Tannenwalde (Pillkallen)

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Untergegangener Ort
Tannenwalde
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 54′ N, 22° 47′ OKoordinaten: 54° 53′ 41″ N, 22° 46′ 51″ O
Tannenwalde (Pillkallen) (Europäisches Russland)
Tannenwalde (Pillkallen) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Tannenwalde (Pillkallen) (Oblast Kaliningrad)
Tannenwalde (Pillkallen) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Tannenwalde ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich vier Kilometer östlich von Pobedino (Schillehnen/Schillfelde), wobei sich der ehemalige Ortsteil Cziunken direkt an der Grenze zu Litauen an der Scheschuppe befindet.

Die Gemeinde Tannenwalde mit seinem Ortsteil Cziunken auf zwei Messtischblättern von 1927 und 1936

Der Ort Dannenwalde wurde 1770 gegründet.[1] Es handelte sich dabei um einen kölmischen Ort.[2] In der Folge wurde dort ein Gut eingerichtet. 1874 wurde der Gutsbezirk Tannenwalde (zunächst auch noch Dannenwalde genannt) in den neu gebildeten Amtsbezirk Wisborienen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] 1928 wurde der Gutsbezirk Tannenwalde mit dem Gutsbezirk Cziunken (s. u.) zur Landgemeinde Tannenwalde zusammengeschlossen. 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[4] 30
1871[4] 44
1885[5] 60
1905[6] 35 davon 7 litauischsprachige
1910[7] 56
1925[8] 66
1933[9] 98 einschließlich Cziunken
1939[10] 99

Der Ort wurde 1738 gegründet und zunächst mit Schunckern und Schuncken bezeichnet.[11] Um 1780 war Czunken ein kölmisches Dorf.[12] In der Folge wurde auch hier ein Gut eingerichtet. 1874 kam auch der Gutsbezirk Cziunken in den Amtsbezirk Wisborienen.[3] 1928 erfolgte dann die Eingliederung in die Landgemeinde Tannenwalde. Dort wurde ab 1938 der Name des Ortsteils nicht mehr verwendet.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1867[4] 41
1871[4] 75
1885[5] 88 davon 5 Juden
1905[6] 45 davon 3 litauischsprachige
1910[7] 38
1925[8] 47

Tannenwalde und Cziunken gehörten zum evangelischen Kirchspiel Schillehnen. Die katholische Minderheit (1905 insgesamt 6 Bewohner)[6] war bis 1930 in Bilderweitschen und dann in Schillehnen eingepfarrt.

Einzelnachweise

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  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Tannenwalde
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 26.
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Grenzhöhe
  4. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  5. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. a b c Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  7. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  8. a b Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  10. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Cziunken
  12. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 25.