„Adäquationsproblem“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Literatur: int Link korr.
Einleitung: Präzisierung
Zeile 3: Zeile 3:
Diese Beschränkung auf das Wesentliche ist Problem jeder [[Modell#Modellbildung|Modellbildung]], da ein [[Modell]] definitionsgemäß ein vereinfachtes, also im Detail oder Datenumfang reduziertes Abbild der Wirklichkeit darstellt.
Diese Beschränkung auf das Wesentliche ist Problem jeder [[Modell#Modellbildung|Modellbildung]], da ein [[Modell]] definitionsgemäß ein vereinfachtes, also im Detail oder Datenumfang reduziertes Abbild der Wirklichkeit darstellt.


Besteht eine weitgehende sachliche Übereinstimmung durch eine aus den Daten der Statistik konstruierten statistischen [[Parameter (Statistik)|Maßzahl]], so spricht man auch von der [[Adäquat]]heit dieser Maßzahl für den zu beschreibenden Sachverhalt. Vor dem Hintergrund beschränkter [[Datengewinnung|Erhebungsmöglichkeiten]] stellt die Konstruktion geeigneter, adäquater Maßzahlen eines der Hauptprobleme in der [[Amtliche Statistik|Amtlichen Statistik]] dar. In der empirischen Makroökonomie entsteht eine spezielles statistisches Adäquationsproblem dadurch, dass die inhaltliche Bedeutung der makroökomischen Variablen sich im Zeitlauf der Forschung ändert, während die durch die amtliche Statistik erfassten Konstrukte stabil bleiben.<ref>{{Literatur |Autor=[[Adolf Wagner]] |Titel=Statistische Adäquation bei Fortentwicklung der makroökonomischen Wirtschaftstheorie |Sammelwerk=[[Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik]] |Band=224 |Nummer=5 |Jahr=2004|Seiten=612–625 |DOI=10.1515/jbnst-2004-0505}}</ref>
Besteht eine weitgehende sachliche Übereinstimmung zwischen einem substanzwissenschaftlichen Sachverhalt und einer aus den Daten der Statistik konstruierten statistischen [[Parameter (Statistik)|Maßzahl]], so spricht man auch von der [[Adäquat]]heit dieser Maßzahl für den zu beschreibenden Sachverhalt. Vor dem Hintergrund beschränkter [[Datengewinnung|Erhebungsmöglichkeiten]] stellt die Konstruktion geeigneter, adäquater Maßzahlen eines der Hauptprobleme in der [[Amtliche Statistik|Amtlichen Statistik]] dar.
In der empirischen Makroökonomie entsteht eine spezielles statistisches Adäquationsproblem dadurch, dass die inhaltliche Bedeutung der makroökomischen Variablen sich im Zeitlauf der Forschung ändert, während die durch die amtliche Statistik erfassten Konstrukte stabil bleiben.<ref>{{Literatur |Autor=Adolf Wagner |Titel=Statistische Adäquation bei Fortentwicklung der makroökonomischen Wirtschaftstheorie |Sammelwerk=[[Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik]] |Band=224 |Nummer=5 |Jahr=2004|Seiten=612–625 |DOI=10.1515/jbnst-2004-0505}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Adolf Wagner |Titel=Empirische Evolutorik: Eine mehrfache Herausforderung der Wissenschaft |Sammelwerk= Evolutorische Ökonomik – Konzepte, Wegbereiter und Anwendungsfelder |Herausgeber=Marco Lehmann-Waffenschmidt, Michael Peneder |Verlag=Springer Gabler |Ort=Wiesbaden |Datum=2022 |Seiten=257–271 |ISBN=978-3-658-34286-9 |DOI=10.1007/978-3-658-34287-6 |Fundstelle= insb. S. 259}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 12. Mai 2023, 10:04 Uhr

Als Adäquationsproblem wird in der Statistik die Schwierigkeit bezeichnet, theoretische Konzepte und Konstrukte einer Substanzwissenschaft mit statistischen Begriffen und messbaren Variablen in Übereinstimmung zu bringen. Ein Teilaspekt ist die Auswahl desjenigen Datenmaterials für eine statistische Untersuchung, das den interessierenden Weltausschnitt oder Realitätsbereich in ausreichendem Maß repräsentiert.

Diese Beschränkung auf das Wesentliche ist Problem jeder Modellbildung, da ein Modell definitionsgemäß ein vereinfachtes, also im Detail oder Datenumfang reduziertes Abbild der Wirklichkeit darstellt.

Besteht eine weitgehende sachliche Übereinstimmung zwischen einem substanzwissenschaftlichen Sachverhalt und einer aus den Daten der Statistik konstruierten statistischen Maßzahl, so spricht man auch von der Adäquatheit dieser Maßzahl für den zu beschreibenden Sachverhalt. Vor dem Hintergrund beschränkter Erhebungsmöglichkeiten stellt die Konstruktion geeigneter, adäquater Maßzahlen eines der Hauptprobleme in der Amtlichen Statistik dar.

In der empirischen Makroökonomie entsteht eine spezielles statistisches Adäquationsproblem dadurch, dass die inhaltliche Bedeutung der makroökomischen Variablen sich im Zeitlauf der Forschung ändert, während die durch die amtliche Statistik erfassten Konstrukte stabil bleiben.[1][2]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Adolf Wagner: Statistische Adäquation bei Fortentwicklung der makroökonomischen Wirtschaftstheorie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Band 224, Nr. 5, 2004, S. 612–625, doi:10.1515/jbnst-2004-0505.
  2. Adolf Wagner: Empirische Evolutorik: Eine mehrfache Herausforderung der Wissenschaft. In: Marco Lehmann-Waffenschmidt, Michael Peneder (Hrsg.): Evolutorische Ökonomik – Konzepte, Wegbereiter und Anwendungsfelder. Springer Gabler, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-658-34286-9, S. 257–271, insb. S. 259, doi:10.1007/978-3-658-34287-6.