„Mörsern (Pharmazie)“ – Versionsunterschied

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Version vom 5. Juni 2018, 20:48 Uhr

Das Mörsern wird in der Pharmazie verwendet, um schonend händisch Substanzen zu zerkleinern.

Mörser

Anwendungsbereich

Das Mörsern wird bei sensiblen Analyten verwendet, um diese bei der Probenaufbereitung nicht zu verfälschen. Das Mörsern kann auch zum Mischen von Pulvern verwendet werden.[1]

Beschreibung

Beim Mörsen wird wie beim Mörsermühlen die zu zerkleinernde Substanz in die Mörserschale gelegt, und mit dem Stößel vorsichtig zerdrückt. Mit dem Stößel wird die zu mörsernde Substanz bis zum Erreichen der gewünschten Größe zusammengeschoben und zerdrückt.[1] Erzielbare Korngrößen für Arzneidrogen sind zwischen grob (0,75 mm), mittelfein (0,3 mm) oder fein gepulvert (0,15 mm). [2]

Mörsern und Mahlen

Es besteht ein Unterschied im Ergebnis zwischen Mörsern und Mahlen. Das klassische Verfahren, das Zerkleinerung mit einem Mörser bietet eine schonende Zerkleinerung. Biologische Proben, wie beispielsweise Kräuter oder Heilpflanzen, würden aufgrund der Wärmeentwicklung, welche als Nebeneffekt der hohen Energien bei der Nanomahlung auftritt, ihre phar- makologische Wirksamkeit verlieren.[3]

Mörsermühle

Die Bezeichnung Mörsermühle ist irreführend. Die Mörsermühle mahlt die Substanzen[4]

Regeln

Es sollten beim Zerkleinern Handschuhe und Mundschutz getragen werden, da für die zerkleinernde Person die Möglichkeit einer Kontamination mit Stäuben der Wirkstoffe besteht. Zytostatika in festen Darreichungsformen sollen grundsätzlich nicht von Laien zerkleinert werden.[5]

Einzelnachweise

  1. a b Richard Brieger: Grundzüge der praktischen Pharmazie. ISBN 978-3-642-91427-0.
  2. Reinhard Wylegalla: Mörser und Waagen. Hrsg.: Deutsche Apotheker Zeitung. Band 19, 2011, S. 76 (deutsche-apotheker-zeitung.de).
  3. TechnoPharm (Hrsg.): Zerkleinern und Mahlen von Tabletten. Band 4, Nr. . 5. Editio Cantor Verlag, Aulendorf 2014, S. 238–240 (ecv.de [PDF]).
  4. Leos Benes: Zerkleinern und Mahlen von Tabletten. Cantor Verlag;
  5. Fresenius Kabi (Hrsg.): Medikamentengabe über Sonde. S. 10.