Strontiumchromat

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Kristallstruktur
Elementarzelle von Strontiumchromat
_ Sr2+ 0 _ Cr6+0 _ O2−
Kristallsystem

monoklin

Raumgruppe

P21/n (Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2

Gitterparameter

a = 706,5 pm, b = 737,5 pm, c  = 674,1 pm, β = 103,08°

Allgemeines
Name Strontiumchromat
Verhältnisformel SrCrO4
Kurzbeschreibung

zitronengelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7789-06-2
EG-Nummer 232-142-6
ECHA-InfoCard 100.029.220
PubChem 24599
Wikidata Q735561
Eigenschaften
Molare Masse 203,61 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,89 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

ca. 500 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser (1,2 g·l−1 bei 15 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​330​‐​317​‐​335​‐​340​‐​350​‐​361​‐​410
P: 301+330+331​‐​304+340​‐​310​‐​302+352​‐​333+313​‐​280[1]
Zulassungs­verfahren unter REACH

besonders besorgnis­erregend: krebs­erzeugend (CMR)[3]; zulassungs­pflichtig[4]

MAK
  • Deutschland/EU: 5 μg·m−3 (berechnet als Chrom)[5]
  • Schweiz: 5 μg·m−3 (berechnet als Chrom)[6]
Toxikologische Daten

3120 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Strontiumchromat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Strontiumverbindungen und Chromate.

Strontiumchromat kann aus wässriger Lösung von Strontiumchlorid und Kaliumchromat ausgefällt werden.

Die Synthese aus Strontiumcarbonat und Chromsäure wird ebenfalls beschrieben.[7]

Strontiumchromat ist ein zitronengelber nicht brennbarer Feststoff, welcher wenig löslich in Wasser ist. Er zersetzt sich ab einer Temperatur von etwa 500 °C.[1] Strontiumchromat bildet mit Sulfationen Strontiumsulfat.[8]

Beim Erhitzen mit Strontiumcarbonat wird das sechswertige Chrom zum fünfwertigen reduziert, es bildet sich Strontiumchromat(V) Sr3(CrO4)2.[9]

Mit Chromsäure bildet sich Strontiumdichromat.[7]

Strontiumchromat kristallisiert in der Monazit-Struktur, also im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2 mit den Gitterparametern a = 706,5 pm, b = 737,5 pm, c = 674,1 pm und β = 103,08°. In der Elementarzelle befinden sich 4 Formeleinheiten.[10]

Strontiumchromat wird ähnlich wie Zinkchromat als korrosionsverhindernder Primer für Zink-, Magnesium-, Aluminium- und Legierungen in der Flugzeugindustrie verwendet. Es wird auch zur Herstellung von Chrom-Pigmenten verwendet.[1] Da es wie alle Chromate als krebserzeugend eingestuft wird, ist die Verwendung heute beschränkt.

Sicherheitshinweise und gesetzliche Regelungen

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Strontiumchromat wurde im Juni 2011 aufgrund seiner Einstufung als krebserzeugend (Carc. 1B) in die Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe (Substance of very high concern, SVHC) aufgenommen.[3] Im August 2014 wurde Strontiumchromat danach in das Verzeichnis der zulassungspflichtigen Stoffe mit dem Ablauftermin für die Verwendung in der EU zum 22. Juni 2019 aufgenommen.[4][11] Als Chrom(VI)-Verbindung unterliegt Strontiumchromat außerdem den Beschränkungen im Anhang XVII, Nummer 47 und 72 der REACH-Verordnung (in Deutschland umgesetzt durch die Chemikalien-Verbotsverordnung).[12]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Strontiumchromat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Strontium chromate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. a b Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 17. Juli 2014.
  4. a b Eintrag im Verzeichnis der zulassungspflichtigen Stoffe der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 17. Juli 2014.
  5. Europäisches Parlament und Rat: Directive (EU) 2017/2398 of the European Parliament and of the Council of 12 December 2017 amending Directive 2004/37/EC on the protection of workers from the risks related to exposure to carcinogens or mutagens at work (Text with EEA relevance). In: data.europa.eu. EU, 12. Dezember 2017, abgerufen am 5. April 2018 (englisch, deutsch).
  6. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach Chrom(VI)-Verbindungen), abgerufen am 27. Oktober 2015.
  7. a b G. Wyrouboff: Ueber die Krystallform einiger Dichromate. In: Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie. 1894, 22, S. 207. Volltext
  8. Thomas Brock, Michael Groteklaes, Peter Mischke: Lehrbuch der Lacktechnologie. Vincentz, Hannover 2000, ISBN 3-87870-569-7, S. 155.
  9. K. A. Wilhelmi, O. Jonsson: X-Ray Studies on Some Alkali and Alkaline-Earth Chromates(V). In: Acta Chem. Scand. 1965, 19, S. 177–184, doi:10.3891/acta.chem.scand.19-0177.
  10. H. Effenberger, F. Pertlik: Four monazite type structures: comparison of SrCrO4, SrSeO4, PbCrO4 (crocoite), and PbSe04. In: Zeitschrift für Kristallographie 1986, 176, S. 75 - 83. Volltext (PDF-Datei; 718 kB)
  11. Verordnung (EU) Nr. 895/2014
  12. ECHA: Liste der beschränkten Stoffe – Anhang XVII der REACH-Verordnung, abgerufen am 5. September 2020.