Rolf Daniel

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Rolf Daniel (* 20. September 1963 in Kassel) ist ein deutscher Mikrobiologe. Er ist seit Februar 2012 Professor und Leiter der Abteilung für Genomische und Angewandte Mikrobiologie an der Georg-August-Universität Göttingen.[1]

Rolf Daniel legte 1983 an der Jacob-Grimm-Schule in Kassel sein Abitur ab, um anschließend Biologie an der Georg-August-Universität zu studieren. Unter der Anleitung von Gerhard Gottschalk erlangte er 1991 mit der Arbeit „Isolierung und Charakterisierung der Glycerin-Dehydrogenase aus Citrobacter freundii“ sein Diplom, gefolgt von einer bis 1994 andauernden Promotion, in welcher er sich mit der Glycerinvergärung in C. freundii beschäftigte.[2]

Ein Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglichte ihm von 1995 bis 1996 den Aufenthalt in der Arbeitsgruppe von Randy Schekman am Institut für Molekulare Zellbiologie der University of California, Berkeley.[3] 2003 habilitierte Daniel am Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Göttingen, an welchem er im Februar 2012 schließlich die Professur für Genomische und Angewandte Mikrobiologie übernahm.[1]

Daniel nutzt sowohl metagenomische als auch metatranskriptomische Analyseverfahren zur Untersuchung von natürlichen Bakteriengemeinschaften sowie zur Identifizierung neuer Enzyme, welche als Biokatalysatoren in der chemischen Industrie Verwendung finden.[1][4] Ermöglicht wird die Forschung in diesem Fachbereich durch das ihm zugehörige Göttingen Genomics Laboratory, welches über die nötige Ausstattung zur Sequenzierung entsprechend großer Mengen DNA verfügt und unter anderem eine detaillierte Analyse des Erregers der HUS-Epidemie 2011, Escherichia coli O104:H4, erstellte.[5]

Gesellschaften und Gremien

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  • seit 2007: Mitglied der Redaktionsleitung bei Applied and Environmental Microbiology[6]
  • 2012–2016: Geschäftsführender Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Genetik der Georg-August-Universität Göttingen[7]
  • seit 2012: Vorsitzender des Göttingen Genomics Laboratory[7]
  • seit 2013: Sprecher des Vorstands des Norddeutschen Zentrums für Mikrobielle Genomforschung[8]
  • seit 2014: Mitglied der Redaktionsleitung bei PLOS ONE[9]
  • 2013: Norddeutscher Wissenschaftspreis (im Rahmen des Norddeutschen Zentrums für Mikrobielle Genomforschung)[10]

Einzelnachweise

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  1. a b c Prof. Dr. Rolf Daniel. Göttinger Graduiertenschule für Neurowissenschaften, Biophysik und Molekulare Biowissenschaften, abgerufen am 25. April 2016 (englisch).
  2. Rolf Daniel: Glycerinvergärung durch Citrobacter freundii: Sequenzierung und Charakterisierung des dha Regulons. 1. Auflage. Cuvillier Verlag, Göttingen 1994, ISBN 3-930340-69-0.
  3. Rolf Daniel: Die mikrobielle Diversität als Quelle für neuartige Biokatalysatoren: Konstruktion und Durchmusterung von Metagenombanken. In: BIOspektrum. Band 9, Nr. 5. Springer Spektrum, Oktober 2003, S. 605–606 (biospektrum.de [PDF]).
  4. Rolf Daniel: The metagenomics of soil. In: Nature Reviews Microbiology. Band 3, Nr. 6, Juni 2005, ISSN 1740-1526, S. 470–478, doi:10.1038/nrmicro1160, PMID 15931165 (nature.com).
  5. Elzbieta Brzuszkiewicz, Andrea Thürmer, Jörg Schuldes, Andreas Leimbach, Heiko Liesegang, Frauke-Dorothee Meyer, Jürgen Boelter, Heiko Petersen, Gerhard Gottschalk, Rolf Daniel: Genome sequence analyses of two isolates from the recent Escherichia coli outbreak in Germany reveal the emergence of a new pathotype: Entero-Aggregative-Haemorrhagic Escherichia coli (EAHEC). In: Archives of Microbiology. Band 193, Nr. 12, 1. Dezember 2011, ISSN 1432-072X, S. 883–891, doi:10.1007/s00203-011-0725-6, PMID 21713444.
  6. Applied and Environmental Biology, Editorial Board. American Society for Microbiology, abgerufen am 25. April 2016 (englisch).
  7. a b History of the Institute of Microbiology and Genetics. Institut für Mikrobiologie und Genetik der Georg-August-Universität Göttingen, abgerufen am 25. April 2016 (englisch).
  8. Struktur des NZMG. Norddeutsches Zentrum für Mikrobielle Genomforschung, abgerufen am 25. April 2016.
  9. PLOS ONE, Editorial Board. Public Library of Science, abgerufen am 25. April 2016 (englisch).
  10. 2. Norddeutscher Wissenschaftspreis geht nach Göttingen und Greifswald. Pressestelle des Senats der Stadt Bremen, abgerufen am 25. April 2016.