Jættedal

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Grabhügel vom Dalegårdsvej gesehen
Schema Ganggrab (Querschnitt) 1=Trag-, 2= Deckstein, 3=Erdhügel, 4=Dichtung, 5=Verkeilsteine, 6=Zugang, 7= Schwellenstein. 8=Bodenplatten, 9=Unterbodendepots, 10=Zwischenmauerwerk 11=Randsteine

Jættedal (deutsch „Riesental“) ist ein kleines Ganggrab (dänisch Jættestue) am Dalegårdsvej, etwa drei Kilometer südöstlich von Aakirkeby auf der dänischen Insel Bornholm. Das Ganggrab wurde zwischen 3500 und 2800 v. Chr. während der Jungsteinzeit errichtet und gehört zu den Megalithanlagen der Trichterbecherkultur (TBK). Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang besteht. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien, sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Der Erdhügel über der Megalithanlage wurde im 19. Jahrhundert entfernt. Die Anlage wurde 1883 von dem Amateurarchäologen Johan Jørgensen ausgegraben, der etwa 100 Bernsteinperlen fand. Die fast mannshohe Kammer besteht aus 11 Tragsteinen. Von den ursprünglich drei großen Decksteinen, sind zwei erhalten. Der Gang in der Kammer besteht aus acht kleineren Steinen. Das Hünengrab ist in den auf seine Errichtung folgenden 2500 Jahren genutzt bzw. nachgenutzt worden.

  • Ingrid Falktoft Andersen: Vejviser til Danmarks oldtid. Wormianum, Højbjerg 1994, ISBN 87-89531-10-8, S. 341.
  • Karsten Kjer Michaelsen: Politikens bog om Danmarks oldtid (= Politikens håndbøger). Politiken, Kopenhagen 2002, ISBN 87-567-6458-8, S. 227.
  • Klaus Ebbesen: Bornholms dysser og jættestuer. In: Bornholms Historiske Samfund. Band 18. Rønne, Nexø 1985, S. 175–211.

Einzelnachweise

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  1. Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Hans-Jürgen Beier, Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Varia neolithica VI. Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 56). Beier & Beran, Langenweißbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 7–16, hier S. 15.

Koordinaten: 55° 2′ 23,8″ N, 14° 55′ 57,8″ O