„Operationstisch“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
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{{Literatur | Autor=Christian Krettek, Dirk Aschemann | Titel=Lagerungstechniken im Operationsbereich | Verlag=Springer | Ort= | Jahr=2004 | ISBN=9783540659488 }}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 28. Oktober 2010, 00:46 Uhr

Ein Patient wird auf dem Operationstisch für den Eingriff vorbereitet (1978)
Operationstische und Zubehör

Ein Operationstisch (OP-Tisch) ist der Tisch, auf dem der Patient während eines chirurgischen Eingriffs, der Operation, zu liegen kommt.

Er dient der speziellen Lagerung eines Patienten, so dass der Operateur eine gute Zugangsmöglichkeit für den jeweiligen Eingriff zur Verfügung hat. Ein moderner Operationstisch ist auf einer Lafette fahrbar und wird für den Eingriff in der Mitte des Operationssaales auf einer Säule befestigt.

Eigenschaften

OP-Tische sind nicht nur in der Höhe, sondern vielseitig elektrisch über eine Fernbedienung beweglich und verstellbar. Zur Dekubitusprophylaxe beim sedierten oder narkotisierten Patienten und um andere Lagerungsschäden zu vermeiden, sind sie mit Matten oder Gelkissen gepolstert. Der Patient wird durch Gurte oder Fixierbänder mit Klettverschluss vor dem Herunterfallen gesichert. Als Zubehör existieren Kopfschalen, Armstützen und anderes mehr. Über die in der Medizin verwendeten Normschienen sind Operationstische erweiter- und veränderbar, so dass ihre Ausstattung an den jeweiligen Eingriff angepasst werden kann. Mit weiteren Hilfsmitteln, wie dem Ulmer Rad, werden auch Zu- und Ableitungen des Monitorings und der Narkoseführung sicher befestigt.

Operationstische müssen beständig gegen Flüssigkeiten und Desinfektionsmittel sein und auch elektrische Sicherheit gewährleisten. Wenn der Patient sich auf einer nicht leitenden Unterlage befindet, ist dies auch bei der Anwendung von Elektrochirurgie und der Defibrillation gegeben.

Heizbare Operationstische waren schon 1907 bekannt.[1] Mit der Anwärmung des Patienten soll der Auskühlung während der Operation bzw. Narkose begegnet werden.

Eingang in die Fachsprache

Der lateinische Ausdruck Mors in tabula steht für den Tod des Patienten auf dem Operationstisch.[2][3]

Geschichte

OP-Tisch im England des 19.Jahrhunderts. Die Sägespäne in der Kiste sollen Blut auffangen

Die Herausforderung, aus einem einfachen Tisch ein möglichst zweckmäßiges Gerät zu machen, wird schon 1850 von Carl Emmert beschrieben:[4]

„Zur zweckmäßigen Lagerung der Kranken bei Operationen sind besondere Tische und Stühle construiert worden. Diese Geräthschaften eignen sich für Krankenanstalten und werden daselbst von sehr verschiedener Beschaffenheit angetroffen. Zu den bekanntesten und nach verschiedenen Ideen construierten Operationstischen gehören der von Graefe erfundene und von Kluge verbesserte einerseits und der französische oder Pariser Operationstisch andererseits. [… ] Es ist uns gelungen, einen Operationstisch zu construieren und auszuführen, der bei möglichster Einfachheit und gehöriger Festigkeit nicht blos die verschiedenen Vortheile […] vereinigt darbietet, sondern noch wesentliche neue gewährt. Das Tischblatt unseres Operationstisches kann nämlich nicht blos höher und niedriger gemacht und in einer Ebene gedreht, sondern auch noch in der Richtung seiner Enden geneigt werden.[…] Außerdem kann der Tisch länger und kürzer gemacht werden, gewährt dem darauf liegenden Kranken nicht blos eine bewegliche Rückenlehne, sondern nöthigenfalls auch eine Fußstütze und ist als Stuhl einzurichten.“

Carl Emmert 1850

Literatur

Christian Krettek, Dirk Aschemann: Lagerungstechniken im Operationsbereich. Springer, 2004, ISBN 978-3-540-65948-8.

Einzelnachweise

  1. Albert Döderlein: Operative Gynäkologie, S.103. Verlag von Georg Thieme, 1907.
  2. tuwien.ac.at: Physiologie und Grundlagen der Pathologie VD (MU/Sedivy) Skriptum
  3. Wilhelm Holczabek: Mors in Tabula, in: Deutsche Zeitschrift für gerichtliche Medizin, Bd.42, S.385-389 (1953)
  4. Carl Emmert: Lehrbuch der Chirurgie: Lehrbuch der allgemeinen Chirurgie, Band 1 ,Franckh Verlag , 1850, S. 137 [1]