Flakverbände der Luftwaffe (Wehrmacht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flak Artillerie Flagge

Die Liste der deutschen Flakeinheiten umfasst sämtliche Flakeinheiten der Luftwaffe, die von deren Gründung 1935 bis zur deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 bestanden. Sie beinhaltet auch Einheiten, die nur wenige Tage bis Wochen bestanden.

Flak-Divisionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flak-Regimenter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flakscheinwerferregimenter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Flakscheinwerfer irgendwo in Nordeuropa

Flakscheinwerferregimenter dienten zeit ihres Bestehens zur Aufhellung des Luftraumes bei Nacht, um somit die einfliegenden feindlichen Bomberverbände anzustrahlen und somit den eigentlichen Flak-Batterien die Zielfokussierung zu ermöglichen. Die ersten aufgestellten Flakscheinwerferregimenter gab es ab dem Jahr 1940, auch im Hinblick auf den sog. Helle-Nachtjagd-Riegel (vgl. auch die Ausführungen unter 1. Flakscheinwerfer-Division). Mit der Einführung neuer Radartechniken und des Einstellens der hellen Nachtjagd ab 1942 wurden die Flakscheinwerferbatterien dann regulären Flak-Regimentern zur Unterstützung zugeteilt oder verblieben im Rahmen dieser Verbände an ihren Stationierungspunkten wie etwa in den Großstädten wie Berlin, Hamburg, Wien oder im Ruhrgebiet.

Festungsflakregimenter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff Festungs-Flakregimenter, manchmal auch nur Festungsflakregimenter genannt, umfasste mit der allgemeinen Mobilmachung der Wehrmacht im August 1939 die ersten Spezial-Regimentsstäbe. Entgegen ihrem etwas irreführenden Namenszusatz Festung, waren diese Regimenter jedoch nicht fest (auf einem Ort oder Platz) stationiert. Sie sind auch nicht mit dem Begriff Festung (z. B. Festung Breslau) zu vergleichen, der zum Kriegsende hin häufiger im Sprachgebrauch zu finden war. Ihrem Ursprungskonzept folgend, wurden die Festungsflakregimenter schon bei ihrer Aufstellung als mobile Flakeinheiten genutzt. Im Sommer 1941 wurden die Festungsregimenter durch Umbenennung aufgelöst. Sie gingen in regulären Flak-Regimentern mit entsprechender Ordnungszahl auf.[1]

Eisenbahnflakregimenter (E)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Eisenbahn-Flakregiment gab es 1941. Seine Bezeichnung lautete Flak-Regiment 72 (E). Eisenbahnflakregimenter dienten in erster Linie der raschen Verlegung von Flak-Einheiten an Frontabschnitte, die Flakunterstützung brauchten. Die dafür geschaffenen Regimentsstäbe waren bei ihrem Einsatz vor Ort für die operative Führung der Eisenbahnflakabteilungen zuständig. Insgesamt gab es fünf derartige Regimenter:

  • Flak-Regiment 72 (E): (1941 – 8. Mai 1945)
  • Flak-Regiment 97 (E): (Frühjahr 1944 – 8. Mai 1945)
  • Flak-Regiment 112 (E): (1941 – 8. Mai 1945)
  • Flak-Regiment 114 (E): (18. Mai 1944 – 8. Mai 1945)
  • Flak-Regiment 122 (E): (November 1941 – 8. Mai 1945)

Eisenbahn-Transportschutzregimenter (E.Tr.)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Leichte Vierlingsflak auf einem Eisenbahnwagon

Die Eisenbahn-Transportschutzregimenter entstanden als Antwort auf die Luftbedrohung des Eisenbahnverkehrs durch die alliierte Luftüberlegenheit nach der Invasion in der Normandie an der Westfront. Die immer heftig werdenden Fliegerangriffe zwangen die deutsche Heeresleitung schließlich, auf diese Bedrohung mit leichten mobilen Flak-Einheiten zu antworten, den Eisenbahn-Transportschutzbatterien. Allerdings gab es nur drei derartige Regimenter: Flakregiment 50 (E.Tr.), Flakregiment 159 (E.Tr.) und Flakregiment 255 (E.Tr.). Eine vierte Aufstellung (Flakregiment 158 (E.Tr.)) wurde wieder rückgängig gemacht.

Flaksturmregimenter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff Flaksturmregiment wurde mit Verfügung vom 6. Oktober 1944 durch Hermann Göring als eine Art Ehrenname an die entsprechenden Flakverbände verliehen. Die zu ehrende Flakabteilung musste sich dazu durch hervorragende Leistungen in entscheidenden Angriffs- oder Abwehrkämpfen bewährt haben. Als Würdigung höchster Bewährung wurde dann die Bezeichnung Flaksturmabteilung auch an Flakregimenter verliehen. Dabei wurde ein strenger Maßstab angelegt, um die Bedeutung dieser Auszeichnung herauszustellen.[2] Von 1935 bis 1945 gab es daher nur zwölf Regimenter, die den Namenszusatz Flaksturmregiment erhielten. So wurde z. B. aus dem Flakregiment 10 durch die Namensverleihung das Flaksturmregiment 10.

Fallschirm-Flakregimenter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Namenszusatz Fallschirm war ähnlich dem Namenszusatz Flaksturmregiment eine Art Auszeichnung für das entsprechende zu ehrende Regiment. Hintergrund war, dass die Fallschirmtruppen in den ersten Kriegsjahren als Elitetruppe von der Wehrmachtsführung, insbesondere vom Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring, betrachtet wurden. Beispiel hierfür ist das Fallschirm-Flakregiment Göring.[3]

Flakersatzregimenter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flakersatzregimenter bestanden in den ersten Kriegsjahren in ihrer Unterstellung keinem genauen Prozedere. Sie wurden in Erster Linie den zuständigen Luftgaukommandos unterstellt. Dieser Zustand hielt bis Sommer 1941 an. Erst zu diesem Zeitpunkt wurden dann die ersten Führungsstäbe der Flakersatzregimenter aufgestellt. Diesen oblag dann im weiteren Zuge die Führung und Überwachung ihrer Flakersatzabteilungen. Sie unterstanden ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr dem Luftgaukommando, sondern der Dienststelle Höherer Kommandeur der Flakersatzregimenter, ab 1944 dann umbenannt in Flakersatzdivision.[4]

  • Christian Bernadac: La Luftwaffe. Éditions France-Empire, Paris 1983, OCLC 719115999.
  • Georges Bernage, François de Lannoy: Dictionnaire historique : la Luftwaffe, la Waffen-SS, 1939-1945. 1998, OCLC 42934551.
  • Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-048-1.
  • Horst-Adalbert Koch: Flak. Die Geschichte der deutschen Flakartillerie und der Einsatz der Luftwaffenhelfer. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Podzun, Bad Nauheim 1965.
  • Kurt Mehner, Reinhard Teuber: Die deutsche Luftwaffe 1939-1945. Militair-Verlag Klaus D. Patzwall, 1993, OCLC 32619884.
  • Samuel W. Mitcham: German Order of Battle. Band 3: special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, OCLC 122526978 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Hans-Dietrich Nicolaisen: Die Flakhelfer. Luftwaffenhelfer und Marinehelfer im Zweiten Weltkrieg. Ullstein, Berlin u. a. 1981, ISBN 3-550-07949-4.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945: Die Landstreitkräfte : Namensverbände. Biblio-Verl., 1980, ISBN 978-3-7648-0941-6, S. 263 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, S. 404.
  2. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, S. 440.
  3. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, S. 446.
  4. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, S. 451.