„Adäquationsproblem“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
→Literatur: int Link korr. |
→Einleitung: Präzisierung |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
Diese Beschränkung auf das Wesentliche ist Problem jeder [[Modell#Modellbildung|Modellbildung]], da ein [[Modell]] definitionsgemäß ein vereinfachtes, also im Detail oder Datenumfang reduziertes Abbild der Wirklichkeit darstellt. |
Diese Beschränkung auf das Wesentliche ist Problem jeder [[Modell#Modellbildung|Modellbildung]], da ein [[Modell]] definitionsgemäß ein vereinfachtes, also im Detail oder Datenumfang reduziertes Abbild der Wirklichkeit darstellt. |
||
Besteht eine weitgehende sachliche Übereinstimmung |
Besteht eine weitgehende sachliche Übereinstimmung zwischen einem substanzwissenschaftlichen Sachverhalt und einer aus den Daten der Statistik konstruierten statistischen [[Parameter (Statistik)|Maßzahl]], so spricht man auch von der [[Adäquat]]heit dieser Maßzahl für den zu beschreibenden Sachverhalt. Vor dem Hintergrund beschränkter [[Datengewinnung|Erhebungsmöglichkeiten]] stellt die Konstruktion geeigneter, adäquater Maßzahlen eines der Hauptprobleme in der [[Amtliche Statistik|Amtlichen Statistik]] dar. |
||
In der empirischen Makroökonomie entsteht eine spezielles statistisches Adäquationsproblem dadurch, dass die inhaltliche Bedeutung der makroökomischen Variablen sich im Zeitlauf der Forschung ändert, während die durch die amtliche Statistik erfassten Konstrukte stabil bleiben.<ref>{{Literatur |Autor=Adolf Wagner |Titel=Statistische Adäquation bei Fortentwicklung der makroökonomischen Wirtschaftstheorie |Sammelwerk=[[Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik]] |Band=224 |Nummer=5 |Jahr=2004|Seiten=612–625 |DOI=10.1515/jbnst-2004-0505}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Adolf Wagner |Titel=Empirische Evolutorik: Eine mehrfache Herausforderung der Wissenschaft |Sammelwerk= Evolutorische Ökonomik – Konzepte, Wegbereiter und Anwendungsfelder |Herausgeber=Marco Lehmann-Waffenschmidt, Michael Peneder |Verlag=Springer Gabler |Ort=Wiesbaden |Datum=2022 |Seiten=257–271 |ISBN=978-3-658-34286-9 |DOI=10.1007/978-3-658-34287-6 |Fundstelle= insb. S. 259}}</ref> |
|||
== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
Version vom 12. Mai 2023, 10:04 Uhr
Als Adäquationsproblem wird in der Statistik die Schwierigkeit bezeichnet, theoretische Konzepte und Konstrukte einer Substanzwissenschaft mit statistischen Begriffen und messbaren Variablen in Übereinstimmung zu bringen. Ein Teilaspekt ist die Auswahl desjenigen Datenmaterials für eine statistische Untersuchung, das den interessierenden Weltausschnitt oder Realitätsbereich in ausreichendem Maß repräsentiert.
Diese Beschränkung auf das Wesentliche ist Problem jeder Modellbildung, da ein Modell definitionsgemäß ein vereinfachtes, also im Detail oder Datenumfang reduziertes Abbild der Wirklichkeit darstellt.
Besteht eine weitgehende sachliche Übereinstimmung zwischen einem substanzwissenschaftlichen Sachverhalt und einer aus den Daten der Statistik konstruierten statistischen Maßzahl, so spricht man auch von der Adäquatheit dieser Maßzahl für den zu beschreibenden Sachverhalt. Vor dem Hintergrund beschränkter Erhebungsmöglichkeiten stellt die Konstruktion geeigneter, adäquater Maßzahlen eines der Hauptprobleme in der Amtlichen Statistik dar.
In der empirischen Makroökonomie entsteht eine spezielles statistisches Adäquationsproblem dadurch, dass die inhaltliche Bedeutung der makroökomischen Variablen sich im Zeitlauf der Forschung ändert, während die durch die amtliche Statistik erfassten Konstrukte stabil bleiben.[1][2]
Siehe auch
Literatur
- Günter Buttler, Reinhold Stroh: Einführung in die Statistik. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1980, 7. Auflage November 2000, S. 21, ISBN 3-499-18740-X.
- Horst Degen, Peter Lorscheid: Statistik-Aufgabensammlung mit ausführlichen Lösungen. Übungsbuch zur Statistik im wirtschaftswissenschaftlichen Grundstudium R. Oldenbourg Verlag GmbH, München Wien 1995, 2., verbesserte Auflage, S. 96, ISBN 3-486-23439-0.
- Heinz Grohmann: Vom theoretischen Konstrukt zum statistischen Begriff – Das Adäquationsproblem. In: Allgemeines Statistisches Archiv. Band 69, 1985, S. 1–15.
- Günter Menges: Die statistische Adäquation. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Band 197, Nr. 4, 1982, S. 289–307, doi:10.1515/jbnst-1982-0402.
- Adolf Wagner: Statistische Adäquation bei Fortentwicklung der makroökonomischen Wirtschaftstheorie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Band 224, Nr. 5, 2004, S. 612–625, doi:10.1515/jbnst-2004-0505.
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Wagner: Statistische Adäquation bei Fortentwicklung der makroökonomischen Wirtschaftstheorie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Band 224, Nr. 5, 2004, S. 612–625, doi:10.1515/jbnst-2004-0505.
- ↑ Adolf Wagner: Empirische Evolutorik: Eine mehrfache Herausforderung der Wissenschaft. In: Marco Lehmann-Waffenschmidt, Michael Peneder (Hrsg.): Evolutorische Ökonomik – Konzepte, Wegbereiter und Anwendungsfelder. Springer Gabler, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-658-34286-9, S. 257–271, insb. S. 259, doi:10.1007/978-3-658-34287-6.