Landgericht Ulrichstein

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Das Landgericht Ulrichstein war von 1838 bis 1879 ein erstinstanzliches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit in der Provinz Oberhessen des Großherzogtums Hessen mit Sitz in Ulrichstein. Dem Landgericht übergeordnet war das Hofgericht Gießen und darüber das Oberappellationsgericht Darmstadt.

Durch Verfügung des Großherzoglich Hessischen Ministerium des Innern und der Justiz wurde zum 1. Dezember 1838 ein neues Landgericht Ulrichstein errichtet, dessen Gerichtsbezirk sich aus Teilen benachbarter Landgerichtsbezirke zusammensetzte.[1]

Gemeinde Herkunft Zugang Abgang Nach
Altenhain Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Bobenhausen II Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Felda Landgericht Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Feldkrücken Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Helpershain Landgerichtsbezirk Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Höckersdorf Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Kestrich Landgerichtsbezirk Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Kleinfelda Landgerichtsbezirk Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Köddingen Landgerichtsbezirk Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Kölzenhain Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Meiches Landgerichtsbezirk Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Oberseibertenrod Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Rebgeshain Landgericht Lauterbach 1850 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Schellnhausen Landgerichtsbezirk Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Schmitten Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Sellnrod Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Stumpertenrod Landgerichtsbezirk Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Unter-Seibertenrod Landgericht Grünberg 1853 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Windhausen Landgerichtsbezirk Alsfeld 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Wohnfeld Landgericht Schotten 1838 1879 Amtsgericht Ulrichstein
Zeilbach Landgericht Grünberg 1853 1879 Amtsgericht Ulrichstein

Weitere Entwicklung

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Zum 1. Oktober 1850 kam aus dem Bezirk des Landgerichts Lauterbach Rebgeshain hinzu.[2]

Durch die umfassende Neuordnung der Gerichtsbezirke in der Provinz Oberhessen, die zum 15. Oktober 1853 in Kraft trat, kamen noch die bis dahin zum Landgericht Grünberg gehörenden Orte Unterseibertenrod und Zeilbach hinzu[3]

Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz von 1877 wurden Organisation und Bezeichnungen der Gerichte reichsweit vereinheitlicht. Zum 1. Oktober 1879 hob das Großherzogtum Hessen deshalb die Landgerichte auf. Funktional ersetzt wurden sie durch Amtsgerichte.[4] So ersetzte das Amtsgericht Ulrichstein das Landgericht Ulrichstein. „Landgerichte“ nannten sich nun die den Amtsgerichten direkt übergeordneten Obergerichte. Das Amtsgericht Ulrichstein wurde dem Bezirk des Landgerichts Gießen zugeordnet.[5]

Einzelnachweise

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  1. Bekanntmachung, die Errichtung eines Landgerichts zu Ulrichstein betreffend vom 31. Oktober 1838. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 36 vom 21. November 1838, S. 385.
  2. Bekanntmachung, die Veränderung in der Bezirks-Eintheilung der Landgerichte Lauterbach und Ulrichstein betreffend vom 1. Juli 1850. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 35 vom 23. Juli 1850, S. 291.
  3. Bekanntmachung betreffend:
    1) die Aufhebung der Landgerichte Großkarben und Rödelheim, und die Errichtung neuer Landgerichte zu Darmstadt, Waldmichelbach, Vilbel und Altenstadt, ferner die Verlegung des Landgerichtssitzes von Altenschlirf nach Herbstein;
    2) die künftige Zusammensetzung der Stadt- und Landgerichts-Bezirke in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen
    vom 15. April 1853. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 19 vom 26. April 1853, S. 221–230 (227f); Bekanntmachung,
    1) die Aufhebung der Großherzoglichen Landgerichte Großkarben und Rödelheim, und die Errichtung neuer Landgerichte zu Vilbel und Altenstadt, ferner die Verlegung des Landgerichtssitzes von Altenschlirf nach Herbstein;
    2) die künftige Zusammensetzung der Landgerichts-Bezirke in der Provinz Oberhessen betreffend
    vom 4. Oktober 1853. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 44 vom 7. Oktober 1853, S. 640–641.
  4. §§ 1, 3 Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
  5. §§ 2, 3 Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.