„Geschwisterforschung“ – Versionsunterschied

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Furman, W., & Buhrmester, D. (1985). Children’s perceptions of the personal relationships in their social networks. “Developmental Psychology, 21”, 1016-1024. Whiteman, Shawn D.; McHale, Susan M.; Soli, Anna."Theoretical Perspectives on Sibling Relationships", J Fam Theory Rev., 2012 Jun 1; Vol. 3, No. 2, pp. 124–139, PMC 3127252. East, P., & Khoo, S. (2005). Longitudinal pathways linking family factors and sibling relationship qualities to adolescent substance use and sexual risk behaviors. “
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Siehe auch [[Mittelkind]], [[Erstgeborener]], [[Einzelkind]], [[Familie]], [[Zwillingsforschung]], [[Mehrkindfamilie]].
Siehe auch [[Mittelkind]], [[Erstgeborener]], [[Einzelkind]], [[Familie]], [[Zwillingsforschung]], [[Mehrkindfamilie]].


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Geschwisterforschung
1.Kulturelle Unterschiede
Der Inhalt und Kontext von Geschwisterbeziehungen variiert zwischen verschiedenen Kulturen [5] . In Industrialisierten Kulturen sind Geschwisterbeziehungen typischerweise diskretionärer Natur. Man wird ermutigt in Kontakt zu bleiben und mit den Geschwistern zu kooperieren, aber das ist keine Verpflichtung. Ältere Geschwister erhalten manchmal die Verantwortung, sich um ein jüngeres Geschwisterkind zu kümmern. Das ist aber nur gelegentlich der Fall, weil die Eltern sich in erster Linie um die Kinder kümmern. Im Gegensatz dazu ist in nicht industrialisierten Kulturen die Geschwisterbeziehung verbindlich, durch starke kulturelle Normen, die zur Zusammenarbeit und Nähe zwischen den Geschwistern führen.
Zum Beispiel in Indien wird die Beziehung zwischen Geschwistern so geschätzt, dass ein Fest in Erinnerung an Rakhi stattfindet. Auf diesem Fest überreicht die Schwester dem Bruder ein gewebtes Armband, um die dauerhafte Verbundenheit zu zeigen, die auch dann da ist, wenn der Bruder seine eigene Familie gegründet hat[6] . Diese Kulturen erweitern die Betreuungsrollen der älteren Geschwister. Von ihnen wird erwartet, dass sie ständig auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen.


== 1.Kulturelle Unterschiede ==
Der Inhalt und Kontext von Geschwisterbeziehungen variiert zwischen verschiedenen Kulturen <ref>{{Literatur |Autor=Cicirelli, V. G. |Titel=Sibling relationships across the life span |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=New York |Datum= |ISBN= |Seiten=}}</ref> . In Industrialisierten Kulturen sind Geschwisterbeziehungen typischerweise diskretionärer Natur. Man wird ermutigt in Kontakt zu bleiben und mit den Geschwistern zu kooperieren, aber das ist keine Verpflichtung. Ältere Geschwister erhalten manchmal die Verantwortung, sich um ein jüngeres Geschwisterkind zu kümmern. Das ist aber nur gelegentlich der Fall, weil die Eltern sich in erster Linie um die Kinder kümmern. Im Gegensatz dazu ist in nicht industrialisierten Kulturen die Geschwisterbeziehung verbindlich, durch starke kulturelle Normen, die zur Zusammenarbeit und Nähe zwischen den Geschwistern führen.
Zum Beispiel in Indien wird die Beziehung zwischen Geschwistern so geschätzt, dass ein Fest in Erinnerung an Rakhi stattfindet. Auf diesem Fest überreicht die Schwester dem Bruder ein gewebtes Armband, um die dauerhafte Verbundenheit zu zeigen, die auch dann da ist, wenn der Bruder seine eigene Familie gegründet <ref>{{Literatur |Autor=Verma, Suman |Titel=Adolescence in India |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten=}}</ref> . Diese Kulturen erweitern die Betreuungsrollen der älteren Geschwister. Von ihnen wird erwartet, dass sie ständig auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen.
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== 2. Geschwisterbeziehung im Laufe des Lebens ==
2.1 Säuglings- und Kleinkindalter
Die Geschwisterbeziehung beginnt mit der Vorstellung von zwei Geschwistern. Die älteren Geschwister werden oft während der Schwangerschaft ihrer Mutter auf das zukünftige Geschwisterkind aufmerksam gemacht, was die Anpassung des älteren Kindes erleichtert und unmittelbar zu einer besseren Beziehung zum Neugeborenen führen kann. [7] In der frühen Entwicklung können Interaktionen zur sozialen Eignung führen und das jüngere Geschwisterkind kognitiv stimulieren. [8] Ältere Geschwister passen ihre Sprache sogar an das jüngere Geschwisterkind an, um dem niedrigen Sprachniveau gerecht zu werden, ähnlich wie Eltern das auch machen mit der Babysprache. [9]
Die Bindungstheorie, mit der die Beziehung eines Säuglings zu einer primären Pflegekraft beschrieben wird, kann auch auf Geschwister angewendet werden. Wenn ein Säugling feststellt, dass ein älteres Geschwisterkind reaktionsschnell ist und es als Quelle des Trostes ansieht, kann sich eine unterstützende Bindung bilden. [10] Eine negative Bindung kann sich bilden, wenn das ältere Geschwisterkind aggressiv, nachlässig oder anderweitig negativ handelt. Die Bindung von Geschwistern wird durch das Fehlen einer primären Pflegekraft weiter verstärkt, wenn die jüngeren Geschwister sich auf die älteren verlassen müssen für die Sicherheit und Unterstützung. [11]
Auch wenn sich Geschwister entwickeln und altern, gibt es in ihren Beziehungen vom Säuglingsalter bis zur mittleren Kindheit eine beträchtliche Stabilität bei denen positive und negative Wechselwirkungen in ihrer Frequenz stabil bleiben. [12] Dennoch markiert diese Zeitspanne eine große Veränderung bei beiden Geschwistern. Unter der Annahme, dass die Geschwister nur einen Altersunterschied von wenigen Jahren haben, markiert das die Zeit, wenn das ältere Geschwisterkind zur Schule geht, Kollegen trifft und Freunde findet. Diese Veränderung der Umgebung verringert den Zugang der Geschwister zueinander und erschöpft die Abhängigkeit des älteren Geschwisterkindes von dem jüngeren für sozialen Support, der nun auch außerhalb dieser Beziehung zu finden ist. Wenn das jüngere Geschwisterkind mit der Schule beginnt, kann das ältere ihm Ratschläge geben und ihm helfen sich einzugewöhnen. Außerdem kann das ältere Geschwisterkind in der Lage dem jüngeren Fragen zu beantworten und Fragen zu diskutieren, die das jüngere Geschwisterkind nicht mit den Eltern besprechen möchte. [13]


== 2.1 Säuglings- und Kleinkindalter ==
2.2 Adoleszenz
Die Geschwisterbeziehung beginnt mit der Vorstellung von zwei Geschwistern. Die älteren Geschwister werden oft während der Schwangerschaft ihrer Mutter auf das zukünftige Geschwisterkind aufmerksam gemacht, was die Anpassung des älteren Kindes erleichtert und unmittelbar zu einer besseren Beziehung zum Neugeborenen führen kann. <ref>{{Literatur |Autor=Dunn, J., & Kendrick, C. |Titel=Siblings: Love, envy, and understanding |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten=}}</ref>In der frühen Entwicklung können Interaktionen zur sozialen Eignung führen und das jüngere Geschwisterkind kognitiv stimulieren. <ref>{{Literatur |Autor=Teti, D.M. |Titel=Sibling interaction |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1992 |ISBN= |Seiten=}}</ref>Ältere Geschwister passen ihre Sprache sogar an das jüngere Geschwisterkind an, um dem niedrigen Sprachniveau gerecht zu werden, ähnlich wie Eltern das auch machen mit der Babysprache. <ref>{{Literatur |Autor=Ervin-Tripp, S. |Titel=Sibling interaction across cultures: Theoretical and methodological issues |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer |Ort= |Datum=1989 |ISBN= |Seiten=}}</ref>
Die Art der Beziehung zwischen Geschwistern ändert sich in der Adoleszenz. Während sich junge Adoleszenten gegenseitig unterstützen können [14], ist diese Zeit in der Entwicklung gleichzeitig geprägt von sich häufenden Konflikten [15] und emotionaler Distanz[16]. Die Effekte variieren jedoch abhängig von dem Geschlecht der Geschwister. Gemischte Geschwisterpaare erfahren häufig eine drastische Verringerung der Intimität während der Adoleszenz, während Geschwisterpaare des gleichen Geschlechts einen leichten Aufschwung in der Intimität erleben; letztere ist jedoch gefolgt von einem leichten Abfall [17]. In beiden Fällen steigt das Gefühl der Intimität zwischen den Geschwistern in den Jahren als junge Erwachsene wieder. Dieser Trend in der Entwicklung ist möglicherweise das Ergebnis davon, dass der Fokus in der Adoleszenz viel mehr auf die Beziehung zu den Peers gelegt wird. Häufig ist es so, dass Geschwister verschiedene Lebensweisen adaptieren, wodurch sich die emotionale Distanz zwischen den Geschwistern verstärken kann.[18]


Die Bindungstheorie, mit der die Beziehung eines Säuglings zu einer primären Pflegekraft beschrieben wird, kann auch auf Geschwister angewendet werden. Wenn ein Säugling feststellt, dass ein älteres Geschwisterkind reaktionsschnell ist und es als Quelle des Trostes ansieht, kann sich eine unterstützende Bindung bilden. [https://en.wikipedia.org/wiki/Sibling_relationship#cite_note-10] Eine negative Bindung kann sich bilden, wenn das ältere Geschwisterkind aggressiv, nachlässig oder anderweitig negativ handelt. Die Bindung von Geschwistern wird durch das Fehlen einer primären Pflegekraft weiter verstärkt, wenn die jüngeren Geschwister sich auf die älteren verlassen müssen für die Sicherheit und Unterstützung. [https://en.wikipedia.org/wiki/Sibling_relationship#cite_note-11]
Geschwister können sich ähnlich wie Peers gegenseitig beeinflussen, besonders in der Adoleszenz. Die Beziehungen können sogar die negativen psychologischen EInfluss kompensieren[19], der daraus resultieren kann, keine Freunde zu haben und somit den Selbstwert des Individuums stärken.[20] Ältere Geschwister können außerdem effektiv als Vorbild für jüngere Geschwister fungieren. So gibt es beispielsweise Hinweise darauf dass Aufklärungsgespräche über sichere Verhütung mit einem Geschwisterkind genauso effektiv sein können, wie mit einem Elternteil. [21] Auf der anderen Seite kann das ältere Geschwisterkind durch ein fortgeschrittenes Sexualleben das jüngere Geschwisterkind zu riskantem sexuellem Verhalten ermutigen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit bei jüngeren Kindern von jugendlichen Eltern höher, dass sie selbst jung Eltern werden. [19]
Weitere Forschung zeigt, dass positiver Einfluss von Geschwistern in der Adoleszenz gesundes und adaptives Verhalten fördern kann, während negative Interaktionen Schwachstellen und problematisches Verhalten verstärken kann. [25] [26] Intime und positive Geschwisterinteraktionen können eine wichtige Quelle der Unterstützung in der Adoleszenz darstellen und die ENtwicklung von prosozialem Verhalten vorantreiben [27]. Ist die Beziehung zwischen den Geschwistern allerdings charakterisiert durch Konflikte und Aggression, kann dies Kriminalität und antisoziales Verhalten unter Peers fördern.[28]


Auch wenn sich Geschwister entwickeln und altern, gibt es in ihren Beziehungen vom Säuglingsalter bis zur mittleren Kindheit eine beträchtliche Stabilität bei denen positive und negative Wechselwirkungen in ihrer Frequenz stabil bleiben. [https://en.wikipedia.org/wiki/Sibling_relationship#cite_note-12] Dennoch markiert diese Zeitspanne eine große Veränderung bei beiden Geschwistern. Unter der Annahme, dass die Geschwister nur einen Altersunterschied von wenigen Jahren haben, markiert das die Zeit, wenn das ältere Geschwisterkind zur Schule geht, Kollegen trifft und Freunde findet. Diese Veränderung der Umgebung verringert den Zugang der Geschwister zueinander und erschöpft die Abhängigkeit des älteren Geschwisterkindes von dem jüngeren für sozialen Support, der nun auch außerhalb dieser Beziehung zu finden ist. Wenn das jüngere Geschwisterkind mit der Schule beginnt, kann das ältere ihm Ratschläge geben und ihm helfen sich einzugewöhnen. Außerdem kann das ältere Geschwisterkind in der Lage dem jüngeren Fragen zu beantworten und Fragen zu diskutieren, die das jüngere Geschwisterkind nicht mit den Eltern besprechen möchte. [https://en.wikipedia.org/wiki/Sibling_relationship#cite_note-13]
2.3 Erwachsenenalter und spätes Erwachsenenalter
Wenn Geschwister das Erwachsenenalter erreichen, ist es sehr wahrscheinlich dass sie nicht mehr zusammen wohnen werden. Sie werden unterschiedliche Jobs annehmen, eigenen Freizeitaktivitäten nachgehen und romantische Beziehungen aufbauen. Da sie diese Erfahrungen nicht mehr unmittelbar teilen, können sie sich nicht mehr aufeinander beziehen. In diesem Alter sind auch die üblichen Schwierigkeiten aus der Schulzeit und das Leben unter strikter Zuständigkeit der Eltern gelöst. Trotz dieser Faktoren bleibt die Beziehung zwischen Geschwistern bis ins hohe Alter erhalten. [29] Dabei spielt die Entfernung eine große Rolle; Bei Geschwistern, die näher zusammen wohnen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie sich häufiger gegenseitig besuchen. Zusätzlich spielt das Geschlecht eine wichtige Rolle [30]. Schwestern pflegen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit die Beziehung zueinander, gefolgt von gemischten Geschwisterpaaren. Bei Brüdern ist es am unwahrscheinlichsten, dass sie sich gegenseitig regelmäßig kontaktieren.
Wenn Geschwister weit voneinander entfernt leben, ist die Kommunikation zwischen ihnen besonders wichtig. Kommunikation kann sich dabei auf die direkte, persönliche Kommunikation beziehen, oder aber über das Telefon, via Briefe, und immer häufiger über online Kommunikation, z.B. via Email oder über soziale Netzwerke. Häufig kommunizieren Geschwister auch indirekt über die Eltern oder einen gemeinsamen Freund miteinander.[31] Zwischen Erwachsenen und älteren Geschwistern liegt besonders häufig der Fokus der Gespräche auf Familienereignisse und der Vergangenheit. [32]
Im Erwachsenenalter entspricht die Rolle von Geschwistern immer noch der eines Freundes.[5] Freunde und Geschwister sind häufig in einem ähnlichen Alter, wobei die Altersdifferenz immer weniger wichtig wird. Außerdem sind beide Beziehungen meist von egalitärer Natur, wobei die Beziehung zwischen Freunden freiwillig sind. Darüber hinaus unterscheiden sich die spezifischen Rollen von jeder einzelnen Beziehung, besonders später im Leben. Für ältere Geschwister sind Freunde in der Rolle der Begleiter, während Geschwister in die Rolle der Vertrauensperson haben. [33]
Es ist allerdings schwierig, auf lange Sicht Aussagen über die Beziehungen zwischen Geschwistern im Erwachsenenalter zu treffen, da sich diese schnell aufgrund von individuellen oder geteilten Erlebnissen ändern kann. [34][35] Wenn einer der Geschwister heiratet, kann das das Band zwischen den Geschwistern entweder stärken oder schwächen. Das gleiche kann gesagt werden über die den Fall eines Umzugs, die Geburt eines Kindes und viele weitere Ereignisse im Leben. Die Scheidung oder Witwerschaft eines Geschwisters oder der Tod eines nahen Familienmitglieds resultieren jedoch häufig darin, dass sich die Geschwister näher kommen und sich gegenseitig unterstützen.


== 2.2 Adoleszenz ==
Die Art der Beziehung zwischen Geschwistern ändert sich in der Adoleszenz. Während sich junge Adoleszenten gegenseitig unterstützen können <ref>{{Literatur |Autor=Jacques D. Lempers, Dania S. Clark-Lempers |Titel=Young, middle, and late adolescents' comparisons of the functional importance of five significant relationships |Sammelwerk=Journal of Youth and Adolescence |Band=21 |Nummer=1 |Datum=1992-02 |ISSN=0047-2891 |DOI=10.1007/bf01536983 |Seiten=53–96 |Online=http://dx.doi.org/10.1007/bf01536983 |Abruf=2019-05-26}}</ref>, ist diese Zeit in der Entwicklung gleichzeitig geprägt von sich häufenden Konflikten <ref>{{Literatur |Autor=Gene H. Brody, Zolinda Stoneman, J. Kelly McCoy |Titel=Forecasting Sibling Relationships in Early Adolescence from Child Temperaments and Family Processes in Middle Childhood |Sammelwerk=Child Development |Band=65 |Nummer=3 |Datum=1994-06 |ISSN=0009-3920 |DOI=10.2307/1131417 |Seiten=771 |Online=http://dx.doi.org/10.2307/1131417 |Abruf=2019-05-26}}</ref> und emotionaler Distanz <ref>{{Literatur |Autor=Duane Buhrmester, Wyndol Furman |Titel=Perceptions of Sibling Relationships during Middle Childhood and Adolescence |Sammelwerk=Child Development |Band=61 |Nummer=5 |Datum=1990-10 |ISSN=0009-3920 |DOI=10.2307/1130750 |Seiten=1387 |Online=http://dx.doi.org/10.2307/1130750 |Abruf=2019-05-26}}</ref>. Die Effekte variieren jedoch abhängig von dem Geschlecht der Geschwister. Gemischte Geschwisterpaare erfahren häufig eine drastische Verringerung der Intimität während der Adoleszenz, während Geschwisterpaare des gleichen Geschlechts einen leichten Aufschwung in der Intimität erleben; letztere ist jedoch gefolgt von einem leichten Abfall <ref>{{Literatur |Autor=Ji-Yeon Kim, Susan M. McHale, D. Wayne Osgood, Ann C. Crouter |Titel=Longitudinal Course and Family Correlates of Sibling Relationships From Childhood Through Adolescence |Sammelwerk=Child Development |Band=77 |Nummer=6 |Datum=2006-11 |ISSN=0009-3920 |DOI=10.1111/j.1467-8624.2006.00971.x |Seiten=1746–1761 |Online=http://dx.doi.org/10.1111/j.1467-8624.2006.00971.x |Abruf=2019-05-26}}</ref>. In beiden Fällen steigt das Gefühl der Intimität zwischen den Geschwistern in den Jahren als junge Erwachsene wieder. Dieser Trend in der Entwicklung ist möglicherweise das Ergebnis davon, dass der Fokus in der Adoleszenz viel mehr auf die Beziehung zu den Peers gelegt wird. Häufig ist es so, dass Geschwister verschiedene Lebensweisen adaptieren, wodurch sich die emotionale Distanz zwischen den Geschwistern verstärken kann.<ref>{{Literatur |Autor=Victor G. Cicirelli |Titel=Sibling Helping Relationships |Sammelwerk=Sibling Relationships Across the Life Span |Verlag=Springer US |Ort=Boston, MA |Datum=1995 |ISBN=9781475765113 |Seiten=109–122 |Online=http://dx.doi.org/10.1007/978-1-4757-6509-0_8 |Abruf=2019-05-26}}</ref>


Geschwister können sich ähnlich wie Peers gegenseitig beeinflussen, besonders in der Adoleszenz. Die Beziehungen können sogar die negativen psychologischen Einfluss kompensieren <ref>{{Literatur |Autor=Patricia L. East |Titel=Adolescents’ Relationships with Siblings |Sammelwerk=Handbook of Adolescent Psychology |Verlag=John Wiley & Sons, Inc. |Ort=Hoboken, NJ, USA |Datum=2009-10-30 |ISBN=9780470479193 |Online=http://dx.doi.org/10.1002/9780470479193.adlpsy002003 |Abruf=2019-05-26}}</ref>, der daraus resultieren kann, keine Freunde zu haben und somit den Selbstwert des Individuums stärken. <ref>{{Literatur |Autor=Hsiu-Chen Yeh, Jacques D. Lempers |Titel=Perceived Sibling Relationships and Adolescent Development |Sammelwerk=Journal of Youth and Adolescence |Band=33 |Nummer=2 |Datum=2004-04 |ISSN=0047-2891 |DOI=10.1023/b:joyo.0000013425.86424.0f |Seiten=133–147 |Online=http://dx.doi.org/10.1023/b:joyo.0000013425.86424.0f |Abruf=2019-05-26}}</ref> Ältere Geschwister können außerdem effektiv als Vorbild für jüngere Geschwister fungieren. So gibt es beispielsweise Hinweise darauf dass Aufklärungsgespräche über sichere Verhütung mit einem Geschwisterkind genauso effektiv sein können, wie mit einem Elternteil. <ref>{{Literatur |Autor=Amanda Kolburn Kowal, Lynn Blinn-Pike |Titel=Sibling Influences on Adolescents' Attitudes Toward Safe Sex Practices* |Sammelwerk=Family Relations |Band=53 |Nummer=4 |Datum=2004-07 |ISSN=0197-6664 |DOI=10.1111/j.0197-6664.2004.00044.x |Seiten=377–384 |Online=http://dx.doi.org/10.1111/j.0197-6664.2004.00044.x |Abruf=2019-05-26}}</ref> Auf der anderen Seite kann das ältere Geschwisterkind durch ein fortgeschrittenes Sexualleben das jüngere Geschwisterkind zu riskantem sexuellem Verhalten ermutigen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit bei jüngeren Kindern von jugendlichen Eltern höher, dass sie selbst jung Eltern werden. <ref>{{Literatur |Autor=Patricia L. East |Titel=Adolescents’ Relationships with Siblings |Sammelwerk=Handbook of Adolescent Psychology |Verlag=John Wiley & Sons, Inc. |Ort=Hoboken, NJ, USA |Datum=2009-10-30 |ISBN=9780470479193 |Online=http://dx.doi.org/10.1002/9780470479193.adlpsy002003 |Abruf=2019-05-26}}</ref>
3.Geschwisterrivalität
Geschwisterrivalität beschreibt die Wettbewerbsbeziehung oder auch die Feindseligkeit zwischen Geschwistern, egal ob blutsverwandt Geschwister handelt oder nicht. Der häufigste Grund weshalb Geschwister konkurrieren ist, dass sich die Kinder nach mehr Aufmerksamkeit der Eltern sehnen. Die Kinder neigen dazu auf natürliche Weise miteinander zu konkurrieren und nicht auch nicht nur um die Aufmerksamkeit der Eltern zu erlangen, sondern auch um Anerkennung in der Welt zu bekommen.
Geschwister verbringen in der Regel in ihrer Kindheit mehr Zeit miteinander als mit den Eltern. Die Verbindung zwischen den Geschwistern ist oftmals kompliziert und wird meistens durch Faktoren wie z.B. elterliche Behandlung, Geburtsreihenfolge, Persönlichkeit und durch Menschen und Erfahrungen außerhalb der Familie beeinflusst (Adult Sibling Rivalry Archived 2012-12-11 at Archive.today Jane Mersky Leder, Psychology Today, Publication Date: Jan/Feb 93, Last Reviewed: 30 Aug 2004). Laut der Kinderpsychologin Sylvia Rimm ist die Geschwisterrivalität besonders intensiv, wenn Kinder im Alter sehr nah beieinander liegen, das gleiche Geschlecht haben oder wenn eines der Kinder intellektuell begabt ist (The Effects of Sibling Competition Archived2007-07-01 at the Wayback Machine Syliva B. Rimm, Educational Assessment Service, 2002). Die Geschwisterrivalität beinhaltet Aggressionen und Beleidigungen, insbesondere bei Geschwistern, die einen geringen Altersunterschied haben.


Weitere Forschung zeigt, dass positiver Einfluss von Geschwistern in der Adoleszenz gesundes und adaptives Verhalten fördern kann, während negative Interaktionen Schwachstellen und problematisches Verhalten verstärken kann. <ref>{{Literatur |Autor=Lew Bank, Bert Burraston, Jim Snyder |Titel=Sibling Conflict and Ineffective Parenting as Predictors of Adolescent Boys' Antisocial Behavior and Peer Difficulties: Additive and Interactional Effects |Sammelwerk=Journal of Research on Adolescence |Band=14 |Nummer=1 |Datum=2004-03 |ISSN=1050-8392 |DOI=10.1111/j.1532-7795.2004.01401005.x |Seiten=99–125 |Online=http://dx.doi.org/10.1111/j.1532-7795.2004.01401005.x |Abruf=2019-05-26}}</ref> Intime und positive Geschwisterinteraktionen können eine wichtige Quelle der Unterstützung in der Adoleszenz darstellen und die Entwicklung von prosozialem Verhalten vorantreiben <ref>{{Literatur |Autor=Gene H. Brody |Titel=Siblings' Direct and Indirect Contributions to Child Development |Sammelwerk=Current Directions in Psychological Science |Band=13 |Nummer=3 |Datum=2004-06 |ISSN=0963-7214 |DOI=10.1111/j.0963-7214.2004.00289.x |Seiten=124–126 |Online=http://dx.doi.org/10.1111/j.0963-7214.2004.00289.x |Abruf=2019-05-26}}</ref>. Ist die Beziehung zwischen den Geschwistern allerdings charakterisiert durch Konflikte und Aggression, kann dies Kriminalität und antisoziales Verhalten unter Peers fördern. <ref>{{Literatur |Autor=Jim Snyder, Lew Bank, Bert Burraston |Titel=The consequences of antisocial behavior in older male siblings for younger brothers and sisters. |Sammelwerk=Journal of Family Psychology |Band=19 |Nummer=4 |Datum=2005 |ISSN=1939-1293 |DOI=10.1037/0893-3200.19.4.643 |Seiten=643–653 |Online=http://dx.doi.org/10.1037/0893-3200.19.4.643 |Abruf=2019-05-26}}</ref>
3.1 Ursachen
Es gibt viele Dinge, die die Rivalität der Geschwister beeinflussen und prägen können. Laut Kyla Boyse von der University of Michigan konkurriert jedes Kind in der Familie, um aufzuzeigen, wer es als Individuum ist und dass es sich von den anderen Geschwistern unterscheidet. Oftmals haben die Kinder bzw. die Geschwister das Gefühl, dass sie ungleich und unfair behandelt werden. Sie haben beispielsweise das Gefühl, dass das eine Geschwisterchen mehr Aufmerksamkeit bekommt und auch im allgemeinen anders behandelt wird. Stress im Leben der Eltern und Kinder kann zu mehr Konflikten führen und damit die Rivalität der Geschwister verstärken (Sibling Rivalry University of Michigan Health System, June 2009).


<br />
3.1.1 Psychoanalytische Sichtweise
Sigmund Freud betrachtete die Geschwisterbeziehung als Erweiterung des Ödipus-Komplexes, in dem Brüde m die Aufmerksamkeit ihrer Mutter und Schwestern um die ihres Vaters kämpften (Freud Lecture: Juliet Mitchell, 2003). Beispielsweise postulierte Freud im Fall des kleinen Hans, dass die Angst des Jungen von Pferden mit der Eifersucht seiner kleinen Schwester und dem Wunsch des Jungen, seinen Vater als Partner seiner Mutter zu ersetzen, zusammenhängt. Diese Ansicht wurde von der modernen Forschung weitgehend diskreditiert.


== 2.3 Erwachsenenalter und spätes Erwachsenenalter ==
Wenn Geschwister das Erwachsenenalter erreichen, ist es sehr wahrscheinlich dass sie nicht mehr zusammen wohnen werden. Sie werden unterschiedliche Jobs annehmen, eigenen Freizeitaktivitäten nachgehen und romantische Beziehungen aufbauen. Da sie diese Erfahrungen nicht mehr unmittelbar teilen, können sie sich nicht mehr aufeinander beziehen. In diesem Alter sind auch die üblichen Schwierigkeiten aus der Schulzeit und das Leben unter strikter Zuständigkeit der Eltern gelöst. Trotz dieser Faktoren bleibt die Beziehung zwischen Geschwistern bis ins hohe Alter erhalten. <ref>{{Literatur |Autor=Jay A. Mancini, V. B. Cicirelli |Titel=Helping Elderly Parents: The Role of Adult Children |Sammelwerk=Family Relations |Band=33 |Nummer=2 |Datum=1984-04 |ISSN=0197-6664 |DOI=10.2307/583817 |Seiten=341 |Online=http://dx.doi.org/10.2307/583817 |Abruf=2019-05-26}}</ref> Dabei spielt die Entfernung eine große Rolle; Bei Geschwistern, die näher zusammen wohnen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie sich häufiger gegenseitig besuchen. Zusätzlich spielt das Geschlecht eine wichtige Rolle <ref>{{Literatur |Autor=Lynn K. White, Agnes Riedmann |Titel=Ties among Adult Siblings |Sammelwerk=Social Forces |Band=71 |Nummer=1 |Datum=1992-09 |ISSN=0037-7732 |DOI=10.2307/2579967 |Seiten=85 |Online=http://dx.doi.org/10.2307/2579967 |Abruf=2019-05-26}}</ref>. Schwestern pflegen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit die Beziehung zueinander, gefolgt von gemischten Geschwisterpaaren. Bei Brüdern ist es am unwahrscheinlichsten, dass sie sich gegenseitig regelmäßig kontaktieren.
Wenn Geschwister weit voneinander entfernt leben, ist die Kommunikation zwischen ihnen besonders wichtig. Kommunikation kann sich dabei auf die direkte, persönliche Kommunikation beziehen, oder aber über das Telefon, via Briefe, und immer häufiger über online Kommunikation, z.B. via Email oder über soziale Netzwerke. Häufig kommunizieren Geschwister auch indirekt über die Eltern oder einen gemeinsamen Freund miteinander. <ref>{{Literatur |Autor=I. L. Reiss |Titel=KINSHIP IN AN URBAN SETTING. By Bert N. Adams. Chicago: Markham Publishing Company, 1968. 228 pp. Cloth, $6.00; paper, $2.95 |Sammelwerk=Social Forces |Band=47 |Nummer=2 |Datum=1968-12-01 |ISSN=0037-7732 |DOI=10.1093/sf/47.2.231 |Seiten=231–232 |Online=http://dx.doi.org/10.1093/sf/47.2.231 |Abruf=2019-05-26}}</ref> Zwischen Erwachsenen und älteren Geschwistern liegt besonders häufig der Fokus der Gespräche auf Familienereignisse und der Vergangenheit. <ref>{{Literatur |Autor=Marshall J. Graney, William J. Sauer, Raymond T. Coward |Titel=Social Support Networks and the Care of the Elderly: Theory, Research, and Practice. |Sammelwerk=Contemporary Sociology |Band=15 |Nummer=4 |Datum=1986-07 |ISSN=0094-3061 |DOI=10.2307/2069266 |Seiten=558 |Online=http://dx.doi.org/10.2307/2069266 |Abruf=2019-05-26}}</ref>


Im Erwachsenenalter entspricht die Rolle von Geschwistern immer noch der eines Freundes. Freunde und Geschwister sind häufig in einem ähnlichen Alter, wobei die Altersdifferenz immer weniger wichtig wird. Außerdem sind beide Beziehungen meist von egalitärer Natur, wobei die Beziehung zwischen Freunden freiwillig sind. Darüber hinaus unterscheiden sich die spezifischen Rollen von jeder einzelnen Beziehung, besonders später im Leben. Für ältere Geschwister sind Freunde in der Rolle der Begleiter, während Geschwister in die Rolle der Vertrauensperson haben. <ref>{{Literatur |Autor=I. A. Connidis, L. Davies |Titel=Confidants and Companions in Later Life: The Place of Family and Friends |Sammelwerk=Journal of Gerontology |Band=45 |Nummer=4 |Datum=1990-07-01 |ISSN=0022-1422 |DOI=10.1093/geronj/45.4.s141 |Seiten=S141–S149 |Online=http://dx.doi.org/10.1093/geronj/45.4.s141 |Abruf=2019-05-26}}</ref>
3.1.2 Eltern-Kind-Konflikt Modell
Das von Robert Trivers formulierte Elter-Kind-Konflikt Modell ist wichtig für das Verständnis der Geschwisterdynamik und für die elterlichen Entscheidungungen. Da von den Eltern erwartet wird, dass die alles Nötige investieren um das Überleben ihrer Nachkommen zu sichern, wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass die Eltern die größtmögliche Menge an verfügbaren Ressourcen bereitstellen, möglicherweise zu ihrem eigenen Nachteil und dem anderer potentieller Nachkommen. Es besteht ein Konflikt zwischen Eltern und Nachwuchs bei dem es um die Höhe des Elternaufwands geht. Der Elternaufwand ist hierbei definiert als jegliches Verhalten, das die Fitness eines Nachkommen erhöht und gleichzeitig den Elternaufwand für anderen Nachwuchs verringert. Das Modell sagt voraus, dass Nachkommen verschiedene Manipulationen anwenden, um mehr ressourcen von den Eltern zu erhalten aber auch, dass Eltern defensive Mechanismen dagegen entwickelt haben. (Eltern-Kind-Konflikt Wiki)


Es ist allerdings schwierig, auf lange Sicht Aussagen über die Beziehungen zwischen Geschwistern im Erwachsenenalter zu treffen, da sich diese schnell aufgrund von individuellen oder geteilten Erlebnissen ändern kann. <ref>{{Literatur |Autor=Ingrid Arnet Connidis |Titel=Life Transitions and the Adult Sibling Tie: A Qualitative Study |Sammelwerk=Journal of Marriage and the Family |Band=54 |Nummer=4 |Datum=1992-11 |ISSN=0022-2445 |DOI=10.2307/353176 |Seiten=972 |Online=http://dx.doi.org/10.2307/353176 |Abruf=2019-05-26}}</ref> Wenn einer der Geschwister heiratet, kann das das Band zwischen den Geschwistern entweder stärken oder schwächen. Das gleiche kann gesagt werden über die den Fall eines Umzugs, die Geburt eines Kindes und viele weitere Ereignisse im Leben. Die Scheidung oder Witwerschaft eines Geschwisters oder der Tod eines nahen Familienmitglieds resultieren jedoch häufig darin, dass sich die Geschwister näher kommen und sich gegenseitig unterstützen.
3.1.3 Andere psychologische Ansätze
Alfred Adler betrachtete innerhalb der Familie Geschwister als “nach Bedeutung strebend” und hielt die Geburtsreihenfolge für einen wichtigen Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung. Das Gefühl, ersetzt oder verdrängt zu werden, ist oft der Grund für die Eifersucht der älteren Geschwister (Ellis-Christensen, T. (2003). What is Sibling Rivalry?. In wiseGEEK clear answers for common question). Tatsächlich befürworten Psychologen und Forscher heute den Einfluss der Geburtsreihenfolge sowie der Alters- und Geschlechterkonstellationen auf die Geschwisterbeziehungen. Die Persönlichkeit eines Kindes kann ebenso einen Einfluss auf die Geschwisterrivalität haben. Einige Kinder scheinen Veränderungen auf natürliche Weise zu akzeptieren, während andere Kinder auf natürliche Weise konkurrieren. Diese Art zeigen sie schon lange bevor ein Geschwisterkind in das Leben eintritt (Ellis-Christensen, T. (2003). What is Sibling Rivalry?. In wiseGEEK clear answers for common question). Die Eltern haben Einfluss darauf, ob die Kinder eher miteinander konkurrieren oder ob sie miteinander friedlich auskommen (The Hostile Act David M. Levy (1941) First published in Psychological Review, 48, 356-361.)


== 3. Geschwisterrivalität ==
David Levy führte 1941 den Begriff “Geschwisterrivalität” ein und behauptete, dass für ein älteres Geschwisterkind die aggressive Reaktion auf das neue baby so typisch ist, dass man mit Sicherheit sagen kann, dass es ein gemeinsames Merkmal des Familienlebens ist.” (Interview with Laurie Kramer G. Stepp (2011)). Forscher unterstützen heute im Allgemeinen diese Ansicht und stellen fest, dass Eltern diese Verhaltensweisen ändern können, indem sie auf ihre Favorisierungen achten und geeignete Präventionsmaßnahmen ergreifen ( Adolescence and parental favoritism[permanent dead link] Carl Pickhardt (2011)). In der Tat sagen Forscher, ist der ideale zeitpunkt, um die Grundlagen für ein Leben lang unterstützende Beziehungen zwischen Geschwistern zu schaffen, in den Monaten vor der Geburt des neuen Babys (Helping Your Older Child Adjust to a New Baby Sibling University of Michigan Health System (2011)).
Geschwissterrivalität beschreibt die Wettbewerbsbeziehung oder auch die Feindseligkeit zwischen Geschwistern, egal ob blutsverwandt Geschwister handelt oder nicht. Der häufigste Grund weshalb Geschwister konkurrieren ist, dass sich die Kinder nach mehr Aufmerksamkeit der Eltern sehnen. Die Kinder neigen dazu auf natürliche Weise miteinander zu konkurrieren und nicht auch nicht nur um die Aufmerksamkeit der Eltern zu erlangen, sondern auch um Anerkennung in der Welt zu bekommen.
Geschwister verbringen in der Regel in ihrer Kindheit mehr Zeit miteinander als mit den Eltern. Die Verbindung zwischen den Geschwistern ist oftmals kompliziert und wird meistens durch Faktoren wie z.B. elterliche Behandlung, Geburtsreihenfolge, Persönlichkeit und durch Menschen und Erfahrungen außerhalb der Familie beeinflusst ''(Adult Sibling Rivalry Archived 2012-12-11 at Archive.today Jane Mersky Leder, Psychology Today, Publication Date: Jan/Feb 93, Last Reviewed: 30 Aug 2004)''. Laut der Kinderpsychologin Sylvia Rimm ist die Geschwisterrivalität besonders intensiv, wenn Kinder im Alter sehr nah beieinander liegen, das gleiche Geschlecht haben oder wenn eines der Kinder intellektuell begabt ist ''(The Effects of Sibling Competition Archived2007-07-01 at the Wayback Machine Syliva B. Rimm, Educational Assessment Service, 2002)''. Die Geschwisterrivalität beinhaltet Aggressionen und Beleidigungen, insbesondere bei Geschwistern, die einen geringen Altersunterschied haben.


== 3.1 Ursachen ==
3.2 Verlauf der Geschwisterbeziehung
Es gibt viele Dinge, die die Rivalität der Geschwister beeinflussen und prägen können. Laut Kyla Boyse von der University of Michigan konkurriert jedes Kind in der Familie, um aufzuzeigen, wer es als Individuum ist und dass es sich von den anderen Geschwistern unterscheidet. Oftmals haben die Kinder bzw. die Geschwister das Gefühl, dass sie ungleich und unfair behandelt werden. Sie haben beispielsweise das Gefühl, dass das eine Geschwisterchen mehr Aufmerksamkeit bekommt und auch im allgemeinen anders behandelt wird. Stress im Leben der Eltern und Kinder kann zu mehr Konflikten führen und damit die Rivalität der Geschwister verstärken ''(Sibling Rivalry University of Michigan Health System, June 2009).''
Nach Beobachtungsstudien von Judy Dunn können Kinder schon früh in der Lage sein, Unterschiede in der elterlichen Behandlung zwischen sich selbst und dem Geschwisterkind wahrzunehmen. Diese frühen Eindrücke können ein Leben lang die Beziehung zwischen den Geschwistern beeinflussten. [36]
Ab dem Alter von 18 Monaten können Geschwister die Regeln in einer Familie verstehen und sie wissen, wie man ruhig und freundlich miteinander umgeht. Im Alter von drei Jahren haben Kinder ein ausgeprägtes Verständnis für soziale Regeln. Sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Geschwister beurteilen und wissen, wie sie sich an die Gegebenheiten innerhalb der Familie anpassen müssen. [36] Je nachdem, ob ein Kind sich dem Geschwisterkind anpassen möchte, dessen Ziele und Interessen von den eigenen abweichen können, oder nicht, entsteht eine kooperative oder rivalisierende Beziehung. [36]
Studien haben gezeigt, dass die größte Rivalität zwischen Geschwistern tendenziell zwischen Brüdern gezeigt wird, die geringste zwischen Schwestern. Natürlich gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel. Was macht die Beziehung zwischen zwei Brüdern so rivalisierend? Deborah Gold hat hierzu eine neue Studie begonnen, die noch nicht abgeschlossen ist. Allerdings hat sie ein Thema gefunden, das sich durch alle Interviews zieht, die sie bisher geführt hat. Der Unterschied in der Beziehung zwischen zwei Brüdern im Vergleich zu anderen Geschwisterpaaren besteht laut Gold darin, dass diese eine Vorstellung von elterlichen und gesellschaftlichen Vergleich haben. Zwischen zwei Brüdern scheint es viel natürlicher zu sein, sich zu vergleichen, besonders eher als bei Schwester-Bruder-Paaren. Dieser Vergleich beginnt schon früh: Wer bekommt den ersten Zahn? Wer kann zuerst laufen, wer sprechen? Dieser Vergleich scheint sich über das weitere Leben fortzusetzen. [36]
Die Rivalität zwischen Geschwistern hält oft in der gesamten Kindheit an und kann gerade für Eltern sehr frustrierend und stressig sein. [38] Jugendliche kämpfen aus den gleichen Gründen, aus denen auch jüngere Kinder kämpfen, aber sie sind besser dazu ausgestattet einander physisch und psychisch zu verletzen. Körperliche und emotionale Veränderungen, aber auch sich verändernde Beziehungen zu den Eltern oder Freunden verursachen gerade in der Pubertät Druck. [47] Eine Studie zeigte, dass bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren der größte Wettbewerb zwischen Geschwistern stattfindet. [48]
Trotzdem ist der Grad der Geschwisterrivalität und des Konflikts nicht konstant. Längsschnittstudien, die den Grad der Geschwisterrivalität zwischen Kindern der westlichen Gesellschaft untersuchten, deuten darauf hin, dass Geschwisterbeziehungen im Laufe der Zeit egalitärer werden, was weniger Konflikte nahelegt. [49] Dieser Effekt wird aber von der Geburtenreihenfolge beeinflusst. Ältere Geschwister berichten in ihrer Kindheit häufig von einem gleichbleibenden Konfliktlevel. Im Gegensatz dazu berichten jüngere Geschwister von einem Konflikthöhepunkt in der frühen Adoleszenz, während die Konflikte zur späten Adoleszenz hin abnehmen. Dieser Rückgang der Konflikte in der späten Adoleszenz ist aus evolutionärer Sicht sinnvoll: Sobald der Einzelne seine eigene Karriere begonnen hat, ist es für die Geschwister wenig sinnvoll, einen Wettkampf um die Ressourcen fortzusetzen, da sie seinen Erfolg nicht mehr beeinträchtigen können. [50]
Geschwisterrivalität kann bis ins Erwachsenenalter andauern und Geschwisterbeziehungen können sich im Laufe der Jahre drastisch verändern. Ereignisse, wie die Krankheit eines Elternteils, können Geschwister näher zusammenbringen, während die Ehe sie weiter auseinander bringen kann, insbesondere, wenn die Beziehung zum Partner des Geschwisterteils angespannt ist. Etwa ein Drittel der Erwachsenen beschreibt ihre Beziehung zu Geschwistern als rivalisierend oder distanziert. Allerdings nimmt die Rivalität mit der Zeit oft ab. Mindestens 80% der über 60-Jährigen pflegen eine enge Beziehung zueinander. [36]


== 3.1.1 Psychoanalytische Sichtweise ==
3.3 Vorbeugung
Sigmund Freud betrachtete die Geschwisterbeziehung als Erweiterung des Ödipus-Komplexes, in dem Brüde m die Aufmerksamkeit ihrer Mutter und Schwestern um die ihres Vaters kämpften ''(Freud Lecture: Juliet Mitchell, 2003)''. Beispielsweise postulierte Freud im Fall des kleinen Hans, dass die Angst des Jungen von Pferden mit der Eifersucht seiner kleinen Schwester und dem Wunsch des Jungen, seinen Vater als Partner seiner Mutter zu ersetzen, zusammenhängt. Diese Ansicht wurde von der modernen Forschung weitgehend diskreditiert.
Eltern können die Möglichkeit der Rivalität verringern, indem sie selbst vermeiden, ihre Kinder zu vergleichen oder zu typisieren. [51] Zudem können Eltern ihren Kindern positive Wege beibringen, wie sie voneinander und von den Eltern Aufmerksamkeit erhalten können. Sie können Familienaktivitäten gemeinsam planen, müssen aber auch dafür sorgen, dann jedes Kind genug Zeit und Raum für sich selbst hat. [38] Eltern können jedem Kind individuell Aufmerksamkeit schenken, Teamarbeit fördern. Dabei sollten sie kein Kind als Vorbild für die anderen vorhalten und kein Kind bevorzugen. [52] Außerdem ist es wichtig, dass die ganze Familie zusammen Zeit verbringt. Kinder, die ein stärkeres Gefühl haben, Teil einer Familie zu sein, werden Geschwister wahrscheinlich eher als eine Erweiterung von sich selbst sehen. Laut Sylvia Rimm ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Rivalität zwischen Geschwistern vollständig eliminiert wird. In gesundem Maße kann Rivalität darauf hindeuten, dass ein Kind sich genug durchsetzen kann, um die Unterschiede zu seinen Geschwistern deutlich zu machen. [37]

Weihe [53] schlägt vier Kriterien vor, um zu unterscheiden, ob es sich um Rivalität oder Missbrauch von Geschwistern handelt. Zuerst muss man feststellen, ob das fragwürdige Verhalten altersgerecht ist: Kinder verwenden in unterschiedlichen Entwicklungsstadien verschiedene Konfliktlösestrategien. Dann muss man herausfinden, ob das Verhalten ein einzelner Vorfall oder Teil eines dauerhaften Musters ist. Missbrauch ist per Definition ein langfristiges Muster, nicht gelegentliche Meinungsverschiedenheiten. Als nächstes muss man feststellen, ob es einen Aspekt des Schikanierens im Verhalten gibt: Rivalität neigt dazu, ereignisbezogen, wechselseitig und für andere offensichtlich zu sein, während Missbrauch durch Geheimhaltung und ein Ungleichgewicht der Macht gekennzeichnet ist. Zuletzt muss man das Ziel des fragwürdigen Verhaltens bestimmen: Das Ziel von Missbrauch ist meistens Verlegenheit oder Dominanz über das Opfer. Eltern sollten sich daran erinnern, dass die Geschwisterrivalität eines Tages dazu führen kann, dass die Geschwister getrennte Wege gehen, wenn die Eltern weg sind. Die Förderung des Zusammenlebens in der Familie und die gerechte Behandlung von Geschwistern können ihnen letztendlich in ihren Erwachsenenjahren weiterhelfen.
== 3.1.2 Eltern-Kind-Konflikt Modell ==
Das von Robert Trivers formulierte Elter-Kind-Konflikt Modell ist wichtig für das Verständnis der Geschwisterdynamik und für die elterlichen Entscheidungungen. Da von den Eltern erwartet wird, dass die alles Nötige investieren um das Überleben ihrer Nachkommen zu sichern, wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass die Eltern die größtmögliche Menge an verfügbaren Ressourcen bereitstellen, möglicherweise zu ihrem eigenen Nachteil und dem anderer potentieller Nachkommen. Es besteht ein Konflikt zwischen Eltern und Nachwuchs bei dem es um die Höhe des Elternaufwands geht. Der Elternaufwand ist hierbei definiert als jegliches Verhalten, das die Fitness eines Nachkommen erhöht und gleichzeitig den Elternaufwand für anderen Nachwuchs verringert. Das Modell sagt voraus, dass Nachkommen verschiedene Manipulationen anwenden, um mehr ressourcen von den Eltern zu erhalten aber auch, dass Eltern defensive Mechanismen dagegen entwickelt haben.

== 3.1.3 Andere psychologische Ansätze ==
Alfred Adler betrachtete innerhalb der Familie Geschwister als “nach Bedeutung strebend” und hielt die Geburtsreihenfolge für einen wichtigen Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung. Das Gefühl, ersetzt oder verdrängt zu werden, ist oft der Grund für die Eifersucht der älteren Geschwister ''(Ellis-Christensen, T. (2003). What is Sibling Rivalry?. In wiseGEEK clear answers for common question)''. Tatsächlich befürworten Psychologen und Forscher heute den Einfluss der Geburtsreihenfolge sowie der Alters- und Geschlechterkonstellationen auf die Geschwisterbeziehungen. Die Persönlichkeit eines Kindes kann ebenso einen Einfluss auf die Geschwisterrivalität haben. Einige Kinder scheinen Veränderungen auf natürliche Weise zu akzeptieren, während andere Kinder auf natürliche Weise konkurrieren. Diese Art zeigen sie schon lange bevor ein Geschwisterkind in das Leben eintritt ''(Ellis-Christensen, T. (2003). What is Sibling Rivalry?. In wiseGEEK clear answers for common question)''. Die Eltern haben Einfluss darauf, ob die Kinder eher miteinander konkurrieren oder ob sie miteinander friedlich auskommen ''(The Hostile Act David M. Levy (1941) First published in Psychological Review, 48, 356-361.)''

David Levy führte 1941 den Begriff “Geschwisterrivalität” ein und behauptete, dass für ein älteres Geschwisterkind die aggressive Reaktion auf das neue baby so typisch ist, dass man mit Sicherheit sagen kann, dass es ein gemeinsames Merkmal des Familienlebens ist.” ''(Interview with Laurie Kramer G. Stepp (2011))''. Forscher unterstützen heute im Allgemeinen diese Ansicht und stellen fest, dass Eltern diese Verhaltensweisen ändern können, indem sie auf ihre Favorisierungen achten und geeignete Präventionsmaßnahmen ergreifen ''(Adolescence and parental favoritism Carl Pickhardt (2011))''. In der Tat sagen Forscher, ist der ideale zeitpunkt, um die Grundlagen für ein Leben lang unterstützende Beziehungen zwischen Geschwistern zu schaffen, in den Monaten vor der Geburt des neuen Babys ''(Helping Your Older Child Adjust to a New Baby Sibling University of Michigan Health System (2011)).''

== 3.2 Verlauf der Geschwisterbeziehung ==
Nach Beobachtungsstudien von Judy Dunn können Kinder schon früh in der Lage sein, Unterschiede in der elterlichen Behandlung zwischen sich selbst und dem Geschwisterkind wahrzunehmen. Diese frühen Eindrücke können ein Leben lang die Beziehung zwischen den Geschwistern beeinflussten. <ref name=":0">{{Literatur |Autor=Mark Miodownik |Titel=Sibling rivalry |Sammelwerk=Materials Today |Band=8 |Nummer=4 |Datum=2005-04 |ISSN=1369-7021 |DOI=10.1016/s1369-7021(05)00773-x |Seiten=6 |Online=http://dx.doi.org/10.1016/s1369-7021(05)00773-x |Abruf=2019-05-26}}</ref>

Ab dem Alter von 18 Monaten können Geschwister die Regeln in einer Familie verstehen und sie wissen, wie man ruhig und freundlich miteinander umgeht. Im Alter von drei Jahren haben Kinder ein ausgeprägtes Verständnis für soziale Regeln. Sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Geschwister beurteilen und wissen, wie sie sich an die Gegebenheiten innerhalb der Familie anpassen müssen. Je nachdem, ob ein Kind sich dem Geschwisterkind anpassen möchte, dessen Ziele und Interessen von den eigenen abweichen können, oder nicht, entsteht eine kooperative oder rivalisierende Beziehung. <ref name=":0" />

Studien haben gezeigt, dass die größte Rivalität zwischen Geschwistern tendenziell zwischen Brüdern gezeigt wird, die geringste zwischen Schwestern. Natürlich gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel. Was macht die Beziehung zwischen zwei Brüdern so rivalisierend? Deborah Gold hat hierzu eine neue Studie begonnen, die noch nicht abgeschlossen ist. Allerdings hat sie ein Thema gefunden, das sich durch alle Interviews zieht, die sie bisher geführt hat. Der Unterschied in der Beziehung zwischen zwei Brüdern im Vergleich zu anderen Geschwisterpaaren besteht laut Gold darin, dass diese eine Vorstellung von elterlichen und gesellschaftlichen Vergleich haben. Zwischen zwei Brüdern scheint es viel natürlicher zu sein, sich zu vergleichen, besonders eher als bei Schwester-Bruder-Paaren. Dieser Vergleich beginnt schon früh: Wer bekommt den ersten Zahn? Wer kann zuerst laufen, wer sprechen? Dieser Vergleich scheint sich über das weitere Leben fortzusetzen. <ref name=":0" />

Die Rivalität zwischen Geschwistern hält oft in der gesamten Kindheit an und kann gerade für Eltern sehr frustrierend und stressig sein. <ref>{{Literatur |Titel=Sibling Rivalry |Sammelwerk=SpringerReference |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin/Heidelberg |Online=http://dx.doi.org/10.1007/springerreference_180584 |Abruf=2019-05-26}}</ref> Jugendliche kämpfen aus den gleichen Gründen, aus denen auch jüngere Kinder kämpfen, aber sie sind besser dazu ausgestattet einander physisch und psychisch zu verletzen. Körperliche und emotionale Veränderungen, aber auch sich verändernde Beziehungen zu den Eltern oder Freunden verursachen gerade in der Pubertät Druck. <ref>{{Internetquelle |url=https://www.ag.ndsu.edu/family/parenting-pipeline-newsletters-1 |titel=Page Unavailable — Ag CMS |abruf=2019-05-26}}</ref> Eine Studie zeigte, dass bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren der größte Wettbewerb zwischen Geschwistern stattfindet. <ref>{{Internetquelle |url=http://jrscience.wcp.muohio.edu/humannature01/FinalArticles/SiblingRivalryinDegreeand.html |titel=Sibling Rivalry in Degree and Dimensions Across the Lifespan |abruf=2019-05-26}}</ref>

Trotzdem ist der Grad der Geschwisterrivalität und des Konflikts nicht konstant. Längsschnittstudien, die den Grad der Geschwisterrivalität zwischen Kindern der westlichen Gesellschaft untersuchten, deuten darauf hin, dass Geschwisterbeziehungen im Laufe der Zeit egalitärer werden, was weniger Konflikte nahelegt. <ref>{{Literatur |Autor=Duane Buhrmester, Wyndol Furman |Titel=The Development of Companionship and Intimacy |Sammelwerk=Child Development |Band=58 |Nummer=4 |Datum=1987-08 |ISSN=0009-3920 |DOI=10.2307/1130550 |Seiten=1101 |Online=http://dx.doi.org/10.2307/1130550 |Abruf=2019-05-26}}</ref> Dieser Effekt wird aber von der Geburtenreihenfolge beeinflusst. Ältere Geschwister berichten in ihrer Kindheit häufig von einem gleichbleibenden Konfliktlevel. Im Gegensatz dazu berichten jüngere Geschwister von einem Konflikthöhepunkt in der frühen Adoleszenz, während die Konflikte zur späten Adoleszenz hin abnehmen. Dieser Rückgang der Konflikte in der späten Adoleszenz ist aus evolutionärer Sicht sinnvoll: Sobald der Einzelne seine eigene Karriere begonnen hat, ist es für die Geschwister wenig sinnvoll, einen Wettkampf um die Ressourcen fortzusetzen, da sie seinen Erfolg nicht mehr beeinträchtigen können. <ref>{{Literatur |Autor=Thomas V. Pollet, Daniel Nettle |Titel=Birth order and face-to-face contact with a sibling: Firstborns have more contact than laterborns |Sammelwerk=Personality and Individual Differences |Band=43 |Nummer=7 |Datum=2007-11 |ISSN=0191-8869 |DOI=10.1016/j.paid.2007.05.021 |Seiten=1796–1806 |Online=http://dx.doi.org/10.1016/j.paid.2007.05.021 |Abruf=2019-05-26}}</ref>

Geschwisterrivalität kann bis ins Erwachsenenalter andauern und Geschwisterbeziehungen können sich im Laufe der Jahre drastisch verändern. Ereignisse, wie die Krankheit eines Elternteils, können Geschwister näher zusammenbringen, während die Ehe sie weiter auseinander bringen kann, insbesondere, wenn die Beziehung zum Partner des Geschwisterteils angespannt ist. Etwa ein Drittel der Erwachsenen beschreibt ihre Beziehung zu Geschwistern als rivalisierend oder distanziert. Allerdings nimmt die Rivalität mit der Zeit oft ab. Mindestens 80% der über 60-Jährigen pflegen eine enge Beziehung zueinander. <ref>{{Internetquelle |url=https://www.psychologytoday.com/ |titel=Psychology Today: Health, Help, Happiness + Find a Therapist |abruf=2019-05-26 |sprache=en-US}}</ref>

== 3.3 Vorbeugung ==
Eltern können die Möglichkeit der Rivalität verringern, indem sie selbst vermeiden, ihre Kinder zu vergleichen oder zu typisieren. <ref>{{Internetquelle |url=https://www.vision.org/family-relationships-parenting-issues-playing-favorites-942 |titel=Parenting Issues: Playing Favorites {{!}} Vision |abruf=2019-05-26}}</ref> Zudem können Eltern ihren Kindern positive Wege beibringen, wie sie voneinander und von den Eltern Aufmerksamkeit erhalten können. Sie können Familienaktivitäten gemeinsam planen, müssen aber auch dafür sorgen, dann jedes Kind genug Zeit und Raum für sich selbst hat. <ref>{{Internetquelle |url=https://www.mottchildren.org/posts/your-child/sibling-rivalry |titel=Sibling Rivalry {{!}} CS Mott Children's Hospital {{!}} Michigan Medicine |abruf=2019-05-26}}</ref> Eltern können jedem Kind individuell Aufmerksamkeit schenken, Teamarbeit fördern. Dabei sollten sie kein Kind als Vorbild für die anderen vorhalten und kein Kind bevorzugen. <ref>{{Internetquelle |url=https://parenting-ed.org/ |titel=Center for Effective Parenting {{!}} Arkansas Parenting {{!}} Parenting Resources |abruf=2019-05-26 |sprache=en-US}}</ref> Außerdem ist es wichtig, dass die ganze Familie zusammen Zeit verbringt. Kinder, die ein stärkeres Gefühl haben, Teil einer Familie zu sein, werden Geschwister wahrscheinlich eher als eine Erweiterung von sich selbst sehen. Laut Sylvia Rimm ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Rivalität zwischen Geschwistern vollständig eliminiert wird. In gesundem Maße kann Rivalität darauf hindeuten, dass ein Kind sich genug durchsetzen kann, um die Unterschiede zu seinen Geschwistern deutlich zu machen. <ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20070701155521/http://www.sylviarimm.com/article13.html |titel=Dr. Sylvia Rimm |datum=2007-07-01 |abruf=2019-05-26}}</ref>

Weihe <ref>{{Literatur |Titel=Sibling Abuse: Hidden Physical, Emotional, and Sexual Trauma |Verlag=SAGE Publications, Inc. |Ort=2455 Teller Road,  Thousand Oaks  California  91320  United States |Datum=1997 |ISBN=9780761910091 |Online=http://dx.doi.org/10.4135/9781452232058 |Abruf=2019-05-26}}</ref> schlägt vier Kriterien vor, um zu unterscheiden, ob es sich um Rivalität oder Missbrauch von Geschwistern handelt. Zuerst muss man feststellen, ob das fragwürdige Verhalten altersgerecht ist: Kinder verwenden in unterschiedlichen Entwicklungsstadien verschiedene Konfliktlösestrategien. Dann muss man herausfinden, ob das Verhalten ein einzelner Vorfall oder Teil eines dauerhaften Musters ist. Missbrauch ist per Definition ein langfristiges Muster, nicht gelegentliche Meinungsverschiedenheiten. Als nächstes muss man feststellen, ob es einen Aspekt des Schikanierens im Verhalten gibt: Rivalität neigt dazu, ereignisbezogen, wechselseitig und für andere offensichtlich zu sein, während Missbrauch durch Geheimhaltung und ein Ungleichgewicht der Macht gekennzeichnet ist. Zuletzt muss man das Ziel des fragwürdigen Verhaltens bestimmen: Das Ziel von Missbrauch ist meistens Verlegenheit oder Dominanz über das Opfer. Eltern sollten sich daran erinnern, dass die Geschwisterrivalität eines Tages dazu führen kann, dass die Geschwister getrennte Wege gehen, wenn die Eltern weg sind. Die Förderung des Zusammenlebens in der Familie und die gerechte Behandlung von Geschwistern können ihnen letztendlich in ihren Erwachsenenjahren weiterhelfen.

== 4. Geschwisterehe und Inzest ==
Während die Heirat von Cousin und Cousine in den meisten Ländern, zwischen Neffe/Nichte und Onkel/Tante in einigen Ländern legal ist, gelten sexuelle Beziehungen zwischen Geschwistern universell als inzestuös. Die sexuelle Aversion zwischen Geschwistern ist auf die enge Verbindung in der Kindheit zurückzuführen, auch bekannt als Westermarck Effekt. Zwischen Geschwistern, die zusammen aufwachsen, bildet sich normalerweise keine sexuelle Anziehungskraft, auch wenn diese nicht verwandt sind. Unter Geschwistern wiederum, die in jungen Jahren voneinander getrennt wurden, kann sexuelles Interesse entstehen. Viele Fälle von Inzest unter Geschwistern, auch so welche, die aus versehen stattgefunden haben, sind zwischen Geschwistern vorgefallen, die bei der Geburt oder in jungen Jahren voneinander getrennt wurden. Eine Studie aus New England hat gezeigt, dass ca. 10% der Männer und ca. 15% der Frauen sexuellen Kontakt mit Bruder oder Schwester erfahren haben, wobei meistens die Genitalien der anderen Person gestreichelt oder berührt wurden.

'''Unter Erwachsenen'''

2008 beschwerte sich ein 31-jähriger sächsischer Staatsbürger beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, da er für das Großziehen von vier Kindern mit seiner Schwester, eine dreijährige Gefängnisstrafe erhielt. In einigen europäischen Ländern wie Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Spanien bleibt die Heirat zwischen Geschwistern verboten, Inzest wird jedoch nicht länger verfolgt.
Eine historische Ehe zwischen Geschwistern stellt die zwischen John V. von Armagnac und Isabelle d’Armagnac, Dame des Quatre-Vallées (1450) dar. In der Antike, heiratete Laodice IV, eine Prinzessin, Pristerin und Königin des Seleukidenreiches ihre drei Brüder der Reihe nach. Auch im römischen Ägypten war Ehe unter Geschwistern besonders häufig und war beim Adel wahrscheinlich sogar die bevorzugte Norm. In den meisten Fällen resultierte die Heirat unter Geschwistern in Ägypten aus religiösem Glauben in Göttlichkeit und dem bewahren von Reinheit. Nach dem Modell des Mythos von Osiris und Isis war es notwendig für einen Gott, eine Göttin zu heiraten und umgekeht. Das brachte Osiris aufgrund von fehlenden Optionen dazu, seine Schwester Isis zu heiraten. Um die Göttlichkeit der herrschenden Familien beizubehalten, heirateten sich die Geschwister der königlichen Familien gegenseitig. Die Heirat unter Geschwistern ist ebenfalls bei den Azande in Zentralafrika üblich. John M. Gogging und William C. Sturteyant (1964) listeten acht Gesellschaften auf, in denen die Ehe unter Geschwistern erlaubt war und 35 Gesellschaften, in denen die Heirat unter Geschwistern nur beim Adel zulässig war.

'''Unter Kindern'''


4. Geschwisterehe und Inzest
Während die Heirat von Cousin und Cousine in den meisten Ländern, zwischen Neffe/Nichte und Onkel/Tante in einigen Ländern legal ist, gelten sexuelle Beziehungen zwischen Geschwistern universell als inzestuös. Die sexuelle Aversion zwischen Geschwistern ist auf die enge Verbindung in der Kindheit zurückzuführen, auch bekannt als Westermarck Effekt. Zwischen Geschwistern, die zusammen aufwachsen, bildet sich normalerweise keine sexuelle Anziehungskraft, auch wenn diese nicht verwandt sind. Unter Geschwistern wiederum, die in jungen Jahren voneinander getrennt wurden, kann sexuelles Interesse entstehen. Viele Fälle von Inzest unter Geschwistern, auch so welche, die ausversehen stattgefunden haben, sind zwischen Geschwistern vorgefallen, die bei der Geburt oder in jungen Jahren voneinander getrennt wurden. Eine Studie aus New England hat gezeigt, dass ca. 10% der Männer und ca. 15% der Frauen sexuellen Kontakt mit Bruder oder Schwester erfahren haben, wobei meistens die Genitalien der anderen Person gestreichelt oder berührt wurden.
Unter Erwachsenen
2008 beschwerte sich ein 31-jähriger sächsischer Staatsbürger beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, da er für das Großziehen von vier Kindern mit seiner Schwester, eine dreijährige Gefängnisstrafe erhielt. In einigen europäischen Ländern wie Belgien, Frankreich, Luxenburg, den Niederlanden und Spanien bleibt die Heirat zwischen Geschwistern verboten, Inzest wird jedoch nicht länger verfolgt.
Eine historische Ehe zwischen Geschwistern stellt die zwischen John V. von Armagnac und Isabelle d’Armagnac, Dame des Quatre-Vallées (1450) dar. In der Antike, heiratete Laodice IV, eine Prinzessin, Pristerin und Königin des Seleukidenreiches ihre drei Brüder der Reihe nach. Auch im römischen Ägypten war Ehe unter Geschwistern besonders häufig und war beim Adel wahrscheinlich sogar die bevorzugte Norm. In den meisten Fällen resultierte die Heirat unter Geschwistern in Ägypten aus religiösem Glauben in Göttlichkeit und dem bewahren von Reinheit. Nach dem Modell des Mythos von Osiris und Isis war es notwendig für einen Gott, eine Göttin zu heiraten und umgekeht. Das brachte Osiris aufgrund von fehlenden Optionen dazu, seine Schwester Isis zu heiraten. Um die Göttlichkeit der herrschenden Familien beizubehalten, heirateten sich die Geschwister der königlichen Familien gegenseitig. Die Heirat unter Geschwistern ist ebenfalls bei den Azande in Zentralafrika üblich. John M. Gogging und William C. Sturteyant (1964) listeten acht Gesellschaften auf, in denen die Ehe unter Geschwistern erlaubt war und 35 Gesellschaften, in denen die Heirat unter Geschwistern nur beim Adel zulässig war.
Unter Kindern
Nach Cavanagh, Johnson & Friend (1995), zeigen zwischen 40 und 75% der Kinder vor ihrem 13 Lebensjahr sexuelles Verhalten. In solchen Situationen erkunden die Kinder gegenseitig ihre Körper während sie gleichzeitig Geschlechterrollen und Verhaltensweisen kennen lernen. Diese sexuellen Experimente implizieren jedoch keine sexuellen Straftaten. Da Geschwister generell in enger Verbindung stehen und sich in örtlicher Nähe befinden, ist es naheliegend, dass die Gelegenheit für sexuelles Erkunden zwischen Geschwistern ziemlich hoch ist – und diese Aktivitäten sind, wenn sie nur auf gegenseitiger Neugierde beruhen, weder in der Kindheit schädlich, noch im späteren Erwachsenenalter belastend (Borgis, 2002). Laut Reinisch (1990), der das frühe sexuelle Verhalten im Allgemeinen untersuchte, nehmen über die Hälfte aller sechs und sieben Jahre alter Jungs an Sexspielen mit anderen Jungs, und mehr als ein Drittel von ihnen mit Mädchen teil. Mehr als ein Drittel aller sechs und sieben jähriger Mädchen lassen sich auf solche Spiele mit beiden Geschlechtern ein. Diese Spiele beinhalten das Spielen eines Doktors, gegenseitiges berühren und Nachstellen von nicht-penetrativem Geschlechtsverkehr. Reinisch sieht diese Spiele als übliche Entwicklungsstufe für die Bindungsentwicklung zu den Eltern, zur Masturbation bis hin zu Geschlechtsverkehr mit anderen an. Im Alter von acht oder neun Jahren nehmen Kinder, laut Reinisch, wahr, dass sexuelle Erregung ein bestimmter Typ der erotischen Empfindung ist und diese lustvollen Erfahrungen werden durch unterschiedliche Anblicke, Selbstberührungen und Fantasien gesucht, so dass sich diese früheren generalisierten Sexspiele in mehr absichtlichere und zielgerichtete Erregungen entwickeln.
Nach Cavanagh, Johnson & Friend (1995), zeigen zwischen 40 und 75% der Kinder vor ihrem 13 Lebensjahr sexuelles Verhalten. In solchen Situationen erkunden die Kinder gegenseitig ihre Körper während sie gleichzeitig Geschlechterrollen und Verhaltensweisen kennen lernen. Diese sexuellen Experimente implizieren jedoch keine sexuellen Straftaten. Da Geschwister generell in enger Verbindung stehen und sich in örtlicher Nähe befinden, ist es naheliegend, dass die Gelegenheit für sexuelles Erkunden zwischen Geschwistern ziemlich hoch ist – und diese Aktivitäten sind, wenn sie nur auf gegenseitiger Neugierde beruhen, weder in der Kindheit schädlich, noch im späteren Erwachsenenalter belastend (Borgis, 2002). Laut Reinisch (1990), der das frühe sexuelle Verhalten im Allgemeinen untersuchte, nehmen über die Hälfte aller sechs und sieben Jahre alter Jungs an Sexspielen mit anderen Jungs, und mehr als ein Drittel von ihnen mit Mädchen teil. Mehr als ein Drittel aller sechs und sieben jähriger Mädchen lassen sich auf solche Spiele mit beiden Geschlechtern ein. Diese Spiele beinhalten das Spielen eines Doktors, gegenseitiges berühren und Nachstellen von nicht-penetrativem Geschlechtsverkehr. Reinisch sieht diese Spiele als übliche Entwicklungsstufe für die Bindungsentwicklung zu den Eltern, zur Masturbation bis hin zu Geschlechtsverkehr mit anderen an. Im Alter von acht oder neun Jahren nehmen Kinder, laut Reinisch, wahr, dass sexuelle Erregung ein bestimmter Typ der erotischen Empfindung ist und diese lustvollen Erfahrungen werden durch unterschiedliche Anblicke, Selbstberührungen und Fantasien gesucht, so dass sich diese früheren generalisierten Sexspiele in mehr absichtlichere und zielgerichtete Erregungen entwickeln.
Missbräuchliche inzestuöse Beziehungen zwischen Geschwistern können jedoch schädliche Effekte auf die Beteiligten haben. Solch Missbrauch kann maßgebliche Behinderungen für den Entwicklungsprozess darstellen, wie auf die Entwicklung von interpersonellen Beziehungen und kann Grund für Depressionen, Angststörungen und Substanzabhängigkeit im Erwachsenenalter sein.
Missbräuchliche inzestuöse Beziehungen zwischen Geschwistern können jedoch schädliche Effekte auf die Beteiligten haben. Solch Missbrauch kann maßgebliche Behinderungen für den Entwicklungsprozess darstellen, wie auf die Entwicklung von interpersonellen Beziehungen und kann Grund für Depressionen, Angststörungen und Substanzabhängigkeit im Erwachsenenalter sein.
Gebräuchliche Definitionen sexuellen Missbrauchs variieren stark. Die (US) National Task Force für jugendliche Sexualstraftäter definieren Kindesmissbrauch zwischen Geschwistern als: sexuelle Handlungen, die von einem Geschwisterkind, ohne Einwilligung des Anderen, ausgeführt werden, indem Gewalt und Nötigung stattfindet oder ein Machtgefälle zwischen den Geschwistern herrscht.
Gebräuchliche Definitionen sexuellen Missbrauchs variieren stark. Die (US) National Task Force für jugendliche Sexualstraftäter definieren Kindesmissbrauch zwischen Geschwistern als: sexuelle Handlungen, die von einem Geschwisterkind, ohne Einwilligung des Anderen, ausgeführt werden, indem Gewalt und Nötigung stattfindet oder ein Machtgefälle zwischen den Geschwistern herrscht.
In Caffaro & Conn-Caffaro (1998), ist Kindesmissbrauch unter Geschwistern definiert als „sexuelles Verhalten zwischen Geschwistern, das nicht altersangemessen ist, vorübergehend und nicht auf die Entwicklung oder angemessene Neugierde zurückzuführen ist“. Wenn kindliches, sexuelles experimentieren unter Geschwistern stattfindet, fassen dies einige Forscher (z.B. Bank & Kahn (1982)) als Inzest auf, wobei diese zwischen missbräuchlichen Inzest und nicht-missbräuchlichen Inzest unterscheiden. Nach Bank und Kahn ist missbräuchlicher-Inzest kraftorientiert, sadistisch, ausbeuterisch, erzwungen und beinhaltet absichtlich körperlichen oder geistigen Missbrauch.
In Caffaro & Conn-Caffaro (1998), ist Kindesmissbrauch unter Geschwistern definiert als „sexuelles Verhalten zwischen Geschwistern, das nicht altersangemessen ist, vorübergehend und nicht auf die Entwicklung oder angemessene Neugierde zurückzuführen ist“. Wenn kindliches, sexuelles experimentieren unter Geschwistern stattfindet, fassen dies einige Forscher (z.B. Bank & Kahn (1982)) als Inzest auf, wobei diese zwischen missbräuchlichen Inzest und nicht-missbräuchlichen Inzest unterscheiden. Nach Bank und Kahn ist missbräuchlicher-Inzest kraftorientiert, sadistisch, ausbeuterisch, erzwungen und beinhaltet absichtlich körperlichen oder geistigen Missbrauch.
Ansichten über sexuellen Kontakt zwischen jungen Geschwistern können durch allgemeine Ansichten zu Sexualität und Minderjährigen beeinflusst sein:
Ansichten über sexuellen Kontakt zwischen jungen Geschwistern können durch allgemeine Ansichten zu Sexualität und Minderjährigen beeinflusst sein:

Finkelhor und Hotaling (1984) betrachten sexuellen Kontakt nur unter folgenden Umständen als missbräuchlich:
Finkelhor und Hotaling (1984) betrachten sexuellen Kontakt nur unter folgenden Umständen als missbräuchlich:
o 1. Tritt dieser bei einem Kind unter 13 Jahren auf und der Täter ist mehr als fünf Jahre älter als das Opfer oder wenn das Kind zwischen 13 und 16 Jahren alt ist und der Täter zehn Jahre älter als das Opfer ist.

o 2. Zwang, Gewalt oder Drohung wird angewendet.
o 1. Tritt dieser bei einem Kind unter 13 Jahren auf und der Täter ist mehr als fünf Jahre älter als das Opfer oder wenn das Kind zwischen 13 und 16 Jahren alt ist und der Täter zehn Jahre älter als das Opfer ist.
o Nach Laviola (1992) hängt Verhalten, das Kinder sexuell missbraucht (im Allgemeinen), vom Gebrauch von Macht, Autorität, Bestechung oder der Berufung auf das Vertrauen oder die Zuneigung des Kindes ab.

o De Jong (1989) hat vier Kriterien aufgestellt, um zu beurteilen, ob sexuelles Verhalten, an dem Personen unter 14 Jahren beteiligt sind, missbräuchlich ist oder nicht:
o 2. Zwang, Gewalt oder Drohung wird angewendet.
1. Altersunterschied von mehr als fünf Jahren;

2. Anwendung von Gewalt, Drohung oder Autorität;
o Nach Laviola (1992) hängt Verhalten, das Kinder sexuell missbraucht (im Allgemeinen), vom Gebrauch von Macht, Autorität, Bestechung oder der Berufung auf das Vertrauen oder die Zuneigung des Kindes ab.
3. Penispenetrationsversuch;

4. Körperverletzung des Opfers.
o De Jong (1989) hat vier Kriterien aufgestellt, um zu beurteilen, ob sexuelles Verhalten, an dem Personen unter 14 Jahren beteiligt sind, missbräuchlich ist oder nicht:

1. Altersunterschied von mehr als fünf Jahren;

2. Anwendung von Gewalt, Drohung oder Autorität;

3. Penispenetrationsversuch;

4. Körperverletzung des Opfers.

Laut De Jong ist jenes Verhalten missbräuchlich, das eines oder mehrere Kriterien wiederspiegelt und Verhalten wird als normales sexuelles Experimentieren angesehen wird, sobald keines der Kriterien bestätigt wird.
Laut De Jong ist jenes Verhalten missbräuchlich, das eines oder mehrere Kriterien wiederspiegelt und Verhalten wird als normales sexuelles Experimentieren angesehen wird, sobald keines der Kriterien bestätigt wird.


Geburtsreihenfolge und Unterschiede in der Persönlichkeit (Eckstein, D. (2000). Empirical studies indicating significant birth-order-related personality differences. Individual Psychology, 56(4), 481. Retrieved from https://search.proquest.com/docview/1303444080?accountid=1362)
== 5. Geburtsreihenfolge und Unterschiede in der Persönlichkeit ==
Der prägende Einfluss der Geburtsreihenfolge auf die eigene Kernpersönlichkeit ist eine von Adlers bedeutendsten Beiträge zur Psychologie. Dabei wird hauptsächlich über die Geburtsreihenfolge bzw. Geburtsordnung debattiert. In dem Artikel von Daniel Eckstein wurden 151 empirisch fundierte Artikel über statistisch signifikante Unterschiede in der Geburtsreihenfolge untersucht.
Der prägende Einfluss der Geburtsreihenfolge auf die eigene Kernpersönlichkeit ist eine von Adlers bedeutendsten Beiträge zur Psychologie. Dabei wird hauptsächlich über die Geburtsreihenfolge bzw. Geburtsordnung debattiert. In dem Artikel von Daniel Eckstein wurden 151 empirisch fundierte Artikel über statistisch signifikante Unterschiede in der Geburtsreihenfolge untersucht.[https://search.proquest.com/docview/1303444080?accountid=1362)]
Ergebnisse der Studie von Daniel Eckstein
Die Ergebnisse der Studie von Eckstein zeigten die folgenden am häufigsten angegebenen statistisch signifikanten Unterschiede für folgenden vier Kategorien der Geburtsreihenfolge:
Das älteste Kind: erbringt Höchstleistungen; hat den höchsten IQ; besitzt den größten Bildungserfolg und hat die geringsten akademischen Probleme; besitzt die höchste Motivation und den höchsten Leistungsbedarf; ist Überrepräsentiert unter Studenten, Absolventen, Hochschullehrern und anderen erlernten Gruppen; leidet am meisten unter Stress; hat am meisten Angst vor bzw. in neuen Situationen; handelt nach den Werten der Eltern; ist abhängig von der Anerkennung von anderen Leuten; handelt verantwortungsvoll, selbstdiszipliniert und ist eher konservativ; tritt kompetent und selbstbewusst auf
Das mittlere Kind: besitzt die wenigsten “actingout” Probleme; hat das größte Gefühl der Nichtzugehörigkeit; ist erfolgreich im Mannschaftssport; besitzt gute Beziehungen zu älteren und jüngeren Menschen; hat den geringsten Bedarf an intellektueller Leistung
Das jüngste Kind: besitzt eine hohe Überrepräsentation von psychischen Krankheiten; hat eine Tendenz zum Alkoholismus; ist einfühlsam und verwöhnt; besitzt ein hohes Selbstwertgefühl; ist am beliebtesten
Das Einzelkind: hat ein hohes Leistungsbedürfnis; ist ein Höchstleistungserbringer; besitzt die meisten Verhaltensprobleme; ist ein Einzelgänger und eher einsam; ist selbstsüchtig; besitzt ein niedriges Zugehörigkeitsbedarf
Bedeutung der Geschwisterkonstellation
Seit dem 20. Jhd. veränderte sich die Familienstruktur durch Individualisierung und Modernisierung. Es gibt immer mehr Einpersonenhaushalte mit insgesamt weniger Kindern. Dies hat die Auswirkung, dass Kinder deutlich weniger Geschwister haben und daher vermehrt von Erwachsenen umgeben sind. Auf dieser Grundlage stellt sich die Frage: Können diese Veränderungen in der Struktur der Familie dazu führen, dass Rollen, Beziehungen und Bindungen unter Geschwisterns teifgehend verändert wurden?
In einer Studie von Patrick Lustenberger [66] wurde untersucht, ob Persönlichkeitsaspekte von Kindern noch von der Geschwisterposition beeinflusst wird. Verglichen wurden dabei Erstgeborene, Mittlere, Jüngste und Einzelkinder in Bezug auf ihre Leistungsorientierung, Selbstakzeptanz und Aggressivität verglichen.
Die Leistungsorientierung scheint dabei bei dem ältesten Kind sowie dem mittleren Kind am höchsten zu sein, während Einzelkinder weniger leistungsorientierte Ergebnisse zeigten. Die niedrigste Leistungsorientierung ist bei den jüngsten Kindern zu vermerken. In Bezug auf die Selbstakzeptanz ergaben sich insgesamt recht hohe Werte, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschwisterpositionen gab. Gegenüber Autoritätspersonen scheinen älteste Kinder am wenigsten aggressiv, während EInzelkinder eine relativ hohe Aggressionsbereitschaft zeigen. Die jüngsten Kinder scheinen aggressiver gegenüber Lehrpersonen zu sein als andere Kinder.
Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass das erstgeborene Kind anfangs die ungeteilte Aufmerksamkeit hat und damit im Mittelpunkt steht, was teilweise mit viel Druck seitens der Eltern assoziiert ist. Mit der Geburt des zweiten Kindes kommt es zu einem Konkurrenzkampf. Das zweite Kind versucht das Geschwisterkind zu übertreffen, oder aber eine ganz andere Richtung einzuschlagen. Das jüngste Kind hingegen wird häufig verwöhnt und muss weniger Verantwortung übernehmen, wodurch eine geringere Leistungsorientierung zustande kommt. Einzelkinder haben ähnliche Voraussetzungen wie Erstgeborene, müssen aber mit niemandem um Beachtung konkurrieren. Durch ein stabiles Selbstvertrauen ist die hohe Leistungsorientierung häufig nicht so stark ausgeprägt.
Die Bedeutung der Geschwisterkonstellation scheint sich also schlussfolgernd nicht verändert zu haben. Allerdings ändert sich das Sozialverhalten unter Kindern insofern, als dass es allgemein mehr EInzelkinder gibt.


'''Ergebnisse der Studie von Daniel Eckstein'''


Die Ergebnisse der Studie von Eckstein zeigten die folgenden am häufigsten angegebenen statistisch signifikanten Unterschiede für folgenden vier Kategorien der Geburtsreihenfolge:
Berufliche Auswirkungen
Außerdem beeinflusst die Geburtenreihenfolge auch die berufliche Auslese. Erstgeborene gehen eher Beschäftigungen nach, die Führungsqualitäten, soziale Fähigkeiten und die Big Five-Persönlichkeitsmerkmale erfordern und besetzen so öfter Führungspositionen. Später Geborene hingegen arbeiten öfter selbstständig, was allgemein als Indikator für Risikobereitschaft gilt.
Später geborene Jungen werden besonders von älteren Geschwistern beeinflusst, wenn es sich dabei um Brüder handelt. So ziehen männliche später Geborene zum Beispiel eher kreative Berufe in Erwägung, wenn diese, ältere Brüder haben, als bei älteren Schwestern.
Erstgeborene weisen verstärkt die nicht-kognitiven Eigenschaften wie emotionale Stabilität, Beharrlichkeit, Aufgeschlossenheit, die Bereitschaft zur Übernahme der Verantwortung und die Fähigkeit die Initiative zu ergreifen auf. Diese Fähigkeiten nehmen in der Geburten Rangfolge monoton ab.


''<u>Das älteste Kind:</u>'' erbringt Höchstleistungen; hat den höchsten IQ; besitzt den größten Bildungserfolg und hat die geringsten akademischen Probleme; besitzt die höchste Motivation und den höchsten Leistungsbedarf; ist Überrepräsentiert unter Studenten, Absolventen, Hochschullehrern und anderen erlernten Gruppen; leidet am meisten unter Stress; hat am meisten Angst vor bzw. in neuen Situationen; handelt nach den Werten der Eltern; ist abhängig von der Anerkennung von anderen Leuten; handelt verantwortungsvoll, selbst diszipliniert und ist eher konservativ; tritt kompetent und selbstbewusst auf
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Lustenberger, P. (2009). Die Bedeutung der Geschwisterkonstellation: Stellung in der Geschwisterreihe und deren Auswirkungen auf das Selbstkonzept. Zürich: GRIN Verlag


''<u>Das mittlere Kind:</u>'' besitzt die wenigsten “actingout” Probleme; hat das größte Gefühl der Nichtzugehörigkeit; ist erfolgreich im Mannschaftssport; besitzt gute Beziehungen zu älteren und jüngeren Menschen; hat den geringsten Bedarf an intellektueller Leistung


''<u>Das jüngste Kind:</u>'' besitzt eine hohe Überrepräsentation von psychischen Krankheiten; hat eine Tendenz zum Alkoholismus; ist einfühlsam und verwöhnt; besitzt ein hohes Selbstwertgefühl; ist am beliebtesten

''<u>Das Einzelkind:</u>'' hat ein hohes Leistungsbedürfnis; ist ein Höchstleistungserbringer; besitzt die meisten Verhaltensprobleme; ist ein Einzelgänger und eher einsam; ist selbstsüchtig; besitzt ein niedriges Zugehörigkeitsbedarf

== 6. Bedeutung der Geschwisterkonstellation ==
Seit dem 20. Jhd. veränderte sich die Familienstruktur durch Individualisierung und Modernisierung. Es gibt immer mehr Einpersonenhaushalte mit insgesamt weniger Kindern. Dies hat die Auswirkung, dass Kinder deutlich weniger Geschwister haben und daher vermehrt von Erwachsenen umgeben sind. Auf dieser Grundlage stellt sich die Frage: Können diese Veränderungen in der Struktur der Familie dazu führen, dass Rollen, Beziehungen und Bindungen unter Geschwisterns teifgehend verändert wurden?

In einer Studie von Patrick Lustenberger <ref>{{Literatur |Autor=Markus Henrich |Titel=Der Vertrags- Und Deliktsgerichtsstand Der Eugvvo Nach Der Rechtsprechung Des Eugh Und Deren Auswirkungen Auf Die Kognitionsbefugnis Und Das Anwendbare Recht |Sammelwerk=Zeitschrift für das Privatrecht der Europäischen Union |Band=15 |Nummer=5 |Datum=2018-10-01 |ISSN=2364-7213 |DOI=10.9785/gpr-2018-150507 |Seiten=232–242 |Online=http://dx.doi.org/10.9785/gpr-2018-150507 |Abruf=2019-05-26}}</ref>wurde untersucht, ob Persönlichkeitsaspekte von Kindern noch von der Geschwisterposition beeinflusst wird. Verglichen wurden dabei Erstgeborene, Mittlere, Jüngste und Einzelkinder in Bezug auf ihre Leistungsorientierung, Selbstakzeptanz und Aggressivität verglichen.

Die Leistungsorientierung scheint dabei bei dem ältesten Kind sowie dem mittleren Kind am höchsten zu sein, während Einzelkinder weniger leistungsorientierte Ergebnisse zeigten. Die niedrigste Leistungsorientierung ist bei den jüngsten Kindern zu vermerken. In Bezug auf die Selbstakzeptanz ergaben sich insgesamt recht hohe Werte, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschwisterpositionen gab. Gegenüber Autoritätspersonen scheinen älteste Kinder am wenigsten aggressiv, während Einzelkinder eine relativ hohe Aggressionsbereitschaft zeigen. Die jüngsten Kinder scheinen aggressiver gegenüber Lehrpersonen zu sein als andere Kinder.
Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass das erstgeborene Kind anfangs die ungeteilte Aufmerksamkeit hat und damit im Mittelpunkt steht, was teilweise mit viel Druck seitens der Eltern assoziiert ist. Mit der Geburt des zweiten Kindes kommt es zu einem Konkurrenzkampf. Das zweite Kind versucht das Geschwisterkind zu übertreffen, oder aber eine ganz andere Richtung einzuschlagen. Das jüngste Kind hingegen wird häufig verwöhnt und muss weniger Verantwortung übernehmen, wodurch eine geringere Leistungsorientierung zustande kommt. Einzelkinder haben ähnliche Voraussetzungen wie Erstgeborene, müssen aber mit niemandem um Beachtung konkurrieren. Durch ein stabiles Selbstvertrauen ist die hohe Leistungsorientierung häufig nicht so stark ausgeprägt.
Die Bedeutung der Geschwisterkonstellation scheint sich also schlussfolgernd nicht verändert zu haben. Allerdings ändert sich das Sozialverhalten unter Kindern insofern, als dass es allgemein mehr Einzelkinder gibt.

== 7. Berufliche Auswirkungen ==
Außerdem beeinflusst die Geburtsreihenfolge auch die berufliche Auslese. Erstgeborene gehen eher Beschäftigungen nach, die Führungsqualitäten, soziale Fähigkeiten und die Big Five-Persönlichkeitsmerkmale erfordern und besetzen so öfter Führungspositionen. Später Geborene hingegen arbeiten öfter selbstständig, was allgemein als Indikator für Risikobereitschaft gilt.

Später geborene Jungen werden besonders von älteren Geschwistern beeinflusst, wenn es sich dabei um Brüder handelt. So ziehen männliche später Geborene zum Beispiel eher kreative Berufe in Erwägung, wenn diese, ältere Brüder haben, als bei älteren Schwestern.

Erstgeborene weisen verstärkt die nicht-kognitiven Eigenschaften wie emotionale Stabilität, Beharrlichkeit, Aufgeschlossenheit, die Bereitschaft zur Übernahme der Verantwortung und die Fähigkeit die Initiative zu ergreifen auf. Diese Fähigkeiten nehmen in der Geburten Rangfolge monoton ab.
== Literatur ==
== Literatur ==
* Hartmut Kasten: ''Geschwister. Vorbilder, Rivalen, Vertraute.'' Reinhardt, München 2003 - 5. Aufl. 192 Seiten. ISBN 349701656X.
* Hartmut Kasten: ''Geschwister. Vorbilder, Rivalen, Vertraute.'' Reinhardt, München 2003 - 5. Aufl. 192 Seiten. ISBN 349701656X.

Version vom 26. Mai 2019, 19:09 Uhr

Die Geschwisterforschung untersucht die Beziehungen zwischen Geschwistern. Im Verhältnis zu anderen Beziehungen, etwa zwischen Ehepartnern oder in einem Arbeitsteam, wurde den Beziehungen zwischen den Geschwistern in der Forschung bisher erstaunlich wenig Bedeutung beigemessen, obschon die Geschwisterbeziehungen von lebenslanger Dauer sind und damit länger als alle anderen Beziehungen.

Geschwisterforschung kann die Untersuchung der Faktoren Familiengröße, Position innerhalb der Geschwisterfolge, Abfolge der Geschlechter und zeitlicher Abstand zwischen den Geschwistern zum Ziel haben. Gegenstand ist der Einfluss dieser Faktoren auf die Persönlichkeit der untersuchten Individuen.

Andere Ansätze untersuchen die Phasen der Geschwisterbeziehung in ihrem Lebensverlauf, die verschiedenen Funktionen der Geschwisterbeziehung und die interkulturellen Unterschiede bzw. die universellen Gemeinsamkeiten.

1961 publizierte Walter Toman das Buch "Familienkonstellationen - Ihr Einfluss auf den Menschen", in dem er den prägenden Einfluss der Geschwisterpositionen empirisch und theoretisch grundlegend begründete.

Siehe auch Mittelkind, Erstgeborener, Einzelkind, Familie, Zwillingsforschung, Mehrkindfamilie.


1.Kulturelle Unterschiede

Der Inhalt und Kontext von Geschwisterbeziehungen variiert zwischen verschiedenen Kulturen [1] . In Industrialisierten Kulturen sind Geschwisterbeziehungen typischerweise diskretionärer Natur. Man wird ermutigt in Kontakt zu bleiben und mit den Geschwistern zu kooperieren, aber das ist keine Verpflichtung. Ältere Geschwister erhalten manchmal die Verantwortung, sich um ein jüngeres Geschwisterkind zu kümmern. Das ist aber nur gelegentlich der Fall, weil die Eltern sich in erster Linie um die Kinder kümmern. Im Gegensatz dazu ist in nicht industrialisierten Kulturen die Geschwisterbeziehung verbindlich, durch starke kulturelle Normen, die zur Zusammenarbeit und Nähe zwischen den Geschwistern führen. Zum Beispiel in Indien wird die Beziehung zwischen Geschwistern so geschätzt, dass ein Fest in Erinnerung an Rakhi stattfindet. Auf diesem Fest überreicht die Schwester dem Bruder ein gewebtes Armband, um die dauerhafte Verbundenheit zu zeigen, die auch dann da ist, wenn der Bruder seine eigene Familie gegründet [2] . Diese Kulturen erweitern die Betreuungsrollen der älteren Geschwister. Von ihnen wird erwartet, dass sie ständig auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen.

2. Geschwisterbeziehung im Laufe des Lebens

2.1 Säuglings- und Kleinkindalter

Die Geschwisterbeziehung beginnt mit der Vorstellung von zwei Geschwistern. Die älteren Geschwister werden oft während der Schwangerschaft ihrer Mutter auf das zukünftige Geschwisterkind aufmerksam gemacht, was die Anpassung des älteren Kindes erleichtert und unmittelbar zu einer besseren Beziehung zum Neugeborenen führen kann. [3]In der frühen Entwicklung können Interaktionen zur sozialen Eignung führen und das jüngere Geschwisterkind kognitiv stimulieren. [4]Ältere Geschwister passen ihre Sprache sogar an das jüngere Geschwisterkind an, um dem niedrigen Sprachniveau gerecht zu werden, ähnlich wie Eltern das auch machen mit der Babysprache. [5]

Die Bindungstheorie, mit der die Beziehung eines Säuglings zu einer primären Pflegekraft beschrieben wird, kann auch auf Geschwister angewendet werden. Wenn ein Säugling feststellt, dass ein älteres Geschwisterkind reaktionsschnell ist und es als Quelle des Trostes ansieht, kann sich eine unterstützende Bindung bilden. [1] Eine negative Bindung kann sich bilden, wenn das ältere Geschwisterkind aggressiv, nachlässig oder anderweitig negativ handelt. Die Bindung von Geschwistern wird durch das Fehlen einer primären Pflegekraft weiter verstärkt, wenn die jüngeren Geschwister sich auf die älteren verlassen müssen für die Sicherheit und Unterstützung. [2]

Auch wenn sich Geschwister entwickeln und altern, gibt es in ihren Beziehungen vom Säuglingsalter bis zur mittleren Kindheit eine beträchtliche Stabilität bei denen positive und negative Wechselwirkungen in ihrer Frequenz stabil bleiben. [3] Dennoch markiert diese Zeitspanne eine große Veränderung bei beiden Geschwistern. Unter der Annahme, dass die Geschwister nur einen Altersunterschied von wenigen Jahren haben, markiert das die Zeit, wenn das ältere Geschwisterkind zur Schule geht, Kollegen trifft und Freunde findet. Diese Veränderung der Umgebung verringert den Zugang der Geschwister zueinander und erschöpft die Abhängigkeit des älteren Geschwisterkindes von dem jüngeren für sozialen Support, der nun auch außerhalb dieser Beziehung zu finden ist. Wenn das jüngere Geschwisterkind mit der Schule beginnt, kann das ältere ihm Ratschläge geben und ihm helfen sich einzugewöhnen. Außerdem kann das ältere Geschwisterkind in der Lage dem jüngeren Fragen zu beantworten und Fragen zu diskutieren, die das jüngere Geschwisterkind nicht mit den Eltern besprechen möchte. [4]

2.2 Adoleszenz

Die Art der Beziehung zwischen Geschwistern ändert sich in der Adoleszenz. Während sich junge Adoleszenten gegenseitig unterstützen können [6], ist diese Zeit in der Entwicklung gleichzeitig geprägt von sich häufenden Konflikten [7] und emotionaler Distanz [8]. Die Effekte variieren jedoch abhängig von dem Geschlecht der Geschwister. Gemischte Geschwisterpaare erfahren häufig eine drastische Verringerung der Intimität während der Adoleszenz, während Geschwisterpaare des gleichen Geschlechts einen leichten Aufschwung in der Intimität erleben; letztere ist jedoch gefolgt von einem leichten Abfall [9]. In beiden Fällen steigt das Gefühl der Intimität zwischen den Geschwistern in den Jahren als junge Erwachsene wieder. Dieser Trend in der Entwicklung ist möglicherweise das Ergebnis davon, dass der Fokus in der Adoleszenz viel mehr auf die Beziehung zu den Peers gelegt wird. Häufig ist es so, dass Geschwister verschiedene Lebensweisen adaptieren, wodurch sich die emotionale Distanz zwischen den Geschwistern verstärken kann.[10]

Geschwister können sich ähnlich wie Peers gegenseitig beeinflussen, besonders in der Adoleszenz. Die Beziehungen können sogar die negativen psychologischen Einfluss kompensieren [11], der daraus resultieren kann, keine Freunde zu haben und somit den Selbstwert des Individuums stärken. [12] Ältere Geschwister können außerdem effektiv als Vorbild für jüngere Geschwister fungieren. So gibt es beispielsweise Hinweise darauf dass Aufklärungsgespräche über sichere Verhütung mit einem Geschwisterkind genauso effektiv sein können, wie mit einem Elternteil. [13] Auf der anderen Seite kann das ältere Geschwisterkind durch ein fortgeschrittenes Sexualleben das jüngere Geschwisterkind zu riskantem sexuellem Verhalten ermutigen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit bei jüngeren Kindern von jugendlichen Eltern höher, dass sie selbst jung Eltern werden. [14]

Weitere Forschung zeigt, dass positiver Einfluss von Geschwistern in der Adoleszenz gesundes und adaptives Verhalten fördern kann, während negative Interaktionen Schwachstellen und problematisches Verhalten verstärken kann. [15] Intime und positive Geschwisterinteraktionen können eine wichtige Quelle der Unterstützung in der Adoleszenz darstellen und die Entwicklung von prosozialem Verhalten vorantreiben [16]. Ist die Beziehung zwischen den Geschwistern allerdings charakterisiert durch Konflikte und Aggression, kann dies Kriminalität und antisoziales Verhalten unter Peers fördern. [17]


2.3 Erwachsenenalter und spätes Erwachsenenalter

Wenn Geschwister das Erwachsenenalter erreichen, ist es sehr wahrscheinlich dass sie nicht mehr zusammen wohnen werden. Sie werden unterschiedliche Jobs annehmen, eigenen Freizeitaktivitäten nachgehen und romantische Beziehungen aufbauen. Da sie diese Erfahrungen nicht mehr unmittelbar teilen, können sie sich nicht mehr aufeinander beziehen. In diesem Alter sind auch die üblichen Schwierigkeiten aus der Schulzeit und das Leben unter strikter Zuständigkeit der Eltern gelöst. Trotz dieser Faktoren bleibt die Beziehung zwischen Geschwistern bis ins hohe Alter erhalten. [18] Dabei spielt die Entfernung eine große Rolle; Bei Geschwistern, die näher zusammen wohnen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie sich häufiger gegenseitig besuchen. Zusätzlich spielt das Geschlecht eine wichtige Rolle [19]. Schwestern pflegen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit die Beziehung zueinander, gefolgt von gemischten Geschwisterpaaren. Bei Brüdern ist es am unwahrscheinlichsten, dass sie sich gegenseitig regelmäßig kontaktieren. Wenn Geschwister weit voneinander entfernt leben, ist die Kommunikation zwischen ihnen besonders wichtig. Kommunikation kann sich dabei auf die direkte, persönliche Kommunikation beziehen, oder aber über das Telefon, via Briefe, und immer häufiger über online Kommunikation, z.B. via Email oder über soziale Netzwerke. Häufig kommunizieren Geschwister auch indirekt über die Eltern oder einen gemeinsamen Freund miteinander. [20] Zwischen Erwachsenen und älteren Geschwistern liegt besonders häufig der Fokus der Gespräche auf Familienereignisse und der Vergangenheit. [21]

Im Erwachsenenalter entspricht die Rolle von Geschwistern immer noch der eines Freundes. Freunde und Geschwister sind häufig in einem ähnlichen Alter, wobei die Altersdifferenz immer weniger wichtig wird. Außerdem sind beide Beziehungen meist von egalitärer Natur, wobei die Beziehung zwischen Freunden freiwillig sind. Darüber hinaus unterscheiden sich die spezifischen Rollen von jeder einzelnen Beziehung, besonders später im Leben. Für ältere Geschwister sind Freunde in der Rolle der Begleiter, während Geschwister in die Rolle der Vertrauensperson haben. [22]

Es ist allerdings schwierig, auf lange Sicht Aussagen über die Beziehungen zwischen Geschwistern im Erwachsenenalter zu treffen, da sich diese schnell aufgrund von individuellen oder geteilten Erlebnissen ändern kann. [23] Wenn einer der Geschwister heiratet, kann das das Band zwischen den Geschwistern entweder stärken oder schwächen. Das gleiche kann gesagt werden über die den Fall eines Umzugs, die Geburt eines Kindes und viele weitere Ereignisse im Leben. Die Scheidung oder Witwerschaft eines Geschwisters oder der Tod eines nahen Familienmitglieds resultieren jedoch häufig darin, dass sich die Geschwister näher kommen und sich gegenseitig unterstützen.

3. Geschwisterrivalität

Geschwissterrivalität beschreibt die Wettbewerbsbeziehung oder auch die Feindseligkeit zwischen Geschwistern, egal ob blutsverwandt Geschwister handelt oder nicht. Der häufigste Grund weshalb Geschwister konkurrieren ist, dass sich die Kinder nach mehr Aufmerksamkeit der Eltern sehnen. Die Kinder neigen dazu auf natürliche Weise miteinander zu konkurrieren und nicht auch nicht nur um die Aufmerksamkeit der Eltern zu erlangen, sondern auch um Anerkennung in der Welt zu bekommen. Geschwister verbringen in der Regel in ihrer Kindheit mehr Zeit miteinander als mit den Eltern. Die Verbindung zwischen den Geschwistern ist oftmals kompliziert und wird meistens durch Faktoren wie z.B. elterliche Behandlung, Geburtsreihenfolge, Persönlichkeit und durch Menschen und Erfahrungen außerhalb der Familie beeinflusst (Adult Sibling Rivalry Archived 2012-12-11 at Archive.today Jane Mersky Leder, Psychology Today, Publication Date: Jan/Feb 93, Last Reviewed: 30 Aug 2004). Laut der Kinderpsychologin Sylvia Rimm ist die Geschwisterrivalität besonders intensiv, wenn Kinder im Alter sehr nah beieinander liegen, das gleiche Geschlecht haben oder wenn eines der Kinder intellektuell begabt ist (The Effects of Sibling Competition Archived2007-07-01 at the Wayback Machine Syliva B. Rimm, Educational Assessment Service, 2002). Die Geschwisterrivalität beinhaltet Aggressionen und Beleidigungen, insbesondere bei Geschwistern, die einen geringen Altersunterschied haben.

3.1 Ursachen

Es gibt viele Dinge, die die Rivalität der Geschwister beeinflussen und prägen können. Laut Kyla Boyse von der University of Michigan konkurriert jedes Kind in der Familie, um aufzuzeigen, wer es als Individuum ist und dass es sich von den anderen Geschwistern unterscheidet. Oftmals haben die Kinder bzw. die Geschwister das Gefühl, dass sie ungleich und unfair behandelt werden. Sie haben beispielsweise das Gefühl, dass das eine Geschwisterchen mehr Aufmerksamkeit bekommt und auch im allgemeinen anders behandelt wird. Stress im Leben der Eltern und Kinder kann zu mehr Konflikten führen und damit die Rivalität der Geschwister verstärken (Sibling Rivalry University of Michigan Health System, June 2009).

3.1.1 Psychoanalytische Sichtweise

Sigmund Freud betrachtete die Geschwisterbeziehung als Erweiterung des Ödipus-Komplexes, in dem Brüde m die Aufmerksamkeit ihrer Mutter und Schwestern um die ihres Vaters kämpften (Freud Lecture: Juliet Mitchell, 2003). Beispielsweise postulierte Freud im Fall des kleinen Hans, dass die Angst des Jungen von Pferden mit der Eifersucht seiner kleinen Schwester und dem Wunsch des Jungen, seinen Vater als Partner seiner Mutter zu ersetzen, zusammenhängt. Diese Ansicht wurde von der modernen Forschung weitgehend diskreditiert.

3.1.2 Eltern-Kind-Konflikt Modell

Das von Robert Trivers formulierte Elter-Kind-Konflikt Modell ist wichtig für das Verständnis der Geschwisterdynamik und für die elterlichen Entscheidungungen. Da von den Eltern erwartet wird, dass die alles Nötige investieren um das Überleben ihrer Nachkommen zu sichern, wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass die Eltern die größtmögliche Menge an verfügbaren Ressourcen bereitstellen, möglicherweise zu ihrem eigenen Nachteil und dem anderer potentieller Nachkommen. Es besteht ein Konflikt zwischen Eltern und Nachwuchs bei dem es um die Höhe des Elternaufwands geht. Der Elternaufwand ist hierbei definiert als jegliches Verhalten, das die Fitness eines Nachkommen erhöht und gleichzeitig den Elternaufwand für anderen Nachwuchs verringert. Das Modell sagt voraus, dass Nachkommen verschiedene Manipulationen anwenden, um mehr ressourcen von den Eltern zu erhalten aber auch, dass Eltern defensive Mechanismen dagegen entwickelt haben.

3.1.3 Andere psychologische Ansätze

Alfred Adler betrachtete innerhalb der Familie Geschwister als “nach Bedeutung strebend” und hielt die Geburtsreihenfolge für einen wichtigen Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung. Das Gefühl, ersetzt oder verdrängt zu werden, ist oft der Grund für die Eifersucht der älteren Geschwister (Ellis-Christensen, T. (2003). What is Sibling Rivalry?. In wiseGEEK clear answers for common question). Tatsächlich befürworten Psychologen und Forscher heute den Einfluss der Geburtsreihenfolge sowie der Alters- und Geschlechterkonstellationen auf die Geschwisterbeziehungen. Die Persönlichkeit eines Kindes kann ebenso einen Einfluss auf die Geschwisterrivalität haben. Einige Kinder scheinen Veränderungen auf natürliche Weise zu akzeptieren, während andere Kinder auf natürliche Weise konkurrieren. Diese Art zeigen sie schon lange bevor ein Geschwisterkind in das Leben eintritt (Ellis-Christensen, T. (2003). What is Sibling Rivalry?. In wiseGEEK clear answers for common question). Die Eltern haben Einfluss darauf, ob die Kinder eher miteinander konkurrieren oder ob sie miteinander friedlich auskommen (The Hostile Act David M. Levy (1941) First published in Psychological Review, 48, 356-361.)

David Levy führte 1941 den Begriff “Geschwisterrivalität” ein und behauptete, dass für ein älteres Geschwisterkind die aggressive Reaktion auf das neue baby so typisch ist, dass man mit Sicherheit sagen kann, dass es ein gemeinsames Merkmal des Familienlebens ist.” (Interview with Laurie Kramer G. Stepp (2011)). Forscher unterstützen heute im Allgemeinen diese Ansicht und stellen fest, dass Eltern diese Verhaltensweisen ändern können, indem sie auf ihre Favorisierungen achten und geeignete Präventionsmaßnahmen ergreifen (Adolescence and parental favoritism Carl Pickhardt (2011)). In der Tat sagen Forscher, ist der ideale zeitpunkt, um die Grundlagen für ein Leben lang unterstützende Beziehungen zwischen Geschwistern zu schaffen, in den Monaten vor der Geburt des neuen Babys (Helping Your Older Child Adjust to a New Baby Sibling University of Michigan Health System (2011)).

3.2 Verlauf der Geschwisterbeziehung

Nach Beobachtungsstudien von Judy Dunn können Kinder schon früh in der Lage sein, Unterschiede in der elterlichen Behandlung zwischen sich selbst und dem Geschwisterkind wahrzunehmen. Diese frühen Eindrücke können ein Leben lang die Beziehung zwischen den Geschwistern beeinflussten. [24]

Ab dem Alter von 18 Monaten können Geschwister die Regeln in einer Familie verstehen und sie wissen, wie man ruhig und freundlich miteinander umgeht. Im Alter von drei Jahren haben Kinder ein ausgeprägtes Verständnis für soziale Regeln. Sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Geschwister beurteilen und wissen, wie sie sich an die Gegebenheiten innerhalb der Familie anpassen müssen. Je nachdem, ob ein Kind sich dem Geschwisterkind anpassen möchte, dessen Ziele und Interessen von den eigenen abweichen können, oder nicht, entsteht eine kooperative oder rivalisierende Beziehung. [24]

Studien haben gezeigt, dass die größte Rivalität zwischen Geschwistern tendenziell zwischen Brüdern gezeigt wird, die geringste zwischen Schwestern. Natürlich gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel. Was macht die Beziehung zwischen zwei Brüdern so rivalisierend? Deborah Gold hat hierzu eine neue Studie begonnen, die noch nicht abgeschlossen ist. Allerdings hat sie ein Thema gefunden, das sich durch alle Interviews zieht, die sie bisher geführt hat. Der Unterschied in der Beziehung zwischen zwei Brüdern im Vergleich zu anderen Geschwisterpaaren besteht laut Gold darin, dass diese eine Vorstellung von elterlichen und gesellschaftlichen Vergleich haben. Zwischen zwei Brüdern scheint es viel natürlicher zu sein, sich zu vergleichen, besonders eher als bei Schwester-Bruder-Paaren. Dieser Vergleich beginnt schon früh: Wer bekommt den ersten Zahn? Wer kann zuerst laufen, wer sprechen? Dieser Vergleich scheint sich über das weitere Leben fortzusetzen. [24]

Die Rivalität zwischen Geschwistern hält oft in der gesamten Kindheit an und kann gerade für Eltern sehr frustrierend und stressig sein. [25] Jugendliche kämpfen aus den gleichen Gründen, aus denen auch jüngere Kinder kämpfen, aber sie sind besser dazu ausgestattet einander physisch und psychisch zu verletzen. Körperliche und emotionale Veränderungen, aber auch sich verändernde Beziehungen zu den Eltern oder Freunden verursachen gerade in der Pubertät Druck. [26] Eine Studie zeigte, dass bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren der größte Wettbewerb zwischen Geschwistern stattfindet. [27]

Trotzdem ist der Grad der Geschwisterrivalität und des Konflikts nicht konstant. Längsschnittstudien, die den Grad der Geschwisterrivalität zwischen Kindern der westlichen Gesellschaft untersuchten, deuten darauf hin, dass Geschwisterbeziehungen im Laufe der Zeit egalitärer werden, was weniger Konflikte nahelegt. [28] Dieser Effekt wird aber von der Geburtenreihenfolge beeinflusst. Ältere Geschwister berichten in ihrer Kindheit häufig von einem gleichbleibenden Konfliktlevel. Im Gegensatz dazu berichten jüngere Geschwister von einem Konflikthöhepunkt in der frühen Adoleszenz, während die Konflikte zur späten Adoleszenz hin abnehmen. Dieser Rückgang der Konflikte in der späten Adoleszenz ist aus evolutionärer Sicht sinnvoll: Sobald der Einzelne seine eigene Karriere begonnen hat, ist es für die Geschwister wenig sinnvoll, einen Wettkampf um die Ressourcen fortzusetzen, da sie seinen Erfolg nicht mehr beeinträchtigen können. [29]

Geschwisterrivalität kann bis ins Erwachsenenalter andauern und Geschwisterbeziehungen können sich im Laufe der Jahre drastisch verändern. Ereignisse, wie die Krankheit eines Elternteils, können Geschwister näher zusammenbringen, während die Ehe sie weiter auseinander bringen kann, insbesondere, wenn die Beziehung zum Partner des Geschwisterteils angespannt ist. Etwa ein Drittel der Erwachsenen beschreibt ihre Beziehung zu Geschwistern als rivalisierend oder distanziert. Allerdings nimmt die Rivalität mit der Zeit oft ab. Mindestens 80% der über 60-Jährigen pflegen eine enge Beziehung zueinander. [30]

3.3 Vorbeugung

Eltern können die Möglichkeit der Rivalität verringern, indem sie selbst vermeiden, ihre Kinder zu vergleichen oder zu typisieren. [31] Zudem können Eltern ihren Kindern positive Wege beibringen, wie sie voneinander und von den Eltern Aufmerksamkeit erhalten können. Sie können Familienaktivitäten gemeinsam planen, müssen aber auch dafür sorgen, dann jedes Kind genug Zeit und Raum für sich selbst hat. [32] Eltern können jedem Kind individuell Aufmerksamkeit schenken, Teamarbeit fördern. Dabei sollten sie kein Kind als Vorbild für die anderen vorhalten und kein Kind bevorzugen. [33] Außerdem ist es wichtig, dass die ganze Familie zusammen Zeit verbringt. Kinder, die ein stärkeres Gefühl haben, Teil einer Familie zu sein, werden Geschwister wahrscheinlich eher als eine Erweiterung von sich selbst sehen. Laut Sylvia Rimm ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Rivalität zwischen Geschwistern vollständig eliminiert wird. In gesundem Maße kann Rivalität darauf hindeuten, dass ein Kind sich genug durchsetzen kann, um die Unterschiede zu seinen Geschwistern deutlich zu machen. [34]

Weihe [35] schlägt vier Kriterien vor, um zu unterscheiden, ob es sich um Rivalität oder Missbrauch von Geschwistern handelt. Zuerst muss man feststellen, ob das fragwürdige Verhalten altersgerecht ist: Kinder verwenden in unterschiedlichen Entwicklungsstadien verschiedene Konfliktlösestrategien. Dann muss man herausfinden, ob das Verhalten ein einzelner Vorfall oder Teil eines dauerhaften Musters ist. Missbrauch ist per Definition ein langfristiges Muster, nicht gelegentliche Meinungsverschiedenheiten. Als nächstes muss man feststellen, ob es einen Aspekt des Schikanierens im Verhalten gibt: Rivalität neigt dazu, ereignisbezogen, wechselseitig und für andere offensichtlich zu sein, während Missbrauch durch Geheimhaltung und ein Ungleichgewicht der Macht gekennzeichnet ist. Zuletzt muss man das Ziel des fragwürdigen Verhaltens bestimmen: Das Ziel von Missbrauch ist meistens Verlegenheit oder Dominanz über das Opfer. Eltern sollten sich daran erinnern, dass die Geschwisterrivalität eines Tages dazu führen kann, dass die Geschwister getrennte Wege gehen, wenn die Eltern weg sind. Die Förderung des Zusammenlebens in der Familie und die gerechte Behandlung von Geschwistern können ihnen letztendlich in ihren Erwachsenenjahren weiterhelfen.

4. Geschwisterehe und Inzest

Während die Heirat von Cousin und Cousine in den meisten Ländern, zwischen Neffe/Nichte und Onkel/Tante in einigen Ländern legal ist, gelten sexuelle Beziehungen zwischen Geschwistern universell als inzestuös. Die sexuelle Aversion zwischen Geschwistern ist auf die enge Verbindung in der Kindheit zurückzuführen, auch bekannt als Westermarck Effekt. Zwischen Geschwistern, die zusammen aufwachsen, bildet sich normalerweise keine sexuelle Anziehungskraft, auch wenn diese nicht verwandt sind. Unter Geschwistern wiederum, die in jungen Jahren voneinander getrennt wurden, kann sexuelles Interesse entstehen. Viele Fälle von Inzest unter Geschwistern, auch so welche, die aus versehen stattgefunden haben, sind zwischen Geschwistern vorgefallen, die bei der Geburt oder in jungen Jahren voneinander getrennt wurden. Eine Studie aus New England hat gezeigt, dass ca. 10% der Männer und ca. 15% der Frauen sexuellen Kontakt mit Bruder oder Schwester erfahren haben, wobei meistens die Genitalien der anderen Person gestreichelt oder berührt wurden.

Unter Erwachsenen

2008 beschwerte sich ein 31-jähriger sächsischer Staatsbürger beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, da er für das Großziehen von vier Kindern mit seiner Schwester, eine dreijährige Gefängnisstrafe erhielt. In einigen europäischen Ländern wie Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Spanien bleibt die Heirat zwischen Geschwistern verboten, Inzest wird jedoch nicht länger verfolgt. Eine historische Ehe zwischen Geschwistern stellt die zwischen John V. von Armagnac und Isabelle d’Armagnac, Dame des Quatre-Vallées (1450) dar. In der Antike, heiratete Laodice IV, eine Prinzessin, Pristerin und Königin des Seleukidenreiches ihre drei Brüder der Reihe nach. Auch im römischen Ägypten war Ehe unter Geschwistern besonders häufig und war beim Adel wahrscheinlich sogar die bevorzugte Norm. In den meisten Fällen resultierte die Heirat unter Geschwistern in Ägypten aus religiösem Glauben in Göttlichkeit und dem bewahren von Reinheit. Nach dem Modell des Mythos von Osiris und Isis war es notwendig für einen Gott, eine Göttin zu heiraten und umgekeht. Das brachte Osiris aufgrund von fehlenden Optionen dazu, seine Schwester Isis zu heiraten. Um die Göttlichkeit der herrschenden Familien beizubehalten, heirateten sich die Geschwister der königlichen Familien gegenseitig. Die Heirat unter Geschwistern ist ebenfalls bei den Azande in Zentralafrika üblich. John M. Gogging und William C. Sturteyant (1964) listeten acht Gesellschaften auf, in denen die Ehe unter Geschwistern erlaubt war und 35 Gesellschaften, in denen die Heirat unter Geschwistern nur beim Adel zulässig war.

Unter Kindern

Nach Cavanagh, Johnson & Friend (1995), zeigen zwischen 40 und 75% der Kinder vor ihrem 13 Lebensjahr sexuelles Verhalten. In solchen Situationen erkunden die Kinder gegenseitig ihre Körper während sie gleichzeitig Geschlechterrollen und Verhaltensweisen kennen lernen. Diese sexuellen Experimente implizieren jedoch keine sexuellen Straftaten. Da Geschwister generell in enger Verbindung stehen und sich in örtlicher Nähe befinden, ist es naheliegend, dass die Gelegenheit für sexuelles Erkunden zwischen Geschwistern ziemlich hoch ist – und diese Aktivitäten sind, wenn sie nur auf gegenseitiger Neugierde beruhen, weder in der Kindheit schädlich, noch im späteren Erwachsenenalter belastend (Borgis, 2002). Laut Reinisch (1990), der das frühe sexuelle Verhalten im Allgemeinen untersuchte, nehmen über die Hälfte aller sechs und sieben Jahre alter Jungs an Sexspielen mit anderen Jungs, und mehr als ein Drittel von ihnen mit Mädchen teil. Mehr als ein Drittel aller sechs und sieben jähriger Mädchen lassen sich auf solche Spiele mit beiden Geschlechtern ein. Diese Spiele beinhalten das Spielen eines Doktors, gegenseitiges berühren und Nachstellen von nicht-penetrativem Geschlechtsverkehr. Reinisch sieht diese Spiele als übliche Entwicklungsstufe für die Bindungsentwicklung zu den Eltern, zur Masturbation bis hin zu Geschlechtsverkehr mit anderen an. Im Alter von acht oder neun Jahren nehmen Kinder, laut Reinisch, wahr, dass sexuelle Erregung ein bestimmter Typ der erotischen Empfindung ist und diese lustvollen Erfahrungen werden durch unterschiedliche Anblicke, Selbstberührungen und Fantasien gesucht, so dass sich diese früheren generalisierten Sexspiele in mehr absichtlichere und zielgerichtete Erregungen entwickeln. Missbräuchliche inzestuöse Beziehungen zwischen Geschwistern können jedoch schädliche Effekte auf die Beteiligten haben. Solch Missbrauch kann maßgebliche Behinderungen für den Entwicklungsprozess darstellen, wie auf die Entwicklung von interpersonellen Beziehungen und kann Grund für Depressionen, Angststörungen und Substanzabhängigkeit im Erwachsenenalter sein. Gebräuchliche Definitionen sexuellen Missbrauchs variieren stark. Die (US) National Task Force für jugendliche Sexualstraftäter definieren Kindesmissbrauch zwischen Geschwistern als: sexuelle Handlungen, die von einem Geschwisterkind, ohne Einwilligung des Anderen, ausgeführt werden, indem Gewalt und Nötigung stattfindet oder ein Machtgefälle zwischen den Geschwistern herrscht. In Caffaro & Conn-Caffaro (1998), ist Kindesmissbrauch unter Geschwistern definiert als „sexuelles Verhalten zwischen Geschwistern, das nicht altersangemessen ist, vorübergehend und nicht auf die Entwicklung oder angemessene Neugierde zurückzuführen ist“. Wenn kindliches, sexuelles experimentieren unter Geschwistern stattfindet, fassen dies einige Forscher (z.B. Bank & Kahn (1982)) als Inzest auf, wobei diese zwischen missbräuchlichen Inzest und nicht-missbräuchlichen Inzest unterscheiden. Nach Bank und Kahn ist missbräuchlicher-Inzest kraftorientiert, sadistisch, ausbeuterisch, erzwungen und beinhaltet absichtlich körperlichen oder geistigen Missbrauch. Ansichten über sexuellen Kontakt zwischen jungen Geschwistern können durch allgemeine Ansichten zu Sexualität und Minderjährigen beeinflusst sein:

Finkelhor und Hotaling (1984) betrachten sexuellen Kontakt nur unter folgenden Umständen als missbräuchlich:

o 1. Tritt dieser bei einem Kind unter 13 Jahren auf und der Täter ist mehr als fünf Jahre älter als das Opfer oder wenn das Kind zwischen 13 und 16 Jahren alt ist und der Täter zehn Jahre älter als das Opfer ist.

o 2. Zwang, Gewalt oder Drohung wird angewendet.

o Nach Laviola (1992) hängt Verhalten, das Kinder sexuell missbraucht (im Allgemeinen), vom Gebrauch von Macht, Autorität, Bestechung oder der Berufung auf das Vertrauen oder die Zuneigung des Kindes ab.

o De Jong (1989) hat vier Kriterien aufgestellt, um zu beurteilen, ob sexuelles Verhalten, an dem Personen unter 14 Jahren beteiligt sind, missbräuchlich ist oder nicht:

1. Altersunterschied von mehr als fünf Jahren;

2. Anwendung von Gewalt, Drohung oder Autorität;

3. Penispenetrationsversuch;

4. Körperverletzung des Opfers.

Laut De Jong ist jenes Verhalten missbräuchlich, das eines oder mehrere Kriterien wiederspiegelt und Verhalten wird als normales sexuelles Experimentieren angesehen wird, sobald keines der Kriterien bestätigt wird.

5. Geburtsreihenfolge und Unterschiede in der Persönlichkeit

Der prägende Einfluss der Geburtsreihenfolge auf die eigene Kernpersönlichkeit ist eine von Adlers bedeutendsten Beiträge zur Psychologie. Dabei wird hauptsächlich über die Geburtsreihenfolge bzw. Geburtsordnung debattiert. In dem Artikel von Daniel Eckstein wurden 151 empirisch fundierte Artikel über statistisch signifikante Unterschiede in der Geburtsreihenfolge untersucht.[5]

Ergebnisse der Studie von Daniel Eckstein

Die Ergebnisse der Studie von Eckstein zeigten die folgenden am häufigsten angegebenen statistisch signifikanten Unterschiede für folgenden vier Kategorien der Geburtsreihenfolge:

Das älteste Kind: erbringt Höchstleistungen; hat den höchsten IQ; besitzt den größten Bildungserfolg und hat die geringsten akademischen Probleme; besitzt die höchste Motivation und den höchsten Leistungsbedarf; ist Überrepräsentiert unter Studenten, Absolventen, Hochschullehrern und anderen erlernten Gruppen; leidet am meisten unter Stress; hat am meisten Angst vor bzw. in neuen Situationen; handelt nach den Werten der Eltern; ist abhängig von der Anerkennung von anderen Leuten; handelt verantwortungsvoll, selbst diszipliniert und ist eher konservativ; tritt kompetent und selbstbewusst auf

Das mittlere Kind: besitzt die wenigsten “actingout” Probleme; hat das größte Gefühl der Nichtzugehörigkeit; ist erfolgreich im Mannschaftssport; besitzt gute Beziehungen zu älteren und jüngeren Menschen; hat den geringsten Bedarf an intellektueller Leistung

Das jüngste Kind: besitzt eine hohe Überrepräsentation von psychischen Krankheiten; hat eine Tendenz zum Alkoholismus; ist einfühlsam und verwöhnt; besitzt ein hohes Selbstwertgefühl; ist am beliebtesten

Das Einzelkind: hat ein hohes Leistungsbedürfnis; ist ein Höchstleistungserbringer; besitzt die meisten Verhaltensprobleme; ist ein Einzelgänger und eher einsam; ist selbstsüchtig; besitzt ein niedriges Zugehörigkeitsbedarf

6. Bedeutung der Geschwisterkonstellation

Seit dem 20. Jhd. veränderte sich die Familienstruktur durch Individualisierung und Modernisierung. Es gibt immer mehr Einpersonenhaushalte mit insgesamt weniger Kindern. Dies hat die Auswirkung, dass Kinder deutlich weniger Geschwister haben und daher vermehrt von Erwachsenen umgeben sind. Auf dieser Grundlage stellt sich die Frage: Können diese Veränderungen in der Struktur der Familie dazu führen, dass Rollen, Beziehungen und Bindungen unter Geschwisterns teifgehend verändert wurden?

In einer Studie von Patrick Lustenberger [36]wurde untersucht, ob Persönlichkeitsaspekte von Kindern noch von der Geschwisterposition beeinflusst wird. Verglichen wurden dabei Erstgeborene, Mittlere, Jüngste und Einzelkinder in Bezug auf ihre Leistungsorientierung, Selbstakzeptanz und Aggressivität verglichen.

Die Leistungsorientierung scheint dabei bei dem ältesten Kind sowie dem mittleren Kind am höchsten zu sein, während Einzelkinder weniger leistungsorientierte Ergebnisse zeigten. Die niedrigste Leistungsorientierung ist bei den jüngsten Kindern zu vermerken. In Bezug auf die Selbstakzeptanz ergaben sich insgesamt recht hohe Werte, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschwisterpositionen gab. Gegenüber Autoritätspersonen scheinen älteste Kinder am wenigsten aggressiv, während Einzelkinder eine relativ hohe Aggressionsbereitschaft zeigen. Die jüngsten Kinder scheinen aggressiver gegenüber Lehrpersonen zu sein als andere Kinder. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass das erstgeborene Kind anfangs die ungeteilte Aufmerksamkeit hat und damit im Mittelpunkt steht, was teilweise mit viel Druck seitens der Eltern assoziiert ist. Mit der Geburt des zweiten Kindes kommt es zu einem Konkurrenzkampf. Das zweite Kind versucht das Geschwisterkind zu übertreffen, oder aber eine ganz andere Richtung einzuschlagen. Das jüngste Kind hingegen wird häufig verwöhnt und muss weniger Verantwortung übernehmen, wodurch eine geringere Leistungsorientierung zustande kommt. Einzelkinder haben ähnliche Voraussetzungen wie Erstgeborene, müssen aber mit niemandem um Beachtung konkurrieren. Durch ein stabiles Selbstvertrauen ist die hohe Leistungsorientierung häufig nicht so stark ausgeprägt. Die Bedeutung der Geschwisterkonstellation scheint sich also schlussfolgernd nicht verändert zu haben. Allerdings ändert sich das Sozialverhalten unter Kindern insofern, als dass es allgemein mehr Einzelkinder gibt.

7. Berufliche Auswirkungen

Außerdem beeinflusst die Geburtsreihenfolge auch die berufliche Auslese. Erstgeborene gehen eher Beschäftigungen nach, die Führungsqualitäten, soziale Fähigkeiten und die Big Five-Persönlichkeitsmerkmale erfordern und besetzen so öfter Führungspositionen. Später Geborene hingegen arbeiten öfter selbstständig, was allgemein als Indikator für Risikobereitschaft gilt.

Später geborene Jungen werden besonders von älteren Geschwistern beeinflusst, wenn es sich dabei um Brüder handelt. So ziehen männliche später Geborene zum Beispiel eher kreative Berufe in Erwägung, wenn diese, ältere Brüder haben, als bei älteren Schwestern.

Erstgeborene weisen verstärkt die nicht-kognitiven Eigenschaften wie emotionale Stabilität, Beharrlichkeit, Aufgeschlossenheit, die Bereitschaft zur Übernahme der Verantwortung und die Fähigkeit die Initiative zu ergreifen auf. Diese Fähigkeiten nehmen in der Geburten Rangfolge monoton ab.

Literatur

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