„Pneumokokkenimpfung“ – Versionsunterschied

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Zu diesem Zweck gibt es zwei [[Konjugierter Impfstoff|Konjugatimpfstoffe]] für Kinder von zwei Monaten bis fünf Jahren, der inzwischen 10 bzw. 13 Pneumokokken-Serotypen (PCV10 bzw. PCV13) abdeckt.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=V. Seifert |Titel=Pneumokokkeninfektionen - Welcher Impfstoff für welche Patienten? • allgemeinarzt-online |Online=https://www.allgemeinarzt-online.de/1588246/a/welcher-impfstoff-fuer-welche-patienten-1649911 |Abruf=2018-11-30}}</ref> Da PCV10 nur 10 Serotypen abdeckt, wird dieser seltener verwendet.
Zu diesem Zweck gibt es zwei [[Konjugierter Impfstoff|Konjugatimpfstoffe]] für Kinder von zwei Monaten bis fünf Jahren, der inzwischen 10 bzw. 13 Pneumokokken-Serotypen (PCV10 bzw. PCV13) abdeckt.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=V. Seifert |Titel=Pneumokokkeninfektionen - Welcher Impfstoff für welche Patienten? • allgemeinarzt-online |Online=https://www.allgemeinarzt-online.de/1588246/a/welcher-impfstoff-fuer-welche-patienten-1649911 |Abruf=2018-11-30}}</ref> Da PCV10 nur 10 Serotypen abdeckt, wird dieser seltener verwendet.


=== Verträglichkeit und Kombinationen ===
=== Verträglichkeit ===
Konjugatvakzine sind für Säuglinge und Kleinkinder gut verträglich.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Erika Mutius, Monika Gappa, Ernst Eber, Urs Frey |Titel=Pädiatrische Pneumologie |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2014-01-15 |ISBN=9783642348273 |Seiten=437}}</ref> Die möglicherweise auftretenden unerwünschten Wirkungen sind mit denen typischer anderer Impfungen vergleichbar. In Kombination von [[Hexavalenter Impfstoff|hexavalenten Kombinationsimpfstoffen]] (DTPa-HB-IPV/Hib) hat man eine erhöhte Rate an Fieber (über 39 °C) beobachtet.
Untersuchungen liegen vor für die zeitgleiche Verabreichung des [[Hexavalenter Impfstoff|hexavalenten Kombinationsimpfstoffs]] Infanrix® hexa (DTPa-HB-IPV/Hib) und PCV7. Die kombinierte Gabe vermindert nicht die Immunogenität von PCV7, erhöht jedoch verglichen mit der alleinigen Gabe von Infanrix®hexa die Häufigkeit von Nebenwirkungen, insbesondere Fieber zum Teil über 38,5&nbsp;°C. Wechselwirkungen und Verträglichkeit der Kombination mit anderen hexavalenten Impfstoffen ist nicht ausreichend untersucht.<ref>[{{Toter Link|inline=ja|date=2017-06-08|url=http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00684/02535/index.html?lang=de&download=M3wBPgDB/8ull6Du36WcnojN14in3qSbnpWVZGmWlE6p1rJgsYfhyt3NhqbdqIV+baqwbKbXrZ6lhuDZz8mMps2go6fo}} Empfehlungen zur Pneumokokkenimpfung bei Kindern unter 5 Jahren S. 12f (PDF-Datei)]</ref>

Der Impfstoff ist kontraindiziert bei akuten Erkrankungen und bei bekannten allergischen Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffs.<ref name=":1" />


== Wirkung ==
== Wirkung ==
Da beide [[Pneumokokkenimpfstoff]]e nicht alle der etwa 90 [[pathogen]]en Pneumokokkenserotypen abdecken, bieten sie keine komplette Sicherheit vor Infektionen, jedoch deckt der 23-valente Impfstoff etwa 80 % der typischerweise für Pneumokokken-bedingte Erkrankungen verantwortlichen Serotypen ab und zwar die Pneumokokken-Serotypen 1, 2, 3, 4, 5, 6B, 7F, 8, 9N, 9V, 10A, 11A, 12F, 14, 15B, 17F, 18C, 19F, 19A, 20, 22F, 23F, 33F ab.
Da beide [[Pneumokokkenimpfstoff]]e nicht alle der etwa 90 [[pathogen]]en Pneumokokkenserotypen abdecken, bieten sie keine komplette Sicherheit vor Infektionen, jedoch deckt der 23-valente Impfstoff etwa 90 %<ref>{{Literatur |Autor=Erika Mutius, Monika Gappa, Ernst Eber, Urs Frey |Titel=Pädiatrische Pneumologie |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2014-01-15 |ISBN=9783642348273 |Seiten=436}}</ref> der typischerweise für Pneumokokken-bedingte Erkrankungen verantwortlichen Serotypen ab und zwar die Pneumokokken-Serotypen 1, 2, 3, 4, 5, 6B, 7F, 8, 9N, 9V, 10A, 11A, 12F, 14, 15B, 17F, 18C, 19F, 19A, 20, 22F, 23F, 33F.


Daneben gibt es noch zwei in Deutschland zugelassene Konjugatimpfstoffe, einen gegen 10 Serotypen (Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen bis zum Alter von 4 Jahren) und einen gegen 13 Serotypen (Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoff-impfstoffe-fuer-den-menschen/pneumokokken/pneumokokken-node.html |titel=PEI Liste zugelassener Impfstoffe gegen Pneumokokken |zugriff=2018-11-30 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Pneumokokken/FAQ-Liste_Pneumokokken_Impfen.html |titel=RKI - Impfungen A - Z - Schutzimpfung gegen Pneumokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten |zugriff=2018-11-30 |sprache=de}}</ref> Der 10-valente Konjugatimpfstoff deckt die Pneumokokken-Serotypen 1, 4, 5, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19F und 23F ab,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ema.europa.eu/medicines/human/EPAR/synflorix |titel=Synflorix {{!}} European Medicines Agency |zugriff=2018-11-30 |sprache=en}}</ref> der 13-valente die Serotypen 1, 3, 4, 5, 6A, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19A, 19F und 23F.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ema.europa.eu/medicines/human/EPAR/prevenar-13 |titel=Prevenar 13 {{!}} European Medicines Agency |zugriff=2018-11-30 |sprache=en}}</ref> Bei ihnen sind die Kapselpolysaccharide an das CRM197-Trägerprotein (ein immunogener, aber apathogener Teil des [[Diphtherie]]toxoids) gekoppelt und an [[Aluminiumorthophosphat]] adsorbiert. Beim Polysaccharid-Impfstoff werden die [[B-Lymphozyt|B-Zellen]] aktiviert, wodurch aber keine Gedächtniszellen aufgebaut werden.<ref name=":0" /> Beim Konjugatimpfstoff werden zusätzlich die [[T-Lymphozyt|T-Zellen]] stimuliert, so dass sich ein immunologisches Gedächtnis aufbauen kann; außerdem erhöht sich der [[Schleimhaut|mukosal]]<nowiki/>en Schutz durch Freisetzung musekretorischer Antikörper.
Daneben gibt es noch zwei in Deutschland zugelassene Konjugatimpfstoffe, einen gegen 10 Serotypen (Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen bis zum Alter von 4 Jahren) und einen gegen 13 Serotypen (Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoff-impfstoffe-fuer-den-menschen/pneumokokken/pneumokokken-node.html |titel=PEI Liste zugelassener Impfstoffe gegen Pneumokokken |zugriff=2018-11-30 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Pneumokokken/FAQ-Liste_Pneumokokken_Impfen.html |titel=RKI - Impfungen A - Z - Schutzimpfung gegen Pneumokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten |zugriff=2018-11-30 |sprache=de}}</ref> Der 10-valente Konjugatimpfstoff deckt die Pneumokokken-Serotypen 1, 4, 5, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19F und 23F ab,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ema.europa.eu/medicines/human/EPAR/synflorix |titel=Synflorix {{!}} European Medicines Agency |zugriff=2018-11-30 |sprache=en}}</ref> der 13-valente die Serotypen 1, 3, 4, 5, 6A, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19A, 19F und 23F.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ema.europa.eu/medicines/human/EPAR/prevenar-13 |titel=Prevenar 13 {{!}} European Medicines Agency |zugriff=2018-11-30 |sprache=en}}</ref> Bei ihnen sind die Kapselpolysaccharide an das CRM197-Trägerprotein (ein immunogener, aber apathogener Teil des [[Diphtherie]]toxoids) gekoppelt und an [[Aluminiumorthophosphat]] adsorbiert. Beim Polysaccharid-Impfstoff werden die [[B-Lymphozyt|B-Zellen]] aktiviert, wodurch aber keine Gedächtniszellen aufgebaut werden.<ref name=":0" /> Beim Konjugatimpfstoff werden zusätzlich die [[T-Lymphozyt|T-Zellen]] stimuliert, so dass sich ein immunologisches Gedächtnis aufbauen kann; außerdem erhöht sich der [[Schleimhaut|mukosal]]<nowiki/>en Schutz durch Freisetzung musekretorischer Antikörper.


Die Impfung (wie auch die Erkrankung selbst) erzeugt keine lebenslange Immunität. Die Immunität der ''Konjugat''-Impfstoffe lassen sich durch den Polysacchardidimpfstoff [[Impfung#Auffrischung|boostern]] und um die 15 zusätzlichen Serotypen erweitern. Eine Zweitimpfung mit dem 23-valenten Impfstoff wird aufgrund von zunehmenden [[Impfung#Nebenwirkungen|Lokalreaktionen]] und nachlassender Schutzwirkung trotz Wiederholung nicht empfohlen. Nur bei Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten, Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen und bei Menschen nach Milzentfernung sollte die Impfung alle fünf Jahre wiederholt werden.
Die Impfung (wie auch die Erkrankung selbst) erzeugt keine lebenslange Immunität. Die Immunität der ''Konjugat''-Impfstoffe lassen sich durch den Polysacchardidimpfstoff [[Impfung#Auffrischung|boostern]] und um die 15 zusätzlichen Serotypen erweitern. Eine Zweitimpfung mit dem 23-valenten Impfstoff wird aufgrund von zunehmenden [[Impfung#Nebenwirkungen|Lokalreaktionen]] und nachlassender Schutzwirkung trotz Wiederholung nicht empfohlen. Nur bei Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten, Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen und bei Menschen nach Milzentfernung sollte die Impfung alle fünf Jahre wiederholt werden.

Version vom 30. November 2018, 14:55 Uhr

Eine Pneumokokken-Impfung (oder Pneumokokkenimpfung) kann gegen die Haupterreger der infektiösen, bakteriellen Lungenentzündung (Pneumonie), die Pneumokokken, schützen. Pneumokokken sind für rund 25 bis 40 % aller ambulant erworbenen Lungenentzündungen und bis 12.000 Todesfälle im Jahr in Deutschland verantwortlich. Weltweit sterben jährlich geschätzt mehr als 800.000 Kinder unter sechs Jahren an Pneumokokkeninfektionen.[1]

Impfung bei Erwachsenen und chronisch Kranken

Die Impfung wird seit 2006[2] von der ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut allen Menschen über 60 Jahre, sowie darüber hinaus für immungeschwächte Patienten, aber auch für an chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma, COPD, Nierenerkrankungen oder chronischen neurologischen Erkrankungen wie z. B. Anfallsleiden oder Zerebralparesen leidende Personen als Standardimpfung empfohlen und auch von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.[3] Hierfür gibt es einen Polysaccharid-Impfstoff (Pneumovax), der 23 Pneumokokken-Serotypen abdeckt, jedoch erst ab dem zweiten Geburtstag zugelassenen ist, da Polysaccharid-Impfstoffe erst ab etwa zwei Jahren eine ausreichende Immunantwort erzielen. Seit 2011 ist ein Konjugatimpfstoff (Prevenar13) für Erwachsene zugelassen, der 13 Serotypen abdeckt.[4]

Auch bei Asplenie oder nach Splenektomie (bei geplanter Operation besser bereits davor) sollte eine Pneumokokken-Impfung erfolgen, da Streptococcus pneumoniae Hauptursache der hochletalen Postsplenektomie-Sepsis ist.

Impfung bei Kindern

Empfehlungen STIKO

Seit Sommer 2006 wird die Impfung gegen Pneumokokken für alle Kinder bis zum zweiten Geburtstag – und nicht wie vorher nur bei Frühgeborenen oder geschwächten Babys – empfohlen und ebenfalls von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Zu diesem Zweck gibt es zwei Konjugatimpfstoffe für Kinder von zwei Monaten bis fünf Jahren, der inzwischen 10 bzw. 13 Pneumokokken-Serotypen (PCV10 bzw. PCV13) abdeckt.[5] Da PCV10 nur 10 Serotypen abdeckt, wird dieser seltener verwendet.

Verträglichkeit

Konjugatvakzine sind für Säuglinge und Kleinkinder gut verträglich.[6] Die möglicherweise auftretenden unerwünschten Wirkungen sind mit denen typischer anderer Impfungen vergleichbar. In Kombination von hexavalenten Kombinationsimpfstoffen (DTPa-HB-IPV/Hib) hat man eine erhöhte Rate an Fieber (über 39 °C) beobachtet.

Der Impfstoff ist kontraindiziert bei akuten Erkrankungen und bei bekannten allergischen Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffs.[6]

Wirkung

Da beide Pneumokokkenimpfstoffe nicht alle der etwa 90 pathogenen Pneumokokkenserotypen abdecken, bieten sie keine komplette Sicherheit vor Infektionen, jedoch deckt der 23-valente Impfstoff etwa 90 %[7] der typischerweise für Pneumokokken-bedingte Erkrankungen verantwortlichen Serotypen ab und zwar die Pneumokokken-Serotypen 1, 2, 3, 4, 5, 6B, 7F, 8, 9N, 9V, 10A, 11A, 12F, 14, 15B, 17F, 18C, 19F, 19A, 20, 22F, 23F, 33F.

Daneben gibt es noch zwei in Deutschland zugelassene Konjugatimpfstoffe, einen gegen 10 Serotypen (Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen bis zum Alter von 4 Jahren) und einen gegen 13 Serotypen (Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen).[8][9] Der 10-valente Konjugatimpfstoff deckt die Pneumokokken-Serotypen 1, 4, 5, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19F und 23F ab,[10] der 13-valente die Serotypen 1, 3, 4, 5, 6A, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19A, 19F und 23F.[11] Bei ihnen sind die Kapselpolysaccharide an das CRM197-Trägerprotein (ein immunogener, aber apathogener Teil des Diphtherietoxoids) gekoppelt und an Aluminiumorthophosphat adsorbiert. Beim Polysaccharid-Impfstoff werden die B-Zellen aktiviert, wodurch aber keine Gedächtniszellen aufgebaut werden.[5] Beim Konjugatimpfstoff werden zusätzlich die T-Zellen stimuliert, so dass sich ein immunologisches Gedächtnis aufbauen kann; außerdem erhöht sich der mukosalen Schutz durch Freisetzung musekretorischer Antikörper.

Die Impfung (wie auch die Erkrankung selbst) erzeugt keine lebenslange Immunität. Die Immunität der Konjugat-Impfstoffe lassen sich durch den Polysacchardidimpfstoff boostern und um die 15 zusätzlichen Serotypen erweitern. Eine Zweitimpfung mit dem 23-valenten Impfstoff wird aufgrund von zunehmenden Lokalreaktionen und nachlassender Schutzwirkung trotz Wiederholung nicht empfohlen. Nur bei Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten, Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen und bei Menschen nach Milzentfernung sollte die Impfung alle fünf Jahre wiederholt werden.

Ein Vorteil der Impfung gegenüber einer Behandlung mit Antibiotika ist, dass die Impfung auch dann gegen die durch den Impfstoff abgedeckten Serotypen schützt, wenn diese bereits antibiotikaresistent sind. Zudem wirkt die Impfung präventiv, das heißt, sie verhindert die Erkrankung – im Gegensatz zum therapeutischen Ansatz von Antibiotika. In den USA hat sich nach der allgemeinen Einführung der Impfung neben einer Abnahme der Zahl von Pneumokokken-Infektionen auch eine verminderte Rate Penicillin-resistenter Pneumokokken gezeigt.

Aufgrund der synergistischen Effekte der Pneumokokken und des Influenza-Virus und ähnlichem Risikoprofil der Erkrankten wird empfohlen, den Pneumokokkenschutz durch eine jährliche Grippeimpfung zu ergänzen.[12]

Eine 2009 erschienene Metaanalyse fand keinen schlüssigen Beweis, dass die Impfung mit dem Polysaccharidimpfstoff die Pneumonierate und die Sterblichkeit verringere.[13] Der Schutz gegen invasive Pneumokokken-Erkrankungen war deutlich bei sonst gesunden Erwachsenen, jedoch nicht bei chronisch Kranken.[14][15]

In einigen Ländern wurde ein Anstieg der Pneumokokkenerkrankungen durch die nicht geimpften Serotypen festgestellt.[16]

Einzelnachweise

  1. K. L. O'Brien, L. J. Wolfson u. a.: Burden of disease caused by Streptococcus pneumoniae in children younger than 5 years: global estimates. In: Lancet. Band 374, Nummer 9693, September 2009, S. 893–902, ISSN 1474-547X. doi:10.1016/S0140-6736(09)61204-6. PMID 19748398. (Review).
  2. Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 326 f. (Pneumokokkenimpfung).
  3. Epidemiologisches Bulletin / Nr. 31 / 4. August 2006 (Memento vom 9. März 2014 im Internet Archive) Begründung der STIKO-Empfehlungen zur Impfung gegen Pneumokokken (Epidemiologisches Bulletin 2006), Mitteilung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut
  4. [1] Pneumokokken-Erkrankungen: Erster Konjugatimpfstoff für Erwachsene, Deutsches Ärzteblatt 2012, abgerufen 23.Februar 2014
  5. a b V. Seifert: Pneumokokkeninfektionen - Welcher Impfstoff für welche Patienten? • allgemeinarzt-online. (allgemeinarzt-online.de [abgerufen am 30. November 2018]).
  6. a b Erika Mutius, Monika Gappa, Ernst Eber, Urs Frey: Pädiatrische Pneumologie. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-642-34827-3, S. 437.
  7. Erika Mutius, Monika Gappa, Ernst Eber, Urs Frey: Pädiatrische Pneumologie. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-642-34827-3, S. 436.
  8. PEI Liste zugelassener Impfstoffe gegen Pneumokokken. Abgerufen am 30. November 2018.
  9. RKI - Impfungen A - Z - Schutzimpfung gegen Pneumokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Abgerufen am 30. November 2018.
  10. Synflorix | European Medicines Agency. Abgerufen am 30. November 2018 (englisch).
  11. Prevenar 13 | European Medicines Agency. Abgerufen am 30. November 2018 (englisch).
  12. Christenson B, Hedlund J, Lundbergh P, Ortqvist A: Additive preventive effect of influenza and pneumococcal vaccines in elderly persons. In: Eur. Respir. J. 23. Jahrgang, Nr. 3, März 2004, S. 363–8, PMID 15065822.
  13. Deutsches Ärzteblatt: Meta-Analyse: Pneumokokken-Impfung ohne Wirkung. Vom 6. Januar 2009
  14. Moberley SA, Holden J, Tatham DP, Andrews RM: Vaccines for preventing pneumococcal infection in adults. In: Cochrane Database Syst Rev. Nr. 1, 2008, S. CD000422, doi:10.1002/14651858.CD000422.pub2, PMID 18253977.
  15. Huss A, Scott P, Stuck AE, Trotter C, Egger M: Efficacy of pneumococcal vaccination in adults: a meta-analysis. In: CMAJ. 180. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2009, S. 48–58, doi:10.1503/cmaj.080734, PMID 19124790, PMC 2612051 (freier Volltext).
  16. Therapiekritik. In: Arznei-Telegramm. 40, 2009, S. 27–29.