Diskussion:Somatisierung (Psychologie)

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Anaxo in Abschnitt Definition zweifelhaft
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Definition zweifelhaft

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Die im Vorspann des Lemmas enthaltene Definition lautet:

Der Begriff Somatisierung ist ein Begriff aus der Psychoanalyse und beschreibt die Neigung, körperliches Unwohlsein und Symptome, die nicht auf eine ausreichende organische Ursache zurückzuführen sind, intensiv zu empfinden (Somatoforme Störung). Ferner besteht meist ein zusätzliches Mitteilungsbedürfnis über dieses körperliche Unwohlsein beziehungsweise über diese Symptome. Außerdem sollen diese Befindlichkeitsstörungen auf eine körperliche Erkrankung zurückgeführt und so eine medizinische Behandlung angestrebt werden.[1][2]

Einzelnachweise

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  1. Lipowski, Z.: Somatization: The concept and its clinical application. American Journal of Psychiatry 145, 1358 - 1368, 1988
  2. Hans Morschitzky: Somatoforme Störungen: Diagnostik, Konzepte und Therapie bei Körpersymptomen ohne Organbefund, Springer, 2000, ISBN 3-211-83508-3

Leider kenne ich die zitierten Quellen nicht, die auch keine exakte Seitenzahl enthalten. Nach den mir jedoch vorliegenden Quellen und nach meinem eigenen praktisch geübten Verständnis im Umgang mit der Bezeichnung Somatisierung erscheint die hier im Lemma wiedergegebene Definition allerdings unzutreffend bzw. in hohem Maß zweideutig. - Sollte nun etwa aus ärztlicher Sicht „eine medizinische Behandlung angestrebt werden“ oder etwa aus der Sicht des Betroffenen, des Patienten? Das Problem wie es hier angesprochen und formuliert ist, müßte nach meinem Dafürhalten fast eher als Psychologisierung und nicht als Somatisierung verstanden werden. Siehe dazu „die Neigung, körperliches Unwohlsein ... intensiv zu empfinden“ sowie das zusätzliche Mitteilungsbedürfnis „über dieses körperliche Unwohlsein“.

Somatisierung ist doch eher das Endergebnis der Konversion ! 

Somatisierung ist doch eher als das Endergebnis des von Sigmund Freud 1894 beschriebenen Problems der Konversion zu verstehen. Wie aus diesem WP-Link zu Konversion hervorgeht, handelt es sich hierbei nämlich genau umgekehrt um den Vorgang der „Übertragung von Affekten wie Angst, Aggression, Wut, Ärger, Schuld, sexuelle Triebwünsche usw. auf Organe.“

Sigmund Freud schreibt wörtlich, daß es sich bei der Konversion um

„... die Unschädlichmachung der unverträglichen Vorstellung dadurch [handelt], daß deren Erregungssumme ins Körperliche umgesetzt wird.“[1]

Auch im Wörterbuch der Psychiatrie von Peters heißt es zum Stichwort Somatisierung:

„Umwandlung seelischer Konflikte in Organerkrankungen“ ...[2]

Ob nun die Konversionstheorie oder die Theorie Freuds zur Angstneurose, die Vorstellung Alexanders zur vegetativen Neurose, die Theorien der Organneurose, der Alexithymie usw., alle diese Theorien behandeln das gleiche Leib-Seele-Problem (die Umwandlung von Seelischem in Körperliches) !

Einzelnachweise

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  1. Freud, Sigmund: Die Abwehr-Neuropsychosen. [1894] In: GW Bd. I Fischer, Seite 63
  2. Peters, Uwe Henrik: Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie. Urban & Schwarzenberg, München 31984; Stw. Somatisierung, Seite 524

Eine Überarbeitung der im Lemma enthaltenen Definition erscheint unerläßlich. --Anaxo (Diskussion) 20:25, 6. Mai 2012 (CEST)Beantworten

It's a Wiki - gegen gut bequelltes Überarbeiten hat hier niemand etwas! --WolffidiskRM 23:50, 7. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Deine Zweifel sind berechtigt. Das, was du beschreibst, ist (etwas verkürzt gesagt) die psychoanalytische Sicht. Lipowski hat, wenn ich das richtig verstehe, versucht, Somatisierung ohne diese theoretische Annahme (Konversion) zu beschreiben. Ich habe jetzt versucht, Lipowskis Definition (“a tendency to experience and communicate somatic distress and symptoms unaccounted for by pathological findings, to attribute them to physical illness, and to seek medical help for them”) etwas anders zu übersetzen und zu erweitern. Ist noch nicht perfekt, aber vielleicht als Erste Hilfe-Maßnahme ausreichend. Ansonsten wie Wolffi. Gruß, --RainerSti (Diskussion) 07:41, 8. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Erst jetzt beide Diskussionsbeiträge gelesen. Vielen Dank. Ich bin natürlich damit soweit einverstanden und finde diese aktuelle Fassung wesentlich verständlicher und vereinbar mit den psychoanalytischen Theorien und auch vereinbar mit dem Lemma Somatoforme Störung. Dies auch wenn die psychoanalytischen Theorien in der Definition nicht direkt angesprochen sind, sondern weiter unten im Lemma erläutert werden. Das muß auch nicht schon in der Definition stehen. Man kann ja dort in der Definition auch noch zusätzlich auf die Somatoforme Störung verlinken. Auch der Abschnitt „Somatisierung durch Konversion“ ist korrekturbedürftig hinsichtlich der Bequellung und der Verlinkung auf Übertragung. Konversion ist, wenn man es so sagen will „Übertragung“ von Körperlichem ins Seelische, aber nicht Übertragung im Sinne der Übertragungsneurosen. Da werde ich mich dann ja eben im Sinne von Wolffi ja noch betätigen können. Meinerseits ist damit also die Sache erledigt. Vielen Dank für das Interesse und die Revision der mir unbekannten Quelle. Gruß --Anaxo (Diskussion) 21:41, 8. Mai 2012 (CEST)Beantworten