Septoria

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Septoria

Septoria tritici

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Dothideomycetes
Unterklasse: Dothideomycetidae
Ordnung: Rußtaupilzartige (Capnodiales)
Familie: Mycosphaerellaceae
Gattung: Septoria
Wissenschaftlicher Name
Septoria
Sacc.

Septoria ist eine große Schlauchpilzgattung mit je nach Autor 1000[1] bis 2000[2] Arten, die parasitisch auf Pflanzen leben. Zu ihnen zählen einige bedeutende Schädlinge des Getreides wie zum Beispiel Septoria tritici, der Erreger der Blattdürre auf Weizen, Triticale, Roggen und Gräsern.

Es handelt sich um eine Anamorphengattung. Sind Hauptfruchtformen (Teleomorphe) bekannt, so zählen sie zu den Gattungen Mycosphaerella und Phaeosphaeria.[3]

Septoria-Arten sind Koelomyceten, die ihre Sporen (Konidien) in sogenannten Pyknidien bilden. Gattungstypisch sind die langen, wurstförmigen hyalinen Konidien mit einem Länge:Breite-Verhältnis von mindestens 10:1. Sie sind die ein- bis vielfach septiert, können gerade oder gekrümmt sein, sind glatt. An den Septen können sie eingeschnürt sein.[4] Durch die Größe des Taxons kann die Arten mit vielen anderen imperfekten Gattungen verwechselt werden. Die Arten der früher zu Septoria gerechneten Gattung Stagonospora haben viel kürzere hyaline Konidien mit dickwandigen Pyknidien. Außerdem sind die Pyknidien von Septoria normalerweise dunkel.[3] Cylindrosporium-Arten bilden ihre Konidien in Acervuli und nicht in Pyknidien, die im Wirtsgewebe meist unregelmäßig aufbrechen und meist mit einer Schicht Wirtsgewebe bedeckt sind. Phloespora bildet ebenfalls Acervuli.[5]

Ökologie und Verbreitung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Septoria-Arten lösen meist verschiedenste Nekrosen auf Blättern ihrer Wirtspflanzen aus und kommen weltweit verbreitet in einer Vielzahl an Ökosystemen sowohl an krautigen als auch auf holzigen Pflanzen vor.[3] Es gibt Generalisten mit einem sehr weiten Verbreitungsgebiet und einem breiten Artenspektrum. Andere sind auf einzelne Pflanzen spezialisiert, bzw. an gewisse Ökosystem wie feuchte, mesophile Bergwälder angepasst. Aber auch Arten aus trockenen ariden Gebieten sind bekannt.[5]

Unter den zahlreichen Arten befinden sich zahlreiche Schädlinge. In Mitteleuropa bedeutsam ist Septoria tritici, der Erreger der Blattdürre auf Weizen. Dagegen wird der Erreger der Blatt- und Spelzenbräune des Weizens, Phaeosphaeria nodorum mit der Anamorphe Stagonospora nodorum, früher Septoria nodorum genannt nun zur Gattung Stagonospora gerechnet.[6] Ein anderer ökonomisch wichtiger Schädling ist Septoria lycopersici auf Tomate, der braune punktförmige Nekrosen auf den Blättern auslöst.[7]

Taxonomie und Arten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuere phylogenetische Untersuchungen haben ergeben, dass Septoria nicht monophyletisch ist. Zudem wurde festgestellt, dass das Merkmal der Konidiomata (Pyknidie oder Acervulus) für die Phylogenie wenig Bedeutung hat, daher wurde eine Aufrechterhaltung der Trennung der beiden Gattungen Phloeospora und Septoria als unhaltbar bezeichnet.[8]

Wie erwähnt werden zur Gattung 1000 bis 2000 Arten gezählt. Allein in der Türkei sind 79 Arten bekannt.[5] Die Datenbank der Pilze Österreichs listet 70 Arten (Stand 2023), darunter folgende:[9]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. P. M. Kirk, P. F. Cannon, J. C. David, J. A. Stalpers: Ainsworth and Bisby’s Dictionary of The Fungi. CABI Publishing, Cambridge 2001.
  2. V. Markevičius: New data on the fungi of Septoria Fr. Genus in Lithuania. In: Botanica Lithuanica. 1996; 2/1, S. 49–63.
  3. a b c B. Cunfer, P. Ueng: TAXONOMY AND IDENTIFICATION OF SEPTORIA AND STAGONOSPORA SPECIES ON SMALL-GRAIN CEREALS. In: Annual Review of Phytopathology. 1999; 37, S. 267–284.
  4. B. C. Sutton: The Coelomycetes Fungi Imperfecti with Pycnidia, Acervuli and Stromata. In: Common Wealth Mycol. Institute, Kew, Surrey, England 2004.
  5. a b c F. Selçuk, M. Erdoğdu, H. Akgül, E. Hüseyin: The genus Septoria Sacc. in Turkey. In: Mycopath. 2009; 7, S. 21–28.
  6. speciesfungorum.org
  7. Septoria Leaf Spot of Tomato (Memento des Originals vom 5. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pubs.ext.vt.edu
  8. G. J. M. Verkley, M. Starink-Willemse, A. van Iperen, E. C. A. Abeln: Phylogenetic analyses of Septoria species based on the ITS and LSU-D2 regions of nuclear ribosomal DNA. In: Mycologia. 2004; 96, S. 558–571.
  9. Mykologische Datenbank