Stadtpfarrkirche St. Maria (Landau in der Pfalz)

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Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Stadtpfarrkirche St. Maria

Stadtpfarrkirche St. Maria

Basisdaten
Konfession römisch-katholisch
Ort Landau in der Pfalz, Deutschland
Baugeschichte
Bauherr katholischer Kirchenrat von Landau
Architekt Joseph Cades
Bauzeit 1907–1911
Baubeschreibung
Einweihung 1911 (Weihe)
Baustil Neuspätromanik, Neufrühgotik
Bautyp dreischiffige Emporenbasilika, Doppelturmfassade
Koordinaten 49° 11′ 35,4″ N, 8° 6′ 52″ OKoordinaten: 49° 11′ 35,4″ N, 8° 6′ 52″ O
Vorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Funktion und Titel fehltVorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Widmung oder Patrozinium fehlt
Blick ins Innere der Kirche
Blick vom Altarraum zur Orgelempore
Orgelempore mit der Steinmeyerorgel

Die römisch-katholische Stadtpfarrkirche St. Maria steht in der Innenstadt von Landau/Pfalz, direkt am Südring. Sie ist die mächtigste Kirche der gesamten Südpfalz. Wegen ihrer alles überragenden Größe im neoromanischen Kathedralstil wird sie auch der Dom zu Landau genannt. Die Kirche ist im Verzeichnis der Kulturdenkmäler der kreisfreien Stadt Landau aufgeführt.[1]

Geschichte und Maße

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1907 beschloss der römisch-katholische Kirchenrat von Landau, im neu entstandenen Stadtteil Landau-Süd eine neue, größere und modernere Kirche zu errichten, nachdem die Augustinerkirche in der Königsstraße zu klein geworden war.[2] 1908 wurde der Grundstein für die Marienkirche nach Plänen von Joseph Cades, Stuttgart gelegt. Um 1910 war die Kirche mit Ausnahme der beiden Türme rohbaufertig. 1911 dann wurde die Kirche vom damaligen Speyrer Bischof und späteren Erzbischof von München und Freising Michael von Faulhaber feierlich geweiht.[2]

Die Marienkirche ist nach dem Speyerer Dom und der Klosterkirche von Otterberg zusammen mit der Speyerer Gedächtniskirche der drittgrößte Kirchenbau in der Pfalz. Die Kirche ist insgesamt 73 m lang, 40 m breit und mit den beiden Westtürmen 60 m hoch.[3] Im Innenraum ist die Kirche der Spätromanik mit frühgotischen Formen gewidmet. Rundbogenfenster und Strebepfeiler nach dem Vorbild von Chartres bestimmen den Außenbau.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Sakristei der Kirche durch Bombenangriffe zerstört. Sie wurde später im modernen Stil wiederaufgebaut. Sehenswert in der Marienkirche ist vor allem die 3,5 m hohe Marienstatue mit Kind aus Holz. Die Kirche kann über den nördlichen Seiteneingang am Marienring betreten werden.

Die Orgel der Marienkirche wurde 1924 von der Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. (Oettingen) mit 70 klingenden Registern auf drei Manualen und Pedal (zuzüglich zweier Transmissionen in das Pedal) mit elektropneumatischen Taschenladen und elektrischer Registertraktur erbaut.[4] In den 1950er Jahren wurde das Instrument umgebaut und an die damaligen Klangideale angepasst („barockisiert“). Zudem wurde der vormalige Prospekt durch einen Freipfeifenprospekt ersetzt. In den Jahren 2010 bis 2012 wurde die Orgel von Romanus Seifert & Sohn (Kevelaer) umfassend restauriert[5], mit dem Ziel, den ursprünglichen spät-romantischen Zustand von 1924 wiederherzustellen. Von den ca. 4.500 ursprünglichen Pfeifen sind ca. 3.500 erhalten, ebenso wie ein Großteil der technischen Anlage. Der historische Prospekt wurde rekonstruiert. Nachfolgende Disposition gibt den wiederhergestellten Zustand von 1924 wieder. Die beiden Schwellwerke sind jeweils bis (g4) ausgebaut. Die Register Nr. 33 und 34 stehen in einem besonderen Schwellkasten.[6]

I Hauptwerk C–a3
01. Großprinzipal 16′
02. Bordun 16′
03. Prinzipal 08′
04. Viola da Gamba 08′
05. Gemshorn 08′
06. Gedackt 08′
07. Zartflöte 08′
08. Tibia 08′
09. Oktave 04′
10. Salizet 04′
11. Rohrflöte 04′
12. Superoktave 02′
13. Terzian 315
14. Quinte 223
15. Mixtur IV 113
16. Cymbel III 01′
17. Tuba 16′
18. Trompete 08′
19. Trompete 04′
II Schwellwerk C–a3 (a4)
20. Nachthorn 16′
21. Geigenprinzipal 08′
22. Salizional 08′
23. Unda maris 08′
24. Dolce 08′
25. Quintaton 08′
26. Konzertflöte 08′
27. Fugara 04′
28. Soloflöte 04′
29. Flautino 02′
30. Nasard 223
31. Mixtur III 02′
32. Clarinette 08′
Tremulant
33. Echobordun 08′
34. Vox humana 08′
Tremulant für Nr. 34
III Schwellwerk C–a3 (a4)
35. Großgedeckt 16′
36. Hornprinzipal 08′
37. Viola alta 08′
38. Aeoline 08′
39. Vox coelestis 08′
40. Lieblichgedeckt 08′
41. Spitzflöte 08′
42. Jubalflöte 08′
43. Prestant 04′
44. Violine 04′
45. Gemshorn 04′
46. Traversflöte 04′
47. Piccolo 02′
48. Spitzquinte 223
49. Terzflöte 135
50. Septime 117
51. Großmixtur V 223
52. Larigot II 113
53. Basson 16′
54. Tuba mirabilis 08′
55. Oboe 08′
56. Trompete 04′
Tremulant
Pedal C–f1
57. Prinzipalbass 16′
58. Violonbass 16′
59. Harmonikabass 16′
60. Subbass 16′
Zartbass (Nr. 35) 16′
61. Oktavbass 08′
Gedecktbass (Nr. 40) 08′
62. Violoncello 08′
63. Choralbass 04′
64. Waldflöte 02′
65. Kornettbass IV 315
66. Quintbass 1023
67. Kontraposaune 32′
68. Bombarde 16′
69. Trompetenbass 08′
70. Bassklarine 04′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, I/P, II/P, III/P
    • Superoktavkoppeln

Am 12. Juni 1953 wurden sechs Glocken in der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus dem westfälischen Gescher gegossen. Zuständig für den Glockenguss war Meister Hans Hüesker. Schließlich konnten die Glocken für die Marienkirche in einer gemeinsamen Feier mit den neuen Glocken der Stiftskirche am 4. Juli 1953 auf dem Rathausplatz in Empfang genommen werden. Am folgenden Tag kam es zu einer feierlichen Glockenweihe durch Bischof Isidor Markus Emanuel. Dieses einzigartige Geläut gilt in Fachkreisen als eines der Besten der Gießerei. Die große Christkönigsglocke hängt im rechten Turm, die anderen fünf Glocken im linken Turm. 2008 erhielten alle Glocken neue Klöppel zur Verbesserung der Klangakustik. In der Läuteordnung erfolgt das Angelusläuten mit der Glocke c1. An hohen Feiertagen und zu ganz besonderen Anlässen wird das volle Geläut verwendet.

Nr. Name Gussjahr Gießer, Gussort Gewicht
(kg)
Schlagton
1 Christkönig 1953 Petit & Gebr. Edelbrock,
Gescher
3565 a0
2 Maria Assumpta 2160 c1
3 St. Katharina 1143 e1
4 St. Theodor 671 g1
5 St. Luzia 603 a1
6 St. Josef 410 h1
Commons: Stadtpfarrkirche St. Maria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreisfreie Stadt Landau in der Pfalz. (Memento vom 27. November 2019 im Internet Archive) Mainz 2018[Version 2023 liegt vor.], S. 3 (PDF; 5,0 MB; suche: Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Fehler im Lemma)).
  2. a b Geschichte der Marienkirche (Memento vom 14. Dezember 2012 im Internet Archive) Auf: kirchelandau.deevine.de (Kirche in Landau/Pfalz), abgerufen am 7. August 2012
  3. Bau der Kirche (Memento vom 14. Dezember 2012 im Internet Archive) Auf: kirchelandau.deevine.de (Kirche in Landau/Pfalz), abgerufen am 7. August 2012
  4. Beschreibung der Orgel, abgerufen am 28. Februar 2024.
  5. Kirche St. Maria Landau > Orgel > Wiederhergestellter Ursprungszustand (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive) Auf: kirchelandau.deevine.de (Kirche in Landau/Pfalz), abgerufen am 7. August 2012
  6. Ausführliche Informationen zur Steinmeyer-Orgel (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)