Traditionell rätoromanischsprachiges Gebiet Graubündens

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Verbreitungsgebiet westoberdeutscher (=alemannischer) Dialektmerkmale im 19. und 20. Jahrhundert. Es hat einen grossen Einfluss auf das traditionell rätoromanischsprachige Gebiet Graubündens (=orangefarbige Gebiete)

Als traditionell rätoromanischsprachiges Gebiet Graubündens (TR) werden herkömmlich diejenigen Orte im schweizerischen Kanton Graubünden zusammengefasst, in denen etwa zwischen dem Beginn des 16. Jahrhunderts und dem Anfang des 19. Jahrhunderts mehrheitlich ein rätoromanisches Idiom gesprochen wurde.[1]

Zu Zeiten des Römischen Reiches dominierte im hier zu betrachtenden Raum und darüber hinaus das Lateinische. Die sich aus dem Lateinischen in Spätantike und Frühmittelalter entwickelnden rätoromanische Dialekte bzw. Idiome wurden nicht nur im Gebiet des heutigen Graubünden gesprochen. Im Norden beispielsweise reichte das rätoromanische Sprachgebiet jahrhundertelang bis fast an den Bodensee, wo sich am Hirschensprung (Talengstelle des Alpenrheintals nördlich von Rüthi) eine germanisch-romanische Sprachgrenze etabliert hatte. Nicht ohne Bedeutung könnte dabei die politisch und herrschaftlich bedeutsame Grenze zwischen den Bistümern Chur (lange Zeit zum Erzbistum Mailand gehörend, also nach Süden orientiert) und Konstanz (Erzbistum Mainz) gewesen sein. Bis zum Beginn der Neuzeit verkleinerte sich das Gebiet der rätoromanischen Sprache durch allgemeine Germanisierung und Zuwanderung von Walsern. Ende des 15. Jahrhunderts wurde Chur deutschsprachig.[2]

Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert blieben die germanisch-romanischen Sprachgrenzen relativ stabil, weswegen man von einem «traditionell» rätoromanischsprachigen Gebiet (TR) sprechen kann. Die Nordgrenze des rätoromanischen Sprachgebiets zog sich in dieser Zeit quer durch Graubünden. In ihm existierten germanischsprachige Enklaven, zu erwähnen sind vor allem: erstens die im Hochmittelalter entstandenen Walsergebiete Obersaxen, Valsertal, Safiental, Tschappina, Rheinwald, Avers und Mutten, zweitens das kleine, im 16. Jahrhundert deutschsprachig gewordene Nichtwalsergebiet des südlichen Heinzenbergs mit Thusis und Masein sowie drittens das benachbarte Urmein und das schon zum Schams zählenden Rongellen, die schon im Mittelalter vom walserischen Tschappina aus germanisiert wurden.

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts fand und findet im TR ein tiefgreifender Wandel statt. In vielen Orten ist das Rätoromanische bereits verschwunden, unentbehrlich ist das Deutsche selbst in den heute romanischsten Gemeinden.[3] Einsprachig rätoromanische Gemeinden finden sich daher nicht, lediglich solche, in denen das Romanische einen gewissen Vorzug geniesst.[4] Erklärungsversuche für diese Veränderungen sind vielfältiger Art:[5] es wäre zu nennen unter anderem der Beitritt Graubündens zur deutschdominierten Schweiz 1803, der Bedeutungszuwachs der deutschsprachigen Hauptstadt Chur, die Funktion des Deutschen als Sprache der Elite und des sozialen Aufstiegs, mehr Verkehr und Mobilität durch Industrialisierung, Modernisierung und Tourismus.

Eine relativ starke Stellung hat das Rätoromanische noch im Val Lumnezia (Lugnez), im Val Müstair (Münstertal), in der Cadi und im Engiadina Bassa (Unterengadin). Die grössten Einbussen hingegen erlitt es im unteren Hinterrheintal (Heinzenberg [Mantogna] und Domleschg [Tumleastga]). Auch im Surses (Oberhalbstein), in der Foppa (Gruob), im Val Schons (Schams), im Albulatal und im Engiadin’Ota (Oberengadin) ist der Rückgang des Rätoromanischen mehr oder weniger stark.

Bivio ist die einzige Gemeinde des TR, in der Italienisch eine wesentliche Rolle erreichte; derzeit startet dort der dörfliche Schulunterricht auf Italienisch, später wird dann in Italienisch und Deutsch unterrichtet.[6]

Das Rätoromanische ist keine einheitliche Sprache. Vielmehr handelt es sich um einen Sammelbegriff für fünf teilweise doch recht unterschiedlichen Idiome mit eigener Schriftsprache und ihre noch zahlreicheren Dialekte. Vielleicht auch um dem Rückgang entgegenzuwirken, erfand der Deutschschweizer Romanist Heinrich Schmid im Auftrag der Lia Rumantscha 1982 die gemeinsame Schriftsprache Rumantsch Grischun (RG), die einen Kompromiss aus den fünf rätoromanischen Sprachen darstellt und vor allem auf der Ebene der Schriftsprache einen Zusammenhalt und somit eine Stärkung der romanischsprachigen Gebiete Graubündens befördern soll. An den meisten romanischen Schulen Mittelbündens und des Münstertals sowie des unteren Oberlands wird nicht mehr im verschriftlichten lokalen Idiom, sondern im RG unterrichtet. Seit 2003 werden auch neue kantonale Schulbücher (neben Deutsch und Italienisch) nicht mehr in allen fünf rätoromanischen Sprachformen, sondern nur noch im RG verfasst. Jedoch fühlen sich viele Romanen durch das von den ursprünglichen Sprachen teilweise krass abweichende RG brüskiert und bekämpfen es «erbittert bis verzweifelt».[7] Bislang wird deshalb in den meisten Gemeindeschulen noch immer im jeweiligen Idiom unterrichtet.

Tabellarischer Überblick

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die politischen Gemeinden des TR.[8] Stand ist das Volkszählungsjahr 2000, zu erfolgten und geplanten Veränderungen hinsichtlich der Selbständigkeit von Gemeinden seit 2000 siehe Gemeindefusionen in der Schweiz. Es werden diejenigen Gemeinden dem TR zugeordnet, in denen nach den ersten schweizerischen Volkszählungen das Rätoromanische Mehrheitssprache war.[9] Grenzfall der Zuordnung zum TR ist Fürstenau, wo 1880 Rätoromanisch mit nur 26,6 % Mehrheitssprache ist; die noch über das 16. Jahrhundert hinaus romanisch gebliebenen Samnaun und Sils im Domleschg hingegen werden nicht (mehr) zum TR gezählt (1860 um 10 %).[10] Ausgangssortierung: Sprache (von Ost nach West) – Region – Amtlicher Gemeindename.

Idiom[11] Region[12] Amtlicher Gemeindename Rätoroman. Gemeindename[13] Einw. 1880[14] Einw. 2000[15] Rätor. Mutt. 1880[16] Rätor. bestb. 2000[17] Rätor. Kennt. 2000[18] Amts.[19] Schul.[20]
Vallader Müstair Fuldera 117 - 1,7 79,5 74,8 92,2 R R-DR
Vallader Müstair 72 - 13,9 73,6 82,3 87,1 R R-DR
Vallader Müstair Müstair 529 + 40,8 86,8 72,9 85,6 R R-DR
Vallader Müstair Santa Maria Val Müstair 391 - 16,4 80,8 69,7 81,7 R R-DR
Vallader Müstair Tschierv 154 0,0 81,8 77,3 91,6 R R-DR
Vallader Müstair Valchava 186 + 8,6 68,8 80,7 89,6 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Ardez 663 - 36,7 94,6 73,8 88,8 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Ftan 523 - 1,3 89,3 57,8 75,6 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Guarda GR 266 - 45,9 95,5 62,5 78,5 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Lavin 271 - 35,8 83,4 75,9 85,6 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Ramosch 517 - 14,9 85,1 84,1 92,2 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Scuol 913 + 132,4 81,7 49,4 70,3 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Sent GR 1105 - 21,7 88,4 68,3 84,5 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Susch 402 - 50,5 73,9 65,3 85,4 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Tarasp 346 - 5,2 92,2 38,4 46,6 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Tschlin 660 - 40,6 87,1 71,4 84,7 R R-DR
Vallader Eng. Bassa Zernez 540 + 77,6 84,3 61,1 80,2 R R-DR
Putér Eng. Ota Bever GR 148 + 326,4 81,1 18,9 45,3 D R-DR
Putér Eng. Ota Celerina/Schlarigna Schlarigna 329 + 311,2 76,9 12,8 34,9 D R-DR
Putér Eng. Ota Madulain 68 + 164,7 69,1 22,2 42,8 D R-DR
Putér Eng. Ota Pontresina Puntraschigna 383 + 472,1 45,7 7,9 25,3 D RD
Putér Eng. Ota La Punt Chamues-ch 229 + 188,2 71,6 20,6 47,6 RD R-DR
Putér Eng. Ota Samedan 757 + 305,4 46,8 16,7 42,2 D RD
Putér Eng. Ota St. Moritz San Murezzan 402 + 1290,3 50,2 4,7 12,8 D DR
Putér Eng. Ota S-chanf 418 + 48,3 86,4 51,8 67,9 R R-DR
Putér Eng. Ota Sils im Engadin/Segl Segl 214 + 250,9 68,2 12,0 33,0 D R-DR
Putér Eng. Ota Silvaplana Silvaplauna 266 + 243,2 73,3 10,6 34,1 RD R-DR
Putér Eng. Ota Zuoz 420 + 222,1 85,2 25,8 46,5 R(D) R-DR
Surmiran/Putér Albula Bergün/Bravuogn Bravuogn 628 - 17,2 80,4 10,6 26,7 D DR
Surmiran/Putér Albula Filisur 299 + 55,9 36,5 3,0 7,3 D D
Surmiran Albula Alvaneu Alvagni 311 + 29,6 80,1 16,9 31,0 D DR
Surmiran Albula Alvaschein Alvaschagn 141 + 9,2 95,0 40,3 61,0 RD R-DR
Surmiran Albula Brienz/Brinzauls Brinzauls 146[21] −19,9 98,6[22] 31,6 52,1 D R-DR
Surmiran Albula Lantsch/Lenz Lantsch 334 + 45,2 96,1 36,7 51,3 R R-DR
Surmiran Albula Mon 128 - 32,8 100,0 52,3 67,4 R R-DR
Surmiran Albula Stierva 194 - 34,0 98,5 66,4 80,5 R R-DR
Surmiran Albula Surava 137[23] + 82,5 82,5[24] 10,8 30,4 D DR
Surmiran Albula Tiefencastel Casti 217 + 6,0 88,9 37,8 58,3 RD R-DR
Surmiran Albula Vaz/Obervaz Vaz 785 + 242,8 92,0 9,0 18,9 (R)D DR
Surmiran Sursès Bivio Beiva 163 + 25,2 67,5 12,3 33,8 I I-DI
Surmiran Surses Cunter 162 + 22,2 86,4 51,0 64,1 R R-DR
Surmiran Sursès Marmorera Murmarera 151 - 67,5 98,7 34,7 53,1 RD R-DR
Surmiran Sursès Mulegns 121 - 72,7 93,4 57,6 66,7 R R-DR
Surmiran Sursès Riom-Parsonz 404 - 19,1 99,0 63,9 79,2 R R-DR
Surmiran Sursès Salouf 316 - 35,1 99,1 77,6 86,3 R R-DR
Surmiran Sursès Savognin Savognin / Suagnign 503 + 75,3 96,2 53,1 70,1 R R-DR
Surmiran Sursès Sur Sour 151 - 38,4 99,3 75,3 84,9 R R-DR
Surmiran Sursès Tinizong-Rona 579 - 36,3 94,0 50,1 68,3 R R-DR
Sutsilvan Schons Andeer 603 + 10,9 65,5 9,1 22,1 (R)D DR
Sutsilvan Schons Ausserferrera Farera 126 - 62,7 98,4 2,1 23,4 D DR
Sutsilvan Schons Casti-Wergenstein Casti-Vargistagn 73 - 23,3 98,6 55,4 71,4 RD R-DR
Sutsilvan Schons Clugin Clugen 47 - 29,8 100,0 3,0 15,2 D DR
Sutsilvan Schons Donath Donat 157 - 15,3 99,4 56,4 75,9 RD R-DR
Sutsilvan Schons Innerferrera Calantgil 54 - 9,3 100,0 4,1 6,1 D DR
Sutsilvan Schons Lohn GR Lon 81 - 38,3 96,3 52,0 76,0 RD R-DR
Sutsilvan Schons Mathon GR Maton 98 - 46,9 94,9 53,8 82,7 D R-DR
Sutsilvan Schons Patzen-Fardün Pazen-Farden 81 - 21,0 97,5 48,4 75,0 RD R-DR
Sutsilvan Schons Pignia 112 - 0,9 96,4 19,8 29,7 D DR
Sutsilvan Schons Zillis-Reischen Ziràn-Reschen 337 - 2,1 92,9 12,7 30,3 D DR
Sutsilvan Mantogna Cazis Tgazas 790 + 99,4 49,0 4,7 8,6 D D
Sutsilvan Mantogna Flerden Flearda 122 + 31,1 63,9 3,8 7,5 D D
Sutsilvan Mantogna Portein Purtagn 47 - 44,7 44,7[25] 0,0 0,0 D D
Sutsilvan Mantogna Präz Preaz 248 - 28,2 89,9 2,8 7,9 D D
Sutsilvan Mantogna Sarn 184 - 13,6 62,5 0,0 2,5 D D
Sutsilvan Mantogna Tartar 187 - 15,5 5,3[26] 0,6 9,5 D D
Sutsilvan Tumleastga Almens Almen 256 - 15,2 77,0 2,8 5,5 D D
Sutsilvan Tumleastga Feldis/Veulden Veulden 173 - 25,4 94,8 14,0 29,5 D D[27]
Sutsilvan Tumleastga Fürstenau GR Farschno 288 + 8,0 20,1 3,2 9,3 D D
Sutsilvan Tumleastga Paspels Pasqual 302 + 35,4 89,1 3,7 10,0 D D
Sutsilvan Tumleastga Pratval 65 + 269,2 64,6 4,2 7,9 D D
Sutsilvan Tumleastga Rodels Roten 142 + 97,9 62,2 3,9 9,3 D D
Sutsilvan Tumleastga Rothenbrunnen Givòlta 82 + 414,6 70,7 7,6 14,2 D D
Sutsilvan Tumleastga Scharans Scharàns 502 + 62,7 70,3 2,1 5,0 D D
Sutsilvan Tumleastga Scheid Sched 220 - 36,8 97,7 19,4 31,7 D D[28]
Sutsilvan Tumleastga Trans Tràn 89 - 22,5 70,8 8,7 11,6 D D
Sutsilvan Tumleastga Tumegl/Tomils Tumegl 275 + 16,7 87,3 4,0 13,1 D D
Sutsilvan/Sursilvan Il Plaun Bonaduz Panaduz 624 + 289,9 75,6 5,4 11,8 D D
Sutsilvan/Sursilvan Il Plaun Domat/Ems Domat 1445 + 341,0 89,5 11,0 23,5 D DR
Sutsilvan/Sursilvan Il Plaun Rhäzüns Razén 560 + 114,5 95,9 10,1 25,2 D DR
Sutsilvan/Sursilvan Il Plaun Trin 890 + 24,5 95,6 19,8 41,3 RD R-DR
Sursilvan Il Plaun Flims Flem 851 + 199,5 87,2 6,7 18,0 D DR
Sursilvan Foppa Andiast 242 - 4,1 99,2 85,8 93,5 R R-DR
Sursilvan Foppa Castrisch 434 - 5,1 92,4 48,5 70,9 RD R-DR
Sursilvan Foppa Falera 338 + 49,1 99,1 67,5 78,0 R R-DR
Sursilvan Foppa Flond 195 - 8,2 96,4 50,8 72,1 R R-DR
Sursilvan Foppa Ilanz Glion 872 + 185,3 60,8 29,9 51,4 D DR
Sursilvan Foppa Laax Lags 293 + 292,5 93,9 40,1 56,1 RD R-DR
Sursilvan Foppa Ladir 88 + 21,6 97,7 57,0 75,7 RD R-DR
Sursilvan Foppa Luven 271 - 32,5 98,2 59,6 79,8 R R-DR
Sursilvan Foppa Pigniu 81 - 44,4 98,8 91,1 100,0 R R-DR
Sursilvan Foppa Rueun 399 + 15,3 98,7 72,0 82,0 R R-DR
Sursilvan Foppa Ruschein 251 + 41,8 96,4 69,4 83,7 RD R-DR
Sursilvan Foppa Sagogn 480 + 24,4 95,8 57,1 77,7 RD R-DR
Sursilvan Foppa Schluein 397 + 51,6 81,9 53,2 66,1 R R-DR
Sursilvan Foppa Schnaus 130 - 23,8 70,0 45,5 65,7 RD DR
Sursilvan Foppa Sevgein 163 + 27,0 97,5 54,6 73,9 RD R-DR
Sursilvan Foppa Siat 231 - 18,2 98,7 82,5 89,4 R R-DR
Sursilvan Foppa Surcuolm 91 + 42,9 97,8 44,6 63,8 R R-DR
Sursilvan Foppa Vrin 384 - 35,2 99,5 95,6 98,8 R R-DR
Sursilvan Foppa Waltensburg/Vuorz Vuorz 413 - 7,3 95,4 63,4 78,1 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Camuns 82 - 26,8 100,0 78,3 88,3 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Cumbel 303 - 5,0 99,7 85,1 92,7 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Duvin Duin 117 - 31,6 99,1 48,8 75,0 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Degen 251 - 1,6 100,0 73,7 87,9 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Lumbrein 530 - 24,7 100,0 89,5 93,7 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Morissen Murissen 187 + 12,8 98,9 91,5 95,3 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Pitasch 138 - 14,5 94,2 60,2 89,0 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Riein 190 - 62,6 96,3 63,4 76,1 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Surcasti 160 - 53,1 100,0 86,7 90,7 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Tersnaus 78 - 10,3 93,6 74,3 90,0 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Uors-Peiden 226 - 60,2 92,9 66,7 77,8 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Vignogn 164 + 9,1 100,0 88,8 93,9 R R-DR
Sursilvan Lumnezia Vella 285 + 54,7 100,0 83,9 92,3 R R-DR
Sursilvan Cadi Breil/Brigels Breil 880 + 34,9 98,6 80,5 88,6 R R-DR
Sursilvan Cadi Disentis/Mustér Mustér 1304 + 66,6 97,2 75,3 86,3 R R-DR
Sursilvan Cadi Medel (Lucmagn) Medel 561 - 16,2 98,8 92,8 96,0 R R-DR
Sursilvan Cadi Schlans 179 - 48,6 98,3 81,5 92,4 R R-DR
Sursilvan Cadi Sumvitg 1235 + 6,3 98,7 88,0 94,0 R R-DR
Sursilvan Cadi Tujetsch 784 + 94,5 99,5 66,2 75,3 R R-DR
Sursilvan Cadi Trun GR 956 + 38,3 98,3 79,0 87,8 R R-DR
  • Jean-Jacques Furer: Die aktuelle Lage des Romanischen. Bundesamt für Statistik, Neuchâtel 2005, ISBN 3-303-01202-4.
  • Peter Masüger: Vom Alträtoromanischen zum «Tschalfiggerisch». In: Terra Grischuna 48/1, 1990, ISSN 1011-5196.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Jean-Jacques Furer: Die aktuelle Lage des Romanischen. Neuchâtel 2005, ISBN 3-303-01202-4, S. 13–21
  2. Furer, S. 14
  3. Furer, S. 21
  4. Furer, S. 79
  5. Furer, S. 23
  6. Furer, S. 80
  7. Furer, S. 128
  8. Nach Furer, S. 140–145
  9. Nach Furer, S. 140
  10. Furer, S. 135 und 144
  11. Untermundart des Vallader im Val Müstair ist das Jauer. In Trin, Bonaduz, Domat und Rhäzüns mittelbündnerische Mundarten, aber Sursilvan als Hochsprache. In Filisur und Bravuogn mittelbündnerische Mundarten, aber Putèr als Hochsprache.
  12. Albula = mittleres und oberes Albulatal (Kreise Alvaschein, Belfort und Bravuogn); Eng. Ota = Engiadin’Ota / Oberengadin (Kreis Oberengadin); Eng. Bassa = Engiadina Bassa / Unterengadin (Kreise Ramosch, Suot Tasna und Surtasna); Foppa = Gruob (Kreise Ruis und Ilanz, ohne Riein und Pitasch, mit Surcuolm); Il Plaun = Imboden (Bezirk Imboden); Lumnezia = Val Lumnezia / Lugnez (Kreis Lumnezia, mit Riein und Pitasch, ohne Surcuolm); Mantogna = Heinzenberg (Kreis Thusis); Müstair = Val Müstair (Kreis Val Müstair); Schons = Schams (Kreis Schams, also incl. Val Ferrera); Sursès = Oberhalbstein (Kreis Sursès); Tumleastga = Domleschg (Kreis Domleschg).
  13. Rätoromanischer Gemeindename. Wird nur angegeben, wenn sie vom amtlichen Gemeindenamen abweicht. Die romanische Schreibweise der Gemeindenamen basiert nicht auf dem Rumantsch Grischun, sondern auf der entsprechenden regionalen Sprachform.
  14. Volkszählung 1880: Einwohnerzahl (ortsanwesende Bevölkerung)
  15. Veränderung der Einwohnerzahl vom Jahre 2000 gegenüber 1880 in % (Volkszählung 2000: wirtschaftliches Domizil)
  16. Volkszählung 1880: Anteil der romanischen Muttersprachler an der Gesamtbevölkerung in %
  17. Volkszählung 2000: Anteil derer, die Rätoromanisch als Muttersprache angeben, an der Gesamtbevölkerung in %
  18. Volkszählung 2000: Anteil derer, die Rätoromanisch-Kenntnisse angeben, an der Gesamtbevölkerung in %
  19. Amtssprache. R = Rätoromanisch, D = Deutsch, I = Italienisch. Die Amtssprache kann durch die Gemeinden per Rechtsnorm festgelegt werden. Existiert eine solche offizielle Verankerung, ist das Sprachenkürzel fett dargestellt.
  20. Schultyp. R-DR = Erste 3 Schuljahre Rätoromanisch, dann zunehmend Deutsch. D = Deutsch. DR = Deutsch, Rätoromanisch Schulfach für minim 3 Jahre. RD = Zweisprachig. I-DI = Erste 3 Schuljahre Italienisch, dann zunehmend Deutsch.
  21. 1888
  22. 1888
  23. 1888
  24. 1888
  25. 1888
  26. Im Jahre 1888 gaben 23,8 % Rätoromanisch als Muttersprache an.
  27. Bis 2000 Schultyp DR.
  28. Bis 2000 Schultyp DR.