Westlicher Borneo-Gibbon

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Westlicher Borneo-Gibbon
Systematik
Teilordnung: Affen (Anthropoidea)
ohne Rang: Altweltaffen (Catarrhini)
Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea)
Familie: Gibbons (Hylobatidae)
Gattung: Kleine Gibbons (Hylobates)
Art: Westlicher Borneo-Gibbon
Wissenschaftlicher Name
Hylobates abbotti
Kloss, 1929

Der Westliche Borneo-Gibbon (Hylobates abbotti) ist eine auf Borneo endemische Primatenart aus der Familie der Gibbons (Hylobatidae).

Die Dayak nennen das Tier Penguak und in einer anderen lokalen Sprache wird es Kelampiau genannt.[1]

Gelb, das Verbreitungsgebiet des Westlichen Borneo-Gibbons

Sie kommt im Westen der Insel in einem tortenstückförmigen Gebiet vor, das nördlich des Flusses Kapuas liegt, im Zentrum bis zum Müllergebirge reicht und damit den größten Teil der indonesische Provinz Kalimantan Barat, sowie den äußersten Westen des malaysischen Bundesstaates Sarawak umfasst.

Der schwanzlose Westliche Borneo-Gibbon erreicht ein Gewicht von 5,5 bis 6 kg (Weibchen) bzw. 5,9 bis 6,4 kg (Männchen). Er ist mittelgrau gefärbt. Kopfoberseite und Bauch sind etwas dunkler. Hände und Füße haben die gleiche Farbe wie der übrige Körper. Die Haare auf der Kopfoberseite verlaufen fächerförmig von der Stirn nach hinten und sind über den Ohren deutlich länger.

Lebensraum und Lebensweise

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Die Affenart lebt in primären und sekundären Laubwäldern und tropischen immergrünen Wäldern, oft mit einem hohen Bestand an Flügelfruchtgewächsen. Sie kann auch in selektiv gerodeten Wäldern überleben, sofern genug fruchttragende Bäume übrig geblieben sind. Wie die meisten Gibbons ernähren sich Westliche Borneo-Gibbons von reifen Früchten, jungen Blättern, Blüten und Insekten. Detaillierte Forschungen zu Ernährung, Sozialverhalten und Fortpflanzung gibt bei dieser Art bisher nicht.

Der Westliche Borneo-Gibbon wurde 1929 durch den englischen Zoologen Cecil Boden Kloss als Hylobates cinereus abbotti erstbeschrieben. Lange Zeit galt er als Unterart des Grauen Gibbons. Nach neueren morphologischen und genetischen Untersuchungen ist er jedoch eine eigenständige Art. Sein Verbreitungsgebiet überlappt an den Rändern mit denen der drei übrigen Gibbonarten von Borneo. In Zentralborneo hybridisiert der Westliche Borneo-Gibbon mit dem Weißbartgibbon (H. albibarbis).

Der Artzusatz im wissenschaftlichen Namen ehrt den US-amerikanischen Naturforscher William Louis Abbott.

  • David J. Chivers, Martina V. Anandam, Colin P. Groves, Sanjay Molur, Benjamin M. Rawson, Matthew C. Richardson, Christian Roos & Danielle Whittaker: Family Hylobatidae (Gibbons). Seite 784 in Russell A. Mittermeier, Anthony B. Rylands & Don E. Wilson: Handbook of the Mammals of the World: - Volume 3. Primates. Lynx Editions, 2013, ISBN 978-8496553897
  • Beolens, Watkins & Grayson: The Eponym Dictionary of Mammals. JHU Press, 2009, S. 2 (Abbott).

Einzelnachweise

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  1. Jatna Supriatna: Field Guide to the Primates of Indonesia. Springer Nature, 2022, S. 179 (Hylobates abbotti).