„Missachtung des Maßstabs“ – Versionsunterschied

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'''Scope Insensitivtät''' oder '''Scope Vernachlässigung''' (deutsch etwa Umfangs-Insensitivität/Vernachlässigung) ist eine kognitive Verzerrung, die auftritt wenn die Bewertung eines Problems nicht in eine multiplikative Beziehung zu seiner Größe gesetzt wird. Scope Insensitivtät ist eine bestimmte Form der [[Ausdehnungsvernachlässigung]], bei der die Größe einer Sache ignoriert wird, obwohl diese [[Logik|logisch]] für die Bewertung relevant wäre.<ref>{{Literatur|Autor=Kahneman, Daniel|Titel="Evaluation by moments, past and future"|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=In Daniel Kahnemans und Amos Tverskys "Choices, Values and Frames"|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=|Seiten=708|ISBN=}}</ref>
'''Scope Insensitivtät''' oder '''Scope Vernachlässigung''' (deutsch etwa Umfangs-Insensitivität/Vernachlässigung) ist eine kognitive Verzerrung, die auftritt wenn die Bewertung eines Problems nicht in eine multiplikative Beziehung zu seiner Größe gesetzt wird. Scope Insensitivtät ist eine bestimmte Form der [[Ausdehnungsvernachlässigung]], bei der die Größe einer Sache ignoriert wird, obwohl diese [[Logik|logisch]] für die Bewertung relevant wäre.<ref>{{Literatur|Autor=Kahneman, Daniel (2000)|Titel="Evaluation by moments, past and future"|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=In Daniel Kahnemans und Amos Tverskys "Choices, Values and Frames"|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=|Seiten=708|ISBN=}}</ref>


In einer Studie wurden die Teilnehmenden gefragt, wie viel sie bereit wären zu zahlen, um migrierende Vögel vor dem Ertrinken in durch Öl verschmutzten Teichen zu bewahren durch den Einsatz von schützenden Netzen. Die Teilnehmenden wurden in drei Gruppen eingeteilt und ihnen wurde erzählt, dass jeweils entweder 2.000 oder 20.000 oder 200.000 migrierende Vögel betroffen sein. Die Studie berichtet, dass die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft der drei Versuchsgruppen, um die Vögel zu schützen, entsprechend bei $80, $78 und $88 lag. Auch andere Studien, welche Zahlungsbereitschaften untersuchten, um Schaden abzuwenden, haben eine logarithmische oder gar keine Beziehung zum Umfang (engl. ''scope'') des Problems festgestellt.
In einer Studie wurden die Teilnehmenden gefragt, wie viel sie bereit wären zu zahlen, um migrierende Vögel vor dem Ertrinken in durch Öl verschmutzten Teichen zu bewahren durch den Einsatz von schützenden Netzen. Die Teilnehmenden wurden in drei Gruppen eingeteilt und ihnen wurde erzählt, dass jeweils entweder 2.000 oder 20.000 oder 200.000 migrierende Vögel betroffen sein. Die Studie berichtet, dass die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft der drei Versuchsgruppen, um die Vögel zu schützen, entsprechend bei $80, $78 und $88 lag.<ref>{{Literatur|Autor=Desvouges, William F.; Johnson, Reed; Dunford, Richard; Boyle, Kevin; Hudson, Sarah; Wilson, K. Nicole (1992)|Titel="Measuring Non-Use Damages Using Contingent Valuation: An Experimental Evaluation of Accuracy"|Hrsg=RTI Press|Sammelwerk=|Band=Research Triangle Institute Monograph|Nummer=92–1|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=|Seiten=|ISBN=|DOI=10.3768/rtipress.2009.bk.0001.1009|Online=http://www.rti.org/sites/default/files/resources/bk-0001-1009_web.pdf}}</ref> Auch andere Studien, welche Zahlungsbereitschaften untersuchten, um Schaden abzuwenden, haben eine logarithmische oder gar keine Beziehung zum Umfang (engl. ''scope'') des Problems festgestellt.<ref>{{Literatur|Autor=Kahneman, Daniel; Ritov, Ilana; Schkade, Daniel (1999)|Titel="Economic Preferences or Attitude Expressions?: An Analysis of Dollar Responses to Public Issues"|Hrsg=Journal of Risk and Uncertainty|Sammelwerk=|Band=|Nummer=19|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=|Seiten=203 - 235|ISBN=|DOI=10.1007/978-94-017-1406-8_8|Online=http://www.geog.ucsb.edu/~deutsch/geog111_211a/papers/Kahneman%20on%20attitude%20and%20affection.pdf}}</ref>


Der Nobelpreisträger und Psychologe [[Daniel Kahneman]] erklärte das Phänomen der Scope Insensivität durch eine Bewertung von Situationen als Prototyp, eine Verfeinerung der [[Repräsentativitätsheuristik]]'''.'''
Der Nobelpreisträger und Psychologe [[Daniel Kahneman]] erklärte das Phänomen der Scope Insensivität durch eine Bewertung von Situationen als Prototyp, eine Verfeinerung der [[Repräsentativitätsheuristik]]'''.'''
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Die Zahlungsbereitschaft der Versuchsteilnehmenden hing nach Kahneman wohl vor allem von diesem Bild in ihren Köpfen ab.
Die Zahlungsbereitschaft der Versuchsteilnehmenden hing nach Kahneman wohl vor allem von diesem Bild in ihren Köpfen ab.<ref>Ebenda, S. 212</ref>


== Siehe auch ==
"Evaluation by moments, past and future". In Daniel Kahneman and Amos Tversky (Eds.). ''Choices, Values and Frames''. S. 708.
* [[Evolutionäre Psychologie]]
* [[kognitive Verzerrung]]
* [[Kognitionspsychologie]]
* [[Rationalität]]
* [[Verfügbarkeitsheuristik]]

== Einzelnachweise ==

Version vom 9. April 2017, 18:25 Uhr

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Scope Insensitivtät oder Scope Vernachlässigung (deutsch etwa Umfangs-Insensitivität/Vernachlässigung) ist eine kognitive Verzerrung, die auftritt wenn die Bewertung eines Problems nicht in eine multiplikative Beziehung zu seiner Größe gesetzt wird. Scope Insensitivtät ist eine bestimmte Form der Ausdehnungsvernachlässigung, bei der die Größe einer Sache ignoriert wird, obwohl diese logisch für die Bewertung relevant wäre.[1]

In einer Studie wurden die Teilnehmenden gefragt, wie viel sie bereit wären zu zahlen, um migrierende Vögel vor dem Ertrinken in durch Öl verschmutzten Teichen zu bewahren durch den Einsatz von schützenden Netzen. Die Teilnehmenden wurden in drei Gruppen eingeteilt und ihnen wurde erzählt, dass jeweils entweder 2.000 oder 20.000 oder 200.000 migrierende Vögel betroffen sein. Die Studie berichtet, dass die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft der drei Versuchsgruppen, um die Vögel zu schützen, entsprechend bei $80, $78 und $88 lag.[2] Auch andere Studien, welche Zahlungsbereitschaften untersuchten, um Schaden abzuwenden, haben eine logarithmische oder gar keine Beziehung zum Umfang (engl. scope) des Problems festgestellt.[3]

Der Nobelpreisträger und Psychologe Daniel Kahneman erklärte das Phänomen der Scope Insensivität durch eine Bewertung von Situationen als Prototyp, eine Verfeinerung der Repräsentativitätsheuristik.

“The story [...] probably evokes for many readers a mental representation of a prototypical incident, perhaps an image of an exhausted bird, its feathers soaked in black oil, unable to escape,”

„Die Geschichte [...] beschwört wahrscheinlich eine mentale Repräsentation eines prototypischen Vorfalls herauf, vermutlich das Bild eines erschöpften, unbeweglichen Vogels, dessen Federn in schwarzem Öl getränkt sind.“

Daniel Kahneman

Die Zahlungsbereitschaft der Versuchsteilnehmenden hing nach Kahneman wohl vor allem von diesem Bild in ihren Köpfen ab.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kahneman, Daniel (2000): "Evaluation by moments, past and future". In Daniel Kahnemans und Amos Tverskys "Choices, Values and Frames", S. 708.
  2. Desvouges, William F.; Johnson, Reed; Dunford, Richard; Boyle, Kevin; Hudson, Sarah; Wilson, K. Nicole (1992): "Measuring Non-Use Damages Using Contingent Valuation: An Experimental Evaluation of Accuracy". Hrsg.: RTI Press. Research Triangle Institute Monograph, Nr. 92–1, doi:10.3768/rtipress.2009.bk.0001.1009 (rti.org [PDF]).
  3. Kahneman, Daniel; Ritov, Ilana; Schkade, Daniel (1999): "Economic Preferences or Attitude Expressions?: An Analysis of Dollar Responses to Public Issues". Hrsg.: Journal of Risk and Uncertainty. Nr. 19, S. 203 - 235, doi:10.1007/978-94-017-1406-8_8 (ucsb.edu [PDF]).
  4. Ebenda, S. 212