Florent Couao-Zotti

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Florent Couao-Zotti (2011)

Florent Couao-Zotti (* 18. Juni 1964 in Pobè, im Süd-Osten Benins) ist ein beninischer Schriftsteller, Autor von Romanen, Kurzgeschichten, Theaterstücken und Comics. Er lebt und arbeitet in Cotonou.

Florent Couao-Zotti studierte moderne Literatur an der Université Nationale du Bénin (seit 2001 Université d’Abomey-Calavi) und absolvierte eine Ausbildung in Journalismus und kulturellem Unternehmertum.

Im Oktober 1989 zog er in die Elfenbeinküste, um an einem College in Agnibilékrou (Grenzstadt nach Zentral-Ghana) Französisch zu unterrichten. Nach kurzer Zeit begab er sich nach Benin, wo sich die Souveräne Nationalkonferenz vom Februar 1990 (eine friedliche Revolution 'von Unten', die den Umsturz des Kérékou-Regimes anstrebt) abzeichnet.

Nach dieser Nationalkonferenz, bei der die Pressefreiheit wiederhergestellt und die "demokratische Erneuerung" verkündet wurde, übernahm Florent Couao-Zotti nacheinander die Funktionen des Herausgebers zweier satirischer Zeitungen (Le Canard du Golfe und Abito), des Kulturkolumnisten beim Tam-Tam Express (unabhängige Wochenzeitschrift, die zwischen 1988 und 1995 in Cotonou erschien), beim Forum de la Semaine (wöchentlich veröffentlicht in Cotonou zwischen 1990 und 1996), und beim Benin Nouveau (zweiwöchentlich veröffentlicht zwischen 1991 und 1993). Seit 2002 publiziert er in mehreren Zeitungen, darunter in der unabhängigen Tageszeitung La Nouvelle Tribune.

Literarisches Werk

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Florent Couao-Zottis veröffentlichte 1995 das Drama Ce Soleil où j'ai toujours soif (Diese Sonne, wo ich immer Durst habe; L'Harmattan, 1995). Darin wirft er Fragen zur laufenden Demokratisierung Schwarzafrikas auf. Der arbeitslose Absolvent und Straßenkehrer, Sèna, der als 'Oberflächentechniker' bezeichnet wird, träumt nur von einer Sache: mit seiner Verlobten, einer jungen Frau, die so käuflich wie unzugänglich ist, auf dem Ball der Nationalkonferenz zu tanzen, um die Versprechungen von Demokratie und Freiheit, die den ganzen Kontinent befruchteten, zu feiern.

1996 gewann er den 1. Preis für afrikanische Kinderliteratur mit Un enfant dans la guerre (Ein Kind im Krieg, Ed. Haho, 1998) beim Wettbewerb der Agence de la Francophonie. Dieser Roman wurde 2001 unter dem Titel Charly im Krieg von der Ed. Dapper aufgegriffen.

Der beninische Autor publizierte im Jahr 2000 eine Anthologie mit Texten, die als allegorisch und poetisch verstanden werden: L'homme dit fou et la mauvaise foi des hommes (Der angeblich verrückte Mann und die Böswilligkeit der Menschen; Le Serpent à plumes, 2000).

Die Geschichte Les Fantômes du Brésil (Die Geister Brasiliens; Ubu editions, 2006), ein Roman der Introspektion, der zu seinen afro-brasilianischen Ursprüngen zurückkehrt, beleuchtet die Konflikte, die seit langem die Beziehungen zwischen den Kindern ehemaliger aus Brasilien (nach Benin) zurückgekehrter Sklaven und den Nachkommen der Sklavenhändler geprägt haben. Der Schriftsteller imgainiert eine liebevolle Leidenschaft zwischen zwei jungen Menschen aus zwei Gemeinden, Anna Maria Dolorès do Mato und Pierre Kpossou Dossou. Ouidah, Schaubühne des Romans, führt den Leser dann in das Herz dieser „Agouda“-Kultur ein, wo der Schatten Brasiliens wie ein Geist über allem schwebt. Die Liebenden widersetzen sich der Feindseligkeit beider Lager und befinden sich, nachdem sie in die Tiefen des Meeres getragen wurden, an einem fremden Ort der einer Insel ähnelt, es sei denn, es ist das Jenseits.

Im Jahr 2018 erschien Western Tchoukoutou (Ed. Gallimard), ein jubelnder Roman zum Thema Rache nach dem Tod. Hier nistet sich der Wilde Westen Benins in der Bergstadt Natingou ein, wo wir den Abenteuern eines Trios von Schurken folgen; eines korrupten Sheriffs, eines unethischen Saloon-Managers und eines streitsüchtigen Kuhhirten (Cowboy!) Hierhin kehrt Kalamity Djane auf ihrem großen Motorrad von den Toten zurück, dürstet nach Rache und wird Himmel und Erde bewegen, um die drei Schläger zu töten! In achtzehn verrückten Rock-’n’-Roll-Episoden greift Florent Couao-Zotti den amerikanischen Mythos (des Wilden Westens) auf, um ihn zu einem atypischen beninischen Abenteuer zu machen, und erfindet so eine neue Art von Western (der seinen Namen dem lokalen Bier der Stadt Natingou verdankt): dem Tchoukoutou!

Das literarische Werk Couao-Zottis wird von der Vorstellung eines enttäuschten städtischen Afrikas, dessen Randbevölkerung die wiederkehrenden Figuren bleiben, genährt. Seit 2002 widmet er sich ausschließlich dem Schreiben, das er in verschiedenen literarischen Genres (Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke) und in der Erzählkunst (Comics, Fernsehserien und Videofilme) präsentiert.

Aus der Sicht Florent Couao-Zottis ist ein Schriftsteller im Wesentlichen ein Produzent von Emotionen:

Ich liebe es, an der Sprache zu arbeiten. Ich denke, auf dieser Ebene setzt sich die Persönlichkeit des Schriftstellers durch. Wenn es einem Schriftsteller gelingt, durch die von ihm beschriebenen Situationen viele Emotionen zu erzeugen, während sein Schreiben erfinderisch ist, wird er wahrscheinlich die Anerkennung der gesamten Literatur gewinnen. Das ist es, wonach ich seit meinem ersten Buch strebe. Es gibt einen absichtlichen Prozess der Verführung durch Worte, durch literarische Mittel ... Der Schriftsteller ist in der Tat ein Produzent von Emotionen, die ihm seine Umgebung mitgeteilt hat.

Florent Couao-Zotti in einem Interview[1]

Couao-Zotti meldete sich auch politisch zu Wort, zum Beispiel zur strittigen Frage der Legitimität der Präsidentschaftswahlen Benins 2019.[2]

In dem literarisch-politischen Beitrag Cotonou au temps du coronavirus[3] nahm er 2020 am Beispiel Cotonous Bezug auf die aktuellen gesellschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Krise in Benin.

Florent Couao-Zottis Werke wurden in fünf Sprachen übersetzt (Japanisch, Italienisch, Katalanisch, Deutsch, Englisch) und mehrfach ausgezeichnet, darunter:

  • Tchicaya U Tams'i-Preis (1996)
  • Francophonie de littérature pour l'enfance (1996)
  • Prix Ahmadou Kourouma, (2010),
  • Salon du livre d'Abbeville (2016),
  • Prix Roland de Jouvenel de l'Académie française (2019).
  • Sabine Rohmig: Florent Couao-Zotti – Biographie. In: dieselbe: Literarischer Kulturtransfer. Afrikanismen in frankophonen Romanen Schwarzafrikas. (Kulturen – Kommunikation – Kontakte; Band 12). Frank & Timme, Berlin 2012, S. 157, ISBN 978-3-86596-459-5.
Commons: Florent Couao-Zotti – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Ranaivoson, Dominique & Florent Couao-Zotti (2008): L'écrivain est, en fait, un producteur d'émotions. Africultures, 2008/3-4 (n° 74-75), Seiten 179–182
  2. Couao-Zotti, Florent (2019): Bénin – La main tendue de Talon à l’opposition: une main à prendre ou à couper? In: Courriers des Afriques, Mai 2019
  3. Cotonou au temps du coronavirus. In: jeuneafrique.com, 28. April 2020.