Karl Hossinger

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Karl Hossinger (* 30. Oktober 1904 in Bensen; † 6. Mai 1985 in Weiden in der Oberpfalz) war ein deutscher Jurist, Thüringer Ministerialdirektor und Akademiedirektor.

Hossinger erlernte nach dem Besuch der Volks- und einer weiterführenden Schule den Beruf des Kaufmanns. Danach studierte er Rechtswissenschaft. In diesem Fach wurde er 1928 zum Doktor promoviert. Von 1929 bis 1932 arbeitete er für eine Versicherung in Prag, daran anschließend als Kaufmann für die Berliner Firma Siemens & Halske. 1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen, wurde aber schon 1942 wieder freigestellt und dienstverpflichtet für Siemens in Berlin und später in Gera.

Nach dem Ende der NS-Herrschaft trat er 1945 in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein und wurde im Landratsamt Gera tätig. 1946 holte ihn die KPD-Bezirksleitung nach Weimar, wo er im Büro der Präsidialkanzlei von Ministerpräsident Paul installiert wurde. 1946 wurde er Mitglied in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Im Juni 1947 wurde Hossinger zum Ministerialdirektor und Büroleiter des Ministerpräsidenten. Von 1952 bis 1958 war er stellvertretender Vorsitzender des Rates des Bezirkes Erfurt und von 1955 bis 1961 Vorsitzender des Bezirksvorstandes der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF). Gleichzeitig gehörte er dem Zentralvorstand der DSF an. Im Jahr 1958 wurde er an der Seite von Helmut Holtzhauer zum stellvertretenden Direktor der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen deutschen Literatur (NFG) in Weimar berufen.[1] Von Oktober 1961 bis September 1971 war er dann Direktor der Deutschen Akademie der Künste (DAK) in Ost-Berlin.[2] Im Mai 1962 wurde er mit der Johannes-R.-Becher-Medaille in Silber ausgezeichnet.[3]

Nach seiner Verrentung übersiedelte Hossinger Mitte der 1970er Jahre in die Bundesrepublik Deutschland.

Veröffentlichungen

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  • Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen (Hrsg.): SBZ-Biographie. Ein biographisches Nachschlagebuch über die sowjetische Besatzungszone Deutschlands. Deutscher Bundes-Verlag, Bonn 1964, S. 156.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 1: Lexikon der Organisationen und Institutionen, Abteilungsgewerkschaftsleitung, Liga für Völkerfreundschaften (= rororo-Handbuch. Bd. 6348). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16348-9, S. 339.
  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, Böhlau Verlag, Köln-Weimar-Wien 2011, S. 556.
  • Beatrice Vierneisel: Hossinger, Karl. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Einzelnachweise

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  1. Förderer der Kunst Dr. Hossinger 60 Jahre. In: Neue Zeit, 30. Oktober 1964, S. 4.
  2. Neuer Direktor der DAK in seine Tätigkeit eingeführt. In: Neues Deutschland, 11. September 1971, S. 2.
  3. Johannes-R.-Becher-Medaille verliehen. In: Neues Deutschland, 30. Mai 1962, S. 2.