„Zwerghund“ – Versionsunterschied

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Version vom 30. August 2022, 20:17 Uhr

Als Zwerghund werden auffallend kleine Formen verschiedener Hunderassen bezeichnet, mit Schulterhöhen von teils nur ca. 20 bis 30 cm, etwa der Bologneser und der Malteser.[1] Andere Beispiele sind der Chihuahua, der Mops, der Pekinese.[2]

Einige Zwerghunde haben einen ebenmäßigen Körperwuchs, andere fallen durch stark verkürzte Gliedmaßen auf.[3]

Der Biologe Dietrich Starck (1908 - 2001) beschrieb eines der Merkmale der Zwerghunde, das er "Mopsköpfigkeit" nannte. Eine Folge der Domestikation ist die Verbreiterung, Verkürzung und Aufbiegung der Schnauze. Durch die Züchtung sehr kleiner Hunde wird eine starke Veränderung ihres gesamten Schädels erzeugt, wobei sich das Gesichtsteil verkürzt und die Gehirnkapsel sich vorwölbt, und es bei den Zwerghunden zu relativ großen, kugeligen Hirnkapseln kommt. [4]

Aus römischen Zeiten stammt der bislang kleinste bekannte Zwerghund (Knochen gefunden in der Colonia Ulpia Traiana bei Xanten), er hatte eine Körperhöhe von knapp 18 cm. In einem römischen Kindergrab auf dem Gräberfeld in Heidelberg-Neuenheim aus dem 1. Jh. n. Chr. wurden Überreste eines Zwerghundes gefunden, Zeichen seiner sozialen Funktion. In mittelalterlichen Städten wie Amsterdam, Dordrecht, Hannover, Lübeck und Schleswig ist das regelmäßige Auftreten von Zwerghunden mit Körperhöhen um bzw. unter 30 cm nachgewiesen.[5]

Anmerkungen

  1. Brockhaus, die Enzyklopädie: WELI-ZZ. Brockhaus, 1996, ISBN 978-3-7653-3124-4, S. 702.
  2. Dudenredaktion: Duden - Das Bildwörterbuch: Die Gegenstände und ihre Benennung. Bibliographisches Institut GmbH, 2019, ISBN 978-3-411-91256-8 (google.de [abgerufen am 30. August 2022]).
  3. Brockhaus, die Enzyklopädie: WELI-ZZ. Brockhaus, 1996, ISBN 978-3-7653-3124-4, S. 702.
  4. Dietrich Starck: Das Skeletsystem: Allgemeines, Skeletsubstanzen, Skelet der Wirbeltiere einschließlich Lokomotionstypen. In: Vergleichende Anatomie der Wirbeltiere auf evolutionsbiologischer Grundlage. Band 2. Springer-Verlag, 1979, ISBN 978-3-642-67159-3, S. 400.
  5. Norbert Benecke: Archäozoologische Studien zur Entwicklung der Haustierhaltung in Mitteleuropa und Südskandinavien von den Anfängen bis zum ausgehenden Mittelalter. Walter de Gruyter, 2015, ISBN 978-3-05-006945-6, S. 160, 176, 228.