Winziger Fichtenborkenkäfer

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Winziger Fichtenborkenkäfer

Winziger Fichtenborkenkäfer (Crypturgus pusillus)

Systematik
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Rüsselkäfer (Curculionidae)
Unterfamilie: Borkenkäfer (Scolytinae)
Gattung: Crypturgus
Art: Winziger Fichtenborkenkäfer
Wissenschaftlicher Name
Crypturgus pusillus
(Gyllenhal, 1813)
Larvengänge in und neben Larvengängen des Buchdruckers

Der Winzige Fichtenborkenkäfer (Crypturgus pusillus) ist ein Rüsselkäfer aus der Unterfamilie der Borkenkäfer (Scolytinae). Da er seine Brutsysteme in der Rinde der Wirtsbäume anlegt, wird er den Rindenbrütern zugerechnet. Er lebt monogam an Nadelbäumen als Raumparasit in der Nähe und in Gangsystemen anderer Borkenkäfer.

Die schwarzbraun gefärbten Käfer werden ein bis 1,2 Millimeter lang und haben einen walzenförmigen Körper. Der Halsschild verdeckt von oben gesehen den Kopf und ist ausschließlich punktiert, das heißt ohne Höcker und Schuppen. Die matten Flügeldecken weisen feine Schuppen auf. Die Fühler und Beine sind hellbraun, die Fühlergeißel ist zweigliedrig und die Fühlerkeule hat eine angedeutete Naht. Sie ist unregelmäßig und breit eiförmig.

Die Art ist in Europa verbreitet.

Der Winzige Fichtenborkenkäfer kommt vor allem an Fichten (Picea), vorzugsweise der Gemeinen Fichte (Picea abies), aber auch der Sibirischen Fichte (Picea obovata), der Kaukasus-Fichte (Picea orientalis) und Picea ayanensis vor. Auch nutzt er Tannen (Abies) und Kiefern (Pinus) und kommt gelegentlich an Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und Europäischer Lärche (Larix decidua) vor. Er besiedelt das Rindengewebe in und neben den Gangsystemen anderer Borkenkäferarten. Das Fraßbild ist durch kurze, unregelmäßige, gebogene, spornförmige, geschlängelte Larvengänge gekennzeichnet. Sie setzen gerne an den Muttergängen bzw. Larvengängen der anderen rindenbrütenden Arten an und können dann in unbesiedeltes Rindengewebe vorgetrieben werden. Als Raumparasit können sie die Entwicklung der anderen rindenbrütenden Käfer behindern, da durch das bereits zerfressene Rindengewebe diesen die notwendigen Nährstoffe für eine optimale Entwicklung fehlen. Es kommt zur Ausbildung von zwei Generationen. Die Flugzeit ist von April bis Mai.

Aus der Literatur sind folgende Synonyme bekannt:

  • Bostrichus pusillus Gyllenhal, 1813
  • Bostrichus aphodiodes Villa, 1833
  • Crypturgus parallelocollis Eichhoff, 1881 (für den männlichen Käfer)
  • Crypturgus atomus LeConte, 1868
  • Crypturgus gaunersdorferi Reitter, 1885
  • Crypturgus cribrellus Reitter, 1894
  • Polygraphus minimus Stebbing, 1903
  • Crypturgus maulei Roubal, 1910
  • Crypturgus danicus Eggers, 1922
  • Crypturgus cylindricollis Eggers, 1940
  • Fritz Schwerdtfeger: Die Waldkrankheiten. Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes. 4., neubearbeitete Auflage. Parey, Hamburg und Berlin 1981, ISBN 3-490-09116-7
  • Sabine Grüne: Handbuch zur Bestimmung der europäischen Borkenkäfer Verlag M. & H. Schaper, Hannover 1979, ISBN 3-7944-0103-4
  • Edmund Reitter: Fauna Germanica – Die Käfer des Deutschen Reiches. Band 5, K. G. Lutz, Stuttgart 1916
  • Edmund Reitter: Fauna Germanica – Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908–1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006, ISBN 3-89853-534-7
Commons: Winziger Fichtenborkenkäfer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien