Karmel St. Teresa (Birkenwerder)

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Innenansicht der Klosterkirche des Karmel St. Teresa (2020)

Der Karmel St. Teresa ist ein Kloster und Exerzitienhaus der Teresianischen (Unbeschuhten) Karmeliten im Ort Birkenwerder, nordöstlich von Berlin. Der Konvent widmet sich der Seelsorge in der katholischen Pfarrgemeinde Birkenwerder/Borgsdorf und bietet im ordenseigenen Gäste- und Exerzitienhaus Exerzitienkurse, Seminare und Besinnungstage an.

Auf dem Gelände des heutigen Klosters befand sich ehemals ein Restaurant mit angeschlossener Pension, betrieben von Alfons Burgemeister, das in den 1920er Jahren aufgegeben wurde. Im gleichen Zeitraum suchten die Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu eine Erholungs- und Ferienstätte für die über 400 Waisenkinder, die sie in Berlin betreuten. Unter Leitung von Maria Teresa Tauscher van den Bosch (1855–1938) erwarb der Orden im Jahr 1921 das Grundstück mit zugehörigen Gebäuden und baute diese in den folgenden Jahren kontinuierlich aus und um. Am 16. Juli 1925 wurde schließlich das St. Josefsheim mit Klosterkirche eingeweiht. Bis zu 38 Kinder sowie 15 Schwestern fanden dort Platz.

Unter nationalsozialistischer Herrschaft und während des Zweiten Weltkriegs durchlebte das Kloster eine wechselvolle Geschichte. Es beherbergte private Gäste, diente aber auch zur Einquartierung von sowjetischen Soldaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Kriegswaisen und heimatvertriebene Kinder im St. Josefsheim eine Bleibe.

Die staatliche Gesetzgebung der DDR schränkte die Möglichkeiten der Kinderbetreuung durch den Orden stark ein, so dass Kloster und Kinderheim kurz vor dem Aus standen. Mit Unterstützung des Berliner Caritasverband wurden in den Jahren 1962/63 Umbauten vorgenommen, um das Kloster für Erholungsgäste attraktiv zu machen. 1970 wurde ein Pfarrhaus am Waldrand errichtet und die Klosterkirche im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) umgestaltet.

Fehlender Nachwuchs machte es den Ordensschwestern in den 1980er Jahren zunehmend schwer, den Betrieb aufrechtzuerhalten. 1986 bekamen sie Unterstützung durch einen kleinen Brüderkonvent Teresianischer Karmeliten, der nach einer neuen Niederlassung suchte und in einem Teil des Grundstücks einen eigenen Klausurbereich einrichtete. Bis in das Jahr 1992 bewirtschafteten Schwestern und Brüder gemeinsam das Kloster.[1]

Von 1989 bis 1990 wurde das Hauptgebäude umfangreich umgebaut und bildete die Grundlage für das heutige Exerzitienhaus mit 38 Einzel- und Doppelzimmern für bis zu 60 Personen sowie einem Tagungs- und einem Meditationsraum.[2]  

Angebot und Aufgabe

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Der Karmel St. Teresa bietet Glaubensinteressierten und Gästen verschiedener Religionen und Weltanschauungen ein breites Angebot an Karmelitanischen Exerzitien, Besinnungswochenenden und Seminaren. Der Konvent kümmert sich um die Seelsorge in der katholischen Pfarrgemeinde Birkenwerder/Borgsdorf.

Im Kloster lebt und wirkt der Karmelit, Autor und Exerzitienleiter Reinhard Körner.

Einzelnachweise

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  1. Pater Dr. Reinhard Körner, Frank Gerald Quint: Vom Restaurant zum Kloster. Osthavelland-Druck Velten GmbH, Birkenwerder 2005.
  2. Kloster St. Teresa in Birkenwerder: Gaestehaus. Abgerufen am 3. Oktober 2020.