Melitta Kliege

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Melitta Kliege (* 1962 in Düsseldorf) ist eine deutsche Kunsthistorikerin und Ausstellungskuratorin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kliege studierte von 1985 bis 1991 Kunstgeschichte, Japanologie und Vergleichende Religionswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, an der Universität zu Köln und seit 1987 an der Freien Universität in Berlin. Das Studium schloss sie mit einer Arbeit zu Antoni Tàpies ab. 1996 wurde sie bei Werner Busch in Berlin über den Begriff der Partizipation in der Kunst der 1960er Jahre (an Werkbeispielen von Joseph Beuys und Antoni Tàpies) promoviert.[1] Die Dissertation wurde von der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert.

1996 bis 1998 war sie wissenschaftliche Assistentin an der Hamburger Kunsthalle. 1998 wurde sie als Ausstellungsleiterin für zeitgenössische Kunst an das Neue Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg berufen und hat zahlreiche Ausstellungen zur Gegenwartskunst konzipiert. Kliege war und ist Lehrbeauftragte an der Hochschule der Künste in Berlin und an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg.

Kliege konzipierte eine Reihe von Ausstellungen zur jüngsten Kunstgeschichte. 2015 wurde die Ausstellung Gesichter – ein Motiv zwischen Figur Porträt und Maske mit dem Preis „Besondere Ausstellung 2015“ vom Internationalen Kunstkritikerverbandes AICA ausgezeichnet.[2][3]

Mit dem Schwerpunkt „Kuratorische Praxis und Kunst der Gegenwart/Curatorial Studies and Contemporary Art“ war Kliege von 2017 bis 2020 am Institut für Kunstgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Forschung und Lehre tätig.[4] Derzeit lehrt sie mit dem Schwerpunkt „Curatorial Studies und Kunst der Gegenwart“ am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München.[5]

Kliege war Mitglied der Ankaufskommission des Freistaat Bayern.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012: Ranking der Ausstellung Gespenster, Magie und Zauber unter den „10 besten Ausstellungen des Jahres in Deutschland“, Kunstjahr 2012
  • 2015: „Besondere Ausstellung“ durch die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes (AICA)[2]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • (als Hrsg.): Rekonstruktion einer Ausstellung zur Projektkunst im öffentlichen Raum – integral(e) Kunstprojekte, Wien 2022, [1] ISBN 978-3-903439-20-7.
  • Youjin Yi. Fusion, Wien, 2020 (Hg. mit Tanja Pol) ISBN 978-3-903320-72-7
  • „Paloma Varga Weisz“, in: Maske – In der Kunst der Gegenwart, Ausst.kat Aargauer Kunsthaus, Aarau 2019 ISBN 978-3-85881-645-0
  • „Ed Atkins, Anastasia Ax, Ulla von Brandenburg, Aleksandra Chaushova, Julia Haller – fünf Positionen zur Zeichnung“, in: Internationaler Faber-Castell Preis für Zeichnung 2015, Ausst.kat. Neues Museum in Nürnberg in Kooperation mit Faber-Castell, Neues Museum in Nürnberg, 2015 ISBN 978-3-903004-33-7
  • Wiebke Siem. Arbeiten 1983 - 2013, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2013 (Hg. mit Angelika Nollert) ISBN 978-3-86984-432-9
  • „Sevda Chkoutova, Trisha Donnelly, Sabine Moritz, Paulina Olowska, Jorinde Voigt – fünf Positionen zur Zeichnung“, in: Internationaler Faber-Castell Preis für Zeichnung 2012, Ausst.kat. Neues Museum in Nürnberg, 2012 ISBN 978-3-86984-365-0
  • „Kunst als Situation. Das Environment der sechziger Jahre und Räume der Kunst heute“, in: 30 Künstler / 30 Räume, Ausst.kat. Neues Museum in Nürnberg, Kunsthalle Nürnberg, Kunstverein Nürnberg, Institut für moderne Kunst, 2012 ISBN 978-3-86984-320-9
  • „Franz West“, in: Franz West. Sisyphos: Litter & Waste, Ausst.kat. Gagosian Gallery, New York 2003 ISBN 1-880154-89-7
  • „Abstrakte Kunst als Möbel. Die autonomen Skulpturen von Franz West“, in: Dörte Zbikowski (Hg.), Franz West, München 2002 ISBN 3-88960-059-X
  • Formen des Erzählens. Skulpturen der achtziger und neunziger Jahre, Reihe Im Kontext, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2000 ISBN 3-933096-29-4
  • „Farbwechsel – Die Lackbilder von Robert Lucander“, in: Robert Lucander Accattone, Ausst.kat. Contemporary Fine Arts Berlin, 2000 ISBN 3-931355-07-1
  • „Das Kunstwerk als Muster ohne Wert. Acht Lese- und Arbeitsstücke von Arthur Koepcke“, in: Uwe M. Schneede (Hg.), Entdeckungen in der Hamburger Kunsthalle. Essays zu Ehren von Helmut R. Leppien, Hamburg 1999 ISBN 3-922909-39-6
  • Funktionen des Betrachters. Modelle der Partizipation bei Joseph Beuys und Antoni Tàpies, München, Silke Schreiber Verlag, 1999 (zugl. Diss. 1996) ISBN 388960045X
  • „Die Macht der Erwartung. Rosemarie Trockels Familienportraits“, in: Rosemarie Trockel. Köln, Brüssel Paris Wien I Wien II Opladen Schwerte Düren Hamburg, Ausst.kat. Hamburger Kunsthalle, 1998 ISBN 3-896-11-053-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Funktionen des Betrachters / Edition Metzel. Abgerufen am 10. Juni 2020.
  2. a b Homepage der AICA Deutschland. Abgerufen am 10. Juni 2020.
  3. Ausstellung erhält Auszeichnung. Abgerufen am 10. Juni 2020.
  4. Vita - Institut für Kunstgeschichte - LMU München. Abgerufen am 1. Juni 2023.
  5. Dr. Melitta Kliege - Institut für Kunstgeschichte - LMU München. Abgerufen am 1. Juni 2023.