„Sinterfahne“ – Versionsunterschied
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Version vom 5. Dezember 2022, 23:59 Uhr
Eine Sinterfahne oder Sintervorhang ist eine dünne, oft durchscheinende Ablagerung aus Kalzit, die sich in Höhlen bildet. Das Speläothem zeigt oft einen charakteristischen feingeschichteten Aufbau und ähnelt manchmal dem Faltenwurf eines Kleides.
Entstehung
Abrinnendes Tropfwasser folgt einer Linie, die tiefer liegt als das umgebende Gestein. Der Wasserfaden folgt etwa vorspringenden Kanten und Felsvorsprüngen der Höhlendecke. Durch die zunächst wulstartige Sinterablagerung wird die Unebenheit der Höhlendecke noch verstärkt und die Linie des Abrinnens noch tiefer verlegt. Schließlich entsteht die durchscheinende und annähernd parallel zur ursprünglichen Ansatzstelle an der Höhlendecke gebänderte Sinterfahne. In den meisten Fällen liegt die Breite einer Sinterfahne zwischen 5 und 20 Zentimetern. Bildungen, deren Breitenentwicklung an die Längserstreckung herankommt oder diese sogar übertrifft, werden als Sintervorhänge bezeichnet.
Literatur
- Hubert Trimmel: Höhlenkunde. Springer, Wiesbaden 1968, ISBN 978-3-663-07259-1.