Kurterartige

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kurterartige

Kurtus indicus, Männchen

Systematik
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Neoteleostei
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Kurterartige
Wissenschaftlicher Name
Kurtiformes
Jordan, 1923[1]

Die Kurterartigen (Kurtiformes) sind eine Knochenfischordnung aus der Gruppe der Barschverwandten (Percomorphaceae). Es sind meist kleine Fische, die bodenbewohnend oder bodennah im küstennahen Meer, seltener im Brackwasser oder in küstennahen Süßgewässern, leben. Zu den Kurtiformes gehören nur zwei Fischfamilien, die namensgebenden Kurter (Kurtidae) und die Kardinalbarsche (Apogonidae) mit über 25 Gattungen und etwa 350 Arten. Die nahe Verwandtschaft dieser beiden Familien gründet sich heute ausschließlich auf molekularbiologische Untersuchungen. Die Schwestergruppe der Kurtiformes sind die Grundelartigen (Gobiiformes).[2][3]

Sowohl Kurter als auch Kardinalbarsche sind seitlich abgeflachte und fast immer mehr oder weniger hochrückige Fische. Fraser kann bei seiner Beschreibung der Kardinalbarschgattung Taeniamia keine gemeinsamen Merkmale der beiden Fischgruppen erkennen,[4] aber schon 1993 bemerkte der amerikanische Ichthyologe G. David Johnson eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zwischen den oberen Kiemenrechenelementen (dorsal gill-arch elements) von Kurtus und denen der Kardinalbarsche. Der russische Ichthyologe A. M. Prokofiev wies 2006 auf die ähnlichen Bauchrippen und Afterflossenpterygiophoren von Kurtus und einer Kardinalfischart (Archamia bleekeri) hin und vermutete eine enge Verwandtschaft der Fische.[5] Ein weiteres gemeinsames Merkmal sind die mit Filamenten ausgestatteten Eier, die dadurch zu einer lockeren Masse miteinander verbunden werden und so von den Kurtus-Männchen an ihrem Supraoccipitalhöcker am Hinterkopf bis zum Schlupf der Jungfische mitgeführt werden können, während der verbundene Eiklumpen den männlichen Kardinalbarschen das Maulbrüten erleichtert.[6]

  1. David Starr Jordan: A Classification of Fishes: Including Families and Genera as Far as Known. Science 7 September 1923: Vol. 58 no. 1497 pp. 181–182 DOI: 10.1126/science.58.1497.181-a
  2. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre und Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, DOI: 10.1186/s12862-017-0958-3
  3. W. Tyler McCraney, Christine E.Thacker, Michael E. Alfaro: Supermatrix phylogeny resolves goby lineages and reveals unstable root of Gobiaria. Molecular Phylogenetics and Evolution, Mai 2020, doi: 10.1016/j.ympev.2020.106862
  4. T. H. Fraser (2013): A new genus of cardinalfish (Apogonidae: Percomorpha), redescription of Archamia and resemblances and relationships with Kurtus (Kurtidae: Percomorpha). Zootaxa, 3714 (1): 1–63. doi:10.11646/zootaxa.3714.1.1
  5. A. M. Prokofiev: A new genus of cardinalfishes (perciformes: Apogonidae) from the south China sea, with a discussion of the relationships between the families Apogonidae and Kurtidae. Journal of Ichthyology, May 2006, Volume 46, Issue 4
  6. G. David Johnson (1993) Percomorph phylogeny: progress and problems. Bulletin of Marine Science, 52 (1), 3–28.