Langfäden

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Langfäden

Combretum zeyheri

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Flügelsamengewächse (Combretaceae)
Unterfamilie: Combretoideae
Gattung: Langfäden
Wissenschaftlicher Name
Combretum
Loefl.

Die Langfäden[1] (Combretum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Flügelsamengewächse (Combretaceae). Der weitere deutsche Trivialname „Flügelnüsse“ ist zu vermeiden, da er bereits für die Pflanzengattung Pterocarya vergeben ist.

Illustration von Combretum coccineum aus The Botanical register consisting of coloured figures ..., 1815
Erscheinungsbild von Combretum fruticosum als Liane
Blütenstand und Blüten im Detail von Combretum malabaricum
Laubblätter und geflügelte Frucht von Combretum collinum

Erscheinungsbild und Blätter

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Die immergrünen oder laubabwerfenden Combretum-Arten sind immer verholzende Pflanzen, die seltener als selbständig aufrechte Bäume oder Sträucher bis Halbsträucher, aber meist als Lianen wachsen. Die dünnen Haare (Trichome) sind einzellig.

Die gegenständig, wirtelig, selten wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter besitzen meist Blattstiele, die manchmal, besonders bei kletternden Arten, als mehr oder weniger hakenförmige Dornen erhalten bleiben. Die meist einfachen Blattspreiten sind je nach Art in der Form sehr variabel, am häufigsten sind sie elliptisch, länglich-elliptisch oder breit-eiförmig. Die Blattflächen sind kahl oder behaart und oft auffällig beschuppt. Die Blattspreiten besitzen oft Domatien.

Blütenstände und Blüten

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Die end-, seitenständigen oder zwischen den Knoten (Nodien) stehenden ährigen, traubigen oder rispigen Blütenstände sind einfach oder zusammengesetzt.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch oder seltener leicht zygomorph und vier- oder fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der zweiteilige Blütenbecher (Hypanthium) wird in einen unteren, röhrigen, stielartigen, etwa 2 Millimeter langen Teil, der den Fruchtknoten umgibt und oberen, becher-, schüsselförmigen Teil, der oft leuchtend gefärbt ist, gegliedert. Die meist vier- oder fünf, selten mehr Kelchblätter sind am oberen Ende des oberen Blütenbechers inseriert, meist mit vier- oder fünf, selten mehr oder gar keinen, dreieckigen bis pfriemlichen Kelchzähnen. Die meist vier bis fünf Kronblätter können auffällig sein und die Kelchzähne überragen oder klein sowie unscheinbar sein oder sogar fehlen. Die Farben der Kronblätter reichen von weiß über gelb sowie orangefarben bis rot or purpurfarben. Es sind meist ein oder meist zwei Kreise mit je vier oder fünf Staubblättern vorhanden, die meist die Kelchröhre überragen. Es kann ein kahler oder behaarter Diskus vorhanden sein. Der einkammerige Fruchtknoten ist unterständig. Der Griffel endet manchmal in einer mehr oder weniger ausgebreiteten Narbe.

Früchte und Samen

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Die höchstens kurz gestielte, einsamige Scheinfrucht (Pseudokarp) ist meist trocken, selten fleischig und longitudinal vier- bis fünfflügelig bis -kantig. Es werden also samaroide Flügelnüsse gebildet. Das Perikarp ist meist dünn und papierartig, manchmal ledrig, selten fleischig. Die Früchte bleiben auch bei Reife meist geschlossen.

Die wenigen Arten, deren Blüten deutlich ausgebildete, auffällige Kronblätter besitzen werden von Schwärmern (Sphingidae) bestäubt.

An manchen Combretum-Arten fressen die Raupen von Coeliades forestan und Pseudaphelia apollinaris.[2]

Je nach Art erfolgt die Ausbreitung der Diasporen auf sehr unterschiedliche Weise.

Die etwa 250 Combretum-Arten sind in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Sie kommt hauptsächlich im tropischen und Südlichen Afrika, außerdem in der Neotropis, im tropischen Asien und in Madagaskar vor. Ein Zentrum der Artenvielfalt liegt im afrotropischen Raum. Es gibt keine natürlichen Vorkommen von Combretum in Australien und auf Pazifischen Inseln. Sie stellt einige der wichtigsten Gehölzarten der sudano-sambesischen Savannen.

Die Gattung Combretum wurde 1758 durch Pehr Löfling in Iter Hispanicum, S. 308 aufgestellt. Typusart ist Combretum fruticosum (Loefl.) Stuntz.[3] Synonyme für Combretum Loefl. sind: Aetia Adans., Bureava Baill., Cacoucia Aubl., Calopyxis Tul., Campylochiton Welw. ex Hiern, Campylogyne Welw. ex Hemsl., Chrysostachys Pohl, Cristaria Sonn., Embryogonia Blume, Forsgardia Vell., Gonocarpus Ham., Grislea L., Hambergera Scop., Kleinia Crantz, Physopodium Desv., Poivrea Comm. ex Thouars, Schousboea Willd., Seguiera Rchb. ex Oliv., Sheadendron G.Bertol., Sphalanthus Jack, Udani Adans.[4] Die etwa 17 Arten der Gattung Quisqualis L. gehören seit 2010 auch zur Gattung Combretum[5].

Die Gattung Combretum gehört zur Subtribus Combretinae aus der Tribus Combreteae in der Unterfamilie Combretoideae innerhalb der Familie Combretaceae. Combretum ist die Typusgattung der Familie Combretaceae[4].

Die Gattung Combretum wird in drei Untergattungen gegliedert:

  • Untergattung Apetalanthum Exell & Stace:
    • Sie enthält nur eine Art: Combretum apetalum Wall. ex Kurz.
  • Untergattung Cacoucia (Aubl.) Exell & Stace: Sie enthält 13 Sektionen mit insgesamt etwa 78 Arten:
    • Sektion Poivrea (Comm. ex Thouars) Eichler: Sie enthält etwa 31 Arten.
    • Sektion Conniventia Engl. & Diels: Sie enthält etwa 20 Arten.
  • Untergattung Combretum: Sie enthält etwa neun Sektionen mit etwa 170 Arten:
    • Sektion Angustimarginata Engl. & Diels: Sie enthält etwa sechs südafrikanische Arten.
    • Sektion Ciliatipetala Engl. & Diels: Sie enthält etwa zehn Arten in Afrika sowie auf der Arabischen Halbinsel.[6]
    • Sektion Macrostigmatea Engl. & Diels: Sie enthält etwa vier Arten.
    • Sektion Spathulipetala Engl. & Diels: Sie enthält nur eine Art.
    • Sektion Hypocrateropsis Engl. & Diels: Sie enthält etwa sechs Arten.
    • Sektion Glabripetala Engl. & Diels
    • Sektion Metallicum Exell
    • Sektion Campestria Engl. & Diels
    • Sektion Breviramea Engl. & Diels
Blütenstand von Combretum aculeatum
Früchte von Combretum acutum
Blütenstände von Combretum albidum
Fruchtstände von Combretum albidum
Combretum apiculatum
Combretum bracteosum
Blütenstände von Combretum coccineum
Combretum collinum
Blütenstände von Combretum constrictum
Blütenstände von Combretum fruticosum
Combretum hereroense
Blütenstände von Combretum holstii
Blütenstände des Rangunschlingers (Combretum indicum)
Combretum kraussii
Combretum lanceolatum
Combretum latifolium
Combretum malabaricum
Habitus von Kinkéliba (Combretum micranthum)
Blätter und Früchte von Kinkéliba (Combretum micranthum)
Blütenstände von Combretum microphyllum
Combretum molle
Blütenstände von Combretum mossambicense
Blütenstände von Combretum paniculatum
Combretum punctatum
Combretum quadrangulare
Blütenstände von Combretum rotundifolium
Combretum zeyheri

Die Gattung Combretum enthält etwa 250 Arten. Hier eine Artenauswahl:

Folgende Art wird einer anderen Gattung und Familie zugeordnet:

  • Combretum macrocarpum P.Beauv.: Ist jetzt Petersianthus macrocarpus (P.Beauv.) Liben und wird in die Familie der Lecythidaceae eingeordnet.[4]

Zahlreiche Arten, beispielsweise Kinkéliba (Combretum micranthum), werden in der traditionellen Medizin in Afrika und Indien genutzt. Andere wie Combretum farinosum werden als Duftstoff in Kostemika verwendet[8].

  • Jie Chen, Nicholas J. Turland: Combretaceae., S. 316 textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 13: Clusiaceae through Araliaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007, ISBN 978-1-930723-59-7. (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
  • A. W. Exell: Flora Zambesiaca, Volume 4, 1978: Combretaceae: Combretum Loefl. (Abschnitt Beschreibung)
  • Olivier Maurin: Dissertation, University of Johannesburg, Dezember 2009: A phylogenetic study of the family Combretaceae with emphasis on the genus Combretum in Africa: PDF. (Abschnitte Beschreibung, Systematik und Verbreitung)

Einzelnachweise

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  1. Robert Zander: Zander. Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold. 17. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3573-6.
  2. Eintrag in der Flora of Mozambique.
  3. Combretum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. a b c d e f Combretum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  5. Oliver Maurin, Mark W. Chase, M. Jordaan, Michelle van der Bank: Phylogenetic relationships of Combretaceae inferred from nuclear and plastid DNA sequence data: implications for generic classification, In: Botanical Journal of the Linnean Society, Volume 162, Issue 3, 2010, S. 453–476. doi:10.1111/j.1095-8339.2010.01027.x PDF.
  6. a b Oliver Maurin, A. E. VanWyk, M. Jordaan, Michelle van der Bank: A new species of Combretum section Ciliatipetala (Combretaceae) from southern Africa, with a key to the regional members of the section, In: South African Journal of Botany, Volume 77, Issue 1, 2011 S. 105–111: PDF.
  7. a b c d e f Jie Chen, Nicholas J. Turland: Combretaceae., S. 316 textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 13: Clusiaceae through Araliaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007, ISBN 978-1-930723-59-7.
  8. Inhaltsstoffe/INCI: INCI Detail. Abgerufen am 10. Juli 2023 (deutsch).
Commons: Langfäden (Combretum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien