Konklave 1740

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Das Konklave von 1740 trat nach dem Tod Papst Clemens’ XII. († 6. Februar 1740) zusammen und tagte vom 19. Februar 1740 bis zum 17. August 1740. Es wählte Benedikt XIV. zum Papst.

Kardinalskollegium

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Folgende Kardinäle nahmen am Konklave teil:

Abwesende Kardinäle

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Die folgenden Kardinäle nahmen nicht am Konklave teil:

Da Papst Clemens XII. fast während seines gesamten Pontifikats erblindet und bettlägerig war, hatten die katholischen Mächte schon früh Dispositionen für die Nachfolge getroffen. Als im Oktober 1739 mit dem baldigen Tod des Papstes gerechnet werden musste, hatte der Ministerrat in Wien Instruktionen an Kardinal Giudice und Minister Harrach in Rom gesandt und Kaiser Karl VI. die kaiserlichen Kardinäle Lamberg, Sinzendorf, Kollonitsch und Schönborn zur eiligen Abreise gedrängt (und ihnen 12.000 Gulden Spesen angewiesen), weil zu befürchten war, dass der Kardinalnepot Neri Corsini auf einen baldigen Konklavebeginn dringen würde, um die auswärtigen Kardinäle von der Papstwahl auszuschließen.

Das Konklave begann am 19. Februar 1740. Zu diesem Zeitpunkt waren von den 68 lebenden Kardinälen erst 32 anwesend; bis zum April trafen noch weitere 24 ein. Neuartig und bezeichnend für dieses Konklave war, dass sich die üblichen Fraktionen des Wahlkollegiums zu zwei großen Unionen zusammenschlossen, die sich mit kleineren Verschiebungen während des gesamten Verlaufs im Gleichgewicht hielten. Die eine Union waren die Franzosen und Österreicher, die sich mit den „jungen“ Kardinälen, hauptsächlich Kreaturen Clemens’ XII., unter der Führung Neri Corsinis zusammentaten. Die Gegenpartei bildeten Spanien, Neapel und Toskana mit den „alten“ Kardinälen um den Camerlengo Annibale Albani. Mit der Führung des kaiserlichen Secretums (der Vertretung der kaiserlichen Interessen im Konklave) war zunächst der Konprotektor der deutschen Nation, Kardinal Niccolò del Giudice betraut, später der erst am 20. Februar 1740 aus Wien abgereiste Reichs- und Erblandprotektor Kardinal Kollonitsch.

Nachdem sich das Konklave länger als ein halbes Jahr hingezogen hatte, wurde schließlich am 17. August 1740 überraschend Kardinal Prosper Lambertini gewählt, der aus Verbundenheit mit Benedikt XIII., der ihn zum Kardinal erhoben hatte, den Papstnamen Benedikt XIV. annahm.

  • Rudolf Weiß: Das Bistum Passau unter Kardinal Joseph Dominikus von Lamberg (1723–1761). Sankt Ottilien: EOS-Verlag, 1979, S. 142–144. ISBN 3-88096-121-2