„Maskenruderente“ – Versionsunterschied

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| Bildbeschreibung = Männchen der Maskenruderente (''Nomonyx dominica'') im Prachtkleid
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Die '''Maskenruderente''' (''Nomonyx dominica'') ist eine Art in der Unterfamilie der [[Ruderenten]] und die einzige Art in der Gattung ''Nomonyx'' . Gelegentlich wird sie in der Gattung der ''[[Oxyura]]'' geführt. Nach heutigem Wissensstand hat sich die Maskenruderente aus einem Vorfahren der Ruderenten entwickelt.<ref>Livezey (1986), McKracken ''et al.'' (1999)</ref> Über die Lebensweise dieser Ente ist bislang wenig bekannt.
Die '''Maskenruderente''' (''Nomonyx dominica'') ist eine Art in der Unterfamilie der [[Ruderenten]] und die einzige Art in der Gattung ''Nomonyx'' . Gelegentlich wird sie in der Gattung der ''[[Oxyura]]'' geführt. Nach heutigem Wissensstand hat sich die Maskenruderente aus einem Vorfahren der Ruderenten entwickelt.<ref>Livezey (1986), McKracken ''et al.'' (1999)</ref> Sie ist die kleinste der Ruderenten und die einzige, die ein weißes Flügelfeld aufweist. Über die Lebensweise dieser Ente ist bislang wenig bekannt.


== Beschreibung ==
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== Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise ==
== Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise ==
Das Hauptverbreitungsgebiet der Maskenruderente reicht von Mexiko über Mittelamerika bis nach Südamerika. Maskenruderente sind normalerweise Standvögel. [[Irrgast|Irrgäste]] sind gelegentlich jedoch auch in äußersten Süden der USA zu beobachten. Ihr Lebensraum sind flache, ausgedehnte subtropische und tropische Sümpfe mit starkem Schwimmpflanzenbewuchs. Wegen ihres unzugänglichen Lebensraumes ist bislang wenig über diese Enten bekannt. Da sie bislang auch nicht für längere Zeit in menschlicher Obhut gehalten wurden, legen auch keine Erkenntnisse aus einer Gefangenschaftshaltung vor.<ref> Kolbe, S. 76 </ref>
Das Hauptverbreitungsgebiet der Maskenruderente reicht von Mexiko über Mittelamerika bis nach Südamerika. Maskenruderente sind normalerweise Standvögel. [[Irrgast|Irrgäste]] sind gelegentlich jedoch auch in äußersten Süden der USA zu beobachten. Ihr Lebensraum sind flache, ausgedehnte subtropische und tropische Sümpfe mit starkem Schwimmpflanzenbewuchs. Wegen ihres unzugänglichen Lebensraumes ist bislang wenig über diese Enten bekannt. Da sie bislang auch nicht für längere Zeit in menschlicher Obhut gehalten wurden, legen auch keine Erkenntnisse aus einer Gefangenschaftshaltung vor.<ref> Kolbe, S. 76 </ref> Die Art wurde jedoch in eine Studie über [[sexuelle Selektion]] einbezogen, bei der die Geschlechtsorgane von 16 Entenvögeln vergleichend untersucht wurden.<ref>Patricia L.R. Brennan, Richard O. Prum, Kevin G. McCracken, Michael D. Sorenson, Robert E. Wilson, Tim R. Birkhead: ''Coevolution of Male and Female Genital Morphology in Waterfowl.'' PLoS ONE 2(5): e418. {{DOI|10.1371/journal.pone.0000418}}, online veröffentlicht am 2. Mai 2007 </ref> Maskenruderenten wiesen verglichen zu den anderen Arten sowohl die längste Vagina als auch einen der längsten Penisse auf. Die Weibchen anderer Arten haben zusätzlich zu ihrem Vaginalgang bis zu acht weitere, blind endende „Sackgassen“ in ihrem Genitaltrakt entwickelt: beutelartige Strukturen, in denen abgesonderte [[Spermium|Spermien]] keine [[Eizelle]]n [[Befruchtung|befruchten]] können. Solche Spezialanpassungen wurden den Forschern zufolge nur bei Arten gefunden, bei denen „erzwungen“ wirkende [[Begattung]]en beobachtet werden können. Bei allen anderen Arten, deren Männchen ebenfalls einen Penis besitzen, hatten die Weibchen einfacher gebaute Genitalien.


Maskenruderenten wurden bislang nur paarweise oder in kleinen Trupps von bis zu 20 Individuen beobachtet. Die gefundenen Nester befanden sich im Röhricht, auf Bülten oder in dichten Reisbüscheln. Sie waren so errichtet, dass die Enten bei Gefahr sofort ins Wasser tauchen konnten.
Maskenruderenten wurden bislang nur paarweise oder in kleinen Trupps von bis zu 20 Individuen beobachtet. Die gefundenen Nester befanden sich im Röhricht, auf Bülten oder in dichten Reisbüscheln. Sie waren so errichtet, dass die Enten bei Gefahr sofort ins Wasser tauchen konnten. Bei in Texas brütenden Maskenruderenten beginnt die Brutzeit in November. In Regionen mit jahreszeitlich stark schwankenden Niederschlägen fällt sie mit dem Beginn der Regenzeit zusammen.

Version vom 12. Oktober 2008, 00:36 Uhr

Maskenruderente

Männchen der Maskenruderente (Nomonyx dominica) im Prachtkleid

Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Ruderenten (Oxyurinae)
Gattung: Nomonyx
Art: Maskenruderente
Wissenschaftlicher Name
Nomonyx dominica
Linné 1766

Die Maskenruderente (Nomonyx dominica) ist eine Art in der Unterfamilie der Ruderenten und die einzige Art in der Gattung Nomonyx . Gelegentlich wird sie in der Gattung der Oxyura geführt. Nach heutigem Wissensstand hat sich die Maskenruderente aus einem Vorfahren der Ruderenten entwickelt.[1] Sie ist die kleinste der Ruderenten und die einzige, die ein weißes Flügelfeld aufweist. Über die Lebensweise dieser Ente ist bislang wenig bekannt.

Beschreibung

Maskenruderenten sind kleine Enten. Sie weisen eine Flügellänge von durchschnittliche 14,5 Zentimeter (Männchen) beziehungsweise 14,2 Zentimeter (Weibchen) auf. Das durchschnittliche Gewicht beträgt bei den Männchen 406 Gramm, bei den Weibchen 339 Gramm.[2]

Die Männchen der Maskenruderende haben im Prachtkleid eine auffällige, schwarze Gesichtsmaske. Der Schnabel ist kräftig blau. Das Rumpfgefieder ist leuchtend rotbraun. Die Weibchen ähneln in ihrem unauffälligen Gefiederkleid den anderer Ruderenten. Sie weisen jedoch eine besonders starke Gesichtsstreifung auf haben eine weißes Flügelfeld, was sie von den anderen Ruderentenweibchen unterscheidet. Der Schnabel ist bei ihnen dunkelgrau. Zur Wurzel hin ist er leicht bläulich.

Maskenruderenten fliegen ähnlich wie Schwimmenten direkt vom Wasser auf und unterscheiden sich damit von anderen Ruderenten.

Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise

Das Hauptverbreitungsgebiet der Maskenruderente reicht von Mexiko über Mittelamerika bis nach Südamerika. Maskenruderente sind normalerweise Standvögel. Irrgäste sind gelegentlich jedoch auch in äußersten Süden der USA zu beobachten. Ihr Lebensraum sind flache, ausgedehnte subtropische und tropische Sümpfe mit starkem Schwimmpflanzenbewuchs. Wegen ihres unzugänglichen Lebensraumes ist bislang wenig über diese Enten bekannt. Da sie bislang auch nicht für längere Zeit in menschlicher Obhut gehalten wurden, legen auch keine Erkenntnisse aus einer Gefangenschaftshaltung vor.[3] Die Art wurde jedoch in eine Studie über sexuelle Selektion einbezogen, bei der die Geschlechtsorgane von 16 Entenvögeln vergleichend untersucht wurden.[4] Maskenruderenten wiesen verglichen zu den anderen Arten sowohl die längste Vagina als auch einen der längsten Penisse auf. Die Weibchen anderer Arten haben zusätzlich zu ihrem Vaginalgang bis zu acht weitere, blind endende „Sackgassen“ in ihrem Genitaltrakt entwickelt: beutelartige Strukturen, in denen abgesonderte Spermien keine Eizellen befruchten können. Solche Spezialanpassungen wurden den Forschern zufolge nur bei Arten gefunden, bei denen „erzwungen“ wirkende Begattungen beobachtet werden können. Bei allen anderen Arten, deren Männchen ebenfalls einen Penis besitzen, hatten die Weibchen einfacher gebaute Genitalien.

Maskenruderenten wurden bislang nur paarweise oder in kleinen Trupps von bis zu 20 Individuen beobachtet. Die gefundenen Nester befanden sich im Röhricht, auf Bülten oder in dichten Reisbüscheln. Sie waren so errichtet, dass die Enten bei Gefahr sofort ins Wasser tauchen konnten. Bei in Texas brütenden Maskenruderenten beginnt die Brutzeit in November. In Regionen mit jahreszeitlich stark schwankenden Niederschlägen fällt sie mit dem Beginn der Regenzeit zusammen.

  1. Livezey (1986), McKracken et al. (1999)
  2. Kolbe, S. 75
  3. Kolbe, S. 76
  4. Patricia L.R. Brennan, Richard O. Prum, Kevin G. McCracken, Michael D. Sorenson, Robert E. Wilson, Tim R. Birkhead: Coevolution of Male and Female Genital Morphology in Waterfowl. PLoS ONE 2(5): e418. doi:10.1371/journal.pone.0000418, online veröffentlicht am 2. Mai 2007