„Lovász-Local-Lemma“ – Versionsunterschied
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Version vom 17. Juni 2007, 15:59 Uhr
Das Lovász Local Lemma ist ein Hilfssatz aus der Wahrscheinlichkeitstheorie. Es besagt, dass sofern einige Ereignisse nur zu einem gewissen Grad stochastisch unabhängig voneinander sind, mit einer positiven Wahrscheinlichkeit keines der Ereignisse eintritt. Sein Name beruht auf der Tatsache, dass man aus der Betrachtung lokaler Eigenschaften ein globales Resultat erhält. Es findet am häufigsten Anwendung in probabilistischen Ansätzen, um Existenzbeweise zu führen. Es wurde 1975 von László Lovász und Paul Erdős bewiesen.
Aussage des Lemmas
Allgemeine Version
Sei eine Menge von Ereignissen über einem beliebigen Wahrscheinlichkeitsraum, so dass jedes Ereignis stochatisch unabhängig von allen anderen bis auf für jeweils ein ist.
Falls reelle Zahlen existieren, so dass für alle gilt:
so folgt:
Da es oftmals schwer ist, das Local Lemma in der allgemeinen Version auf ein Problem anzuwenden, bedient man sich häufig des schwächeren symmetrischen Local Lemmas, welches als Korollar aus dem Lovász Local Lemma hervorgeht und am gebräuchlichsten ist.
Symmetrische Version
Sei eine Menge von Ereignissen über einem beliebigen Wahrscheinlichkeitsraum, so dass jedes Ereignis aus von höchstens anderen Ereignissen stochastisch abhängig ist.
Falls
- , wobei
so folgt, dass
Anwendungsbeispiel
Sei ein Hypergraph, so dass jede Hyperkante mindestens Knoten enthält und sich mit höchstens weiteren Hyperkanten schneidet. Dann ist 2-färbbar.
Färbe die Knoten von zunächst zufällig, unabhängig voneinander und gleichmässig mit einer 2-Färbung (d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass ein Knoten beispielsweise rot oder blau ist, beträgt jeweils ). Setze für alle Hyperkanten : Wende nun das symmetrische Local Lemma auf die Menge an: Zunächst ist jedes Ereignis stochastisch abhängig von , da sich jede Kante aus per Definition mindestens einen Knoten mit teilt. nach Voraussetzung gilt: für alle Kanten . Andererseits ist jedes Ereignis stochastisch unabhängig von , da die Knoten unabhängig voneinander gefärbt wurden. Da ist, gilt: , also ist , das heisst: ist 2-färbbar.
Literatur
- Michael Molloy; Bruce Reed: Graph Colouring and the Probabilistic Method. Springer, 2002, ISBN 3-540-42139-4.