„Attributables Risiko“ – Versionsunterschied

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→‎Ein Beispiel mit fiktiven Daten: Beleg und Unterschied zum RR und MEHRDEUTIGEIT!!
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Das attributable Risiko entspricht dann der Differenz:
Das attributable Risiko entspricht dann der Differenz<ref name=":0">{{Literatur|Titel = Medizinische Psychologie und Soziologie|Verlag = Georg Thieme Verlag|Jahr = 2010|ISBN = 9783131364227|Online = {{Google Buch| BuchID=N_G0SJraH_UC| Seite=245 }}|Seiten = 245}}</ref>:


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Das relative Risiko (RR<ref name=":1">{{Literatur|Titel = Arterielle Hypertonie|Verlag = Springer-Verlag|Jahr = 2013-03-08|ISBN = 9783642185076|Online = {{Google Buch| BuchID=EN8dBgAAQBAJ| Seite=52 }}|Seiten = 52}}</ref>) wird hingegen als Quotient berechnet.<ref name=":0" /> Der Begriff attributables Risiko sei jedoch in der der Literatur ungenau definiert, denn es gebe auch noch den Begriff Risikodifferenz (RD).<ref name=":1" /> Attributables Risiko und Risikodifferenz werden teilweise gleichgesetzt.<ref>{{Literatur|Titel = Präventivmedizin, Epidemiologie und Sozialmedizin: für Human- und Zahnmediziner|Verlag = facultas.wuv Universitäts|Jahr = 2007|ISBN = 9783708900940|Online = {{Google Buch| BuchID=0v0fEUT7_yUC| Seite=44 }}|Seiten = 44}}</ref>


== Ein Beispiel mit fiktiven Daten ==
== Ein Beispiel mit fiktiven Daten ==
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* [http://www.collegeboard.com/yes/ft/iu/attributable_risk.html Lernprogramm über das attributable Risiko in der Epidemiologie (engl.)]
* [http://www.collegeboard.com/yes/ft/iu/attributable_risk.html Lernprogramm über das attributable Risiko in der Epidemiologie (engl.)]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Biostatistik]]
<references />[[Kategorie:Biostatistik]]

Version vom 3. Juli 2015, 11:59 Uhr

Das attributable Risiko ist in klinischen und epidemiologischen Studien jenes Risiko, welches der Exposition zu einem Risikofaktor zuzuschreiben ist. Im Gegensatz dazu vergleicht das relative Risiko die Erkrankungsrisiken von exponierten und nicht exponierten Menschen.

Das attributable Risiko gibt an, um welchen Prozentsatz man eine Krankheitshäufigkeit senken kann, würde man den Risikofaktor ausschalten. Zum Beispiel ist das Risiko, Lungenkrebs zu erleiden, bei Rauchern höher als bei Nichtrauchern – aber bei Nichtrauchern treten ebenfalls, nur eben seltener Lungenkrebsfälle auf.

Im Gegensatz zum relativen Risiko berücksichtigt das attributable Risiko die Seltenheit bzw. die Häufigkeit einer Erkrankung. Als Veranschaulichung ein hypothetisches Beispiel – zwei Verhaltensweisen, zwischen denen eine Person wählen könnte:

  • Verhalten A verdoppelt das Lungenkrebs-Risiko, halbiert das Mundhöhlenkrebs-Risiko.
  • Verhalten B halbiert das Lungenkrebs-Risiko, und macht Mundhöhlenkrebs doppelt so häufig.

Eine schlecht informierte Person würde das Verhalten zufällig auswählen oder sogar dem Verhalten A zustimmen, denn das relative Risiko ist bei beiden Erkrankungen das gleiche – nämlich die Verdoppelung beziehungsweise die Halbierung eines Erkrankungs-Risikos. Mundhöhlen-Krebs tritt aber viel seltener auf (rund 10'000 Erkrankungen/Jahr in Deutschland; Lungenkrebs: 50'000). Die Wahrscheinlichkeit, eine der beiden Erkrankungen zu erleiden ist bei Verhaltensweise B geringer (also Mundhöhlenkrebs: 20'000 Fälle, Lungenkrebs 25'000, total 45'000 Fälle pro Jahr).

Das attributable Risiko einer Population entspricht dem attributablen Risiko multipliziert mit der Bevölkerungszahl.

  Anzahl der Personen mit Risikofaktor Anzahl der Personen ohne Risikofaktor
Anzahl der erkrankten Personen
a
b
Anzahl der nichterkrankten Personen
c
d

Risiko der Personen, die dem Risikofaktor exponiert waren:

Risiko der Personen, die dem Risikofaktor nicht exponiert waren:

Das attributable Risiko entspricht dann der Differenz[1]:

Das relative Risiko (RR[2]) wird hingegen als Quotient berechnet.[1] Der Begriff attributables Risiko sei jedoch in der der Literatur ungenau definiert, denn es gebe auch noch den Begriff Risikodifferenz (RD).[2] Attributables Risiko und Risikodifferenz werden teilweise gleichgesetzt.[3]

Ein Beispiel mit fiktiven Daten

Angenommen man möchte den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Herzinfarkten und Rauchen untersuchen. Man beobachtet 10000 Patienten und stellt fest, ob sie rauchen oder nicht und ob sie schon einmal einen Herzinfarkt erlitten haben. Es ergibt sich folgende Kreuztabelle:

  Anzahl der Personen die rauchen Anzahl der Personen die nicht rauchen
Anzahl der Personen mit Herzinfarkt
130
70
Anzahl der Personen ohne Herzinfarkt
1870
7930


Es ergibt sich folgendes attributables Risiko:

Durch die Multiplikation mit dem Faktor 100 lässt sich aus dem Wahrscheinlichkeitswert nun ein Prozentwert bilden. Das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, lässt sich somit entsprechend um 5,625 %-Punkte (nämlich von 6,5 % auf unter 0,9 %) senken, wenn man aufhört zu rauchen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Medizinische Psychologie und Soziologie. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 978-3-13-136422-7, S. 245 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Arterielle Hypertonie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-18507-6, S. 52 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Präventivmedizin, Epidemiologie und Sozialmedizin: für Human- und Zahnmediziner. facultas.wuv Universitäts, 2007, ISBN 978-3-7089-0094-0, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).