Diskussion:Trumbo (2015)

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Unbelegte Einschätzung Trumbos als Stalinist

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Ich will kein Fass aufmachen, aber der Meinung der FAZ widersprechen und kurz anmerken, dass Trumbo KEINE Sympathien für Stalin oder Kim Il-Sung hatte.

Trumbo war ja "nur" für ca. 5 Jahre in der KP und soll wohl ausgetreten sein, gerade weil die Partei sich zunehmend radikalisierte und sich stalinistische Tendenzen entwickelten.

Sein Wiedereintritt einige Zeit später begründet er lediglich damit, dass das ein öffentlicher Solidaritätsausdruck für die anderen Blacklist-Betroffenen sein sollte.

Trumbo hat sich (und da gibt es einige Archivaufnahmen, z.B. in der Doku Dalton Trumbo: Rebell in Hollywood, die auf der DVD von Johnny Got His Gun zu finden ist) immer zu einem demokratischen Kommunismus/ Sozialismus bekannt. Den Hitler-Stalin-Pakt hat er schon gar nicht verteidigt; er war eben aufgrund seines radikalen Pazifismus ein Isolationist.

Außerdem hat er sich mal (sinngemäß) so geäußert, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung für ihn das Wichtigste ist, sogar wichtiger als soziale Sicherheiten. (Wenn ich mich recht erinnere, sagt er das im letzten Interview-Ausschnitt, dass in o.g. Doku zu sehen ist; aber ich hab die DVD jetzt nicht zur Hand...)

Die Behauptung, dass er Stalinist gewesen wäre, geht nach meiner Einschätzung auf die Kommentare von Ron Capshaw und Pat Buchanan zurück, die im engl. Artikel nachzulesen sind: Ron Capshaw in The American Spectator stated the real Trumbo was an outspoken supporter of Soviet-style communism, including the brutal regimes of Joseph Stalin and North Korean dictator Kim Il-sung.[9] The conservative Pat Buchanan questioned the appropriateness of portraying Trumbo as a "martyr to the first amendment" while overlooking his support for regimes that actively suppress free speech.

Aber auch diese Behauptungen werden NICHT belegt. Und man weiß doch, dass gerade die konservativen Amerikaner (Tea-Party-Bewegung, Streit um das gesundheitshwesen usw.) liebend gern alle "linke" Ideen pauschal als kommunistisch/ stalinistischt brandmarken. Ich meine, was soll man denn von solchen Leuten halten, die selbst Obama als gefährlichen SOzialisten einstufen?

Und Andreas Kilb scheint diese Aussagen ohne weitere Überprüfungen übernommen zu haben.

Ich will den Kommunismus nicht in Schutz nehmen, aber die (unbelegte) Einstufung als Stalinist ist doch wohl um einiges schwerwiegender, ja geradezu rufschädigend (auch wenn es um einen Toten geht) als die (belegbare) Tatsache, dass es sich bei Trumbo "nur" um einen einfachen und demokratiebewussten Kommunisten handelte. Und nicht vergessen, dass Trumbo auch nur ein Kind seiner Zeit war bzw. sozialistische/ kommunistische Ideen auch in den USA der Wirtschafst- und Kriegsjahre nicht wirklich eine Seltenheit waren.

Ganz ehrlich, würden sich Prominente wie Jay Roach, Bryan Cranston, John Goodman und Co. ihre guten Namen wirklich für ein positives Biopic über einen Stalinisten hergeben?! (nicht signierter Beitrag von 77.185.202.190 (Diskussion) 20:51, 26. Mai 2019‎)