Hude (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von der Hude

Hude bzw. von der Hude ist der Name eines ursprünglich aus Bremen stammenden alten Adelsgeschlechts. Die Familie konnte sich früh nach Holstein, Lauenburg und Mecklenburg ausbreiten,[1] einzelne Zweige bestehen bis heute fort.

Die von der Hude waren agnatisch verwandt mit den von Bremen, welche bedeutende Persönlichkeiten im Erzbistum Bremen stellten.[2]

Dammgut Ritterhude

Mit Ritter Lüder de Hude erscheint in den Jahren 1181 bis 1191 der älteste Vertreter der Familie, welcher den Namen Hude nach ihrem Stammsitz Burg Hude in Ritterhude führt. Die Burg Huda diente 1309, gemäß dem Bremer Urkundenbuch, zur Bewachung der Furt über die Hamme als des einzigen Heerwegs von Hamburg nach Bremen. 1380 gelobten die Ritter und Knappen von der Hude, dass „unze Slot“ ein offenes Haus sein soll, womit sie die Schleifung der Burg abwendeten. Im Jahr 1757 wurden Burg und Dammbrücke im Siebenjährigen Krieg zerstört, die Wasserburg anschließend jedoch als Herrenhaus wieder aufgebaut. 1774 starb mit Friedrich August von der Hude der letzte Angehörige seiner Familie auf Schloss Ritterhude. Das Dammgut wurde anschließend von Georg von Gröning, dem späteren Bürgermeister von Bremen, erworben (seit 1919 im Besitz derer von Rex-Gröning). Zwei der drei Gerichte im St. Jürgensland und Trupe, nämlich Niederende und Oberende, befanden sich im 15. Jahrhundert im Besitz des Adelsgeschlechts von der Hude, das dritte gehörte dem Kloster Lilienthal.[3]

Aus der Ministerialenfamilie von der Hude stellte ein Zweig mehrere Ratsherren, mit Detward von der Hude († 1430) auch einen Bürgermeister in Bremen. Späterhin konnte sich die Familie u. a. auch nach Lübeck ausbreiten. Drei Generationen mit dem Namen Bernhard H(e)inrich von der Hude waren Hauptpastoren an der Lübecker Marienkirche. Die Söhne des jüngsten (1768–1828), Heinrich von der Hude (1798–1853) und Hermann von der Hude (1811–1858), wurden Senatoren der Hansestadt Lübeck.[4]

Ritter Martin von der Hude erschien als erster aus seinem Geschlecht ab dem Jahr 1326 als mecklenburgischer Vogt. Die Brüder Heinrich und Arnold von der Hude sowie deren Vetter Johann von der Hude verkauften ihre mecklenburgischen Güter Kulitz und Nedum an das Kloster Eldena. 1363 wurde mit Heinrich von der Hude der letzte Angehörige des Geschlechts in Mecklenburg genannt.[1]

Wappen nach Johann Siebmacher

Wappen 1 (bis 1320 in Verwendung): Im (vermutlich silbernen) Schild vier zu zweit gegenübergestellte (vermutlich schwarze, rotbewehrte) Adlerklauen. Wappen 2: Im Schild ein Helm mit zwei hochgestellten Adlerklauen als Helmzier. Wappen 3 (ab 1320 in Verwendung): Schild in drei Querbalken geteilt: Silber, Schwarz und Gold.[5]

Der Schild mit Querbalken; auf dem Helm drei Spickel mit Hahnenfedern, der mittlere senkrecht, die anderen beiden waagerecht gestellt. Später war der Schild von Silber nach Grün quergestreift; auf dem Helm zwei Büffelhörner.[1]

Angehörige (chronologisch)

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  • Wolfgang Billig: Georg Ulrich von der Hude. Von 1666 bis 1699 Pastor zu Breselenz. In: Norddeutsche Familienkunde 37. 1988, S. 346–352.
  • Wolfgang Billig: Zur Genealogie derer von der Hude im ehemaligen Bistum und Fürstentum Verden. In: Norddeutsche Familienkunde 38. 1989, S. 617–638.
  • Wolfgang Billig: Zur Lebensgeschichte des Georg Friedrich von der Hude von 1712 bis 1738 Pastor zu Satemin und Wustrow. In: Norddeutsche Familienkunde 36. 1987, S. 161–172.
  • Erwin Freytag: Zur älteren Genealogie der Herren von der Hude. In: Zeitschrift für Niedersächsische Familienkunde 45, 1970, S. 46–49, und 167.
  • Franz Wilhelm von der Hude: Die Belehnung der Familie von der Hude durch die Grafen von Oldenburg oder „das Drama eines Erbmannlehens“. In: Norddeutsche Familienkunde 29. 1980, S. 75–78.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1863, Band 4, S. 507.
  • Luneburg Mushard: Monumenta nobilitatis antiquae familiarum illustrium, in ducatibus Bremensi & Verdensi, i. e. Denckmahl der uhralten, hochadelichen Geschlechter, insonderheit der hochlöblichen Ritterschafft im Hertzogthum Bremen u. Verden. Herman und Berthold Brauer, Bremen 1708, S. 295.
  • Hans G. Trüper: Die Bremer Ratsherrenfamilie von der Hude, ein Zweig des gleichnamigen Ministerialengeschlechts. In: Norddeutsche Familienkunde 25. 1976, S. 405–413; 27, 1978, S. 261–262 (Anmerkungen).
  • Hans G. Trüper: Die Genealogie des stiftsbremischen Ministerialengeschlechts von der Hude bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts. In: Norddeutsche Familienkunde 34. 1985, S. 347–369, 401–446; 35, 1986, S. 483 (Berichtigungen).
  • Hans G. Trüper: Johann von der Hude, gest. 1530/44. In: Die Gräber im Bremer St. Petri Dom 9. 1999, S. 38–39.
  • Hans G. Trüper: Segebade von der Hude (um 1500–1578). In: Die Gräber im Bremer St. Petri Dom 2. 1996, S. 41–47.
  • Wolfgang Ollrog: Nochmals zu Hinrichs – von der Hude – Wiarda/Zerneman. Ein Schlußwort. In: Norddeutsche Familienkunde 27. 1978, S. 261–262.
  • Isa Ramm: Die Abstammung ostfriesischer Familien von der Bremer Familie von der Hude. In: Quellen und Forschungen zur ostfriesischen Familien- und Wappenkunde 26. 1977, S. 111–115; 27, 1978, S. 19–20, 20–23, 86–88.
Commons: Hude – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c George Adalbert von Mülverstedt (Hrsgb.): Siebmachers großes Wappenbuch. Neuer Siebmacher. Ausgestorbener mecklenburgischer Adel. Nürnberg 1902, S. 51, Tafel 27.
  2. Hans G. Trüper: Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe, Die Ministerialität des Erzstifts Bremen. Stade 2000, ISBN 3-931879-05-4, S. 252, Tafel 16.
  3. Adolf E. Hofmeister: Holländersiedlungen an Weser und Elbe 1113-2013 - 900 Jahre Bremer Hollerland, in: Bremisches Jahrbuch 92 (2013) 19-46, hier: S. 34 (Digitalisat).
  4. Emil Ferdinand Fehling: Zur Lübeckischen Ratslinie 1814–1914. Max Schmidt, Lübeck 1915, Nrn. 51 und 56. Commons Digitalisat.
  5. Hans G. Trüper: Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe. Die Ministerialität des Erzstifts Bremen. Stade 2000, ISBN 3-931879-05-4, S. 935 und 997.
  6. Hans G. Trüper: Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe. Die Ministerialität des Erzstifts Bremen. Stade 2000, ISBN 3-931879-05-4, S. 541.
  7. Epitaph in BuK, S. 379
  8. Epitaph in BuK, S. 381