Tagsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tagsdorf
Tagsdorf (Frankreich)
Tagsdorf (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Altkirch
Kanton Altkirch
Gemeindeverband Sundgau
Koordinaten 47° 37′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 47° 37′ N, 7° 18′ O
Höhe 291–388 m
Fläche 2,50 km²
Einwohner 304 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 122 Einw./km²
Postleitzahl 68130
INSEE-Code

Rathaus Tagsdorf

Tagsdorf (elsässisch Dàgschdorf) ist eine französische Gemeinde mit 304 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Mitglied des Gemeindeverbandes Sundgau.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Tagsdorf liegt im Sundgau, etwa fünf Kilometer östlich von Altkirch und 20 Kilometer südlich von Mülhausen. Das Dorf liegt am Fuß des Steilanstiegs der D419 und an der Einmündung des Riethgrabenbaches in den Wahlbach, der bei Emligen den Thalbach erreicht.

Nachbargemeinden von Tagsdorf sind Obermorschwiller im Norden, Heiwiller im Osten, Hausgauen im Südosten, Schwoben im Süden sowie Wittersdorf und Emlingen im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1380 erwähnt als „Tagsdorff“, unsicher als Dachs-Dorf gedeutet. Das Ortswappen und die Skulptur „La gorge du blaireau“ von Stéfane Perraud (2016) nehmen darauf Bezug.

Bis 1324 war Tagsdorf unter der Herrschaft der Grafen von Pfirt und ging dann durch die Heirat der Johanna von Pfirt mit Herzog Albrecht von Österreich an die Habsburger. Im Westfälischen Frieden 1648 kam es an die französische Krone. Von 1871 bis 1919 gehörte Tagsdorf als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Altkirch im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wichtige Relais-Station für die Fuhrwerke vor dem steilen Straßenanstieg: mehrere Herbergen, Bereitstellung von Vorspannpferden. Im 19. Jahrhundert gab es in Tagsdorf zwei Ziegeleien.

Im Ersten Weltkrieg wurde Tagsdorf bekannt durch ein Reitergefecht. Im Zweiten Weltkrieg war in Tagsdorf zeitweise der Kommandoposten von General Adrien Gruss.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
Einwohner 239[1] 194 211 201 202 262 312 323 294

Sehenswürdigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sankt-Blasius-Kirche von 1864, neuromanische Turmobergeschosse und Turmspitze 1893. Rinckenbach-Orgel von 1867

Einige gut erhaltene Fachwerkhäuser: An der Rue de Bâle Nr. 1 und 3 zwei Häuser in Rähmbauweise aus der Zeit um 1800 mit engmaschigem, auf Symmetrie bedachtem Fachwerk, wie es im 19. Jahrhundert üblich wird, dagegen Nr. 20 an der Rue Principale ein eher altertümliches, weitabständiges Fachwerk, Nr. 19 ein ursprünglich in der altertümlichen Ständerbauweise errichtetes Haus.  

Kirche St. Blasius

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 83.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liste der Monuments historiques in Tagsdorf

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tagsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Altkirch