Purpururkunde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Purpururkunde ist die Bezeichnung für eine mittelalterliche Urkunde, die auf purpurgefärbtem Pergament geschrieben wurde.

Purpur war einer der teuersten Farbstoffe der Antike. Er wurde aus dem Sekret von Purpurschnecken in einem langwierigen Verfahren gewonnen.

Purpururkunden wurden zuerst in der Kanzlei der byzantinischen Kaiser in Konstantinopel angefertigt. Bekannt sind einige solcher Urkunden an verschiedene Päpste im 12. Jahrhundert. Aus der ottonischen Kanzlei sind einige Purpururkunden seit dem 10. Jahrhundert erhalten. Diese waren meist Zweitanfertigungen von Originalen auf ungefärbtem Pergament. Auch aus dem Königreich Sizilien ist eine Purpururkunde aus dem 12. Jahrhundert bekannt.

Purpururkunden

Abbildung Bezeichnung Jahr Aussteller Empfänger Bemerkungen
Privilegium Ottonianum 962 Otto I. Papst Johannes XII. Besitzbestätigung und Schutzgarantie für Kirchenstaat, Bestätigung der Constitutio Romana
Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu 972 Otto II. Prinzessin Theophanu von Byzanz Dotationsurkunde anlässlich der Heirat Ottos mit Theophanu, 2005 als Weltdokumentenerbe nominiert, aber von der UNESCO abgelehnt
(Original verloren) Privilegium Heinricianum 1020 Heinrich II. Papst Bestätigung des Privilegium Ottonianum
Urkunde 1035 Konrad II.
Urkunde 1074 Heinrich IV.
Urkunde 1095 Heinrich IV.
Kodikellos 1109 Alexios I. von Byzanz Christodulos, Beamter in Sizilien Verleihung des Ehrentitels Protonobilissimus
Urkunde 1134 Roger II. von Sizilien Familie Pierleoni Privileg für Familie von Gegenpapst Anaklet II.
Urkunde 1147 Konrad III. Kloster Corvey Besitzbestätigung
Urkunde 1152 Friedrich I. Kloster Corvey Besitzbestätigung