Hans Rameau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Paul Hans Rameau, auch Paul Henry Rameau,[1] (* 28. November 1901 als Paul Hans Julius Gulder in Berlin; † 9. April 1980 in Gavignano bei Rom) war ein deutscher Drehbuchautor und Schauspieler.

Der gebürtige Paul H. Gulder[2] war der Stiefsohn des Schauspielers und Bühnenregisseurs Emil Rameau (eigentlich Pulvermacher).[3] Er besuchte das Berliner Werner von Siemens-Gymnasium und machte 1919 sein Abitur. Nach einer Ausbildung am Berliner Reinhardt-Seminar spielte Rameau 1920 am Neuen Schauspielhaus in Königsberg und 1921 bis 1924 an den Münchner Kammerspielen.

Neben der Übernahme von einigen kleinen Filmrollen begann er schon 1919 mit dem Schreiben von Drehbüchern. Er verfasste die Drehbücher für Komödien, Abenteuerfilme und Melodramen. Nach dem erfolgreichsten Film Mazurka, der einen authentischen Mordfall und Prozess zum Gegenstand hatte, emigrierte der als homosexuell geltende Rameau 1935 nach Wien, dann nach Rom und 1936 nach London.

1937 traf er in Hollywood ein, erhielt einen Vertrag bei MGM und nannte sich seit 1939 Paul H(enry). Rameau. Er schrieb als Koautor an einigen Drehbüchern von bedeutenden Produktionen wie der Filmadaption Ihr erster Mann mit. 1951 kehrte er wie sein Stiefvater nach Berlin zurück. Rameau lieferte noch die Drehbücher zu recht unterschiedlichen deutschen und österreichischen Inszenierungen der fünfziger Jahre.

  • Matias Bleckman, Jörg Schöning: (Paul) Hans Rameau – Autor, Schauspieler. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 13, 1989.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 401 f.
  • Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 407.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Auf der amerikanischen Einberufungskarte findet man den handschriftlichen Eintrag "Name changed legally to Paul Henry Rameau". Quelle: Ancestry.com
  2. Laut filmportal.de.
  3. Antrag auf Einbürgerung von Emil Pulvermacher/Emil Rameau, Declaration of Intention, Nr. 104997, ausgestellt in Los Angeles am 24. März 1941; kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com