Mohammed Benlarbi al-Alami

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Mohammed Benlarbi al-Alami (arabisch محمود العلمي, DMG Maḥmūd al-ʿAlamī; * 22. August 1914 in Fès; † 23. März 2010) war ein marokkanischer Unterzeichner des Wathiqat al-Istiqlal (Gründungsdokument der Partei Istiqlal am 11. Januar 1944); nach dem 2. März 1956, der Entlassung Französisch-Marokkos in die Unabhängigkeit, wurde er Diplomat.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er besuchte die von Mohamed Mekouar gegründete Grundschule Salam im Viertel von Casablanca am Boulevard de la Corniche, die von Mohamed El Yamani Naciri geleitet wurde. 1933 studierte er an der Universität al-Qarawīyīn in Fès und absolvierte anschließend bis 1938 ein Lehramtsstudium an der Al-Azhar-Universität.

1940 war er Preisträger der Fakultät für Naturwissenschaften in Kairo. Anschließend leitete er die École Libre du Casablanca, eine weiterführende Schule des sekundären Bildungsbereichs mit emanzipatorischem Anspruch, die zur Hochschulreife führte.[1]

Berber-Dahir[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16. Mai 1930 erließ Sultan Mohammed V. einen Dahir (Dekret), mit dem er die Eigentumssituation, wie sie nach Sitten und Gebräuchen in Gebieten der Berber herrschte, legalisierte, um diese Gebiete für den internationalen Grundstücksverkehr zu öffnen. Dieser Berber-Dahir trug zur Einigung einer National Marokkanischen Bewegung als Opposition zu diesem Dahir bei. Mohammed Benlarbi al-Alami traf sich in der Opposition zum Berber-Dahir mit Fquih Mohammed Ghazi. 1930 wurde er in Casablanca verhaftet und nach Protesten gegen Frankreich nach Khouribga verlegt.

Comité de défense d’Al-Maghreb Al-Aqsa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1936 gründete er mit Mehdi Bennouna das Comité de défense d’Al-Maghreb Al-Aqsa (Al-maghrib al-aqsa, „ferner Westen“, antiquirte Bezeichnung für Großmarokko).

In Französisch-Marokko schrieb er in algerischen Zeitungen und ägyptischen Zeitschriften wie Al-Jihad und Al-Balagh.

1938 schrieb er in der Zeitung Al-Ahram einen Artikel über Allal El Fassi – einen Opponenten von Französisch-Marokko, der sich im Exil in Gabun befand. Im selben Jahr veröffentlichte er ein Dossier über Marokko im Journal Annadir, dem Organ der Muslimbrüder, deren Geistlicher Führer zu dieser Zeit Hasan al-Bannā war. In diesem Dossier befand sich ein Dokument von Abdeljalil Ben Driss Driss M’Hammedi über die Methoden der Unterdrückung der Verbannten und Gefängnisse von Goulmima in Drâa-Tafilalet.

1941 gründete er in Casablanca die Prince-Moulay-Hassan-Schule. Es war die erste nationale Schule, die der damalige Kronprinz Hassan II. am 16. Oktober 1944 eingeweiht hatte. Auch sein Internat wurde 1946 von Mohammed V. eingeweiht.

Am 11. Januar 1944 war er einer der Unterzeichner des Manifests der Unabhängigkeit. 1960 war er Botschafter in Tunis[2] und anschließend von 1961 bis 1967 Botschafter in Kairo und Beirut.[3] Vom 2. Juni 1961 bis zum 21. Dezember 1962 war er marokkanischer Außenminister.[4]

Er war außerdem Botschafter in Teheran und Ankara (1973–1974)[5] sowie in Dschidda und Aden (1976–1981).[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amina El Alami Alaoui., 2014
  2. Conference of Independent African States, 1960; S. 111
  3. The Middle East and North Africa, Europa Publications, 1961, S. 429, Who’s who in the Arab World, Publitec Editions, 1967, S. 595
  4. 1962, 21: King Hassan II appoints Ahmed Balafrej as Minister of Foreign Affairs to replace Mohamed Larbi Alami. Dec. 29: Middle Eastern Affairs, Council for Middle Eastern Affairs, 1962 S. 62
  5. The Middle East and North Africa, Europa Publications Limited, Taylor & Francis Group, Europa Publications, 1. Januar 1973 - 872 S, S. 310
  6. Statistical Profile of Saudi Arabia, Kingdom of Saudi Arabia, National Center for Financial and Economic Information, Ministry of Finance and National Economy, 1984, S. 96
VorgängerAmtNachfolger
Marokkanischer Botschafter in Tunis
1960
13. Juni 1964-Mohammed Aouad
1970–1971: Thami Ouazzani
1971: Ahmed Snoussi
1981–1985: Mohamed Tazi
1985: Abbas al-Fassi
1995–2001: Abdelkader Benslimane
10. Januar 2006: Najib Zerouali Ouariti
13. Oktober 2016-3.Dezember 2018: Latifa Akharbach
28. März 1957-Ende August 1960:Abdelkhalek TorresMarokkanischer Botschafter in Kairo
1961 bis 1967
1988–1991:Mohamed Tazi
Hassan II.Marokkanischer Außenminister
2. Juni 1961 bis 21. Dezember 1962
Ahmed Balafrej
Marokkanischer Botschafter in Teheran
1973 bis 1974
1975: Badreddine Snoussi .
Abderrahmane BaddouMarokkanischer Botschafter in Dschidda
1976 bis 1981
Moulay Zine Alaoui