„Bär (Werkzeug)“ – Versionsunterschied

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Der '''Bär''' ist im [[Werkzeugbau]] die Bezeichnung des Hammerkopfes beim [[Maschinenhammer]], der [[Presse (Maschine)|Presse]], der [[Ramme (Maschine)|Ramme]] und ähnlichen Werkzeugen. Dabei ist der Bär das eigentliche [[Werkzeug]] im Sinne der Fachsprache, also diejenige Baugruppe der [[Maschine]], die das [[Werkstück]] direkt bearbeitet.
Der '''Bär''' ist im [[Werkzeugbau]] die Bezeichnung des Hammerkopfes beim [[Maschinenhammer]], der [[Presse (Maschine)|Presse]], der [[Ramme (Maschine)|Ramme]] und ähnlichen Werkzeugen. Dabei ist der Bär das eigentliche [[Werkzeug]] im Sinne der Fachsprache, also diejenige Baugruppe der [[Maschine]], die das [[Werkstück]] direkt bearbeitet.


Ursprünglich bezeichnet ''Bär'' bei der Ramme den Fallblock ''([[Rammbär]])'', oder einen [[Stampfen (Verfahren)|Stampf]]<nowiki/>klotz.<ref>{{DWB|GB00752| bär, m.}} {{"|ein schwerer klotz zum einrammen, einrammeln der pfähle, rammklotz, stampfklotz, ungewisser abkunft, vielleicht von ''beren'', schlagen. denn kaum zu denken ist an die thierfabel von dem bären, der seinen kopf in den spalt eines balkens steckt. auch böhm. ''beran''.}}</ref> Bei einem [[Gesenkschmiedehammer]] ist es der obere beweglichen Teil mit der Werkzeugaufnahme.<ref name="Pockrandt, Woodworth 2013">{{Literatur| Autor= Willy Pockrandt, Joseph Vincent Woodworth | Titel= Schmieden im Gesenk und Herstellung der Schmiedegesenke | TitelErg= | Auflage= 2. | Verlag= Springer-Verlag | Ort= | Jahr= 2013 | ISBN= 978-366233858-2 | Seiten= 86 | Online= {{Google Buch|BuchID=YDx9BwAAQBAJ |Seite= 86}}}}.</ref> Bei einem [[Gegenschlaghammer]], wo beide Teile der Werkzeugaufnahme beweglich sind, wird zwischen Ober- bzw. Unterbär unterschieden. Dabei beginnen zunehmend die Unterscheidungen zwischen Presse (Drücken statt Schlagen), Ramme (das Werkstück wird bewegt, nicht geformt) und Hammer in zahlreichen Spezialformen zu verschmelzen, und die formgebenden Teile werden immer komplexer (vergleiche dazu ''[[Schmiedesattel]]'').
Ursprünglich bezeichnet ''Bär'' bei der Ramme den Fallblock ''([[Rammbär]])'', oder einen [[Stampfen (Verfahren)|Stampf]]<nowiki />klotz.<ref>{{Deutsches Wörterbuch |Titel=bär, m. |Band=1 |Sp= |lemid=GB00752}} {{"|ein schwerer klotz zum einrammen, einrammeln der pfähle, rammklotz, stampfklotz, ungewisser abkunft, vielleicht von ''beren'', schlagen. denn kaum zu denken ist an die thierfabel von dem bären, der seinen kopf in den spalt eines balkens steckt. auch böhm. ''beran''.}}</ref> Bei einem [[Gesenkschmiedehammer]] ist es der obere beweglichen Teil mit der Werkzeugaufnahme.<ref name="Pockrandt, Woodworth 2013">{{Literatur |Autor=Willy Pockrandt, Joseph Vincent Woodworth |Titel=Schmieden im Gesenk und Herstellung der Schmiedegesenke |Auflage=2. |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2013 |ISBN=978-3-662-33858-2 |Seiten=86 |Online={{Google Buch|BuchID=YDx9BwAAQBAJ |Seite= 86}}}}.</ref> Bei einem [[Gegenschlaghammer]], wo beide Teile der Werkzeugaufnahme beweglich sind, wird zwischen Ober- bzw. Unterbär unterschieden. Dabei beginnen zunehmend die Unterscheidungen zwischen Presse (Drücken statt Schlagen), Ramme (das Werkstück wird bewegt, nicht geformt) und Hammer in zahlreichen Spezialformen zu verschmelzen, und die formgebenden Teile werden immer komplexer (vergleiche dazu ''[[Schmiedesattel]]'').


Der Bär eines [[Fallhammer]]s, z.&nbsp;B. Riemenfallhammer, Brettfallhammer, Dampf- oder [[Lufthammer]], bewegt sich in seitlichen [[Lineartechnik|Führungen]] auf und nieder und besitzt oft ein bedeutendes Gewicht. Im 19.&nbsp;Jahrhundert wogen Bären schon 400&nbsp;kg.
Der Bär eines [[Fallhammer]]s, z.&nbsp;B. Riemenfallhammer, Brettfallhammer, Dampf- oder [[Lufthammer]], bewegt sich in seitlichen [[Lineartechnik|Führungen]] auf und nieder und besitzt oft ein bedeutendes Gewicht. Im 19.&nbsp;Jahrhundert wogen Bären schon 400&nbsp;kg.
Bei modernen [[Hydraulische Presse|hydraulischen Pressen]] erreichen die Gewichte und Dimensionen größere Werte: Der Bär einer 1.000-t-Presse aus dem Jahr 2007 wiegt 35&nbsp;t. Die gesamte Presse ohne Werkzeug und Anbauten wiegt dabei 264&nbsp;t und ist fast 8&nbsp;m hoch.
Bei modernen [[Hydraulische Presse|hydraulischen Pressen]] erreichen die Gewichte und Dimensionen größere Werte: Der Bär einer 1.000-t-Presse aus dem Jahr 2007 wiegt 35&nbsp;t. Die gesamte Presse ohne Werkzeug und Anbauten wiegt dabei 264&nbsp;t und ist fast 8&nbsp;m hoch.


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File:Olbernhau-Grünthal_Althammer_(10-2).jpg|Bär als Kopf eines klassischen Schwanzhammers
Olbernhau-Grünthal Althammer (10-2).jpg|Bär als Kopf eines klassischen Schwanzhammers
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Schwanzhammer VS.jpg|Aufwändigerer Bär mit [[Schmiedesattel|Sattel]] für die Werkzeugaufnahme
File:1000toGesamtAnsicht.jpg|Bär (gelb) in der Hydraulikpresse
1000toGesamtAnsicht.jpg|Bär (gelb) in der Hydraulikpresse
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Version vom 5. Mai 2019, 11:31 Uhr

Der Bär ist im Werkzeugbau die Bezeichnung des Hammerkopfes beim Maschinenhammer, der Presse, der Ramme und ähnlichen Werkzeugen. Dabei ist der Bär das eigentliche Werkzeug im Sinne der Fachsprache, also diejenige Baugruppe der Maschine, die das Werkstück direkt bearbeitet.

Ursprünglich bezeichnet Bär bei der Ramme den Fallblock (Rammbär), oder einen Stampfklotz.[1] Bei einem Gesenkschmiedehammer ist es der obere beweglichen Teil mit der Werkzeugaufnahme.[2] Bei einem Gegenschlaghammer, wo beide Teile der Werkzeugaufnahme beweglich sind, wird zwischen Ober- bzw. Unterbär unterschieden. Dabei beginnen zunehmend die Unterscheidungen zwischen Presse (Drücken statt Schlagen), Ramme (das Werkstück wird bewegt, nicht geformt) und Hammer in zahlreichen Spezialformen zu verschmelzen, und die formgebenden Teile werden immer komplexer (vergleiche dazu Schmiedesattel).

Der Bär eines Fallhammers, z. B. Riemenfallhammer, Brettfallhammer, Dampf- oder Lufthammer, bewegt sich in seitlichen Führungen auf und nieder und besitzt oft ein bedeutendes Gewicht. Im 19. Jahrhundert wogen Bären schon 400 kg. Bei modernen hydraulischen Pressen erreichen die Gewichte und Dimensionen größere Werte: Der Bär einer 1.000-t-Presse aus dem Jahr 2007 wiegt 35 t. Die gesamte Presse ohne Werkzeug und Anbauten wiegt dabei 264 t und ist fast 8 m hoch.

Einzelnachweise

  1. bär, m.. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 1: A–Biermolke – (I). S. Hirzel, Leipzig 1854 (woerterbuchnetz.de). „ein schwerer klotz zum einrammen, einrammeln der pfähle, rammklotz, stampfklotz, ungewisser abkunft, vielleicht von beren, schlagen. denn kaum zu denken ist an die thierfabel von dem bären, der seinen kopf in den spalt eines balkens steckt. auch böhm. beran.“
  2. Willy Pockrandt, Joseph Vincent Woodworth: Schmieden im Gesenk und Herstellung der Schmiedegesenke. 2. Auflage. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-33858-2, S. 86 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)..