„Sirsoe methanicola“ – Versionsunterschied

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== Beschreibung und Lebensweise ==
== Beschreibung und Lebensweise ==
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Der [[Polychaeta|Polychaet]] wurde 1997 von [[Charles R. Fisher]] bei einer Forschungsfahrt mit einem Johnson Sea Link Tiefseetauchboot in 800 Meter Tiefe am Grund des [[Golf von Mexiko|Golfs von Mexiko]], 240 km südlich von [[New Orleans]] entdeckt. ''H. methanicola'' besetzte hier die Oberfläche des Methanhydrats mit einer Individuendichte von etwa 2500 Exemplaren pro Quadratmeter.<ref>[http://www.springerlink.com/content/948x06lgdwxfxnh7/ C. R. Fisher, I. R. MacDonald, R. Sassen, C. M. Young, S. A. Macko, S. Hourdez, R. S. Carney, S. Joye and E. McMullin: ''Methane Ice Worms: Hesiocaeca methanicola Colonizing Fossil Fuel Reserves''].</ref>
Der [[Polychaeta|Polychaet]] wurde 1997 von [[Charles R. Fisher]] bei einer Forschungsfahrt mit einem Johnson Sea Link Tiefseetauchboot in 800 Meter Tiefe am Grund des [[Golf von Mexiko|Golfs von Mexiko]], 240 km südlich von [[New Orleans]] entdeckt. ''H. methanicola'' besetzte hier die Oberfläche des Methanhydrats mit einer Individuendichte von etwa 2500 Exemplaren pro Quadratmeter.<ref>{{Literatur|Autor=C. R. Fisher, I. R. MacDonald, R. Sassen, C. M. Young, S. A. Macko, S. Hourdez, R. S. Carney, S. Joye, E. McMullin|Titel=Methane Ice Worms: Hesiocaeca methanicola Colonizing Fossil Fuel Reserves|Sammelwerk=[[Die Naturwissenschaften]] |Band=87|Nummer=4|Jahr=2000|Monat=04|Seiten=184–187|DOI=10.1007/s001140050700}}</ref>


Der flache Körper von ''H. methanicola'' ist 2-4 cm lang, blassrosa gefärbt und dicht mit Borsten besetzt.<ref name="PenState Science">[http://science.psu.edu/news-and-events/1997-news/iceworms.htm Barbara Kennedy: ''Scientists Discover Methane Ice Worms on Gulf of Mexico Sea Floor'' PenState Science] (engl.)</ref> Der trichterförmige Mund hat einen Durchmesser von etwa 2 mm.<ref>[http://science.psu.edu/alert/photos/miscphotos/iceworms/B-W-worm-72.jpg/view Charles Fisher: s/w-Bild von H. methanicola]</ref> Im Lebensraum von ''H. methanicola'' herrschen Sauerstoffarmut, tiefe Temperaturen (7 °C) sowie extremer Druck, Bedingungen, an die dieser Tiefseewurm offenbar sehr gut angepasst ist.<ref>[http://www.spaceref.com/news/viewnews.html?id=339 SpaceRef: ''Redefining "Life as We Know it"'']</ref> Noch ungeklärt ist, ob sich der Wurm direkt von [[methanophil|methanophilen]] Bakterien oder über eine [[Symbiose|symbiotische]] Lebensgemeinschaft, ähnlich wie bei [[Bartwurm|Bartwürmern]] ernährt.<ref name="PenState Science" />
Der flache Körper von ''H. methanicola'' ist 2-4 cm lang, blassrosa gefärbt und dicht mit Borsten besetzt.<ref name="PenState Science">[http://science.psu.edu/news-and-events/1997-news/iceworms.htm Barbara Kennedy: ''Scientists Discover Methane Ice Worms on Gulf of Mexico Sea Floor'' PenState Science] (engl.)</ref> Der trichterförmige Mund hat einen Durchmesser von etwa 2 mm. Im Lebensraum von ''H. methanicola'' herrschen Sauerstoffarmut, tiefe Temperaturen (7 °C) sowie extremer Druck, Bedingungen, an die dieser Tiefseewurm offenbar sehr gut angepasst ist.<ref>[http://www.spaceref.com/news/viewnews.html?id=339 SpaceRef: ''Redefining "Life as We Know it"'']</ref> Noch ungeklärt ist, ob sich der Wurm direkt von [[methanophil|methanophilen]] Bakterien oder über eine [[Symbiose|symbiotische]] Lebensgemeinschaft, ähnlich wie bei [[Bartwurm|Bartwürmern]] ernährt.<ref name="PenState Science" />


In von Fisher durchgeführten Experimenten überlebte der Wurm in einer [[anoxisch|anoxischen]] Umgebung bis zu 96 Stunden. Fisher konnte in Experimenten zeigen, dass sich die Larven des Wurms mit der Strömung ausbreiten und ihnen zur Suche einer neuen Lebensumgebung 20 Tage Zeit bleiben, die sie ohne Nahrungsaufnahme überleben können.
In von Fisher durchgeführten Experimenten überlebte der Wurm in einer [[anoxisch|anoxischen]] Umgebung bis zu 96 Stunden. Fisher konnte in Experimenten zeigen, dass sich die Larven des Wurms mit der Strömung ausbreiten und ihnen zur Suche einer neuen Lebensumgebung 20 Tage Zeit bleiben, die sie ohne Nahrungsaufnahme überleben können.

Version vom 25. März 2016, 18:37 Uhr

Hesiocaeca methanicola

Hesiocaeca methanicola

Systematik
Klasse: Vielborster (Polychaeta)
Ordnung: Phyllodocida
Unterordnung: Nereidiformia
Familie: Hesionida
Gattung: Hesiocaeca
Art: Hesiocaeca methanicola
Wissenschaftlicher Name
Hesiocaeca methanicola
Desbruyères & Toulmond, 1998

Hesiocaeca methanicola, auch unter dem Namen Eiswurm bekannt, ist eine auf Methanhydratfeldern vorkommende, polyextremophile Art der Vielborster (Polychaeta).

Beschreibung und Lebensweise

Mundöffnung von Hesiocaeca methanicola

Der Polychaet wurde 1997 von Charles R. Fisher bei einer Forschungsfahrt mit einem Johnson Sea Link Tiefseetauchboot in 800 Meter Tiefe am Grund des Golfs von Mexiko, 240 km südlich von New Orleans entdeckt. H. methanicola besetzte hier die Oberfläche des Methanhydrats mit einer Individuendichte von etwa 2500 Exemplaren pro Quadratmeter.[1]

Der flache Körper von H. methanicola ist 2-4 cm lang, blassrosa gefärbt und dicht mit Borsten besetzt.[2] Der trichterförmige Mund hat einen Durchmesser von etwa 2 mm. Im Lebensraum von H. methanicola herrschen Sauerstoffarmut, tiefe Temperaturen (7 °C) sowie extremer Druck, Bedingungen, an die dieser Tiefseewurm offenbar sehr gut angepasst ist.[3] Noch ungeklärt ist, ob sich der Wurm direkt von methanophilen Bakterien oder über eine symbiotische Lebensgemeinschaft, ähnlich wie bei Bartwürmern ernährt.[2]

In von Fisher durchgeführten Experimenten überlebte der Wurm in einer anoxischen Umgebung bis zu 96 Stunden. Fisher konnte in Experimenten zeigen, dass sich die Larven des Wurms mit der Strömung ausbreiten und ihnen zur Suche einer neuen Lebensumgebung 20 Tage Zeit bleiben, die sie ohne Nahrungsaufnahme überleben können.

Verbreitung

Bekannte und vermutete Lagerstätten von Methanhydrat an den Kontinentalrändern und in Permafrostböden

H. methanicola wurde bisher nur im Golf von Mexiko gefunden, aufgrund der weltweiten Verbreitung von Methanhydratfeldern und deren noch bruchstückhaften Erforschung ist die Größe des Verbreitungsgebiet noch zu klären.[2]

Einzelnachweise

  1. C. R. Fisher, I. R. MacDonald, R. Sassen, C. M. Young, S. A. Macko, S. Hourdez, R. S. Carney, S. Joye, E. McMullin: Methane Ice Worms: Hesiocaeca methanicola Colonizing Fossil Fuel Reserves. In: Die Naturwissenschaften. Band 87, Nr. 4, April 2000, S. 184–187, doi:10.1007/s001140050700.
  2. a b c Barbara Kennedy: Scientists Discover Methane Ice Worms on Gulf of Mexico Sea Floor PenState Science (engl.)
  3. SpaceRef: Redefining "Life as We Know it"
Commons: Hesiocaeca methanicola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien