und Ratten kommt Infantizid regelmäßig vor, ohne nachvollziehbare Anlässe. --Gerbil 20:08, 28. Nov. 2010 (CET)Beantworten

Schon wieder so ein Anglophilismus

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Um es deutlich zu sagen, ich bin kein Feind von Fremdworten, auch nicht aus dem Englischen, aber infant und zid kommen halt aus dem Lateinischen.

Ein bisschen Konzentration (von engl. concentrate ;-) sollte schon sein, man kann Keyboard mit Tastatur übersetzen, aber nicht als Schlüsselbrett. ok, bisschen off-topic, also am Thema vorbei, nicht weg-örtig.

Langer Rede kurzer Sinn, ich werde das verbessern (oder korrigieren, von engl. correct) 77.6.225.74 20:13, 22. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Gleichwohl ist das Wort eine Übernahme aus dem Englischen und keine Neubildung im Deutschen aus dem Lateinischen. --Gerbil 20:32, 22. Jan. 2012 (CET)Beantworten
@Gerbil: Ich habe mich auch darüber gewundert, daß Infantizid aus dem Englischen kommen soll. Im Duden steht nur etwas zur lateinischen Herkunft: „spätlateinisch infanticidium, zu lateinisch infans (Infant) und -cidere = töten“. Wenn der Artikel weitergehende Aussagen dazu treffen will, sollte das belegt werden. Da Du die Aussage für wahr hältst, lösche ich nicht gleich, sondern füge erst einmal einen "Belege fehlen"-Baustein ein. Die sollten dann aber auch nachgeliefert werden, Wikipedia ist kein Ort für Theorienfindung.--95.114.104.217 22:42, 21. Nov. 2019 (CET)Beantworten
Da war damals von mir arg verkürzt formuliert; natürlich kommt das Wort aus dem Lat., aber bis in jüngste Zeit haben die Verhaltensforscher im deutschsprachigen Raum von Kindstötung oder Jungentötung geschrieben (Eibl-Eibesfeldt z.B. in beiden seiner Standardwerke), und wie viele andere Fachausdrücke kam dann Infantizid über engl. biolog. Fachpublikationen auch ins Deutsche. --Gerbil (Diskussion) 10:50, 22. Nov. 2019 (CET)Beantworten

Was ist das überhaupt ? -- Und warum ?

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Ist Infantizid die Tötung der eigenen Nachkommen oder die Tötung von Nachkommen von Artgenossen? --BA123 (Diskussion) 16:03, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten

„Infantizid ist ein aus dem Englischen entlehnter Fachausdruck (infanticide) für das Töten von Nachkommen der eigenen Art.“ --Gerbil (Diskussion) 16:21, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Das ist keine Antwort auf die Frage-- BA123 (Diskussion) 16:27, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Doch. Klarer gehts nicht. --Gerbil (Diskussion) 16:29, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Danke, dass sich Naturwissenschaftler immer so genau ausdrücken können. Passt mal wieder zu meinen Vorurteilen. Danke, jetzt bin ich so schlau als wie zuvor. Ist die Frage so schwer zu verstehen? Hoffentlich waren Sie nie in einem Lehrberuf tätig. --BA123 (Diskussion) 16:43, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Wenn eine Einschränkung – hier: auf die eigenen Nachkommen – nicht dasteht, ist sie eben nicht gemeint. Nichts klarer als das.
Oder wäre etwa so eine Ausführung hilfreicher gewesen: „Also, Infantizid meint das Töten von Nachkommen der eigenen Art. Damit will ich natürlich nicht gesagt haben, dass es persönliche Nachkommen gäbe, die nicht von der eigenen Art wären oder vielleicht vielmehr doch auch. Gemeint ist auch nicht, dass es unbedingt immer fremde Nachkommen der eigenen Art sein müssten, die dabei getötet werden, aber auch nicht, dass es nicht auch eigene sein könnten. Kommt halt immer darauf an, mal so, mal so, wobei die Definition natürlich immer alles meint.“
Wäre das klarer? Käme die Lehrperson bei solcher Redeweise etwa im Fach Rechnen in vier Jahren Grundschule auch nur bis zur Multiplikation? Man sollte sich daran gewöhnen, dass es Menschen gibt, die klar reden können und es auch tun. Es nützt allen. --Silvicola Disk 17:01, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Gut, so ist das gleich verständlicher. Man hätte ja auch einfach gleich antworten können, dass beides damit gemeint ist und der Käse wäre gegessen gewesen. Würde meiner Meinung nach dem Artikel stehen, wenn das so beschrieben würde. Man kann ja nicht Fachmann eines jeden Gebietes sein. Grüße--BA123 (Diskussion) 17:18, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Tut mir leid, wiederum widersprechen zu müssen. Bei jeder wirklichen Definition ist genau das gemeint was drinsteht und was nicht drinsteht nicht. Und so soll das auch sein, denn anfangs vage zu „definieren“ und dann präzisierend nachzuliefern, ist nur eine Bürde für den Leser, dem sich dann manchmal sogar das Gefühl aufdrängt dass vielleicht auch das Gegenteil, schlimmstenfalls aber auch nicht einmal dieses stimmt. --Silvicola Disk 18:52, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Kennt jemand Beispiele, welche das bewusste Töten eigener Nachkommen nicht als psychischen Defekt einer Art, sondern zum Beispiel als bewusste natürliche Auslese unter eigenem Nachwuchs erscheinen lassen? Es würde mich also interessieren, ob diese Art Infantizid nur in der Definition vorkommt. Die Frage oben zeigt wohl auch die Relevanz davon. Oder ist Abtreibung etwa eine rein humane Sache? 81.233.161.112 09:34, 28. Jul. 2015 (CEST)Beantworten

Von mehreren Seiten hat man mir schon erzählt, dass zuweilen Stallkarnickelmütter ihren eigenen Wurf fräßen. Ob das ein vielleicht durch Zucht erworbener Defekt ist oder doch vielleicht unter den natürlichen Umständen, die den auslösenden nahekommen, evolutionär von Vorteil sein mag? --Silvicola Disk 15:55, 28. Jul. 2015 (CEST)Beantworten
Salopp gesagt: Der Evolution genügt es, wenn ihre Vorgaben zu 99,9 Prozent erfüllt werden, hundertprozentig klappt nix in der belebten Natur. Warum sollte das beim Umgang mit den Nachkommen anders sein? --Gerbil (Diskussion) 19:34, 28. Jul. 2015 (CEST)Beantworten
Es ist zumindest ein sehr ungewöhnlicher Vorgang, da üblicherweise Tier-Eltern ihre Familie schützen und verteidigen. Es muss also einen starken Aggressions- ? - Impuls geben, der diesem Schutzverhalten / Instinkt zuwider wirkt. Und das ist die - offene ? - Frage, was genau das sein kann. --Energine (Diskussion) 19:33, 4. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
@Energine: „da üblicherweise Tier-Eltern ihre Familie schützen und verteidigen“ Das ist bei Tieren eher die Ausnahme. Allenfalls eine Spezialität der Säugetiere. Also evolutionsbiologisch betrachtet vielleicht gar nicht so furchtbar alt und vielleicht deshalb grade noch fehleranfällig. --Gerbil (Diskussion) 20:51, 4. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

Bei Primaten

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Wurde Infantizid bei Orang-Utans beobachtet? (nicht signierter Beitrag von 87.178.8.159 (Diskussion) 23:33, 22. Jan. 2016 (CET))Beantworten

siehe hier. --Gerbil (Diskussion) 09:35, 23. Jan. 2016 (CET)Beantworten
Interessanter Artikel, vielen Dank für den Hinweis!--87.178.8.151 10:54, 23. Jan. 2016 (CET)Beantworten
Der Link hat sich geändert: https://www.beobachter.ch/urzeit-evolution/evolution-wie-orang-utans-schlau-werden --Energine (Diskussion) 12:03, 5. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

Bei Vögeln: Schwarzstörche, Weißstörche; Schleiereulen, Waldkäuze, Steinkäuze ?

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Derzeit (Mai/Juni 2017) laufen einige webcams, auf denen man das Brutverhalten von Vögeln betrachten kann.

So z.B. Schwarzstörche auf http://www.looduskalender.ee/n/de/node/1193#cam. Und da gibt es auch ein Video, auf dem zu sehen ist, wie die Storchenmutter eines von 4 ihrer Küken gezielt in den Schnabel nimmt, es aussondert, immer wieder neben das Nest legt, mißhandelt, würgt ... http://www.looduskalender.ee/n/de/node/1390. Der Vater hat es dann 2 Stunden später "entsorgt". Vorgeschichte laut einer (verläßlichen) NABU-Bloggerin: der Vater hat in den Tagen zuvor aktiv verhindert, dass dieses Kleine Futter bekam. Es war also ein geplantes Vorgehen gegen dieses 10 Tage alte Küken.

Dieses Vorgehen scheint auch bei Weißstörchen üblich: siehe u.a. http://www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/tl_files/images/downloads/infopulte/Weissstorch_72.pdf . Es handele sich um eine gezielte Brutreduktion, da bei Brutbeginn die spätere Nahrungssituation zur Nestlingszeit noch nicht vorhersagbar sei.

Und bei 'skippy' » So 3. Jun 2012, 12:05, 'HORSTPFLEGE UND BRUTHYGIENE' auf http://www.storchennest.de/phpBB/viewtopic.php?p=141437#p141437 heißt es, diese Bruthygiene diene dem Erhalt einer gesunden, fortpflanzungsfähigen Population, was durch die Durchfütterung eines retardierten Nestlings - der evtl. nicht mit ins Winterquartier ziehen könne - behindert und erschwert werde, zumal nach der 3. Woche der Futterbedarf der Jungstörche massiv ansteige. Auch wenn dies ein Forumsbeitrag ist, ist er doch sehr sachkundig geschrieben.


Bei Schleiereulen auf https://www.vivara.de/schleiereule-webcam (dahinter steht https://www.vogelbescherming.nl/beleefdelente/kerkuil, auf holländisch) war zu sehen, dass der Vater verschwunden war und die Mutter einmal > 24 Stunden sich nicht blicken ließ, also auch kein neues Futter brachte; in der Zeit hat das Älteste der (noch 5 von ursprünglich 7!) Küken streng auf die Rangfolge beim Fressen geachtet und das Jüngste aktiv durch Wegziehen am Beinchen am Fressen der restlichen Maus gehindert. So ist das Jüngste verhungert und wurde dann an die anderen verfüttert. Direkt danach gab es dann reichlich Beute. Hier könnte also eine passive Brutdezimierung vorliegen.

Ähnlich könnte der Fall eines Waldkauzkükens, das als Jüngstes von 4 Küken noch im Alter von 28 Tagen - kurz vor dem Ausfliegen - plötzlich von einem Geschwister attackiert und bei lebendigem Leibe (? so sah es aus) von allen 3 anderen aufgefressen wurde, hier hinein passen. Dies nennt man "Kainismus". Vorangegangen war eine kühle, nahrungsarme Regenzeit. Doch danach gab es durchaus genügend Fütterungen durch die Eltern, die aber nur die 3 Großen - die oben auf dem "Balkon" des NABU-Nistkastens saßen - erreichten. Die Eltern taten also nichts, um das jüngste Küken, das sich gegen die anderen trotz starker kämpferischer Versuche nicht durchsetzen konnte und daher meist unten im Kasten bleiben mußte, zu füttern und am Leben zu erhalten. https://blogs.nabu.de/drama-in-berlin-r-i-p-bilbo/ und Folge-Blogs des NABU Berlin-Reinickendorf).

Und bei Steinkäuzen in den NL, Winterswijk, war in der webcam zu sehen (https://www.vogelbescherming.nl/beleefdelente/steenuil), wie ein Steinmarder den Nistkasten attackierte, woraufhin das die 3 noch sehr kleinen Küken hudernde Weibchen in Panik flüchtete und nicht wiederkam. Der Vater hat dann versucht, die Küken zu hudern, zu füttern und Beute zu jagen, was er aber nicht genügend geschafft hat. Die Küken wurden immer schwächer, bis dann der Vater begann, das Schwächste, aber noch Lebende, mit dem Schnabel auf das "Beutelager" zu ziehen, die anderen dann auch, und sie aufgefressen hat. -- Inzwischen umgarnt er ein neues Weibchen und will wohl noch eine Brut versuchen. -- In diesem Fall war der Hunger- oder Unterkühlungstod der Küken allerdings ohnehin nicht mehr zu verhindern.

--Energine (Diskussion) 20:31, 4. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

Redundanz zweier Abschnitte

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Bitte die hinteren beiden Abschnitte zusammenführen. Vielen Dank und freundliche Grüße,--Vergänglichkeit (Diskussion) 02:23, 1. Mär. 2022 (CET)Beantworten