Zwischen zwei Welten (Sutermeister)
Zwischen zwei Welten: Novelle ist eine autobiographische Novelle von Hans Martin Sutermeister, die er 1942 unter dem Pseudonym Hans Moehrlen bei Mettler & Salz veröffentlichte. Der Entwicklungsroman befasst sich mit dem protestantischen Milieu.[1]
Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufgewachsen in der Familie eines Pfarrers, unterbricht Martin das Studium und steigt aus, „sucht den Kontakt zum einfachen Leben, zu den einfachen Menschen, sucht das Leben.“ Musikalisch nicht besonders begabt, beginnt er als Geiger in einem Hotelorchester zu arbeiten, reist mit einer Musikkapelle und „sucht den Kick, sucht das, was das Leben in der Welt alles zu bieten hat: Wein, Weib und Gesang.“[2]
Das Buch stellt die „vollzogene Revolution der Gesellschaft, … die Beseitigung von Vorurteilen und wirklichkeitsfremden, veralteten Traditionen, … die Rückkehr zum Wesentlichen in den Beziehungen der Menschen zueinander“ dar; es ist „gut im Stil und meisterhaft in der Schilderung“, „die Revolution der bürgerlichen Gesellschaft, in einem Lande, das der Krieg verschont hat, vollzogen in einem einzigen jungen Menschen.“[3]
Die „Novelle nimmt … die eben um 1940 aufkommende Rede von den «Konformisten» als den gesellschaftlich Angepassten vorweg. Und der Protagonist Martin macht für 1942 einen geradezu typischen nonkonformistischen Ausbruchsversuch.“[4]
Die Novelle ist zudem Thesenroman: Der Autor selbst beschreibt sich als Neurotiker und besonders die Frauenfiguren entsprechen medizinischen Konstitutionstypen. In seiner Schrift Neue Gesichtspunkte in der Psychologie von 1944[5] bezieht er sich darauf, von Émile Zolas Geist geleitet Welträtsellöser in Sinne Ernst Haeckels zu sein.[6] In seinem populärwissenschaftlichen Werk Psychologie und Weltanschauung beschreibt er ausführlich die Charaktere seiner Figuren und greift so die medizinischen Thesen seiner Novelle auf.
Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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«Er beschloss, sich nun auch statt Martin, was ans Pfarrhausmilieu erinnerte, neutraler Hans zu nennen.» (zeitgenössisches Foto des Autors, S. 61)
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«Mutters Vater war dagegen ein vermöglicher Landarzt gewesen» (Maria Hunziker, S. 11)
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«während der Vater, aus einer kinderreichen, mittellosen Professorenfamilie stammend» (Friedrich Sutermeister, S. 11)
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«‹das Lina›, wie sie die Kinder nannten, während die Mutter dagegen distanziert ‹Frau Baumberger› zu ihr zu sagen pflegte» (S. 10)
Rezensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Carl Heinrich: Die Gefährten: Monatsschrift für Erkenntnis und Tat. Ausgabe 9–17, 1947, S. 69.
- Anton Schaller: Zwischen zwei Welten. ( vom 30. Dezember 2013 im Internet Archive) Kolumne auf Seniorweb, 29. April 2012.
- Fredi Lerch: Depoimento precoce de não-conformismo suíço. In: Revista Espaço Acadêmico, Nr. 134, Juli 2012 (portugiesisch und deutsch).
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ DNB 575152796
- ↑ Anton Schaller: Zwischen zwei Welten. ( vom 30. Dezember 2013 im Internet Archive) Kolumne. In: Seniorweb.ch.
- ↑ Carl Heinrich: Die Gefährten: Monatsschrift für Erkenntnis und Tat. Ausgabe 9–17, 1947, S. 69.
- ↑ Fredi Lerch: Rezension. In: Revista Espaço Acadêmico, Nr. 134, Juli 2012 (portugiesisch und deutsch).
- ↑ Hans Martin Sutermeister: Neue Gesichtspunkte in der Psychologie. In: Schweizerische Zeitschrift für Psychologie und ihre Anwendungen. Band 2, 1944, Nummer 4, S. 307–312.
- ↑ Hans Martin Sutermeister. In: Lexikon der Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller (Universität Bern).