Piskorzewo

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Piskorzewo
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Piskorzewo (Polen)
Piskorzewo (Polen)
Piskorzewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Pisz
Geographische Lage: 53° 30′ N, 21° 47′ OKoordinaten: 53° 30′ 29″ N, 21° 47′ 0″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Jeże/DK 63 → Piskorzewo
Wądołek → Piskorzewo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Piskorzewo [piskɔˈʐɛvɔ] (deutsch Piskorzewen, 1904 bis 1945 Königsdorf) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, der zur Gmina Pisz (Stadt- und Landgemeinde Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg) gehört.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Piskorzewo liegt am Flüsschen Rybnica im östlichen Süden der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 14 Kilometer südlich der Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das vor 1785 Wondollek, nach 1871 Piskorzken und bis 1904 Piskorzewen genannte kleine Dorf[1] wurde 1758 als Erbpachtdorf gegründet[2]. Von 1874 bis 1945 war es in den Amtsbezirk Kullik (polnisch Kulik) eingegliedert[3].

Am 12. Oktober 1904 wurde Piskorzewen mit der Ortschaft Henriettental – zwischen 1905[4] und 1910[5] kam auch der vormalige Gutsbezirk Wondollek (1938 bis 1945 Wondollen, polnisch Wądołek) hinzu – in „Königsdorf“ umbenannt[3]. 201 Einwohner waren im Jahr 1910 hier registriert[5], 1933 waren es bereits 287 und 1939 noch 275[6].

1945 wurde Königsdorf in Kriegsfolge mit dem gesamten südlichen Ostpreußen an Polen überstellt und erhielt die polnische Namensform „Piskorzewo“. Heute ist es eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Pisz (Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Piskorzewen in die evangelische Kirche Gehsen[7] (polnisch Jeże) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Pisz[2] im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Piskorzewo zur katholischen Pfarrei Jeże im Bistum Ełk der römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in der Kreisstadt Pisz in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Piskorzewo liegt westlich der polnischen Landesstraße 63 und ist über Jeże (Gehsen) zu erreichen. Innerorts endet ein Landweg vom Nachbarort Wądołek (Wondollek, 1938 bis 1945 Wondollen).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Königsdorf
  2. a b Piskorzken/Piskorzewen - Königsdorf bei Familienforschung Sczuka
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Kullik
  4. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Heft 1: Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1907, S. 118/119.
  5. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  6. Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 491