Wjatscheslaw Jurjewitsch Jakowlew

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Wjatscheslaw Jurjewitsch Jakowlew (russisch Вячеслав Юрьевич Яковлев;[1][2] * 24. Juni 1960 in Leningrad) ist ein ehemaliger sowjetischer Boxer. Er gewann bei Welt- und Europameisterschaften im Superschwergewicht insgesamt drei Medaillen.

Wjatscheslaw Jakowlew begann als Jugendlicher mit dem Boxen und startete für Burewestnik Leningrad, gehörte während seiner Karriere aber auch zeitweise einem Armeesportklub an. Sein Trainer war Alexander Simin. Er kämpfte als Erwachsener bei einer Größe von 1,96 Metern ab 1981 immer im Superschwergewicht. Er wog dabei meist um 100 kg. Insgesamt bestritt er in seiner Amateurkarriere fast 250 Kämpfe. Nach seiner Karriere als Amateurboxer absolvierte er im Jahre 1990 in Japan noch vier Profikämpfe, von denen er drei gewann und einen verlor.

1980 startete er als Zwanzigjähriger erstmals bei der sowjetischen Meisterschaft der Senioren, unterlag dabei aber im Achtelfinale gegen den erfahreneren Pjotr Sajew nach Punkten. Bei der damals noch stattfindenden Ermittlung des "absoluten Meisters", bei der die besten sowjetischen Boxer der drei schwersten Gewichtsklassen startberechtigt waren, war er im gleichen Jahr wesentlich erfolgreicher und kämpfte sich mit Siegen über Sergei Solkin, Nikolai Timkin und Jonas Siliavicius bis in das Finale, in dem er allerdings gegen Alexander Jagubkin nach Punkten verlor. 1980 holte er sich auch schon seine ersten internationalen Meriten, denn er gewann beim Boxturnier in London, das zur Feier des 100-jährigen Bestehens des englischen Boxverbandes veranstaltet wurde, die Konkurrenz im Superschwergewicht und besiegte dabei Werner Kohnert aus der DDR und Gyula Alvics aus Ungarn jeweils nach Punkten.

1981 gewann Wjatscheslaw Jakowlew den Titel im Superschwergewicht bei den sowjetischen Meisterschaften. Im Finale kam er dabei zu einem Punktsieg über Alexander Krasko. Im gleichen Jahr siegte er dann auch bei der Ermittlung des "absoluten Meisters", wozu er vier Siege benötigte und im Endkampf Wiktor Morschnew schlug. Nachdem er auch beim Europameisterschafts-Ausscheidungsturnier in Riga gewonnen hatte, wurde er bei der Europameisterschaft in Tampere eingesetzt. Ergewann dort über Teodor Pirjol, Rumänien und Azis Salihu aus Jugoslawien nach Punkten, unterlag aber im Finale dem damals zusammen mit Teófilo Stevenson aus Kuba das internationale Boxgeschehen im Superschwergewicht beherrschenden Italiener Francesco Damiano nach Punkten (0:5 Richterstimmen) und wurde damit Vize-Europameister.

1982 war er bei der sowjetischen Meisterschaft verletzungsbedingt nicht am Start. Er gewann aber in Tallinn das Ausscheidungsturnier für die Weltmeisterschaft, an seiner Stelle wurde aber bei dieser Waleri Abadschjan eingesetzt. Bei der Ende 1982 stattfindenden Ermittlung des "absoluten Meisters" verlor er im Finale gegen Waleri Abadschjan nach Punkten. 1983 besiegte Wjatscheslaw Jakowlew bei der sowjetischen Meisterschaft so starke Boxer wie Alexander Miroschnitschenko und Alexander Lukstin. Im Finale verlor er aber wieder gegen Waleri Abadschjan nach Punkten und auch bei der Ende 1982 stattfindenden Ermittlung des "absoluten Meisters" verlor er im Endkampf gegen Waleri Abadschjan nach Punkten.

Auch in den folgenden Jahren gelang es Wjatscheslaw Jakowlew nie mehr sowjetischer Meister zu werden. Er verlor dabei folgende Kämpfe: 1984 im Finale gegen Waleri Abadschjan, 1985 im Viertelfinale gegen Waleri Absdschjan, 1986 im Halbfinale gegen Alexander Miroschnitschenko, 1987 im Halbfinale gegen Alexander Jagubkin, 1988 im Finale gegen Alexander Miroschnitschenko und 1989 im Halbfinale wiederum gegen Alexander Miroschnitschenko.

Im Jahre 1985 war er bei der Europameisterschaft in Budapest am Start und besiegte dort Dorin Racaru aus Rumänien nach Punkten und kam zu einem kampflosen Sieg über Janusz Zarenkiewics aus Polen. Im Endkampf unterlag er dem über sich hinauswachsenden Ungarn Ferenc Somodi nach Punkten (1:4) und musste sich deshalb wieder mit dem Vize-Europameister-Titel begnügen. Im Oktober 1985 gelang ihm dann bei der Meisterschaft der Armeen der Warschauer-Pakt-Staaten (SKDA-Meisterschaft) in Bydgoszcz ein großer Erfolg. Er gewann dort im Halbfinale über Teófilo Stevenson nach Punkten (5:0) und besiegte im Endkampf seinen Landsmann Andrei Aulow. Schließlich siegte er im November auch beim Welt-Cup in Seoul im Superschwergewicht. Dabei schlug er Hyun Man-baik aus Südkorea durch Abbruch in der 2. Runde und Isaac Barrientos aus Puerto Rico und Lennox Lewis, Kanada, den späteren Profi-Box-Weltmeister jeweils klar nach Punkten (5:0-Richterstimmen).

1986 war er im Mai bei der Weltmeisterschaft in Reno am Start. Er kam dort zu einem Sieg über Janusz Zarenkiewics, unterlag aber dieses Mal gegen Teofilo Stevenson im Halbfinale knapp nach Punkten (1:4 Richterstimmen). Er gewann damit eine WM-Bronzemedaille. Einen weiteren bemerkenswerten Turniersieg erzielte er im Juli 1986, als er bei den sog. „Goodwill-Games“ in Moskau im Superschwergewicht gewann. Er besiegte dabei Waleri Abadschjan, George Kilbert Pierce aus den Vereinigten Staaten und Alexander Miroschnitschenko nach Punkten.

1987 war Wjatscheslaw Jakowlew auch beim "Intercup" in Hemsbach am Start, unterlag dort allerdings im Viertelfinale gegen Janusz Zarenkiewics nach Punkten. Bei Welt-Cup 1987 in Belgrad siegte er über Chris Ondera aus Kenia nach Punkten und unterlag im Endkampf gegen Ulli Kaden aus der DDR nach Punkten.

Internationale Erfolge

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Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnis
1979 1. Popentschenko-Memorial in Leningrad Schwer
1980 1. Intern. Turnier in Kiew Schwer
1980 1. "Waclaw-Prochazka"-Memorial in Ostrava Schwer nach Abbruch-Sieg in der 2. Runde im Finale über Risto Grönroos, Finnland
1980 1. Intern. Turnier in London zur 100-Jahr-Feier des englischen Boxverbandes Schwer nach Punktsiegen über Werner Kohnert, DDR und Gyula Alvics, Ungarn
1981 2. EM in Tampere Superschwer nach Punktsiegen über Teodor Pirjol, Rumänien und Azis Salihu, Jugoslawien und einer Punktniederlage gegen Francesco Damiano, Italien (0:5)
1982 1. TSC-Turnier in Berlin Superschwer nach einem Punktsieg im Finale über Werner Kohnert (4:1)
1984 3. "Giraldo-Cordova-Cardin"-Tournament in Sancti Spíritus/Kuba Superschwer hinter Felix Lemus und Jorge Luis Gonzalez, beide Kuba
1984 3. Tammer-Turnier in Tampere Superschwer nach einer Punktniederlage im Halbfinale gegen Hakan Brock, Schweden
1985 2. EM in Budapest Superschwer nach einem Punktsieg über Dorin Racaru, Rumänien (5:0) und einem kampflosen Sieg über Janusz Zarenkiewics, Polen und einer Punktniederlage gegen Ferenc Somodi, Ungarn (1:4)
1985 1. 20. SKDA-Meisterschaften in Bydgoszcz Superschwer nach einem Punktsieg im Halbfinale über Teófilo Stevenson, Kuba und einem kampflosen Sieg im Finale über Andrei Aulow, UdSSR
1985 1. Welt-Cup in Seoul Superschwer nach einem Abbruch-Sieg in der 2. Runde über Hyun Man-baik, Südkorea und Punktsiegen über Isaac Barrientos, Puerto Rico (5:0) und Lennox Lewis, Kanada (5:0)
1986 3. WM in Reno Superschwer nach einem Punktsieg über Janusz Zarenkiewics und einer Punktniederlage gegen Teofilo Stevenson
1986 1. "Goodwill-Games" in Moskau Superschwer nach Punktsiegen über Waleri Abadschjan, UdSSR (3:2), George Kilbert Pierce, USA (5:0) und Alexander Miroschnitschenko, UdSSR (4:1)
1987 5. Intercup in Hemsbach Superschwer nach einer Punktniederlage (2:3) im Viertelfinale gegen Janusz Zarenkiewics
1987 2. Welt-Cup in Belgrad Superschwer nach einem Punktsieg über Chris Ondera, Kenia (5:0) und einer Punktniederlage gegen Ulli Kaden, DDR )1:4)
1987 1. Europa-Cup in Leningrad Superschwer nach einem Punktsieg im Finale über Alexei Pranichnikow, UdSSR
1988 2. Intern. Turnier in Leningrad Superschwer nach einer Punktniederlage im Finale gegen Alexei Pranichnikow
Jahr Ort Begegnung Ergebnis
1981 Las Vegas USA gegen UdSSR Superschwer Punktsieg über Johnny Keys
1981 Sherif Port USA gegen UdSSR Superschwer Punktsieg über Lourie
1982 Leningrad UdSSR gegen USA Superschwer Punktniederlage gegen Warren Thompson
1986 Moskau UdSSR gegen USA Superschwer Punktsieg über Kimmuel Odom
1987 Orlando USA gegen UdSSR Superschwer Punktsieg über Kevin Ford

Sowjetische Meisterschaften

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Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnis
1980 9. Schwer nach einer Punktniederlage im Achtelfinale gegen Pjotr Sajew
1980 2. Schwer Ermittlung des "absoluten Meisters": nach Punktsiegen über Sergei Solkin, Nikolai Timkin und Jonas Siliavicius und einer Punktniederlage gegen Alexander Jagubkin
1981 1. Superschwer nach Punktsiegen über Waleri Abadschjan, S. Alborow, Alexander Lukstin und Alexander Krasko
1981 1. Superschwer Ermittlung des "absoluten Meisters": nach Punktsiegen über Wladimir Burzew, Wassili Skub, Alexander Lukstin und Wiktor Morschnew
1982 2. Superschwer Ermittlung des "absoluten Meisters": nach einer Punktniederlage im Finale gegen Waleri Abadschjan
1983 2. Superschwer nach Punktsiegen über Alexander Miroschnitschenko, Alexander Lukstin u. Alexei Jukow und einer Niederlage gegen Waleri Abadschjan
1984 2. Superschwer nach einer Punktniederlage im Finale gegen Waleri Abadschjan
1985 5. Superschwer nach einer Punktniederlage im Viertelfinale gegen Waleri Abadschjan
1986 3. Superschwer nach einer Punktniederlage im Halbfinale gegen Alexander Miroschnitschenko
1987 3. Superschwer nach einer Punktniederlage im Halbfinale gegen Alexander Jagubkin
1988 2. Superschwer nach einer Punktniederlage im Finale gegen Alexander Miroschnitschenko
1989 3. Superschwer nach einer Punktniederlage im Halbfinale gegen Alexander Miroschnitschenko
  • WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Schwergewicht, bis 1980 über 81 kg, Superschwergewicht, seit 1981 über 91 kg Körpergewicht

Einzelnachweise

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  1. Artikel in sportsdaily.ru (russisch)
  2. Artikel in sports.ru (russisch)