Horst Kuhnert

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Horst Kuhnert (* 22. Juni 1939 in Schweidnitz, Provinz Schlesien) ist ein deutscher Bildhauer.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Horst Kuhnert studierte 1957 bis 1962 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Heinrich Wildemann. Nachdem er sich anfänglich der abstrakten Malerei gewidmet hatte, wendete er sich 1963 dem plastischen Arbeiten zu, wobei er von Beginn an einer strengen, konstruktiv-konkreten Arbeitsweise verpflichtet war. Ab 1964 entstanden mit der Serie der „Raumflächen“ erste Reliefs in Polyester, denen kurz danach die ersten „Raumkörper“ folgten. Kuhnert war dabei einer der ersten deutschen Künstler, die den neuen Werkstoff Polyester (genauer: glasfaserverstärkte Polyesterharze) in großem Stil für künstlerische Werke einsetzte. In seinen neuen Arbeiten verband er die strenge Tradition der Konkreten Kunst mit organisch weichen Formen, die der neue Werkstoff ermöglichte. Der Umgang mit dem Werkstoff Polyester prägte seine Arbeiten der 1960er und 1970er Jahre und brachte ihm schon bald zahlreiche öffentliche Aufträge ein. In den 1980er Jahren kamen dann weitere Materialien wie V2A-Stahl hinzu. Gleichzeitig entstanden mit der Werkgruppe „Stabil – Instabil“ erste Arbeiten, in denen Kuhnert sich mit „konstruierter Dekonstruktion“ beschäftigte. Seit 2011 entstehen auch Bilder, in denen der Bildhauer Kuhnert, räumliche Probleme in komplexe zweidimensionale Anordnungen überträgt und dabei höchst komplexe Strukturen erzeugt.

1970 wurde Horst Kuhnert anlässlich der Internationalen Kunstausstellung in Kathmandu mit dem Preis des Königreiches Nepal ausgezeichnet, 1985 erhielt er den Förderpreis des Landes Niedersachsen. Seit Mitte der 1980er Jahre ist Kuhnert Mitglied der Gruppe Konstruktive Tendenzen, der auch Karl Duschek, Peter Staechelin, Anton Stankowski und Hermann Waibel angehören.

Horst Kuhnert ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1967: Deutscher Kunstpreis der Jugend, Kunstverein Bochum
  • 1968: Künstlerbund Baden-Württemberg, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
  • 1970: Internationale Kunstausstellung, Kathmandu
  • 1971: Stuttgart Graphic Artists, Philadelphia, Boston, New York
  • 1975: 50 Jahre Kunst in Baden-Württemberg, Stuttgart
  • 1978: Art Basel, Internationale Kunstmesse
  • 1978: Comparaisons 1978, l'art actuel, Grand Palais, Paris
  • 1980: 1. Triennale Kleinplastik, Fellbach
  • 1986: Konstruktive Tendenzen, Kunstverein Heilbronn
  • 1995: Ausstellung über den Wettbewerb Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Berlin
  • 1997: Plastik aus Plastik, Cubus Kunsthalle, Duisburg
  • 1998: konkret konstruktiv, Sammlung Staechelin, Museum für Neue Kunst Freiburg
  • 2000: 25 Jahre Galerie Geiger, Galerie Geiger, Konstanz
  • 2005: Quadrate – konstruktive Tendenzen, Kunstmuseum Gelsenkirchen
  • 2007: Kaleidoskop der Sichtungen – verschiedene Positionen, Galerie Valentien, Stuttgart
  • 2008: Kubismus und Konstruktivismus in der Skulptur Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl
  • 2009: Umfeldarbeit im Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin[10]
  • 2013: 360 Grad – die Rückkehr der Sammlung, Kunstmuseum Stuttgart

Arbeiten im öffentlichen Raum (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von der Fläche in den Raum – From surface to space, 1964–1994. Ausst.-Kat. Galerie der Stadt Kirchheim, 1994.
  • Konstruierte Dekonstruktion, Collagen, Objekte. Ausst.-Kat. Kulturbrauerei Berlin, 2000.
  • Stabil – Instabil. Stuttgart 2008
  • The German Connection 1965-2015. Ausst.-Kat. Galerie Kanalidarte, Brescia 2015.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Wirth: Kunst im deutschen Südwesten – von 1945 bis zur Gegenwart. Verlag Gerd Hatje, Stuttgart 1982, ISBN 3-7757-0175-3, S. 260–262, (Abbildung 289).
  • Quadrate. Konstruktive Tendenzen aus Deutschlands Südwesten. Ausst.-Kat. mit Texten von Leane Schäfer und Stephan Geiger. Städtisches Museum Gelsenkirchen, 2005.
  • Karin von Maur: Zwischen Farbe und Form – 60 Jahre Kunst in und aus Baden-Württemberg. Stuttgart 2013.
  • Horst Kuhnert * 1939 in Schweidnitz, Provinz Schlesien. In: Eine Frage der Form. Abstrakte und angewandte Kunst aus den städtischen Sammlungen. Brandes, Altenried 2022, ISBN 978-3-948818-19-7, S. 62–65.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Horst Kuhnert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. kuenstlerbund.de: Mitglieder „K“ / Horst Kuhnert (abgerufen am 2. Oktober 2015)
  2. Galerie Anja Rumig: Ausstellung Horst Kuhnert: Von der Fläche in den Raum – neue Arbeiten
  3. Galerie Geiger: Ausstellung Horst Kuhnert: Neue Arbeiten (Memento des Originals vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.galerie-geiger.de
  4. Stiftung für Konkrete Kunst: Ausstellung Horst Kuhnert: Vom realen zum imaginären Raum
  5. PANARTE Galerie: Ausstellung Horst Kuhnert: Zeit und Raum
  6. Galerie Kanalidarte: Ausstellung The German Connection Horst Kuhnert, 1965-2015
  7. Galerie Kanalidarte: Video zur Ausstellung: The German Connection Horst Kuhnert, 1965-2015
  8. Galerie Leonhard Graz: Ausstellungen 2015
  9. Galerie Schlichtenmaier: [1]
  10. kuenstlerbund.de: Ausstellung im Projektraum 2009: „Umfeldarbeit“ (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 2. Oktober 2009)