Heilquellen in Františkovy Lázně

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In dem tschechischen Kurort Františkovy Lázně (dt. Franzensbad) sind insgesamt 24 Quellen als Heilquellen anerkannt. Sie geben schwefelhaltiges saures Wasser und gelten als Sauerbrunnen. Die durchschnittliche Temperatur der Quellen liegt bei 11 °C. Nicht alle Quellen sind zur Anwendung für Trinkkuren geeignet, einige werden für Heilbäder verwendet.

Beschreibung der einzelnen Quellen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adlerquelle (Pramen Adler)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Foto von einem Schild in einem Park mit der Aufschrift Adler und darunter den Werten der Adlerquelle
Schild mit Beschreibung der Quelle neben ihrem gefassten Austrittsort

Die Adlerquelle wurde 1925 in Betrieb genommen und wird für Kurbäder genutzt. Sie ist nach dem Arzt Dr. Bernhard Adler benannt, dem Gründer des Kurortes. In der Nähe der Quelle, die vor der Salz- und Wiesenkolonnade entspringt, befindet sich eine Statue Adlers.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Adlerquelle 1795 mg/l 3162 mg/l 5,7 13,2 °C 48,5 l/min 30,3 m

Cartellieri-Quelle (Pramen Cartellieri)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Cartellieri-Quelle entspringt hinter dem Moorbad (Slatinné Lázne) und wird für Moorbäder genutzt. Sie wurde nach dem Kurarzt und Ehrenbürger Franzensbads Paul Cartellieri benannt.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Cartellieri-Quelle 1255 mg/l 2421 mg/l 5,51 11,6 °C 80 l/min 5,3 m

Eisenquelle (Železnatý Pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nach ihrem hohen Eisengehalt benannte Quelle wurde 1863 entdeckt und in Betrieb genommen. Ihr Wasser wird bei Müdigkeit und allgemeinen Erschöpfungszuständen im Rahmen einer Trinkkur empfohlen und wird als wohlschmeckend beschrieben.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Eisenquelle 1998 mg/l 2890 mg/l 5,49 11,2 °C 2,9 l/min 3,6 m

Erikaquelle (Pramen Erika)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erikaquelle wird bei allgemeiner Körperschwäche, in der Rekonvaleszenz, sowie bei leichten Verdauungsstörungen verschrieben. Die Quelle wird auch für Bäder im Balneobetrieb genutzt. Das Heilwasser wird zur Trinkkur bei Krankheiten der Niere und Harnblase eingesetzt. Das Mineralwasser Erika ist in dem Jahr 1999 gefasst worden.

Foto von einem Schild mit der Aufschrift Erika und darunter den Werten der Erikaquelle, hinter dem Schild ist eine weibliche Skulptur zu sehen
Heilquelle Erika in Franzensbad
Name CO2-Gehalt Dichtigkeit pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Erikasquelle 1820 mg/l 1002,9 mg/l 5,86 13,5 °C 8 l/min 60,0 m

Franzensquelle (Františkuv pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit runden Kupferrohren gefasste Quelle in einem Glashaus
Im Pavillon der Franzensquelle

Die Franzensquelle ist die wohl bekannteste Quelle der Stadt und besteht am längsten. Es gibt Berichte über diese Quelle bereits von vor 1400. Gefasst wurde sie 1793. Im 15. Jahrhundert war sie unter dem Namen Egerbrunnen oder Egerer Sauerwasser bekannt. Sie soll bei leichten Verdauungsstörungen hilfreich sein und die allgemeine Rekonvaleszenz unterstützen. Ihren Namen hat sie von dem österreichischen Kaiser Franz I.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Franzensquelle 1000 mg/l 1359 mg/l 5,8 10,5 °C 6–8 l/min 7,8 m
Stark sprudelndes Wasser in einem Glaskasten
Glauber III

Mehrere Quellen enthalten einen hohen Anteil an Glaubersalz und tragen den Namen Glauber. Sie sind durchnummeriert. Alle vier sind für ihre Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt bekannt und wurden um 1920 entdeckt. Glauber I und II entspringen abseits des Kurzentrums in der Nähe des Schwanensees. Sie sind beide mit kleinen Pavillons gefasst. Glauber III und IV entspringen in der Glauberhalle (Dvorana Glauberových Pramenù) und gehören damit zu den Hauptattraktionen des Kurzentrums. Glauber IV ist die Quelle mit dem weltweit höchsten Gehalt an Glaubersalz.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Glauber I 24,17 mg/l 8332 mg/l 5,8 11,1 °C 2,2 l/min 33,3 m
Glauber II 14,41 mg/l 5419 mg/l 5,96 10 °C 1,3 l/min 26,5 m
Glauber III 16,24 mg/l 7876 mg/l 6,48 11,5 °C 62,2 l/min 52,9 m
Glauber IV 1534 mg/l 20052 mg/l 6,48 12,5 °C 0,9 l/min 92,6 m

Kaiserquelle (Císarský pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kaiserquelle entspringt außerhalb von Franzensbad im nahegelegenen Naturschutzgebiet Soos.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Kaiserquelle 1810 mg/l 7594 mg/l 5,82 10,5 °C 8,7 l/min 40 m

Kalter Sprudel (Studený Pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kalte Sprudel wurde 1817 entdeckt und in den Pavillon der Luisenquelle geleitet. Das Wasser wird vorwiegend für Heilbäder genutzt.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Kalter Sprudel 1810 mg/l k. A. 6,13 11,5 °C 60 l/min 60 m

Luisenquelle (Luisin pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Luisenquelle ist nach Marie-Louise von Österreich benannt. Sie wird seit 1806 genutzt und ist somit die zweitälteste Quelle von Franzensbad. Die Quelle ist mit einem Pavillon überbaut, der nach der Quelle benannt ist.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Luisenquelle 492 mg/l 1596 mg/l 5,92 10,4 °C 60 l/min 22,4 m

Natalie-Quelle (Pramen Natálie)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Natalie-Quelle wurde 1878 entdeckt und 1880 mit einer gleichnamigen Kolonnade überbaut. Sie gilt als wohlschmeckend und erfrischend.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Natalie-Quelle 1917 mg/l 1523 mg/l 5,39 11,7 °C 4,0 l/min 3,3 m

Neue Kirchenquelle (Nový Kostelní pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelne Luftblasen steigen in Wasser in einem Glaskasten auf
Die Neue Kirchenquelle

Die Neue Kirchenquelle ist wie Glauber III und IV mit der Glauberhalle überbaut. Sie wurde erst 1999 erschlossen und entspringt in großer Tiefe. Sie gilt als wohlschmeckend und wird für Trinkkuren verwendet.

Name CO2-Gehalt pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Neue Kirchenquelle 1591 mg/l 5,96 14 °C 45 l/min 63 m

Neue Quelle (Nový pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mann mit Rucksack geht auf einen Glaspavillon mit Tonnendach zu
Pavillon der Neuen Quelle

Die Neue Quelle ist mit einem Pavillon überbaut, der sich neben der Glauberhalle befindet. Sie wurde 1849 erschlossen und zeichnet sich durch besonders eisenhaltiges Wasser aus.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Neue Quelle 1671 mg/l 1907 mg/l 5,6 11,1 °C 23,0 l/min 4 m

Palliardi-Quelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1870 entdeckte Quelle ist nach dem Arzt Dr. Palliardi benannt, der für die Heilbehandlung mit Moorbädern bekannt wurde. Das Wasser gilt als besonders wohlschmeckend und gilt als hilfreich bei Verdauungsstörungen und Entzündungen der Magenschleimhaut. Die Quelle wird auch Jungbrunnen der Liebe genannt. Eine entsprechende Wirkung ist nirgends belegt.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Palliardi-Quelle 2063 mg/l 2468 mg/l 5,6 12,4 °C ? l/min 3,4 m

Quelle D14 (auch Marian-Quelle oder D XIV)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Links ein Glaskasten mit stark sprudelndem Wasser auf einem gelben Sockel, rechts ein Schild mit der Aufschrift Marian D IVX und den Werten der Quelle
Quelle D14

Die überwiegend für Bäder genutzte Quelle D14 wird seit 1963 genutzt.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Quelle D14 21,05 mg/l 7473 mg/l 5,81 10,5 °C 8,7 l/min 40 m

Salzquelle (Solný pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Steinsockel mit Wasserhahn und mit Wasser gefüllter Glassäule
Die Salzquelle

Die Salzquelle wird wie die oben genannte Wiesenquelle in der für beide Quellen erbauten Kolonnade ausgegeben. Sie wurde 1819 erschlossen und gilt als wirksam bei Erkrankungen der oberen Atemwege.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Salzquelle 2180 mg/l 2956 mg/l 6,01 11 °C 0,8 l/min 2,8 m

Sonnenquelle (Slunecní pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in der Nähe des Schwanensees gelegene Quelle wurde erst 1936 entdeckt. Die Wirkung des Wassers ist leicht abführend.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Sonnenquelle 2105 mg/l 7473 mg/l 5,81 10,5 °C 8,7 l/min 40 m

Sophienquelle (Pramen Žofie)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sophienquelle entspringt hinter der Kolonnade der Natalie-Quelle. Sie wurde 1885 entdeckt, ihr Wasser gilt als heilsam bei Erkrankungen der Niere und der Harnblase. Es wird für Trinkkuren verwendet.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Sophienquelle 1582 mg/l 997,8 mg/l 5,4 11,5 °C 12,0 l/min 7,1 m

Stanislav-Quelle (Pramen Stanislav)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erst 1981 gebohrte Stanislav-Quelle ist sehr ergiebig. Sie liegt im nördlichen Teil des Stadtparks. Ihr Wasser wirkt verdauungsfördernd.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Stanislav-Quelle 2174 mg/l 4736 mg/l 5,82 12 °C 120 l/min 61 m

Stefanie-Quelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wasser der seit 1878 genutzten Quelle wird heute als Mineralwasser in Flaschen abgefüllt.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Stefanie-Quelle 1582 mg/l 997,8 mg/l 5,4 11,5 °C 12 l/min 7,1 m

Wiesenquelle (Lucní pramen)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wiesenquelle ist eine der Quellen, nach der die Salz- und Wiesenquellenkolonnade benannt ist und kann auch dort gezapft werden. Sie wird seit 1823 genutzt und gilt als wohlschmeckend.

Name CO2-Gehalt Mineralisierung pH-Wert Temperatur Schüttung Tiefe
Wiesenquelle 2568 mg/l 3443 mg/l 5,97 10,4 °C 4,5 l/min 3,6 m