Schubart-Familie

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Die Schubart-Familie ist eine Asteroidenfamilie, die neben der Hilda-Familie eine Kollisionsfamilie in der Hilda-Gruppe ist und nach dem Asteroiden (1911) Schubart benannt ist.

Der deutsche Astronom Joachim Schubart, nach dem der namengebende Asteroid (1911) Schubart der Schubart-Familie benannt ist, listete 1991 fünf Asteroiden als Mitglieder der Schubart-Familie auf. Bereits 1982 hatte Schubart eine Ähnlichkeit mit Hirayama-Familien erwähnt, kam aber später nicht auf das Thema zurück.

Das Alter der Asteroiden in der Schubart-Familie wird mit 1,7 ± 0,7 Jahrmilliarden angenommen, die der Hilda-Familie mit vier Jahrmilliarden und mehr. Die Schubart-Familie unterscheidet sich in der Geschwindigkeit der Asteroiden von der Hilda-Familie.

Es wird angenommen, dass der ursprüngliche Himmelskörper von einem astronomischen Objekt aus dem Asteroidengürtel getroffen worden war und sich durch diesen Zusammenstoß die Asteroiden der Schubart-Familie bildeten.

Die Hilda-Familie hat 385 und die Schubart-Familie 350 Mitglieder (Stand: 2015).[1] Asteroiden der Hilda-Familie gehören meist dem Asteroid vom D-Typ an und Asteroiden der Schubart-Familie meist dem Asteroid vom C-Typ und dem Asteroid vom P-Typ.[2]

Die durchschnittliche Albedo (Rückstrahlvermögen) der Schubart-Familie-Asteroiden beträgt 0,039 ± 0,013 (Vergleich: Hilda-Familie: 0,061 ± 0,011) – das bedeutet, dass die Schubart-Familie-Asteroiden dunkler erscheinen als die Asteroiden der Hilda-Familie.[3]

Einzelnachweise

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  1. Ian Wong, Michael E. Brown: THE COLOR–MAGNITUDE DISTRIBUTION OF HILDA ASTEROIDS. COMPARISON WITH JUPITER TROJANS. Hrsg.: American Astronomical Society (= Astronomical Journal). Washington, D.C. Februar 2017, S. 2 (englisch, 7 S., iop.org [PDF; 860 kB; abgerufen am 28. September 2020]).
  2. Patrick Michel, Francesca E. Demeo, William Frederick Bottke: Asteroids IV. Hrsg.: The University of Arizona Press (= The University of Arizona space science series). Library of Congress, Tucson 2015, ISBN 978-0-8165-3213-1, S. 335 (englisch, 895 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. September 2020]).
  3. Ian Wong, Michael E. Brown: WISE/NEOWISE OBSERVATIONS OF THE HILDA POPULATION: PRELIMINARY RESULTS. Hrsg.: Institute of Physics Publishing (= The Astrophysical Journal). 10. Januar 2012, S. 14 (englisch, 15 S., pitt.edu [PDF; 4,3 MB; abgerufen am 28. September 2020]).