Molybdän(V)-fluorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Molybdän(V)-fluorid
_ Mo5+ 0 _ F
Allgemeines
Name Molybdän(V)-fluorid
Andere Namen

Molybdänpentafluorid

Verhältnisformel MoF5
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13819-84-6
PubChem 139613
ChemSpider 123127
Wikidata Q4493212
Eigenschaften
Molare Masse 190,94 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,5 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

45 °C[3]

Siedepunkt

212 °C[2]

Löslichkeit
  • Hydrolyse bei Kontakt mit Wasser[4]
  • Löslich in Dimethylether und Acetonitril unter Bildung von entsprechenden Additionsverbindungen[4]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[5]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Molybdän(V)-fluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Molybdäns aus der Gruppe der Fluoride.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molybdän(V)-fluorid kann durch Reaktion von Molybdänhexacarbonyl mit Fluor bei −78 °C gewonnen werden.[1]

Alternativ erfolgt die Darstellung durch Umsetzung von elementarem Molybdän mit Molybdän(VI)-fluorid bei 60 °C mit einer Ausbeute von 75 – 80 %[4]:

Molybdän(V)-fluorid ist ein gelber, hydrolyseempfindlicher Feststoff, der an der Luft raucht.[1] Seine Kristallstruktur kann als zyklisches Tetramer [MoF5]4 aus verzerrten Oktaedern beschrieben werden. Es handelt sich um den Namensgeber des MoF5-Strukturtyps.[6]

Die in der Literatur angegebene Schmelztemperatur von über 60 °C widerspricht neueren sowohl thermographisch als auch visuell in einer dünnwandigen Quarzkapillare ermittelten Werten von etwa 45 °C. Das Fehlen einer vollständigen chemischen Analyse in den älteren Quellen legt das Vorhandensein von Beimischungen von Molybdän(VI)-oxidfluorid MoOF4 (Schmelzpunkt 98 °C) in den synthetisierten Zubereitungen nahe, was den Schmelzpunkt erheblich erhöhen kann.[3][7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 266.
  2. a b webelements: Periodic Table of the Elements | Molybdenum | tetramolybdenum_eicosafluoride
  3. a b Ya. V. Vasil'ev, A. A. Opalovskii, K. A. Khaldoyanidi: Magnetic properties of molybdenum pentafluoride. In: Bulletin of the Academy of Sciences of the USSR Division of Chemical Science. 18, 1969, S. 231, doi:10.1007/BF00905525.
  4. a b c T. J. Ouellette et al.: Molybdenum(V) fluoride (Molybdenum pentalfluoride). In: F. A. Cotton (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 13. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1972, ISBN  07-013208-9 (defekt), S. 146–1150 (englisch).
  5. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  6. A. J. Edwards, R. D. Peacock, R. W. H. Small: The Preparation and Structure of Molybdenum Pentafluoride. In: J. Chem. Soc. 1962, S. 4486–4491.
  7. Ralph F. Krause, Thomas B. Douglas: The melting temperature, vapor density, and vapor pressure of molybdenum pentafluoride. In: The Journal of Chemical Thermodynamics. 9, 1977, S. 1149, doi:10.1016/0021-9614(77)90116-1.